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Der Präsident der Neichskammer der bildenden Künste, Prof. Ziegler, stellte eine große Zahl von Scheuß- Achkeiten zu einer Schau zusammen, die er unter dem Kamen „Entartete Kunst" im Münchener Hofgarten er öffnete. Die deutschen Volksgenossen, die sich durch die „Ver schwörung des Unzulänglichen und Minderwertigen, ihren gesunden Menschenverstand und ihren Instinkt nicht verderben ließen, standen zwar seit jeher in den Ausstel- MUgen mit Kopfschütleln und Abscheu vor den Erzeug- Mfen des Futurismus, des Kubismus, des Dadaismus M oder wie diese Verrücktheiten und Verbrechen an der Mutschen Kunst alle heißen mögen. Mit Erschütterung konnten sich die Knnstschristleiter A« deutschen und ausländischen Presse davon überzeugen, Plche b verantwortungslose Vergeudung von Struergroschen k Mbeitender deutscher Volksgenossen mit dem Ankauf K derartiger „Kunstwerke" getrieben Wmde. Geradezu phantastische Schmierereien sind früher M Ängehsneren Preisen von staatlichen Museen angekauft Worden. V- Gläubige Christen sehen in der ersten Abteilung mit Abscheu, wie weit diese Frechheit ging, mit welcher stam- jMnden Primitivität Munter der Herrschaft des Zentrums die christlichen^ Symbole verhöhnt fen konnten. Dem Frontsoldaten aber wird das Blut allung geraten angesichts von Machwerken, die das putsche Soldatentum und das Fronterteb- AK dreist besudeln. In einer anderen Abtekkung icharen sich die jüdische Rassenseele unverkennbar in Achen Beispielen ebenso wie die Versuche, den Neger eutschland zum Rassenidcal einer entarteten Kunst zu eln, oder die, die deutsche Mutter als Dirne oder eib darzustellen. Dis Bilder finden durch charakteristische Aufschriften _ Zitate eine lehrreiche Ergänzung, etwa wenn ein Mlbftgeständnis lautet: „Wir tun so, als ob wir Maler, Dichter oder sonst was wären. Aber wir sind nur und ^Nichts als mit Wollust frech. Wir setzen aus Frechheit »nen riesigen Schwindel in die Welt und züchten Snobs, Ma uns die Stiefel abschlecken." Mit Bedauern erfüllt eine Abteilung, die nicht den Künstler treffen will, sondern darauf hinweist, wie gewisse Ausstcllungsleiter nur die Erzeugnisse erkrankter oder krankhaft veranlagter Künstler ausgenommen haben und wie der znr Mode gewordene Wahnsinn auch manche Mu seumsleiter erfaßt hatte. So erkennt .man in dieser Ausstellung „Entartete Kunst" eine schlagende Bekräftigung der vernichtenden Worte des Führers. Bei aller Erschütterung und bei al lem Ekel, der die Besucher überkommt, wird man diese Schau aber auch verlassen mit einem Gefühl der Be freiung, das man bei der Anprangerung dieser Miß handlung deutscher Kunst gewinnt. Man wird hinübcr- gehcn in das neue schöne Haus der Deutschen Kunst und sich dort erfreuen au den Werken ehrlicher, anständiger deutscher Künstler. Prof. Ziegler führte folgendes aus: „In Durchführung meines Auftrages, alle Doku mente des Kunstniedcrganges und der Kunstentartung zusammenzutragcn, habe ich fast sämtliche deutschen Mu seen besucht. Ich war mir klar darüber, daß die Anzahl der in den vergangenen Jahren angekauften Werke un geheuer groß sein würde. Maßlos erstaunt war ich aber darüber, daß noch bis vor wenigen Tagen in deutschen öffentlichen Museen und Sammlun gen teilweise diese hier nach München gebrachten Ver- fallskunstdokumente ausgestellt und damit seitens der Lei ter diesör Anstalten dem deutschen Volksgenossen die Be sichtigung zugemutet wurde. Es sind die hier gezeigten Produkte allerdings nur ein Teil der in den vorgenann- ten Anstalten noch vorhandenen. Es hätten Eisen bahnbahnzüge nicht gereicht, um die deut schen Museen von diesem Schund auszuräumen; das wird noch zu geschehen haben, und zwar in aller Kürze. Es ist eine Sünde und Schande, daß man die Anstalten mit diesem Zeug vollgehängt hat und die örtliche und anständig lebende deutsche Künstlerschaft gerade in diesen Städten kaum oder nur schlechte Ausstellungsmöglichkei