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WlM Men, Mellich» md die Umseseildt» 1 VN Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugs,preis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszeile. Druck und Verlaq von Martin Berger IN WUSdruff. — Verantwortlich für die Redaktion H A. Ber^r daselbst. No. 92. Donnerstag, Zen 6. August 1896 Ung len W IIS rr."6 supe Die Ertrunkenen sind Ignaz Pereles nebst Frau 3. August. Noch immer laufen Meldungen über ein, welchen das Unwetter am Sonnabend zu- Bis heute kann derselbe auf mehrere Millionen sammenhalte. Nachdem die verschiedenen Vereine noch Gesangs- vorträge gehalten hatten, schloß die Feier. In Anwesenheit des Königspaares, der Prinzessin Pauline, des Ehrenpräsidenten Prinzen Hermann zu Sachsen-Weimar und der Prinzen des königlichen Hauses begann heute Vormittag um 10 Uhr in der großen Festhalle die erste Haupt-Aufführung. Es wurden im Ganzen elf gemeinschaftliche Chöre gesungen, zum Theil mit Orchester-Begleitung, darunter auch verschiedene Einzel-Chorvor- träge, namentlich des Erzgebirgischen Sängerbundes, des Badischen und des Fränkischen Sängerbundes. Die Vorträge fanden be geisterten Beifall. Der Vorsitzende des Ausschusses des deutschen Sängerbundes, Reichstags-Abgeordneter Rechtsanwalt Beckh- Nürnberg, hielt eine längere begeisterte Rede, worin er das deutsche L:ed, den Deutschen Sängerbund und die Stadt Stuttgart feierte und mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und den anwesenden König schloß. — Nachmittags lebst, zick Beinbruch, aus Prag. Wien, den Schaden 0 an »ner. Personen getödtet und sechs schwer verletzt. Madrid, 4. August. Eine Feuersbrunst, deren Entstehung auf Brandstiftung zurückgeführt wird, zerstörte in Rueda in der Provinz Valadolid SOO Häuser. — Der Sturmwind richtete in der Umgegend von Madrid großen Schaden an. 4 Uhr begann der große Festzug, welcher eine Ausdehnung von 4 Kilometern hatte. Es nahmen daran über 14000 Sänger mit 667 Fahnen und Standarten und 18 Musikkorps Theil. Ferner waren im Zuge auch vier prachtvolle Festwagen, Land leute zu Fuß, zu Pferde und zu Wagen. Um 8'ZUHr Abends zogen die letzten Sänger in die Festhalle ein. Mehr als 150000 Menschen hatten auf dem langen Wege auf beiden Seiten Spalier gebildet. Die Sänger wurden überall vom Publikum mit Hochrufen und Tücherschwenken begrüßt; aus den Fenstern wurden ihnen Blumen und Wein herausgereicht. Heute Abend um 8 Uhr findet ein Festban quett statt. Stuttgart, 3. August. Das Festbankett des Deutschen Sängerbundes in der großen Festhollc begann gestern Abend '^9 Uhr, nachdem vorher die Banner, Fahnen und Standarten wieder auf dem Podium aufgestellt waren. Der König, welcher mit den hier anwesenden Prinzen des kgl. Haufes in der Hofloge dem Feste beiwohnte wurde überaus herzlich begrüßt. Das nächste Deutsche Sängerbundesfest wird, einer Meldung der „Frankfurter Zeitung- aus Stuttgart zufolge, in Graz stattfinden. Der brutale Ueberfall chinesischer Soldaten auf den deutschen Instruktions-Unteroffizier Krause in Shanghai hat nun seine Sühne gefunden. Die chinesische Regierung hat die zugesicherte strenge Untersuchung durchführen und die verhängten Strafen auch sofort vollziehen lassen. Die vier Rädelsführer bei jenem Ueberfall in Nanking wurden hingerichtet und die übrigen Beteiligten entsprechend bestraft. Hamburg, 3. August. Gegen 1'^ Uhr nachts ging das Pferd einer Droschke durch, welche