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SV» sf MM lbst. 8. chor. r. hieb sanft lter Vater, zjg, c hierdurch ettübt an- JulilM. »sie««, achm. statt. : entschlief schweren I ider Gatte, in seinem Zeiwandteu, igen Nach- reitag, den se aus statt. 8. inther. ö. Rathschlch kurzem ab« mhig unsere , Mutt«, Schwester wilhelmiin 51 Jahren, landten und liebe««, 1888. 6- otrnsl! uuäl Ms, Vät«I lvdellvu. I Friederike I rg Rach«. is aus statt rlaffeo«, U8KW nds 10 W »heilen litär 20 PI- 2 Uhr an 1- 9.s ° l^- ch: 14,° °K Ozean war und nach wie vor unter englischer Obe Eine unmittelbare Verbindung wohnen. Thatsache ist, daß die Abreise aus heule festgesetzt war und verschoben wurde. Heber die Ursachen diese- Auf schub«- ist aber nicht- bekannt. — Der italienische Botschaft« am Berliner Hofe Graf de Launay hatte sich vorgestern Nach mittag nach Potsdam begeben, um im Auftrage de- König- Humbert am Sarge Kaiser Friedrichs III. kr der FriedenS für Elsaß-Lothring«- ergeben, daß in Hagenau keine Familie Namen- Staub existire, daß überhaupt selbst in Familien ähnlich« Namens in der letzten Zett kein Todesfall vorge kommen sei. — AuS Berlin traf die Weisung an da- Gericht in Wiesbaden ein, sobald der serbische Kriegsminister Prottc rin gerichtliche- Urtheil vorwetse, ihn tu seiner For derung wegen Auslieferung deS serbischen Kronprinzen z» unterstützen. — Der Polizeipräsident von Wiesbaden wurde Dienstag Nachmittag von der Königin von Serbien empfang« und fragte dieselbe, ob sie bereit sei, den Kronprinzen au»zn<< liefern.- Die Königin weigerte sich auf da- Entschiedenste. Die Meldung, daß di« Villa d«r Königin polizeilich abgesperrt sei, ist unrichtig, wohl aber findet eine möglichst unauffällige polizeiliche Ueberwachung statt. Da die Bilk» am KreuzungS- puntt einer verkehr-reichen Straße liegt, stand dort schm vor dem Eintreffen der Königin ständig ein Schutzmann, der jetzt auch die Aufgabe hat, ein wachsame- Auge auf die Billa zu haben. Nacht- patrouilltrt dort etn Geheimpolizist. Alle österreichischen und ungarische« Blätter nehmen Partei für den König Milan von Serbien. DaS ministerielle „Wiener Fremdmblatt- tagt: „Die Absicht der Königin, noch Serbien zurückzukehren und daselbst eine thättge politische Rolle zu übernehm«, welche mit der Politik de- KönigS unvereinbar, konnte dm Letzteren nicht glrichgiltig lassen; der König war gezwungen, Schritte einzulriten, damit die Königin eine gewisse Zeit dem Lande ferne bleib«.- Königi« Natalie hat sich also in die Politik etnmtschm wollen, und nicht nur etwa in der Form, daß sie ihrem Gatt« ihre er betenen oder unerbetenen Rathschläge erthrilte, sondern mit dem Streb« nach aktiver Wirksamkeit. Königin Natalie wollte bestimmte Ziele Verfolg«, die den« des Königs entgegengesetzt find, sie wollte russische Politik auf eigene Faust machen, dem König Opposition biet«. Die „Budapester Korrespondenz erhält aus Wiesbaden die telegraphische Mittheilung, daß die Königin Natalie sich weigert, den Kronprinzen Alexander dem General Protic zu übergeben. Die Fürstin Mavrusst, ein« Tante der Königin, ist auf deren Befehl Vorgeste« NachmtttagS nach Frankfurt abgereist, um den dortigen russisch« Konsul um dessen Rath zu bitten und von ihm Weisungen zu erhalten. Am Schluß der vorgestrigen Sitzung der italienische« Kammer warf ein Unterbeamter deS Bahnhofes in Rom, Namen- Conti, von der Galerie zwei