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Dresdner Journal : 03.05.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190105034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19010503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19010503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-05
- Tag 1901-05-03
-
Monat
1901-05
-
Jahr
1901
- Titel
- Dresdner Journal : 03.05.1901
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Ämtlichrr Teil (Wkiirre amtliche Bekanntmachungen im Ankündigungsteile.) Nichtamtlicher Teil. Knust und Wissenschaft Rcfideuztheater. Männer fesselt" A Mar« und M ler »er cg; rrl ör. ,ne am ien irl ör irl nil rer in» tor ilie in Iler red Hr en- rw in eil- Tagesgefchichte. Dresden, 3. Mai. Se. Majestät der König kamen heute vormittag von Strehlen ins Residenz- schloß und nahmen daselbst militärische Meldungen sowie die Vorträge der Herren Staatsminister und der Departementschefs der Königl. Hofstaaten ent gegen. Bon ven übrigen Rollen treten nur d»e der Frau Julte Krontha! (Mme. Maröcha!) und der Herren Karl Friese (Marquis v. Beaugency), Karl Witt (Fürst Niki v .^enophonti) und Karl Beyer (Baron v. Cha- tellerault) hervor. Die Künstler erfüllten ihre Auf gaben mit Hingabe und trugen so zu der flotten Wieder gabe des Stückes, auf dessen lebendige Juscenesctzung Hr Oberregifseur Alexander Rotter große Sorgfalt verwendet hatte, nach ihren Kräften bei Am Dirigentenpult« waltete Hr Kapellmeister Ru dolf Dellinger verständnisvoll seines Amte«. W Dg« Erunt««age», Versetzungen rc. im öffentt. Dienste. Im GelchiftSderetche »eS Mtntftertum« «eS Kalt»» öffentliche» UuterrtchtS. Erledigt: die 2. ständige Lehrcrstelle an der vierklassigen Schule zu Pohla. Koll.: die oberste Schulbehörde. Einkommen der Stelle: 1200 M Erhalt, 200 M vorauSgewährte erste Alterszulage, SS M. für Turnunterricht, bez. das gesetzliche Honorar bei Ueber- tragung des FortbildungSfchulunterrichtS, überdies freie Wohnung im Schulhaust und Gartengenuß. Bewerbung«- gesnche sind unter Anschluß der erforderlichen Unterlagen (darunter Amt-sührung-zeugni- neuesten Datums) bi» 20 Mai bei dem König! BezirkSschulinspektor Schulrat Schütze in Bautzen einzureichen. fehlt die Voraussetzung der Ablehnung einer wichtigen Regierungsvorlage. Allerdings haben die Verhandlungen der Kanal kommission leider eine sehr bedauerliche Wendung genommen. Nachdem die dem Zentrum angehörigen Kommissionsmitglieder, selbst diejenigen von ihnen, die als kanalfreundlich angesehen werden können, im Namen der Partei erklärt hatten, daß sie den Mittellandkanal ablehnen würden, ist an ein Zustandekommen der Vorlage in ihrem ganzen Um fange nicht zu denken. Dieser Verlauf der lang wierigen Beratungen ist sehr zu bedauern; es wäre dringend zu wünschen gewesen, daß man zu einer Einigung hätte gelangen können, damit die Kanal vorlage, die schon so viel Parieihader hervorgerufen hat, aus der Welt geschafft worden wäre. Man braucht auch durchaus nicht allzu optimistisch zu sein, um schließlich doch noch ein günstiges Ergebnis zu erwarten; denn die Konservativen waren mit bestem Willen bereit, sich, so wie eS nur irgend möglich wäre, eines Besseren belehren zu lassen. Dazu war natürlich Zeit und Geduld nötig, und beides wurde in der Kommission bis in die letzten