einen Herrn und eine Dame vom Helgoländer Dampfer abgeholt hatte. Bei Steinhöft wurde der Wagen in die Elbe geschleudert. Beide Insassen ertranken, der Kutscher wurde gereitet, erlitt jedoch einen doppelten er KörM nasser Z"'" Der Zar über das Unglück auf dem Chodins- kojefeldc. Zar Nikolaus II. hat nun in der Angelegenheit der Chodinskoje-Katastrophe seine Entscheidung getroffen und ein Urtheil über die Ursachen des Unglücke« gefällt, das die Urheber der Katastrophe hart treffen dürfte. Zwei im russischen „Regierungsboten- publicirte Ukase des Zaren an den diri- girenden Senat über die Katastrophe auf dem Chodinskoje- Felde zeichnen sich durch ihre Offenheit und Schärfe aus und dürften auf das Beamtenthum Rußlands überhaupt einen nach haltigen Eindruck üben. Der erste Ukas lautet: „Indem wir das schwere Unglück, welches sich am 30. Mai laufenden Jahres auf dem Chodinskoje-Felde zu Moskau ereignete, und den Untergang vieler, unserem Herzen nahestehender Untcrthanen tief betrauern, haben wir es für nothwendig befunden, das Schicksal der Hinterbliebenen Wittwen und Waisen möglichst zu sichern. Indem wir Alles, was dieses traurige Ereigniß betrifft, warmen Herzens empfinden, haben wir in steter Für- Der GerichtsWlhieher beim König!. Amtsgericht. I. St. Akt. Schneider. gerichtet hat. , zeschötzt werden. Menschcnverluste sind in Wien und Umgebung richt zu beklagen. Dagegen stürzte während des Orkans bei Tyrnau in Ungarn ein Schuppen ein, in welchen sich zahlreiche Personen geflüchtet hatten. Durch den Einsturz wurden zwei Tagesgeschichte. - Berlin, 3. August. Anläßlich des Verlustes S. M. anonenbootes „Iltis- sind dem Oberkommando der Marine Mreiche Kundgebungen von amtlicher wie von privater Seite, > a. von Sr. Hoh. dem Herzog Johann Albrecht von Mecklen- urg als Präsidenten der deutschen Kolonialgesellschaft, von russischen und italienischen Marineattachä, vom Marine- ttem Saarbrücken zugegangen. Alle diese Kundgebungen be- iugen die lebhafteste Theilnahme für das Unglück, von welchem e kaiserliche Marine heimgesucht worden ist, sowie die höchste iw" - """8 für die opfermuthige Haltung der Offiziere und l/ .snntniss, " illlöH Als lsdruff M Sie habe» seitens des Oberkommandos der °rine im Namen der Kaiserlichen Marine dankbare Erwiderung Kunden. BekarmtMaKlmg. den letzter Zeit ist es wiederholt vorgekommeu, daß der zum Ausfällen des au dem Commuuikatiouswegc nach Hühudorf gelegenen Steiubruchs bestimmte Schutt von »mcknaus diesem Wege bez dem oberhalb des Bruches entstandenen freien Platze abgcladcn und liegen gelassen worden ist. Es wird deshalb hiermit bekannt ge- daß ferner der Schutt nach dem Abladen sofort in den Steinbrnch zu schütten ist, anderenfalls die betreffeudeic Personen Geldstrafen bis zn 10 Mark zn gewärtigen haben. Wüsdruss, den 5. August 1896. - » o - Der Bürger «reist er. - I. V. Imlsblutl für die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadlrach zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Lorstrentamt zu Tharandt. Das Leben der Kaiserin auf Schloß Wilhelmshöhc im ' ihrer Kinder wird in der „Köln. Ztg." wie folgt ge- j- 0 Der Morgen gehört besonders den jüngsten Kindern, von b„ Mutter dann auch bei ihren Ausfahrten im Pony- Dlm den See am Schloß begleitet werden. Sengende HM die liebevolle Mutter nicht ab, den beiden aus eintreffenden Söhnen selbst zur Bahn entgegenzufahren, der die Wagen zurück unter die grünen Baumkronen