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Der Anzeige e erscheint ws^e.uuch MeiMai^ Mittwoch u»L Sonnabend. AbonnementsMis: r»i«rlel- jührlich cb Schalter 1MsMk. > sreter Zusentnng durch Polen ins Haus 1 Mark S» Pfennig«, durch die Post 1,05 Mark »usschl. Best«klg«Id. B«- fteklungeir n.hm«!! auch unsere Zettungsboten gern «ntgegen. Amtsblatt für die chrtsöeßörd? uuo sm Kemeinderat zu Breinig. Inserate, die 4 gespal tene Korpuszeile 12 Pf. Mr Inserenten im Rödertale, für alle -Krige» 1b Pf., im amt liche Teile 20 Pf., und im Ret. meteil 40 Pf., nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit «utgege«. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. L»l»l-H»rti-er M Sir SrisAMe» SreWq. 'MßrMMrf. frs»»r»lbsl ma ümgegtis. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienste, vormittags 11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 27. Mittwoch, den 4. April 1917. 27. Jahrgang isurrr Nscbücdten. Zwischen Arras und Aisne setzten die Engländer und Franzosen starke Kräfte ein, die nur unter erheblicher Einbuße unseren Truppen Boden abgewannen. Zu beiden Seiten des Oise—Aisne-Kanals und auf der Hoch fläche von Bregny kamen französische Angriffe nur verlustreich und wenig vorwärts. In der Champagne hielt das Vernichtungsfeuer unserer Ar tillerie einen Angriff der Franzosen gegen die Höhen südlich von Ripont nieder. Zu beiden Seiten des Uz-Tales setzten die Russen nach starker Artillerievorbereitung zu einem großen Angriff an, der jedoch abgeschlagen wurde. Die russische Revolutionsregierung traf im russischen Haupt quartier ein, wo sie vom General Alexejew und vom ganzen Generalstab empfangen wurde. In Petersburg haben die Vertreter Frankreichs und Englands wegen der Zunahme der radikalen Agitation einen gemein samen diplomatischen Schritt unternommen. Der republikanische Bauernbund der Duma hat an die russi schen Bauern eine Kundgebung mit Landversprechungen gerichtet. Deutsche Kreuzertäügkeit im Atlantischen Ozean Reuter-Meldung. Ein Telegramm ans Rio de Janeiro besagt, daß die französische Bark „Cambronne" mit 200 eng lischen, französischen und italienischen Matrosen angekommen ist, die zu den Besatzungen von Schiffen gehören, die von einem deutschen Schiff bei Trinided versenkt worden sind. Dieses Schiff wird als Segelschiff mit Gasottnmaschine geschildert. (WTB.) Nach einem weiteren Telegramm aus Rio de Janeiro ist die „Cambronne" am 7. März dein deutschen Schiff in 21 Grad westl. L. und 5 Grad südl. Br. begegnet. Das Schiff hatte Minen an Bord, woraus sich erklärt, daß in der letzten Zeit so viele Schiffe an der brasilianischen Küste vernichtet wurden und war außerdem mit zwei 105-Millimeter-Kanonen und 10 Maschinengewehren bewaffnet. Das Schiff hatte drei Masten und eine drahtlose Station, Kommandant war Graf Lukner. Nach Aussagen der in Rio gelandeten Mannschaften ist das Schiff am 22. Dezember unter Eskorte der Untersee boote von Deutschland abgefahren. Es hieß „Seeadler" und hatte Proviant für 18 Monate und einen großen Vorrat von Munition an Bord. Wenn ein Handelsschiff in Sicht kam, wurde die norwegische Flagge gehißt. Sie wurde durch die deutsche Kriegsflagge ersetzt, wenn die Boote nahe genug ge kommen waren. In den Grund gebohrt sind u. a. folgende Schiffe: Gladys Royle" (3268 To.), „Charles Gounod" (3100 To.), „Rochefucauld" (3150 To.), „Rohmgod (3500 To.) und „Hogarth" (1231 To.) Das letztgenannte Schiff hatte versucht, zu flüchten, hatte sich aher schließlich ergeben, nachdem vier Mann der Besatzung verwundet worden waren. (WTB.) Die Stimmung der russischen