Wochen hinein in weitgehendem Maße geübt. Leider aber begann während der Osterferien ein so ungestümes Drängen nach rascherem Fortschreiten, ein so verletzender Preß lärm, der den Kanalgegnern unlautere Beweggründe unterschob und sie in jeder Weise zu reizen suchte, daß nicht nur die beiden konservativen Parteien, sondern auch das Zentrum dadurch bestimmt wurde, nunmehr die Sache zu Ende zu führen. Wir wollen die Konservativen, die unseres Er achtens sehr wohl sich zu mehr Nachgiebigkeit hätten entscheiden können, nicht in Schutz nehmen, allein die Gerechtigkeit erfordert, daß man zugiebt, daß die Presse der Linken thatsächlich an Drohungen und Verdächtigungen das Möglichste gethan hat, um die Rechte zu beleidigen und zu reizen. Zugleich aber begann die Beunruhigung der Bevölkerung mit Krisengerüchten und der Unterstellung, als beab sichtigten die Kanalgegner durch ihren Widerspruch ihre Macht zu beweisen und — wie geschmackvoll geäußert wurde — die Krone und die Regierung unter ihr Joch zu beugen. Man versuchte in der Bevölkerung das Vertrauen zum leitenden Staats mann und zu anderen mißliebigen Ministern zu er schüttern und suchte, wie bekannt, auch den neuen Zolltarif gegen die Kanalvorlage auszuspielen. Unter solchen Umständen war eS kein Wunder, daß die Lust, zu einer Einigung zu gelangen, bei der Rechten abnahm und daß die Beratungen der Kanalkommission in ganz überraschender Weise eine schlechte Wendung nehmen mußten Hat nun die Staatsregierung vorgezogen, den Fall dieser Vorlage, die durch die Linke wieder zu einer hoch politischen Sache aufgebauscht worden war, nicht erst abzuwarten, sondern ihr rasch entschlossen mit fester Hand ein Ende zu machen, so kann man das als eine sehr weise, dankenswerte Maßregel ansehen. Die Kanal verhandlungen hätten sich fruchtlos jedenfalls noch mindestens zwei Monate lang hingeschleppt und die Aufregungen wären noch gewachsen. Nunmehr ist zunächst und bis auf weiteres der „Zankapfel" beseitigt, die Parteien können wieder ersprießlichere Thätigkeit entfalten und einander zur Verfolgung nationaler Ziele nähern. Im geeigneten Zeitpunkt wird die Regierung auch wieder mit der Kanalvorlage vor gehen, und dann wird hoffentlich die Landtagsmehr heit für diese- Werk leichter zu gewinnen sein als in der jetzigen Zeit der Beunruhigung und des Krisengeschreies. Wie der Himmel im Mai ausfieht. Boa vr. F. K. D. Mülle«. Merkur erscheint gegen Ende de« Monat« al« Abend- stern und wird bi» ^10 Uhr abend« am Westhimmel sichtbar; am 22. Mai ist er über dem Aldebaran im Stier zu finden. — Merkur und Venu« nähern sich gegen Mitte de« Monat« sehr, Venu« bleibt Ende dek Monat« bi« nach A S Uhr abend« über dem Horizonte — Mar« steht am Abendhimmel; am 4 Mai ist er nur 1H Grad nördlich von Regulu«; am l.Mai ging er nach H3 Uhr morgen«, am 31. Mai geht er gegen 1 Uhr morgen« unter. — Jupiter geht anfang« Mai nach Mitternacht, Ende Mai nach 10 Uhr nacht« am südöstlichen Horizont auf. — Saturn steht am südöstlichen Morgenhimmel und ging am 1 Mai nach '^1 Uhr nacht», am 31 Mai geht er nach f^11 Uhr nacht« aus Eine hochinteressante Wiederauffindung ist Hrn M Wolf in Heidelberg auf photographischem Wege geglückt. Im Jahre I8S3, am 11 März, wurde von Charloi« der Planetoid 361 entdeckt, am 16 März 1895 von Wolf der Planetoid 