der g» ' 3" Wagen der Kaiserin pflegten die Jüngsten bei auf d Ekr zu sitzen, das Prinzeßchen blickt fröhlich um sich, em Rücksitz befindet sich das jüngste Brüderchen; im zweiten folgen die älteren Prinzen — so fährt die glückliche Zd dahin, überall freudig begrüßt. Weilt hoher Besuch chr Affst oder wird eine junge Kasseler Künstlerin berufen, Pkw süße Melodien zu entlocken, so sind die jungen auch zugegen. Das Abendbrot nimmt die Kaiserin 'nem den älteren Prinzen auf der Schloßterrasse ein; plaud , o°m Hofstaat ist zugegen, fröhlich und ungestört Z d'e kaiserliche Mutter mit ihren Kindern, die sich nach den n eifrig um sie drängen, ihre Theilnahme an "" zu unternehmenden Spielen begehrend. stowt e. Gart, 2. August. Das S. Deutsche Sänger- Ez„ Zt Astern Abend um 8 Uhr in der großen sei, Die zahlreichen Theilnehmer hatten sich bereits ach A"ag in der Festhalle versammelt. Die Feier begann reicht, v q>"rag "'"es Gesammtliedes. Nach dem Lied über- E e; .fischende des Niederösterreichischen Sängerbundes, d'e Bundesfahne dem Vorsitzenden des Deutschen i Sorten ""l>es, Rechtsrath Beckh, welcher sie mit dankenden ^gerwM"^ Feststadt Stuttgart überreichte. Ober- i ^sßlbe »r ^»Nelin nahm das Banner entgegen und erklärte, l ou hüten zu wollen als Mahnnng, die idealen Güter ! Bekanntmachung, Zen MsuAersfaZter betreffend. Zufolge Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern werden unter Hinweis auf das Gesetz, den Schutz der Waldungen gegen schädliche Insekten betr., vom 17. Juli 1876 die Herren Bürgermeister von rvil-d>r»ff und Srebenlehn ingleichen die Herren Gemeindevorstände des hiesigen Verwaltungsbezirkes veranlaßt: 1 ., ihre waldbesitzendcn Gemeindemitglieder behufs Entdeckung des Nsunensaiters anzuhalten, ihre Waldbcstände rechtzeitig einer genauen Durchsicht zu unterziehen; 2 ., Anzeigen bez. Vaeatscheine bis zrrm 5. September Zss. Jahres anher einzureichen, ob sich Nonnenfalter in größerer Anzahl in oen unter 1. gedachten Waldbestäuden gezeigt haben. Ebenso haben die Herren Gutsvsrfteher im hiesigen Verwaldungsbezirke rücksichtlich der in den betreffenden Gutsbezirken vorhandenen Waldungen im Sinne der vorstehenden Anordnungen das Erforderliche vorzukehren und die bezüglichen Anzeigen bez. Vaeatscheine rechtzeitig anher einzureichen. Meißen, am 29. Juli 1896. Königliche Amtshauptmannschaft. I. V. Ae»8«i, Regierungs-Assessor. Bekanntmachung. Montag, dem 1«. August 1896, Vorm. 11 Uhr !u hl Klipphausen verschiedene Kleiduugs- und Möbelstücke, sowie verschiedenes Handwerkszeug gegen sofortige Baarzahlnng versteigert werden. Versaunnlung»ortr Rasthof daselbst. Wilsdruff, am 3. August 1896. b. Nhi des Lebens zu erhalten und zu pflegen. Frau Oberbürger meister Rümelin befestigte sodann ein von den Frauen Stutt garts gestiftetes kostbares Band an dem Banner. Der Ober bürgermeister nahm darauf das Wort und führte aus: In dem Lande, in welchem Schiller, Uhland und Silcher geboren wurden und welches die Wiege des deutschen Volksliedes sei, müsse auch ferner das Lied, das deutsche Lied, das einigende Band für Alle sein. „Wir müssen zusammenhalten, nicht bloß innerhalb der Grenzen des Reiches, sondern soweit die deutsche Zunge klingt." Nach verschiedenen Gesangsvorträgen hielt Professor Deibler aus New-Orleans — ein geborener Württem berger — eine Ansprache, in welcher er hervorhob, daß das deutsche Lied in den fernsten Welttheilen die Deutschen zu- t wtel Wtk