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Nummer 27S—ZS. Iahrg UsfckMM S mal wöchentlich. «ona«. vezuzeprel, »vrch Tröger «tnschl. SO bzw. 40 Psg. Lrägerloh» 1,70: durch dl« Post «tnschl. Postüberwelsungsgebtlhr, zuzügl. 86 Psg. Post-Bestellgeld. Elnzel-Nc. 10 P>g., Sonnabend, u. 8»sttog»-Rr. Id Pta. Abbestellungen mllsten fvätestrn» ein« Woche vor Ablaus der Bezug,, »«st schrlstllch beim Verlag «Ingrgangen sein. Uns«« Ml MD IW >IM11 U< ° "'^'7. N». Für Platzwllnlch« können wlr dein, Gewahr Volkszeitung SchrMleltung: Dresden A, Poltrrstr. 1?, Sius 80711 und 8101S: Deschastsstell«, Druck u. Verlag: Germania Buch, drucker«» ». Verlag Id. G Winkel, Pollerstr. 17. Rus 81018; Postscheck: lOSS; Stadlband Dresden 8f7S7. Mittwoch, 27. November 1940 Im Falle von hdherer Dewall, «erbot und Betrieb»- stiirungen hat der Bezieher oder Werbunglreldende dein« Ansprüche, soll» die Zeitung in brschrüntnem Umsange, verspätet oder nicht erscheint. — Erfüllungsort Dresden. Neuer Massenangriff aus Bristol ^Oonze (Alotilleile Bristols zu Ruinen gemocht" — Vernichtende Folgen des deutschen Großangriffs AächmcheSombenangriffeaufAvonmouch Wettere Erfolge gegen Geleilzüge — Ser Sasen von Sover erneut wirksam beschossen Berlin, 87. Roo. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Bei sehr ungünstiger Wetterlage beschränkte sich in der Rächt vom 8S. zum 2V. 11. und am 2«. di« Tätigkeit der Lust masse aus bemassnet« Aufklärung und Sinzelunternehmungen. In Avonmouth riefen nächtliche Bombenangriff« mehrere Brände hervor. Bei Angriffen aus Geleitzüge wurden bei Falmouth ein Begleitschiff von 7000 BRT versenkt, vor der Themsemilndung 2 Handelsschiffe mittlerer Vrötze durch Bombentresser beschä. digt, bei Avonmouth «in kleine» Handelsschisf durch Flugzeug kanonen in Brand geschossen. Auch gestern wurden britische Häfen weiter vermint. Jernkampfbatterien der Kriegsmarine nahmen Schiffs- ansammlungen im Hasen von Dover unter wirksames Feuer. Britische Flugzeuge warfen im Reichsgebiet vereinzelt Bomben. Es wurden einige Wohnhäuser beschädigt und dabei mehrere Zivilpersonen getötet oder verletzt. Bei erfolglosen Angrissen britischer Flugzeug« auf deutsche Borvosienboote gelang es, wie bereits bekanntgegeben, in der Nordsee einem Boot, «in feindliches Flugzeug abzuschletzen, Ein weiteres Flugzeug wurde durch Flakartillerie brennend ab geschossen. Zwei eigene Flugzeug« werd«« vermitzt. Auch aus London wieder deutsche Amben Rewyork, 27. Nov. Dl« amerikanische Nachrichtenagentur Assoeiated Pretz veröffentlicht fetzt oie ersten von der britischen Zensur durchgelassenen Einzelheiten über das Ergebnis der deut schen Bombenangriffs auf Bristol unter erstmaliger Namens nennung der Stadt. „Der Angriff der deutschen Flieger am Sonntag", so heitzt es in diesem Bericht, „hatte geradezu ver. nichtend« Folgen. Die Strotzen lind noch heute durch hohe Hausen zertrümmerten Mauerwerkes blockiert. Der Anblick der zerstörten Gebäude und Häuser ist entsetzlich. Bon einer Anzahl mehrstöckiger Gebäude stehen nur noch Mauerteile. Wirr verbogene Eisenträger lassen aus fürchterlich« Feuersbrünste schlietzen. Anscheinend hat sich der deutsche Angrisf aus gewisse Stadtteile konzentriert und diese zu Ruinen gemacht". Die neuesten den Agenturen au» London vorliegenden Bericht« melden übereinstimmend, datz nach einer durch Schlecht wetter bedingten Kampspause veutsch« Flugzeug« einen neuen Massenangriff auf eine bereits in der letzten Woche schwer getroffene Stadt