401 Ottilia Der erstgenannte Planetoid hat nach dem Planetoiden Thule (279) mit einer Umlauf«zeit von 8,80 Jahren die längste Umlauf«- — Am I.d Mt« : „Wie man Vaudeville in vier Akten von Hennequin Deutsch von Otto Wien, Berlin und wo sonst sie noch aufgeführt woroin ist, wie anscheinend auch hier in Dresden lauten Beifall beim Publikum gefunden Näher mit ihr sich zu be schäftigen, würde nicht der Mühe lohnen und der Kritik ein Armutszeugnis ausstellen, die ausgesprochenen Farcen damit eine Bedeutung zuerkennte, die sie weder verdienen noch wohl auch beanspruchen Man muß nur bedauern, daß an eine solche dramatische Sudelei eine so reizvolle, graziöse und melodiöse Musik wie die de« begabten Victor Roger verschwendet worden ist. In dem Stücke wirken zwei in Dresden wohl bekannte auswärtige Künstlerinnen al« Gäste mit: Frau Annie Dirken- vom Wiener Karltheater und Frl. Pepi Weiß vom Josephstädter Theater in Wien. Die letztere Künstlerin steht noch in bester Erinnerung von ihrer Mitwirkung während de« jüngsten Schweighofer- Gastspiels und sie befestigte al« Tänzerin Thöa da« günstige Urteil in un«, da« wir damal« über sie au«- sprache»: mit großer Charme der Persönlichkeit verbindet sie ein sehr liebenswürdige« Spieltalent und sym pathische gesanalichc Mittel Leider giebt die Roll« der Thsa der Künstlerin nicht die wünschenswerte Ge legenheit zur vollen Entfaltung ihrer vielseitigen dar stellerischen Begabung, weil sie zurücktreten muß gegen über der Rolle der Frau Dirken«, und wir wünschten schon au« diesem Grunde eine baldige Epielplanänder- ung, um Frl Weiß in einer dankbareren Aufgabe be schäftigt zu sehen Frau Dirken« in der Rolle der Baronin v Chatellerault hat, wohl al« einzige im Stücke, reiche Gelegenheit zu wirkungsvoller künstlerischer Bethätigung Ihr fällt nicht nur der Löwenanteil der gesanglichen, sondern auch der der darstellerischen Auf gaben zu, und da sie von ihrem vorjährigen Auftreten nn Centraltheater sowohl al« geschmackvolle Sängerin wie al« autgezrichnete Darstellerin bekannt ist, so darf sie in dem Mar«-Hennequinschen Vaudeville ohne weitere« den Hauptteil de« Erfolge« für sich in Anspruch nehmen zett, nämlich 7,88 Jahre. Er entfernt sich auch unter allen Planetoiden im Aphel seiner Bahn am weitesten von der Sonne, nämlich 4,75 Erdbahnhalbmeffer und kommt dann dem Jupiter auf 180 Mill Kilometer nah«. Die UmlaufSzeit de« zweiten Planetoiden (Ottilia) be trägt 6,07 Jahre. Bei diesem ist e« auffallend, daß seine Umlaufszeit (6,07 Jahre) gerade um 0,14 Jahre, also um so viel größer ist, al» die halbe Jupiterperiodr (5,93), wie die Umlaufszeit de« Planetoiden Andro- mache (175) mit 5,79 Jahren kleiner ist al« der Jupiterumlauf. Dies« beiden Umlaus«zeiten d«r Andro- mache und der Ottilia mit 5,79 und 6,07 Jahren be zeichnen di« weite Lücke, in der Planetoiden ganz zu fehlen scheinen Am 24 März diese« Jahre« ist eS Wolf geglückt, die Planetoiden 361 und 401 wieder aufzusinden. Am 1 Mai befand sich Venu« in oberer Konjunktion mit der Sonne Am 3. Mai steht der Mond beim Aufgange im Halbschatten der Erde Am 8 Mai steht Jupiter, am 9 Mai Saturn in Konjunktion mit dem Monde Am 13. Mai befindet sich Merkur im aus- steigenden Knoten, am 14 Mai in oberer Konjunktion mit der Sonne Am 18 Mai steht Merkur in Sonnen höhe