ten besitzt." Wir wissen, daß nicht die Verführten, sondern die Verführer zur Rechenschaft gezogen werden müssen. Die Bilanz ist daher nicht mit der Machtübernahme sondern erst nach vier Jahren vollzogen worden. Die Geduld ist nunmehr für alle diejenigen zu Ende, die sich innerhalb der vier Jahre in die nationalsozialistische Aufbauarbeit auf dem Gebiet der bildenden Kunst nicht eingereiht ha ben; das deutsche Volk mag sie richten, wir brauchen die ses Urteil nicht scheuen. Es wird, wie in allen Dingen unseres Lebens, so auch hier sehen, daß es rückhaltlos dem Mann vertrauen kann, der heute sein Führer ist und weiß, welchen Weg die deutsche Kunst zu gehen hat, wenn sie ihre große Aufgabe, Künderin deutscher Art und deut- scheu Wesens zu sein, erfüllen will." MW des KMbrMiM HWeb durch die Vereinigten Staaten Der Staatssekretär der Vereinigten Staaten, Hull, ver öffentlicht mit dem brasilianischen Finauzministcr. Souza Costa, der sich zu finanzpolitischen Verhandlungen in Washington aufhält, znm Abschluß der Verhandlungen etne Erklärung, in der gesagt wird: Das zwischen den Vereinigten Staaten von Ame- lika und Brasilien geschlossene Handels- üb kommen bereitete beide.-« L^der« den Weg zu einer Steigerung des gegenseitigen Handels durch Her absetzung verschiedener Zollbcschränkungcn. Es schützt den -wischen ihnen bestehenden Handel durch den Austausch von Zusicherungen, die sich gegen die Erhöhung bestehen der Zölle oder die Einführung neuer Zölle auf viele für Kren Handel lebenswichtige Erzeugnisse richteten. Die Art der Handelspolitik, zu der sich in diesem Abkommen die beiden Negierungen verpflichteten, beruht auf der bei derseits abgegebenen Zusicherung der Meist begünstigung, wodurch gewährleistet wird, daß dis Erzeugnisse eines jeden der beiden Länder in ihrem Ab- Wtz auf den Märkten des anderen Landes keinen ungün- Weren Bedingungen unterliegen als dis Erzeugnisse ir gendeines dritten Landes. Bet Abschluß der Besprechungen gaben dis beiden Negierungen ihre Absicht kund, das bestehende Abkommen «oxtzuführen und mit allen Kräften auf die Erreichung Kner Ziels hinzuwtrken. Die Erfahrung hat gezeigt, daß' Mgeflchts der von gewissen anderen Mächten angewandt k* Form des Landels «inias aerivsfttaise ergänzend- Maßnahmen angebracht sind, um die Grundsätze und Vorteile des Abkommens sicherzustellcn. In diesem Sinn wollen sie diese Grundsätze und Vorteile gegen einen Wettbewerb von außen schützen, der unmittelbar durch Negierungen subventioniert, wird. In dieser Erklärung ist für Deutschland der Satz von besonderer Bedeutung, in dem es heißt, das Brasi lien sich verpflichtet, diese Grundsätze und Vorteile gegen einen Wettbewerb von außen zu schützen, der unmittelbar durch Negierungen subventioniert wird. Auch wenn Deutschland in der Erklärung nicht genannt ist. so gchs aus den wirtschaftspolitischen Meldungen in der brasii lianischen und nordamerikanischen Presse der letzten Wo« chcn hervor, worum es sich handelt und daß unter „Wett^ bewerb von außen", von dem die Erklärung spricht, auch Deutschland gemeint ist. Im übrigen hat, Pressenachrich« len zufolge, ein Mitglied des Außcnhandelsrates in Was shington offen erklärt, daß die Erklärung sich «indeu« tig gegen Deutschland richte. j In diesem Zusammenhang ist zunächst daraus hinzu weisen. daß vor kurzem das deutsch-brasilianische Abkom«, men über den Warenverkehr vorläufig um drei Monat- verlüngert worden ist. Die brasilianische Regierung teilt-, dabei der deutschen Regierung den Wunsch mit, baldigst i« Verhandlung über eine Neufassung des Abkommens über den Warenverkehr einzutreten. Sie stellte in Aus« sicht daß sie bestimmt« Vorschläge dafür machen wirst diese Vorschläge sind zunächst abzuwartcn. Erst dann,' wenn ihr Inhalt bekannt ist, wird man ein Urteil über die wirkliche Bedeutung der Hull-Costa-Erklürung gewin nen können. Wenn die Vereinigten Staaten die Gewährung eines Goldkredits an Brasilien