Packete herab; das «ine fiel hinter die Mtnisterbank, das andere vor den Deputirteu Torraca. Beide enthielten Petitionen an die Minister Cri-Pt und Zanardelli, damit sie sich mit der Angelegenheit des Pe tenten beschäftigen, welcher wegen deS Trägertarifes auf de« Bahnhofe reklamirt. Eine- der Packete enthielt auch einen Versatzschein. Conti wurde verhaftet. Gestern genehmigte die italienische Kammer einstimmig die von Bonacci beantragt« und von dem Minister CrISpi gebilligte Tagesordnung, wonach di« Kammer von der Erklärung der Regierung über die Pro vinzial- und Kommunalreform Kenntniß nimmt und zur Be« rathung der einzelnen Artikel der Vorlage übergeht. Der niederlönvische« Regierung ist au» Batavia die Nachricht zugegangen, daß in der Provinz Bantam rin Auf ¬ kirche einen goldmrn Lorbeerkranz ntrderzuleg«. — Die amt liche „Koburger Zeitung- schreibt: Verschieden« deutschm Zeitungen ist in dm letzt« Tag« in ziemlich gleichlautender Fassung solgmde Londoner Korrespondenz zngrgangen: „Die Königin hat die Veröffentlichung de- zwischen dem Herzog von S.-Koburg-Gotha und dessen Brnder, dem Prinz- Gemahl Albert, gepflogenen Briefwechsel- gestattet unter der Bedingung, daß alle auf Privatverhältnisse Bezug habend« Stell« au-gemerzt werden. Die Bürsknabzüge werd« daher Ihrer Majestät zuerst zur Revision vorgelrgt werden.- Wir find ermächtigt, diese Nachricht al- durchaus unbegründet z» bezeichn«.- — AuS Straßburg erfolgt die nachstehend« Erklärung: Französische Blätter bracht« die Nachricht, daß am 1. d. M. Karoline Staub aus Hagmau, welche in Namtz im Dienst stand, telegraphisch an daS Sterbebett ihrer Mutter gerusm, aber in Avricourt trotz flehentlicher Bitten nicht über die Grmzr grlaffen Word« sei. Nachdem sie auS Verzweiflung in Ohnmacht gefallen, habe sie an Ihre Majestät dir Kaiserin Der Aufstand im Znln-Lande. Aus dem Kaplande traf in London die unwillkommene Botschaft rin, daß die ZuluS, welche wahrscheinlich von den Boers unterstützt werden, sich abermals gegen die englische Herrschaft ernstlich auflehnen. Nach der von dem Unter staatssekretär Gorst am 5. d. M. im britischen Unterhause abgegebenen Erklärung bestehen die in dem Zulu-Gebiet vorhandenen englischen regulären Streitkräfte aus 300 Mann Kavallerie, 120 Mann berittener Infanterie, 440 Mann Infanterie mit zwei Kanonen und zwei Mitrailleusen. Dazu kommen etwa 160 im britischen Solde stehende Zulu- Schützen und 250 Basuto-Reiter. Da diese Streitmacht nicht genügen konnte, die empörten Zulus wieder zum Ge horsam zu zwingen, sandte der englische Gouverneur von Natal, Sir Havelock, 700 Mann Infanterie nach dem Auf stands-Gebiete ab und genehmigte die Bildung von Frei- willigen-Korps, welche den von den Empörern bedrängten Oberbeamten des unter englischer Herrschaft stehend« Zulu- Landes zu Hilfe kommen sollen. Die Seele des neuen Aufstandes in Südafrika ist der Usuto-Häuptling Dinizulu, der Sohn jenes mächtigen Zulu-Fürst« Cetewayo (oder Ketschwayo), den die Engländer 1879 besiegten und gefangen nahm«, später aber selbst wieder einsetzen wollten, nachdem sie eingesehen, daß unter den zwölf kleinen Häuptlingen, welche sich in seinen früheren Besitz getheilt hatten, die grenzenloseste Anarchie eingerissen war. Der mächtigste unter diesen Häuptling«, Usibepu, schlug den nach der Heimath zurückgekehrten Cetewayo, der sich zu d« Eng ländern flüchtete und bald darauf in