Westenglands begonnen hätten. Die Stadt, in der man allgemein Bristol vermutet, sei einem wahren Bombenregen ausgesetzt gewesen. In je der Minute seien deutsche Flugzeuge über der Stadt erschienen und man hätte schwer« Explosionen wahrnehmen können. Auch London, so wird weiter berichtet, habe »ach ruhigem Vortag wieder Luftalarm gehabt. Schon am frühen Abend seien Explosiv- und Brandbomben über einem Londoner Bezirk abgeworfen worden. Verschiedene Gebäude hätten Be schädigungen erlitten. Auch über einer Stadt Ostmidlands seien deutsä-e Flugzeuge erschienen. Von achtzig Nächten zwei ohne Lufialarm Berlin, 27. November. Auch Churchills verziveifelte Lügen haben kurze Beine. Während er dem Ausland Märchen über die angebliche Wir kungslosigkeit der deutschen Luftangriffe auf die englischen Riistungszentren vorzusetzen wagt, wobei er sogar seine eigenen Eingeständnisse wieder dementiert, wird diese bedenkenlose Einstellung noch am gleichen Tage in einer amerikanischen Zeitung blotzgestellt. Der Londoner Korrespondent der „Newyork Times", eines gewitz cnglandfreundlichen Blattes, sügt seiner Meldung über die letzten Lustangrisfe hinzu, man könne annehm«», datz auch anderes getroffen worden sei als ein Altersheim, Kirchen und Schulen, wie die Briten behaupteten. Der Zensor — so erklärt der amerikanische Journalist seinen Lesern diesen Umstand — bestehe darauf, datz die Berichte sich auf diese nichtmilitärischen Ziele beschränkten. Es sei allerdings verständlich, meinte er, datz man den Deutschen nicht sagen wolle, welche Industrie anlagen getroffen seien. Auch Churchill selbst gab am gleichen Dienstag, wenn auch indirekt, zu. datz die Angaben der deutschen Flieger über die Wirkung ihrer Bomben zutreffend sind. Vor dem Unterhaus mutzte er, öffenbar zur Beruhigung der Bevölkerung bekannt ¬ eben, datz iveitere 3000 Bauarbeiter aus dem Heere entlassen würden, um bei den Ausräumungsarbeiten in London mitzu wirken. Die Zerstörungen sind so gewaltig, datz man auf die seltsamsten Ideen verfällt, um Arbeiter für die Beseitigung der Triimmermassen zu bekommen. So kündigte der Munster für die innere Sicherheit, Morrison, vor dem Unterhaus die Frei lassung von internierten Ausländern an, wenn diese bereit sind, ihre „Loyalität" durch Eintritt in die Auräumungskolonnen zu benreisen. Das Durcheinander in London ist sogar so grotz, datz die Instandsetzungstrupps nicht-einmal die Vorbedingungen sür ihre Aufräumungsarbeiten erfüllt sehen. Nach „Newyork He- rald Tribüne" sind die freiwilligen Lustschutzarbeiter in St. Mary Gray in den Streik getreten, weil sie in ihren Unter kunftsräumen nicht einmal Licht und Heizung l>aben, weil Stahlhelme fehlen und sogar eine ausreici-ende Verpflegung. Bon 80 Nächten seit Beginn der deutschen Lustoffenjlo« blieb London nur an zweien von Luftangriffen verschont, stellt Reuter fest. Da fällt mancherlei Schutt an, den Churchill nun wegräumen lassen mutz. Und gar nicht lange, dann bricht das morsch« Plutokratrngebäud« zusammen und begräbt auch die Kriegsverbrecher unter sich. Oie Jugoslawische Aktion Nach der Beitrittserklärung Ungarns, Rumäniens und der Slowakei zum Dreimächtepakt mehren sich auch in Jugo slawien die Stimmen, die für eine Kursänderung der jugoslawischen Autzen Politik eintreten. Man kann die Beobachtung machen, datz heute nicht nur die Rcchtsoppo- sitton, sondern auch vereinzelte Gruppen der Regierungspartei oie Auffassung vertreten, datz Jugoslawien in der Zeit der Neuordnung Europas eine klare