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I y 11877 1V3. Sonnabend, den 2S. Deeember tzer. nal- rn: l»h^ tlnsS ,en bei 3Mk. irksam n, erz, eS rc., fromme Organ der deutschen Ultramoutanen mein dieser Regierung „Mangel an Entschlossenheit" vor-' werfen zu müssen. Mehr Entschlossenheit ^ätte siurH durch den gewaltsamen Bruch des den Staatsstreich in aller ' Form bekundet werden können. Nach der Ansicht der „Germania", deren französische Freunde auch in ihrer politischen Handlungsweise, wie sie versichert, nur einer „reli giösen Pflicht" gehorchen, hätten also Mac Mahon und seine Minister ihren Eid verletzen und zum offenbaren Verbrechen schreiten müssen. Heiligt doch der Zweck die Mittel nach jesuitischer Moral! Daß sie es nicht gethan, daß andererseits sich auch die Bevölkerung während der ganzen Dauer der Krisis nicht zu Ausschreitungen bat hinreißen lassen, daß im Großen und Ganzen Alles im ge wohnten ruhigen Gleise fortgegangen, scheint der „Germania" beinahe unfaßbar zu sein. So sehr aber fällt sie aus der noch im letzten Sommer an genommenen Rolle, daß sie die in Frankreich zur Zeit sich vollziehenden Thatsachen auch für Deutsch land bedeutungsvoll genug findet, um unsere ernsteste Aufmerksamkeit herauszufordern. Wenn unmittelbar nach dem 16. Mai ein liberales Blatt also sprach, so schrie der ganze Chorus der ultramontanen Presse in Deutschland über frivole Kriegshetzer«. Wie seltsam sich inzwischen doch Alle» geändert hat. ei', irn- >gs- 'eit, sen- ist mnt Der jüngste Schlag gegen den MramontaniSmuS. Wenn man auch darauf vorbereitet sein mußte, daß der ganz unerwartete Ausgang der französischen Krisis in den Reihen der Ullramontanen viel Jammer und Erbitterung Hervorrufen würde, so übertrifft doch die kopflose Verzweiflung, in welcher die „Germania" sich windet, weit alle Erwartungen. Zum Heucheln und Lügen muß man ein gutes Ge- dächtniß haben. Das Berliner Jesuitenblatt hat die Entrüstung, mit welcher cs die von der deutschen liberalen Presse an den Thateu der Männer des 16. Mai geübte Kritik als eine ungebührliche Ein mischung in die inneren Angelegenheiten der Fran zosen zurückwies, ganz vergessen; es übt heute seiner seits diese Kritik mit einem Eifer und einer Ge- fliffentlichkeit, als ob der famose Veuillot selbst ihr die Feder führte! Es ist eine „überaus traurige Aera", welche dusch die Lekannte Botschaft Mac MahonS einge leitet ist — in diesem Tone spinnt sich das Weh klagen ganze Spalten hindurch. Mit größerer Bru talität, als-unter dem Ministerium Brozlie-Fourtou, ist in Frankreich, wenn man vom offenen Bürger kriege unduvoK-nackten Staatsstreiche absieht, Recht tstid Gesetzi-aidmaiS mißhandelt worden; aber das Awchmddreißigster Jahrgang. Einladung zum Abonnement. A Der „sächsische Erzähler" beginnt mit dem 2. Januar 1878 semen^nmunddrußlgstLUJahrgang. Indem wir dem geehrten Publikum für das uns seither geschenkte Vertrauen für die immer reger gewordene Theilnahme herzlich danken, bitten wir um gleiches Wohlwollen auch für die Folgezeit. Daß die Tendenz und Haltung des Blattes auch ferner den lieben Lesern und überhaupt den Anforderungen der Zeit entspreche, soll unser eifrigstes Bestreben sein. Durch Gewinnung tüchtiger Mitarbeiter find wir m den Stand gesetzt, mit Original-Mittheilungen sowohl für Belehrung als Unterhaltung Gediegenes bieten zu können. Und was Tagesereignisse und Politik betrifft, werden wir stets das Neueste und Wichtigste in faßlicher Kürze bringen und Hauptsachen in Original-Leitartikeln besprechen, namentlich. auch die Interessen der Landwirthschaft, wie der Gewerbe vertreten. So wünschen wir, daß der „Erzähler" bei Jung und Alt stets ein willkommener Hausfreund sein und bleiben möge. Derselbe erscheint wöchentlich 2 Mal und kostet wie bisher einschließlich der bellelr. Beilage vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. Anzeigen aller Art, welche in diesem Blatte eine weite und wirksame Verbreitung finden, werden die gespaltene, Zeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. Um keine Störung in der regelmäßigen Zusendung unserer Zeitung eintreten zu lassen, ersuchen wir unsere geehrten Abonnenten, welche das Blatt durch die Post beziehen, das Abonnement bei den betr. Postanstalten baldmöglichst zu erneuern. Die Expedition des „fächf. Erzählers". Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt -er Kgl. Ämtohauptmannschafl UN- -er Kgl. Schulinspection zu Kantzea sowie -re Königlichen Verichtsamtea» un- -es Sta-trathes zu Aischofswerda. Vies« Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs und Sonnabends und kostet einschließlich der Sona- bdend- erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich l Mark L0 Pfg. (IS Ngr.). Inserate werden di« Dienstag« und Freitag« früh 8 uvr angenommen und kostet die gespUtene Corpus,eile »der deren Raum 10 .Pfennige. U U