Port Natal starb. Sein Sohn Dinizulu sah bald darauf mit mühsam Ver haltmem Grimm, daß sich die Engländer mit dem sieg- reichen Gegner seines Vaters verständigt« und suchte seinerseits nun Beistand bei den freien Bauern, die sich an der Grenze des Transvaal-Freistaates angesiedelt hatten. Diese unabhängigen Boers, für der« Handlung« die Machthaber des Transvaal-Freistaates jede Verantwortung ablehnten, verhalfen Dinizulu zur Herrschaft in einem Theile des von seinem Vater beherrschten Zulu-Gebiets, von dem sie als Lohn einen Bruchtheil erhielten, auf dem sie nun selbst einen neuen Boers-Freistaat gründeten, der später mit der Transvaal-Republik vereinigt wurde. Die Letztere gewann damit zwar eine größere Ausbreitung nach der östlichen Seeküste zu, die aber zu ihrem größten Leidwesen ist das Ziel aller Bestrebungen der republikanischen Boers in Südafrika, welche deshalb wahrscheinlich die Zulu-Häupt linge bei ihren Kämpfen gegen die Engländer seit geraumer Zeit heimlich unterstützten. Zunächst fielen aber diese Kämpfe für die Zulus so unglücklich aus, daß selbst das Gebiet Dinizulus unter englische Herrschaft gerieth, ohne daß er dieselbe thatsächlich anerkannte. Als die Kongo- reaierung den nun mit ihr eng befreundeten Häuptling Usibepu in diesem Frühjahre veranlaßte, behufs der wirk lichen Besitznahme des ganzen Zulu-Gebiets durch die Engländer gegen seine noch widerstrebenden Landsleute zu Felde zu ziehen, leistete Dinizulu mit den Usutus bewaffneten Widerstand und brachte dem von englischen Gendarm« unterstützten Usibepu bei Jouna eine gründliche Niederlage bei. Nun raffte sich die Kap-Regierung zu energischeren Schritten auf und sandte dm General Smyth mit frischen Truppen nach dem Zulu-Lande, wo der Unterhäuptling Dinizulus Jschingano in einem sechsstündigen Treffen ge schlagen wurde und die Engländer 1000 Stück Vieh er beuteten. In diesem Gefechte fielen zwei englische Offiziere; besonders aber erlitten die mit den Engländern verbündeten Basutos (Kaffern, welche zwischen dem Oranje-Freistaat und Natal wohnen) sehr bedeutende Verluste. Fast zu gleicher Zeit hatten vier Zulu-Schwärme des Jnkandla-Bezirks den zu den Engländern haltenden Häuptling Sokotyata über fallen, dessen Vieh geraubt und darauf den dem Bedrohten zu Hilfe geeilten englischen Verwaltungsbeamten angegriffen, der xedoch noch rechtzeitig Beistand erhielt, mit dem er die Aufrührer zurücktteiben konnte. Indessen hat sich der Auf stand über das ganze Land verbreitet und einen für die Engländer bedrohlichen Charakter angenommen, was eng lischerseits nur dem Umstande zugeschrieben wird, daß die benachbarte Transvaal-Republik heimlich den Aufstand be- güusllgt und den Sohn Cetewayos durch vereinzelte an geblich ganz unabhängige streitbare Boers unterstützen läßt. Obwohl diese Behauptung noch durch keine schlagenden Beweise begründet werden konnte, ist es sehr wahrscheinlich, daß die Transvaal-Boers durch den Zulu-Aufstand den ihnen bisher verwehrten Zutritt an das freie Meer zu ge I— Der Reichskanzler ist bis jetzt noch nicht von Berlin Winnen hoffen und den Empörern deshalb Munition und abgereist und wird vermuthltch dem Botschafts-Festmahl bet« Waffen liefem, mit welch« sie ihre Unabhängigkeit besser als früher mit ihren Assegai-Wurfspieß« Vertheidigen können. Die Engländer werden, wenn sie die empörten Zulus rasch besiegen und Beweise für die Mitschuld