Linie einnehmen mutz. Mit Sorge beobachten diese Kreise die starke innerpoli- tische Spannung, die gerade in der heutigen Krisenzeil Jugo slawien alles andere als nützen kann. Ans dieser Erkenntni» heraus treten sie sür eine Politik des Ausgleichs ei», um Kraft eines tnnerpolitisch geeinten Jugoslawiens auch eine zielbewutzte und vor allem klare Autzenpolitik betreiben zu können. Es ist zwar am 20. August 1939 zu einem Abkommen zwischen Kroaten und Serben gekommen, das auf die Einigung beider Parteien abzielte. Dieses Abkommen ist aber praktisch wegen der Unentschlossenheit der Regierung ohne Erfolg ge blieben, wobei teils Meinungsverschiedenheiten im Kabinett, teils aber auch der Einslutz der Freimaurer entscheidend waren. So ist der Gegensatz zwischen den Kroaten und Serben auch heute noch latent, und der Wunsch der nationalgesinnten Grup pen nach einer politischen Einigung ist doppelt verständlich. Unter den Kräften, die aus diese inncrpolitische Verei nigung hinarbeiten, ist an erster Stelle die „Jugoslawische Aktion" zu nennen, die im Jahre 1929 gegründet wurde und unter Führung ihres Präsidenten Korenic für die Bildung eines geeinten jugoslawischen Staates kämpft. Diese Bewegung war nach dem Attentat auf den König Alexander >n den letz ten Jahren stark in den Hintergrund getreten. In der jüngsten Zeit aber tritt sie politisch wieder stärker hervor und stellt die Forderung nach einem Kurswechsel auf. wobei man gleich zeitig eine Anlehnung a » die A chsen st aale n fordert. Dem Führer der Jugoslawischen 'Aktion kommt hierbei zustat ten, datz er bei den Serben, Kroaten und Slowenen gleicher matzen Vertrauen genietzt. Sein politisches Programm ivill an die Stelle des Liberalismus und der Demokratie ein Regime setzen, in dem jeder Jugoslawe frei von Partei- und Klassen kampf seiner Arbeit nachgchen kann. Gleichzeitig erstrebt er eine Zentralisierung des Staates, wobei den einzelnen Volksgruppen auionome Rechte zugcstanden werden sollen. Die Bewegung hat in wei teste» Kreisen Jugoslawiens starken Anklang gefunden, so datz die Möglichkeit einer Kursänderung der Politik gegeben ist. Es wird deshalb in Jugoslawien bereits viel von der 'Mög lichkeit gesprochen, datz bei einer Volljährlgkeitserklärung des jungen Königs Peter der augenblickliche Prinzregent Paul zurücktreten wird und Jugoslawien dann einen politischen Kurs steuert, der dem des neuen Rumäniens ähnelt. Dr. Tuka erstattet der Rea''mma V-nM Das slowakische Parlament begriiftt de» Beitritt zum Drei mächtepakt. Pretzburg, 27. Nov. Der slowakische Ministerpräsident Dr. Tuka unterrichtete nach seiner Rückkehr ans Berlin die Mitglieder der slowakischen Regierung über die Ergebnisse seiner Berliner Besprechungen Das slowakiscl-e Parlament nahm einstimmig eine Ent- schlietzung an, in der der Beitritt der-Slowakei zum Drei mächtepakt lebhaft begriitzt und der Dankbarkeit gegenüber dem Deutschen Reich Ausdruck gegeben wird. Aal zerschlägt britischen LustangriWersuch ans die Relchshanplstadt Schamlose kritische Erpreffungömelhoden gegenüber Portugal Das Navleert-System al» Daumenschraube zum Nutzen der Londoner Lity-Krämer Berlin, 27. Nov. In diesem Jahr war die portugiesische Weizenernte nicht ausreichend, um den eigenen Bedarf zu decken, und Portugal mutzte daher Weizen aus den Vereinig ten Staaten ankaufen und zu diesem Zwecke 4 grotze Schisse nach Amerika schicken. Die britische Handelsspionage schaltete sich umgehend ein und mobilisierte Lloyds Versicherung, um aus diesem