dazu benutzen, um Einflüsse auf die Gestaltung des Handels Brasiliens mit anderen Ländern zn nehmen, so ist die Berufung auf die Meist begünstigung dabei natürlich nur ein Vorwand. In Wirklichkeit geht cs weder um die juristische For mel. noch um den Geist der Meistbegünstigung, sondern darum, dast die Vereinigten Staaten mit Mitzvergnügcn die Fortschritte feststclltcn, die der deutsch brasilianische wechselseitige Warenaustausch in den letzten vier Jahren machte. Dabei mag die Tatsache Mitwirken, dast Deutsch- land infolge der handelspolitischen Haltung der Vereinig ten Staaten gegenüber Deutschland nicht mehr in der Lage ist. wie früher seinen Banmwollbcdarf zn weitaus größeren Teilen in den Vereinigten Staaten zn decken, sondern ihn jetzt in Brasilien deckt. Wenn die Vereinigten Staaten neben ihren allgeme^ nen prohibitiven Schutzzöllen zum Schutz ihrer eigeney Industrie noch besondere sogen.- Dumpingzölle für noH wendig halten, die im übrigen mit dem Grundsatz der unbedingten und uneingeschränkten Meistbegünstigung irr Widerspruch stehen, so ist das Sache der Vereinigten Staa ten. Seltsam aber ist es, daß die Vereinigten Staten ein Nichstoffe und Lebensmittel erzeugendes und ausführen des Land wie Brasilien veranlassen wollen, die Einfuhr billiger industrieller Erzeugnisse fernzuhalten, obwohl Brasilien solche industriellen Fertigerzeugnisse nicht her stellt. Das hieße, den brasilianischen Verbraucher zwin gen, aus billige und gute deutsche Erzeugnisse zu verzich ten, um teuere aus anderen Ländern zu kaufen. Eine den Vereinigten Staaten sicher nicht unerwünschte Nebenwir kung der Einschränkung der deutschen Einfuhr in Bra« silten wäre, daß Deutschland dann keine oder nur noch weniger Baumwolle in Brasilien kaufen könnte. Durch die oben veröffentlichte Erklärung werden also handelspolitische Probleme zwischen Deutschland und Brasilien aufgeworfen, die möglicherweise einen starken Einfluß auf den deutsch-brasilianischen Warenaustausch haben können. In der deutschen Wirtschaft würde cs sicher sehr bedauert werden, wenn sich daraus nachteilige Wir kungen für die Wirtschaft der beiden Länder ergäben, .i Feiern und Kundgebungen im Reichsehrenmal Tannenberg Der Reichs- und Preußische Minister des Innern, Dr. Frick, hat die für oie Abhaltung von Feiern und Kundgebungen auf dem Gelände des Ncichsehrenmals Tannenberg erlassenen Vorschriften zum Teil geändert. Im Ehrenhof dürfen fortan nur Feiern von überörtlicher Bedeutung mit einem größeren Teilnehmer kreis und alle militärischen Feiern stattfinden, die der Ehrung der Toten des Weltkrieges und des verewigten Reichspräsidenten und Generalfeldmarschalls von Hinden burg gelten. Für kleinere Feiern dieser Art darf mit Ge nehmigung der örtlichen Dcnkmalsvcrwaltung der Fahnenturm auf die Dauer von höchstens einer Stunde in Anspruch genommen werden. Das Photographieren ist in Zukunft nicht nur innerhalb der Grustränmc, sondern auch im Ehrcn- hof verboten. Von den Wehrgängen aus dürfen unauf fällige Aufnahmen mit Ausnahme von Gruppenaufnah men gemacht werden. Die für das Photographieren durch Berufsphotographen geltenden besonderen Bestimmungen bleiben unverändert. - r Deutscher Wauderweg Saar-Schlesien 46. Deutscher Wandertag Die Wanderer aller deutschen Gaue trafen sich in Mayen in der Eifel zn ihrem 46. Deutschen Wandertag. In der Sitzung der Wegemcister erstattete Oberwege meister Emmerich Bericht über den ihm im vorigen Jahre in Eisenach übergebenen Auftrag zur Schaffung des Deutschen Wanderwcges von West nach Ost. Dieses'Werk, ist jetzt vollendet. Im äußersten Westen, in Saarbrücken, nimmt der „Deutsche Wanderwcg Saar—Schlesien" seinen - Anfang, strebt über den Rhein mitten durch Deutschlands Gaue bis zum Osten nach dem Annaberg in Oberschlcsien. Er ist 1200 Kilometer lang und durch ein blaue» liegendes Kreuz in weißem Feld gekennzeichnet. An diesem Weg sollen nun Anschlüsse nach Norden und Süden gelegt werden.