und befinden sich Merkur, Venu» und Mond in Konjunktion Am 23. Mai ist Venu« im aufsteigenden Knoten Am 18 Mai befindet sich Merkur in größter nördlicher heliozentrischer Breite und Mar« in Ouadratur zur Sonne Die Mondbewegunge« im Monat Mai find folgende: Vollmond am 3 Mai um 7 Uhr 24 Min abend« (Aufgang 5 Uhr 13 Min nach« , Untergang 3 Uhr 26 Min nacht«); letzte« Viertel am 11. Mai um 3 Uhr 43 Min nachm (Aufgang 38 Minuten nach Mitter nacht, Untergang 11 Uhr 10 Min vorm): Neumond am 18 Mai um 6 Uhr 43 Min früh (Aufgang um 4 Uhr 23 Min morgen«, Untergang um 8 Uhr 6 Min abend«); letztes Viertel am 25 Mai um 6 Uhr 45 Min Hauptquartier«, di« fremdherrlichen Offiziere und di* Generalität. Nachdem Se Majestät der Kaiser di* Front der aufgestellten Bataillone abgeritten hatten, folgte ein Parademarsch sowie Vorexerziere» der einz«l»«n Bataillon« und sodann «in größer«« Gefecht im Fen«, da« sich bis 1 Uhr au«dehnte, und zu dem da» Garde- Jäger-Bataillon, die Unteroffizierschute, da« Regiment Garde« du Corp«, da« Leib-Garde-Husaren-Negiment und da» 2 Garde-Feldartilleri«-Regim«nt hinzugezogrn waren. Se Majestät der Kaiser hielten sodann Kritik ab und nahmen eine größere Anzahl militärischer Meldung«« entgegen, darunter diejenige der oben genannten Prinzen und de« Erbprinzen von Hohenzollern E» folgt« ein Parademarsch aller beteiligten Truppenteile Se Majestät der Kaiser gedachten sodann an der Spitze de» 1. Garde- Regiment« nach Potsdam zurückzukehren und da« Früh stück im Regiment«hause einzunehmen sowie den Vortrag de« Ches» de» Militärkabinett« Generalad;utantrn Grafen Hülsen-Häseler zu hören. Nach der Rückkehr nach Berlin besuchten Se. Majestät der Kaiser die Vorstellung im Opernhause und begaben Sich nach der letztere« zu dem Fürsten Henckel v Donnersmarck, wo Allerhöchstderselbe bi« Mitternacht verweilten — Der Ministerpräsident Graf v Bülow hatte gestern abend Jmmediatvortrag bei Sr Majestät dem Kaiser — Der Kaiser! Gesandt« in Brüssel Graf v Wall witz hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub an getreten Während der Abwesenheit derselben wirkt der erste Sekretär der Kaiser!. Gesandtschaft, Legation»rat v. Bülow al« Geschäftsträger — Der Kaiser! Gesandte in Kopenhagen v Schoen ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Poften zurückgekehrt und hat die Geschäft« der Gesandtschaft wieder übernommen — Der Bunde«rat überwie« in seinir gestrigen Sitzung die Vorlagen, betreffend den Entwurf eine« Gesetze« wegen Abänderung de« Gesetze« betreffend di« Kaiser! Schutztruppen in den afrikanisch«» Schutzgebiet«« und dir Wehnnücht daselbst, den Entwurf eine« Nach- trage« zu dem Vertrage über die Einrichtung und Unterhaltung von Postdampferverbindungen mit Afrika vom 21./9 Juli 1900 und den Entwurf eine« Gesetz«« zum Schutze de« Genfer Neutralitätszeichen« de« zu ständigen Ausschüffen. — Dem Bunde«rate ist der nachfolgende Ent wurf eine« Gesetze« zum Schutze d«« Genfer Neutralität«zeiche«s zugegangen 8 1. DaS in der Genfer Konvention zum Neutralitüt«- zeichen erklärte Rote Kreuz auf weißem Grunde sowie die Worte RoteS Kreuz" dürfen, unbeschadet der Berwendung für Zwecke drS militärischen Sanitätsdienstes, zu geschäftlich«» Zwecken sowie zur Bezeichnung von Vereinen und Gesell schaften oder zur Kennzeichnung ihrer