Arbeiter. „Temps" meldet aus Petersburg: Das revolutionäre Arbeiterblatt „Pravda" fährt fort, den Gedanken einer Ein stellung des Krieges zu vertreten, während „Jsvestia", das Blatt des Arbeiter- und Soldatenausschusses, zwar den Krieg nicht billigt, aber grundsätzlich gegen Deutschland ist, das nach seiner Ansicht einen Eroberungskrieg führt. (WTB.) „Daily Telegraph" erfährt aus Petersburg vom Donners tag, daß die „Radoschafa", das Blatt der gemäßigten Sozial demokraten, sich scharf gegen eine Einverleibung Konstantinopels in das russische Reich ausspricht. — Ueber die Notwendigkeit, den Krieg energisch firtzusetzen, besteht in dem Komitee der Soldaten- und Arbeiterabgeordneten keine ernste Meinungs verschiedenheit mehr. Man ist sich nur noch nicht über die Kriegsziele im Klaren. Die Aufgabe aller offensiven Absichten ist für die sozialistischen Parteien offenbar nicht gleichbedeutend mit der Wiederherstellung des Status quo in Europa. Die Aufrichtung einer polnischen Republik soll natürlich bedeuten, daß Posen und Westgalizien den Mittelmächten verlorengehen würden, und angesichts des Erwachens der ukrainischen Ele mente könne man auch kaum annchmen, daß die ukrainische Bevölkerung sich damit abfindcn würde, daß ein Teil de» Polke» unter österreichischer Herrschaft bleibe. Auch die arme nischen Demokraten würden sich wahrscheinlich nicht in die Wiederherstellung der türkischen Herrschaft in Armenien fügen. Die Zurückweisung imperalistischer Angriffslust schließe den Jrredentismus nicht aus, und ebenso das Recht jeder Nation, ihre eigenen Angelegenheiten zu ordnen, ist also nicht gleich bedeutend mit dem Sichschicken in die jetzigen politischen Ver hältnisse Europas. - Die Partei der Annexionisten verhält sich vorläufig ruhig, aber es wird sicher noch zu einer erregten Erörterung über die tatsächlichen Wünsche des russischen Volkes kommen. (WTB.) Es ist zu beachten, daß diese Meldung aus englischer Quelle stammt. Wenn die russischen Revolutionäre wirklich ehrlich das Nationalitätenprinzip durchführen wollten, dann sollten sie damit anfangen, Finnland, Georgien und der Ukraine die völlige Selbständigkeit zu verleihen. Auf allen Fronten haben wir dem Gegner ungeheure Gebiete enknjsen! Llnsere D-Doote haben dem feindlichen Handel den Todesstoß versetzt! Vie Urheber des Kriegs, Grey und Asquith, velcaffS und Briand find von ihren eigenen Völkern aus Amtumd W^den gejagt! Zn Rußland: Revolution! Ver Zar: abgesetzt.' Einsstehtfesi: Oie solide Grundlage des deutschen Staatsgebildes und die unv erste gliche Kraft des deutschen Volkes. Darauf beruht auch -re unantastbare Sicherheit -er deutschen Kriegsanleihen. Hilf deu Krieg gewinnen! Gib Dein Gelb dem sichersten Schuldner der Lett, -am Vaterlande! ArMLer uns ZäcbMrs. Bretnig. Mit einer großen Menge aus unserer Bewoh nerschaft hatte sich am Sonntag der Saal des deutschen Hau se» zum Familienabend für unsere Neukonfirmierten gefüllt. Im Laufe des Abends entbot der Vorsitzende des JünzlingS- vereins, Herr Max Oswald, allen Erschienenen einen herzlichen Willkommensgruß und knüpfte daran die Bitte an die Neukon firmierten uni zahlreiche Anmeldungen nun Jünglings- und Jungfrauenverein. Gedichtvortrüge, gemischte Chorgesänge und 2 Theaterstücke füllten den Abend nifs beste und ernteten leb haften Beifall. Ein Schlußwort des Herrn Pfarrers Schneider beendete die wohlgclungene Veranstaltung. Bretnig. Bei der hiesigen Sparkasse erfolgten im März 104 Einzahlungen im Betrage von 16 155 Mk. 29 Pfg. und 90 Rückzahlungen im Betrage von 21 118 Mk. 37 Pfg. (ein- schl. 2292 Mk. 76 Pfg. für Kriegsanleihen). Es