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Die Ehe ist selbst verständlich die Bestimmung des Weibes und nur wenige ent ziehen sich derselben, darum waren wir auch sehr erfreut, als Nan dein edlen Grafen Romani, von dem man nur Ehrenwerthes hörte, ihre Hand schenkte. Friede seiner Aschci Nie hätte ich iedoch erwartet, aß sie eine zweite Ehe schließen wiirde - und tann niich damit auch nicht einverstanden erklären. Sie sehen, ich spreche ganz offen-« Die streng denkende und doch so mildblickende Frau stößt-: mir die größte Achtung ein. »Die zweite Heirath der Gräsin ist eigentlich eine Nothwendigteit, sie hat gar teineu natürlichen Be schützer, ist sehr jung und sehr schönl« fuhr ich fort. Die Augen der Nonne sahen ernst und traurig aus. » »Schönheit ist ein Flucht« sagte sie mit Nachdrnckz I,ein orrhäugnißvoller Flucht Doch genug davon, Signorl Entschuldtgen Sie meine Offenheit nnd seien Sie versichert, daß ich nur Jhrer Beider Glück wiinsche.« Wir hatten die Thiir zur Capelle erreicht. Mutter Margarethe netzte ihre Finger mit Weihwasser und machte das Zeichen des Kreuze-IS dann wies sie rnir eine Bank im Hintergrunde der Kirche an. Bewundernd überblickte ich die malerische Steue. Lichter erglänzten, Blumen dufteten nnd im Gebet versunken knieten in blaue Gewänder gehüllte fromme Frauengestaltenl Hinter diesen sah ich junge Mädchen und Kinder mit weißen Schleiern, dann haftete mein Blick auf einer in tiefe Trauer gekleideten Gestalt. Jhr Schleier war schwarz, jedoch nicht so dichtL daß das goldene Haar nicht durchgeschimmert hätte - ich wußte, daß es meine Frau war. Wie betete der fromme Engel voll Andachtl —- Mich vackte glühender Zorn und ich fluchte ihr von Neuem im Namen Dessenigeu, den ich getödtet hatte. Orgelklang durch brauste die Kirche, die Stimmen der Andächttgen fielen ein —- ich aber saß wie ein im Traum Befangener, hörte und sah Alles wie aus weiter Ferne meine Glieder waren so kalt und un beweglich, als wären sie aus Marmor gemeißelt. Jch hatte garnicht gemerkt, daß die Feier beendet war und erwachte erst ans meinen Gedanken, als eine Hand mich berührte nnd Yinlter Margarethes Stimme mir zuflüsterte: »Bitte, folgen Die nur.« j Ich gehorchte ihr mechanisch; draußen entschuldigte sie sich für die Hast, mit der sie mich kxinansbefördekt hatte, es sei aber Fremden nicht gestattet, die sonnen zn beobachten-. Ich ging an ihrer Seite weitex, sie geleitete mich in eine ils-inc, mit Teppichcn nnd Büchern nussgektattete Zelle-, die einen sehr behaglichen Ein druck machte. Jch hörte das Rafchexn stinkt seidenen Schleppe, die Thiir öffnete sich und Nan trat Ins Zunmer. 8. CapiteL Sie näherte sich Inir wie gewöhnlich mit katzenartiger Grazie nnd ihre rothen Lippen theilten sich zu einein Lächeln »Wie freundlich iit es von Dir, mich hier zu besuchen!« rief sie, mich mit offenen Armen begrüßend, «noch dazu am Weihnachts morgen i« Erschreckt blickte sie mich an, als ich ihr wedcr ent gegenkam, noch antwortete. »Was hast Du?« fragte sie unsicher, »ist etwas vorgefallen73« - Jch sah sie vor Angst erbeben, machte jedoch keinen Ver sårchhlsie zu beruhigen, sondern reichte ihr nur stinnnr einen sptn . «,,Setze Dich«, sagte ich ernst, »ich bringe traurige Nach kichtenl« - Kraftlos sank sie auf den Stuhl nieder und starrte mich entsetzt an. Jhre Qualen gewährten mir Befriedigung, ich sah, daß die Furcht, durchschnitt zu sein, sie solterte. Schweigend wartete ich, dasz sie beginnen sollte. «Schlechte Nachrichten? Du erschreckst mich! Was mag das seins Unannehmlichteiten mit Guido? Hast Dn ihn gesehen?« fragte sie erbleichend. »Ja, ich habe ihn gesehen, ich komme soeben von ihm«, antwortete ich ernst nnd feierlich. »Er schickt Dir dieses-O dabei reichte ich ihr den Brillantring. War sie schon bleich, so wurde sie jetzt noch bleicher. Mit zitternden, eiskalten Händen nahm sie den Ring entgegen, das Lächeln war erstorben, ihr Athem flog hastig nnd css schien sie die Ahnung zn beschleichen, daß ich Alles erraihen hätte. »Ich begreise nicht, weshalb Ferrari den Ring zmiickschicki«, stotterte sie; »ich gab ihm denselben znr Erinnerung an seinen Freund, meinen Gatten.« Schweigend weidete ich mich an den Qualen der Siinderin. Mit Thränen in den Augen blickte sie plöizlich zn mir ans nnd schlnchzte: »Was-halb bist Dn so förmlich und kalt, Cesare, krimin, küsse mich nnd erkläre mir Alles-« Sie kiisseni Nachdem ich meine Lippen vor wenig Stunden auf die erkaltete Hand ihre-Z Geliebten gedrückt hatte! —-- Nein! Unbewealich nnd stumm blieb ich an meinem Platz. Sie bkgann von Neuem: »Ach, Du liebst mich nicht, wie könntest Du sonst so un nahbar sein! Du solltest mich auf riiclsichtsvolle Weise von dem Geschehencn in Kenntniß setzen, es mit leichter zu machen suchen-—« · « « - , « »Das war auch mein Bestreben«, unterbrach ich sie. »Du erzähltcst mir, das; Dein sogenanxxtcr Bruder Guido sich Dir acgeuübcr Dreisiigkeitcn herausgenommen hätte und ich versprach Dir, ihn zum Schweigen zu bringen entfiuitst Du Dich dessen? Nun, ich habe Wort gehalåcu —— er schweigt für ewige Zeitetkf » . « . « · » Je fuhr auf.» »Für elpiquZeitqth Wie meinst-Du dass?·« Jklxtlrakpyk fix-«an untz Ihr-ftpin gkqude ins Gesicht »Ich will damit sagen, daß er todt ist!« Nina schrie auf: »Todt! Nicht möglich! Todt! Du hast ihn getödtet?« Jch uixkte ernst. »Ja, in offencnthlmpf, in Gegenwart von Zeugen. Er beleidigte mich gestern Abend nnd heute früh schlugen wir urpszxdoch ehe er starb, versöhnten wir Ims.« »Auf weiche Weise beleidigte er Dich?« fragte Ninn leise-, während das Blut wieder in ihre Wangen zurückkehrte Mit wenigen Worten berichten- ich den Vorgang. ~Erwä!)nte er nteiner?« fragte sie voll Angst, dass der Sterbendc sie verrathen haben könnte. Z El