Thätigkeit nur auf Grund einer Erlaubnis gebrauch: werden Die Erlaubnis wird von den obersten Verwaltungsbehörden der Bundes staaten nach den vom BundeSrate seftzustellenden Grundsätzen für das Gebiet des Reiche- erteilt tz 2 Wer den Vorschriften diese- Gesetzes zuwider da- Rote Kreuz gebraucht, wird mit Seidstrase bis zu 150 M oder mit Hast bestraft, tz 8 Die Anwendung der Vorschriften diese« Gesetzes wird durch Ab weichungen nicht ausgeschlossen, mit denen da» im § 1 er wähnte Zeichen wiedergegeben wird, sofern ungeachtet dieser Abweichungen die Gefahr einer Verwechselung im Verkehre vorliegt. 8 4. Dieses Gesetz tritt am 1 Januar 1908 in Kraft. Ab. Die Vorschriften dieses Gesetzes finden keine Anwendung auf den Vertrieb der bei der Verkündung des Gesetze» mit dem Roten Kreuze bezeichneten Waren, sofern die Waren oder deren Verpackung oder Umhüllung nach näherer Be stimmung des Reichskanzler» mit einem amtlichen Stempel abdrucke versehen werden A S. Bis zum 1. Juli 190« darf daS Rote Kreuz fortgeführt werden: 1. in Warenzeichen, die aus Grund einer vor dem 1. Januar 1901 ersolgten An meldung in die Zrichenrolle eingetragen worden sind; 2. in Firmen, die aus Grund einer vor dem 1. Januar 1901 er folgten Anmeldung in das Handel»- oder GenossenschaftS- register eingetragen worden sind; 8. in Namen rechtsfähiger Vereine, sofern die Vereine nach ihren Satzungen bereit- v»r dem 1. Januar 1901 das Rote Krenz in ihren Namen ge führt haben. Solche Aenderungen der unter Nr. 2 und 3 bezeichneten Firmen und VereinSnamen, bei denen da» Rote Kreuz wegfällt, werden gebührenfrei in da» Handelsregister -------------- Eisenschitz Musik von Victor Roger. (Zum ersten Male) ES ist von uns bei der Besprechung französischer Schwank- und Poffenerzeugniffe wiederholt hier aus gesprochen worden, wie sie rmmer mehr und mehr ihren Charakter verlieren, alle Voraussetzungen einbüßen, die in dramatischer Beziehung auch für sie bestehen, und so M Farce herabsinken, die nur mehr durch ihre äußere Ausmachung, durch Kostüm« und Dekorationen, Anteil, nähme und Aufmerksamkeit zu erwecken vermag Wenn man sich der ersten Arbeiten eines Valabröque oder Biffon, ja selbst der früheren Werke der Verfasser diese» neuen Vaudevilles erinnert, so wird man den Abstand, der zwischen ihm und ihnen besteht, mit Befremden ge wahr Konnte man sich an den älteren sranzösischen Possen ergötzen wegen ihres wenn auch meist schlüpfrigen, so doch geschickt und lebendig dargestellten Inhalt«, so stoße» die jüngeren ab nicht nur wegen der allgemeinen dramatischen Vergröberung, die sie zeigen, sondern auch in bezug auf die geringe Sorgfalt, die auf den Aufbau der Handlung verwendet wird Man muß bei ihnen von vornherein auf jeden dramatischen Vorwurf überhaupt Verzicht leisten und e» sich genügen lassen an einer Reihe lustiger Situationen, die nm lose mit der Handlung in Verbindung stehen Daß »« Leute g««ug giebt, denen am Theaterstück alle« recht ist, wenn e« nur ihre Lachmu»kel« zur Thätigkeit reizt, die weder nach einem Warum noch nach einem Wie in dramatischen Dingen fragen, beweist drese neue Mar«- Henmqumsch« Burle«ke, denn sie hat sowohl i« Pari», Deutsche» Reich. * Berlin. Ihre Kaiserlichen Majestäten unter- nahmen vorgestern nach dem Frühstück einen gemein samen Spazierritt im Tiergarten