wurden 17 neue Bücher ausgestellt und 9 Bücher sind erloschen. Bretnig. Am Palmarum wurden in hiesiger Kirche 31 Knaben und 22 Mädchen, zusammen 5L, konfirmiert. Großröhrsdorf. (Sparkasse.) Im März 1917 er folgten 364 Einlagen im Betrage von 44602 Mk. 28 Pf. und 228 Rückzahlungen im Betrage von 27704 Mk. 99 Pf. 18 Bücher wurden neu ausgestellt, ,15 Bücher find erloschen. Der Gesamtumsatz betrug 226119 Mk. 96 Pf. Großröhrsdorf. Am Sonnabend hielt Herr Obst- bauwanderlehrcr Ocklitz-Bautzen im Gasthof zum Stern einen gutbesuchten, mehrstündigen Vortrag über „Einige Tagesfragen im Obst- und Gemüsebau". Seine Ausführungen fanden all- seitigen Beifall. Ein Merkblatt „Baut Gemüse" werden wir in kurzer Zeit beilegen nnd dadurch dein Leser Gelegenheit bieKn. demselben alles für ihn Wissenswerte zu entnehmen. Großröhrsdorf. Am 8. April veranstalten die hier beliebten Gäste der Dresdner Kammerspiele eine Vorstellung im Hotel Haufe; sic bringen das Lustspiel „Die lustigen Heidel berger" mit kgl. sächs. Hofschm.spieler Neumann als Gast. Man kann bei der glänzenden Besetzung der Vorstellung mit großem Interesse entgegensetzen. Hauswalde. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat März in 34 Posten 2 352 Mk. 31 Pfg. eingezahlt und 3 neue Bücher ausgestellt, dagegen erfolgten 13 Rück zahlungen mit 2 905 Mk. 25 Pfg. Dabei waren 4 Rück zahlungen mit 2125 Mk. 25 Pfg. zur 6. Kriegsanleihe. Königsbrück. Kriegsnotgeld, und zwar 10 000 Mark in Zehn- und Fünfzigpfennig-Scheinen, soll einem Beschlusse des Stadtgemeinderats zufolge auch hier ausgegeben werden. — Gemüsebau. Wir machen die Landwirte darauf auf merksam, daß der Landeskulturrat Gemüsesämereien, und zwar: Möhren, rote, gelbe, weiße; Spät- und Dauerkotzl, auch grüne Bohnen, abgeben kann. In erster Linie werden die durch An- banverträge bewirtschafteten Flächen berücksichtigt. Zittau. Die Einstellung türkischer Lehrlinge wird dem nächst auch in Handwerksbetrieben des hiesigen Bezirks erfolgen. Wie in der letzten Vollsitzung der Gewerbekammcr Zittau bekannt gegeben ourde, haben sich bis jetzt 28 Meister zur Einstellung türkischer Lehrlinge bereit erklärt. Für jeden der sächsischen Ge- werbekammerbezirke sind zunächst 20 junge Türken als Lehrlinge vorgesehen. Hoheneck. Die hiesige Landesstrafanstalt ist wegen ge ringen Bestandes an Gefangenen bis auf weiteres geschloffen worden. ;Man zeichnet Kriegsanleihe bei jeder Bank,! r Kreditgenossenschaft, Sparkasse, Lebensver-: sicherungsgesellschaft, Postanstalt. Chemnitz. (Todessturz.) Der vier Jahre alte Knabe Alfred Schnabel, dessen Vater im Felde gefallen ist, öffnete in einem unbewachten Augenblick in der im vierten Obergeschoß nach der Lutherstraße zu gelegenen elterlichen Wohnung ein Fenster und stürzte durch dieses hinab auf den Fußweg. Hier bei erlitt der Kleine so schwere Verletzungen, daß der Tod so fort eintrat. Hohenstein. (Lebhafter Geschäftsgang in der Webindustrie.) Seil einigen Wochen wird in den hiesigen Webereien wieder lebhaft gearbeitet. Die seit langem übliche, infolge des Baum wollverbots aus 18 bis 20 Stunden wöchentlich herabgesetzte Arbeitszeit wurde in mehreren Betrieben auf 58 Stunden ver längert. Den Anlaß gaben Heeresausträge, sie auf längere Zeit oorliegen. Gersdorf bei Hohenstein-Ernstthal. Eines schweren Ver gehens haben sich mehrere Einwohner insofern schuldig gemacht, als sie seil langer Zeil an Lebensmittelkarten und -Marken Fäl schungen »ornahmen und sich auf diese Weise größere Menzen von Lebensmitteln verschafften, al» ihnen zustanden. Die Fäl scher find zur Anzeige gebracht werden.