Transvort ein Geschäft zu machen. Lloyd verlangte eine autzerordentltch hohe Krlegsrisikoprämte, die den Preis des Weizens verdoppelt hätte. Jetzt versuchten die Portugiesen, das KriegsWko anderswo zu decken und holten von einer Schweizer Versicherung eine Offert« ein. Diese war wesentlich niedriger als oie Lloyd-Offerte. Die britische Handelsspionage meldete nach London, datz der Abschluß mit der schweizerischen Gesellschaft unmittelbar oevorstänoe. Den vortugiesischen Ver schiffern wurde nun prompt durch die" britischen Konsularagen- Jen in Portugal erklärt, datz ihren Schiffen das Navteert ver weigert wurde, wen» die Versicherung nicht in London abge- gchlollen würde. Die Verteilung der Passierscheine für neutral« Mchiffe wird also davon abhängig gemacht, datz die neutrale» Sieder, privaten AEresstzvIxn der ÜWponer City ihre» Tribut zahlen. Keine iieberbeanspruchung im Bereitschaft«, dienst Eine Regelung für di« Heranziehung der Gefolgschastsmitgliedrr Berlin, 27. November. Nach einer Anordnung des Reichs- lufbfahrtoministers und vberbefehlslzabers der Lnftivaffe sind männliche Gefolgschaftsmitglieüer über - 18 Jahre nwnatltch höchstens dreimal zum Bereitfchastsdtvnst einzuteilen, Frauen und Jugendliche über 10 Jahre monatlich höchstens zweimal. Nach Beendigung des Berettschaftsdtenstes soll eine ausreichende Ruhezeit gemährt werden, damit die Gefolgsä-aftsmitglieder nach dem Lustschutznachdienst nicht ohne Pause sofort den Be triebsdienst antreten müssen. Diese Rulzezett ist für Männer nicht begrenzt worden. Jugendliche unter 10 Jahre» und Frauen, di« Kinder unter S Jahren zu versorgen haben, sind vom Bereitschaftsdienst befreit. Die Werkluftschutzdtenststell« bzw. der örtliche Lustschutzleiter für den erweiterten Selbstschutz kann mit Genehmigung des Gvwerbeaufsichtsamtes eine ab weichende Regelung treffen, z. B. dahin, datz die Gefolgschafts mitglieder für einen zusannnonhängenden Zeitraum, etiva eine Woche, zum Berettschastsdlenft eingeteilt werden. Es ist selbst verständlich, datz die Begrenzmrgen des Erlasses keine Anwen dung finden, wenn es di« Lustlage in besonderen Fällen er fordert. Berlin, 27. Nov. In der Nacht vom 26. zum 27. Nov. versuchten mehrere britische Flugzeuge die Reichs Haupt» st a d t anzugreiien. Infolge der starken Flakabwehr gelang es ihnen jedoch nicht, die Sperrzone zu überstiegen. Sie muh ten vor Erreichen der Stadt abdrchen. nachdem sie einige we nige Bomben in den äutzersten Sladtrandgeineien abgeworsen hatten. Es wurde nur geringer Hänser- und Flurschaden an gerichtet. De Gaulle wieder in London Bern, 27. November. Nach dreimonatiger Abwesenheit ist in London wieder der französische General de Gaulle einge- trösten, der inzwisli)en mit wechselndem Erfolg versucht t>at, Teile des sranzösischen Kolonialreiä)es sür England zu gewin nen.,Er hat jetzt von London aus wieder einmal eine Rund» funkanspvaä-e an die Franzosen gehalten. Bei einem Frühstück traf er mit Churchill zusammen. Bei dieser Gelc,zenheit sollen Vie strategischen, politischen und wirtscl-astlicl^n Gesichtspunkt« für die Wetterführung der Aktionen de Gaulles besprochen worden sein. Hanoi, 27. November. Der Chef der Finanzverivaltmeg von Franzüsisch-Indochtna, Renä Lazeaux, Ist unter der Beschul digung. in staatsfeindliche Umtriebe verwickelt zu sein, verhaft ret und in das blesängnis von Tonking ein,geliefert nwrden. Gleichzeitig nmrde auch der Gehilfe von Cazeaux, Bernhard Fontan, »mter der gleichen Beschuldigung verhaftet.