Am späteren Nach mittag verweilten Se. Majestät der Kaiser im Arbeits zimmer — Zur Frühstückstafel bei Ihren Majestäten waren die Königin-Mutter der Niederlande, die Herzogin von Albany mit Prinzessin Tochter und Staatssekretär v Podbitlski geladen, während zur Abendtafel keine Einladungen ergangen waren Gestern früh 8 Uhr fuhren Se. Majestät der Kaiser mit Sonderzug nach der Station Wilepark und begaben Sich von hier aus mit den Herren Seiner Umgebung zu Pferde nach dem Bornstedter Felde, um, wie immer am Tag« von Groß-Görschen, die Besichtigung der Bataillone de» 1 Garde-Regiment« und de» Lehr-Jnfanterie-Lataillon« dort vorzunehmen Auf dem Bornstedter Felde hatten sich eingefunden Prinz Friedrich Heinrich von Preußen, Prinz Johann Georg von Sachsen, die Herren de« Schluß des preußische» Abgeordnetenhauses. Es Ivar schon vermutet worden, daß nach der Heimkehr Sr. Majestät des Kaisers nach Berlin hin sichtlich der weiteren Behandlung der Kanalvorlage bedeutsame Entschlüsse gefaßt werden würden. Nie mand aber hatte daran gedacht, daß, bevor noch eine Abstimmung in der Kanalkommission erfolgt wäre, der Schluß des Landtags erfolgen könnte. Die Nachricht, wodurch diese Maßregel angekündigt wurde, kam demnach völlig überraschend in das Abgeord netenhaus. Aus der Linken wurde natürlich sofort versichert, der Landtagsschluß sei nur das Vorspiel zur Auflösung des Abgeordnetenhauses. Man hatte sich in demokratischen Kreisen schon viel zu sehr in den Gedanken eingelebt, mit Hilfe der Regierung in einen Wahlkampf gegen die Konservativen zu ziehen und bei dieser Gelegenheit endlich die erträumte politische Herrschaft zu erlangen. Aber auch dies mal werden die schönen Träume zu Schaum zer fließen. An eine Auflösung der preußischen Volks vertretung denkt gegenwärtig die Staatsregierung nicht. Das hätte auch die Linke sich selbst sagen können; denn für eine Auflösung des Parlaments Dresden, 3. Mai. Ihre Königl. Hoheiten der Prinz Georg und die Prinzessin Mathilde, Herzog und Herzogin zu Sachsen, sind heute früh 5 Uhr 2 Min. von Italien nach hier zurückgekehrt und haben die Prinzl. Villa in Hosterwitz bezogen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Güterdirektor Allerhöchstseiner Schlesischen Besitzungen, Forstmeister Gringmuth in Oels den Titel und Rang eines -Königl. Sächsischen Ober- forstmeisterS zu verleihen. Dresden, 1. Mai. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Amtsgerichtsdiener Friedrich August Clauß in Dresden bei seinem Uebertritt in den Ruhestand das Allgemeine Ehren zeichen zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß die Inhaber der Metall- waarenfabrik Grunert und Lehmann in Leipzig, Carl Robert Grunert und Heinrich Gustav Leh mann die ihrer Firma von Sr. Hoheit dem Her zoge von Sachsen-Meiningen verliehene Bezeichnung Herzoglicher Hoflieferant annehmen und führen. Die Borgauge i« Ehiua. Die letzten Nachrichten lauten: Berlin. Feldmarschall Graf Walders«« meldet am 1. Mai au- Peking: Nach jetzt vorliegenden Berichten beträgt Gelamtverlust in den Gefechten am 28 und 24. April Leutnant Drewello 1 Regiment« und sieben Mann tot (davon zwei beim Fouragirrcn von Einwohnern er schlagen, zwei Man» bei Pulvrrexplosion), Leutnant Richert 1. Regiments und zwölf Mann schwer verwundet, Major v. MühlenselS 