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Wochenblatt , für LLiisSruf, Tharaud, Nassen, Siebenleh« und die Umgegenden. Zehnter Jahrgang. Freitag, den 13. September 1850. 3V» Verantwortlicher Redacteur und Verleger: Albert Reinhold. dieser Zeitschrift erscheint alle Freit««« eine Stummer. Ler Preis für den Blerteljabramz betritt 10 Ngr. S-mmtliche Kkntgl. Pott- txter det Inlandet nehmen Bestellungen daraus «n. Bekanntmachungen, «eiche im nächsten Strick erscheinen sollen, werden tu Wurden, ins Monta« Abends 7 Uhr, In Tharaud bis Montag Nachmittags 5 Uhr, und in Nossen bis Mittwoch Vormittags I l Uhr angenommen, tuch linnen bti Mittwoch Mittag eingehend- Zusendungen auf Verlangen durch die Post an den Druckort defirder, werde», so da« ne m der nächsten Nummer erscheinen. Wir erbitten uns dieselben M ier den Adressen: „An die Rcdaction deS Wochenblattes in WilSdruf", „an die Agentur des Wochenblattes in Tharaud" und „an die Wochenblatts - Exvedition in Nossen". Zn Meisten werden Auftrage 'Nd Bestellungen in der Buchhandlung von C. E. Kliukicht und Sohn besorgt. Etwaige Beitrage, welche der Lenden» des Blane« Ukorechen, sollen stets mit grobem Danke angenommen werden. Die Ncdacüon. Schleswig - Holsteins Noth und des deutschen Volkes Pflicht. (Ein Zuruf an unsere Leser.) Auf! Herz Europas, deutsche Marken, Nehmt Euch der Brüder liebend an. Auf daß in Eintracht wir erstarken, Wie Felsen in dem Ocean! Mein Volk, du herrlichstes der Erde, Sei eins im Frieden und im Feld: Dann ruht auf deinem Wort und Schwerte Die Wage des Geschicks Ler Welt! Mächtig spricht das Unglück zum Herzm, — Mächtiger aber nock die Stimme des Vaterlandes, wenn sie ertönt, Hülfe flehend für die Denheidiger seiner heiligsten Reckte, die zu unterliegen drohen im Kampfe mit einem fremden Unterdrücker, der cs wagt, Deutschlands uralten Reckte anzurasten und Deutschlands Ekre frech mit Füßen zu treten. Und diese Stimme, lieden Leser, schalt jetzt von den Nordgrcnzen unsers lhcuern dcnlsckcn Vater landes herüber und mahnt uns ernst und dringend, unsere innigste, unsere wärmste Theilnahmc in Wort Und That nickt erkalten zu lassen für unsere käm pfenden Brüder. Der mit der blutigen Schlacht bei Idstedt begonnene Kampf gegen die dämsckcn Unterdrücker wird alkem Anscheine nach von längerer Dauer sein. Der Umfang der Opfer, welche derselbe unsern deutschen Brüdern in den Herzogthümern auserlegt, wird täglich größer, und dennoch zeigt dieses kleine Völkchen im Vertrauen auf seine gereckte Sache entschlossen die größte Hingebung. Herrlicher und kräftiger kann sich die Gesinnung, die in Schles wig-Holstein waltet, nicht, aussprecken, als in dem Gebet, welches seit dem Wiederbeginn des Kampfes von den Kanzeln aller seiner Kirchen verlesen wird, sowie die Gerechtigkeit der Sacke in den Ansprachen der Statthalterschaft mit der Sprache ruhiger, ftst- begründeier Ucberzeugung unwiderlegbar nachgewiescn ist. Wir führen blos eine Stelle aus diesem Kir- ckengcbete hier an; sie lauter: „Dafür, Heiliger in der Höhe, dafür wagen wir dich zum Zeugen anzurufen, daß es nicht Aufruhr und Empörung ist, weßhalb unser Land zum Schwerte gegriffen hat, — sondern daß wir damit ganz allein, weil kein Richter aus Erden den Streit zwischen unserm Volke und Dem, was uns anwohnt, hat schlichten können oder wollen, und weil kein Ende des Zwistes aus anderem Wege zu fiuden gewesen ist, die Entscheidung in deine Hand, König aller Könige und Herr aller Herren, zu legen begehren. In deinem Worte stehet geschrieben: — und stirbt kaum Je mand um des Rechtes willen (Römer 5, 7.). Siehe Herr! unsere Söhne, wir Alle, wenn dn es sorderst, sind bereit darum zu sterben; denn — das sind wir getrosten Mathes, vor Himmel und Erde zu bezeugen — blos da mit das Recht nicht gebeugt, oder gar, wie wir es erlebten, das Land und deine christ liche Kirche mit Füßen getreten, damit die Bande der Zucht nicht gar gelöst, deine heiligsten Ordnungen nicht vollends in Un ordnung verkehrt bleiben, ist unser Heer fetzt in den Streit gezogen. O du, der du in heiliger Schrift das Wort hast verzeichnen lassen: Recht muß doch Recht bleiben (Psalm