1. Regiments, Leutnant Düsterberg 3. Regi ment- und Leutnant Koch 4. Regiments und 84 Mann leicht verwundet, Oberst Hoffmeister durch Absturz verletzt Es sind 18 Schnellseuerkanonen und große Zahl Geschützrohre aller Konstruktion erbeutet. Peking (Telegramm des „Reuterschen BureauS".) Außer den aus die Garnisonen von Tientsin und Schanhaikwan bezüglichen Maßnahmen schlagen die Generäle der einzelnen Nationen vor, daß zur Belegung de- Distrikts von Tientsin mit Garnisonen Deutschland, England, Frankreich und Japan je 1400, Italien 40v Ma»n stellen sollen und daS ferner für den Bezirk Schanhai- lwan Deutschland, Rußland, Frankreich und England je 300 Mann, Italien eine Compagnie stellen sollen DrS weiteren empfehlen die Generäle, daß, solange noch irgend welche fremden Truppen in Petschili zurückbleiben, auch stets KriegSfchiffe aus dem Peiho liegen müssen, sowie die An wesenheit einer internationalen Flotte in Taku und stete Verbindung mit dieser erforderlich fei; sie empfehlen ferner, die Zivilverwaltung den Militärbehörden zu unterstellen. Nach Herabfetzung der Garnison von Tientsin auf 2000 Mann würde e» möglich sein, dir Wiederherstellung einer ausschließlich chinesischen Verwaltung in Erwägung zu ziehen. Die Schaffung eine- Oberkommando- über die rnternationalen Truppen werde wünschenswert sein Diesem Oberkommando sollten auch die Gesandlschastswachen unter stellt sein. WaS die Frage der Räumung des Lande- be trifft, so waren die Befehlshaber der deutschen, britischen und japanischen Truppen der Ansicht, daß diese Räumung nicht eher beginnen dürfe, als bi-Lhina Zahlung der gesamten Entschädigungssorderungen zugesichert habe. Die Franzosen waren dafür, binnen vierzehn Tagen 8000 Mann und den Rest binnen weiteren sechs Wochen zurückzuziehen Sir wollten mit Rücksicht auf daS Klima nur Kolonialtruppen als Garnisonen zurücklassen Italiener und Oesterreicher hatten noch keine Anweisungen seitens ihrer Regierungen, die Amerikaner enthielten sich der Meinungsäußerung und di« Russen waren bei diesen Konferenzen der Generäle nicht vertreten Berlin. Mitteilung des Kriegsministerium» über die Fahrt der TruppentranSPortfchifse: RrichSpost- dampfrr „Stuttgart', mit den 320 au» Ostasien heim kehrenden Dlenstunbrauchbaren an Bord, hat am l.Mai 1901 Neapel paffiert. M102. 19M. Freitag, den 3. Mai nachmittags. «»»»«„«„««eh»»«»: Lie Zeile »einer Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi gung».Seile oder deren Rau« »0 Ps «ei Tabellen, und Zisfernsatz d P, Aufschlag für die Zeile Unterm Re- daktionSstrich «Eingesandt) di» Textzeile mittler Schrill oder deren Raum KO Pf Gebühren - Ermäßigung bet öfterer Wiederholung Annahme der Anzeige» bi» mittag» 12 Uhr für die nach mittag» erscheiq-nd« Nummer. Dresdner Hounml Herausgegeben von der Königl. Expeditton de- Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheine«: Werktag« nachm » Uhr V«»»«»ff «t» Beim Bezug« durch di« E,schäst»-e«e tnnerßat» Dread««» 2,SO M (rrafchl Zuiiaguag), durch di, Voß im Deulschen Reicht 8 M (»»«schließlich Bestellgeld) vierteljährlich Einzelne Nummern 10 Pf wird Zuracksendung der für dir Schriftleitung bestimmte», aber von diefer nicht ein« arf»rderten Beiträge bean- Mucht, fo ist da« Postgeld beizufügen
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