der Boers an dem neuen Aufstand in Südafrika erhalten sollten, nicht zögern, mit der TranSvaal-Republik gründlich abzurechnen. Die völlig unberechtigte Behauptung des Londoner Blattes „Globe", daß die deutsche Presse sich für die gegen England feindlich gesinnten Boers erwärme, weil Deutschland Ge bietserwerbungen in Südafrika erstrebe, ist bereits von der offiziös« „Nordd. Allg. Ztg- auf das Schärfste zurück gewiesen Word«. Es sind jedenfalls nicht eigennützige Be weggründe gewesen, welche schon früher die angesehensten deutschen Blätter veranlaßt«, das Recht der Boers anzu- erkenn«, durch freundliche Vereinbarung mit der portugiesi schen Regierung entweder eine Eisenbahnverbindung nach der Delagoa-Bucht oder die Erpachtung eines Hafenplatzes zu erlangen, der sie von der Bevormundung der englischen Zwischenhändler und Zollbeamten befreien würde. Das deutsche Reich hat nicht den geringsten Grund, für sich selbst Etwas in jener Jntevessen-Sphäre Englands und Portugals zu erstreben. Vielleicht hängen die b^üglichen Kundgebung« de» Mißtrauens mit der vor der Hand noch keineswegs begründet« Annahme vieler Engländer zusammen, daß die neuerliche Annäherung an Rußland früher oder später die deutsche Politik m ein« gewiss« Gegensatz zu England bringen müsse. Bei der Fortdauer des Salisbury- schen konservativen Regiments im britischen Reiche ist das keineswegs zu befürchten, weil bei einem Bruch zwischen Deutschland und England das des englisch« Schutzes sich erfreuende Königreich Italien kaum noch der Bundesgenosse Deutschlands und Oesterreich-Ungarns bleib« könnte. Um diesen theuren Preis wird Fürst Bismarck die Freundschaft Rußlands ebensowenig erkaufen wollen als durch die völlige Preisgabe des österreichisch-ungarischen Einflusses auf der Balkanhalbinsel. Tagesschau. Freiberg, den 12. Juli. Der deutsche Bundesrath vereinbarte eine Erklärung als Erwiederung auf die kaiserliche Kundgebung, bezüglich der Thron besteigung desKaisersWilhelm, welche durch den Reichs kanzler zur Mittheilung gelangte. Darnach erklären die ver bündeten Regierungen der Mittheilung gegenüber ihre vollste Sympathie. Die Kaiserliche Versicherung bezüglich der Auf- rechthaltung der Reich-Verfassung und de- durch dieselbe ge währleisteten Schutze» der vertragsmäßigen Rechte der einzelnen Bundesstaaten wie der Gesammthrit finde die einmüthige Zu stimmung der verbündeten Regierung«. Die Kaiserliche Ab ficht, in der inner« wie in der auswärtigen Politik die Rich tung der Vorgänger festzuhaltm, gelte als „ein Unterpfand für die gedeihliche Weiterentwickelung de» Reiche- und eine Bürgschaft deS Frieden».- Die verbündeten Regierungen bringen dem Kaiser Wilhelm volle» Vertrauen entgegen, und erwiedern die erhabenen Kaiserlich« Worte „mit der Versiche rung bunde-freundlicher Unterstützung und bereitwilliger Mit wirkung- — Kaiser Wilhelm II. erließ folgenden Be fehl: E- ist mein Wille, daß da- Projekt der Errichtung eine- Domes in meiner Haupt- und Residenzstadt Berlin, welche- durch den allerhöchsten Erlaß meines in Gott ruhen den Herrn Vaters vom 29. März d. I. von Neuem ange regt worden ist, mit allem Nachdruck gefördert werde. Die Ausführung diese» Planes nach den Absicht« des hochseligen Kaiser» und Königs Friedrich ist mir ein heiliges Bermächtniß. Ich wünsche, daß das Werk die Arbeit krönt, welche de» ver ewigten Kaiser» und Königs Majestät seit Jahren aus da» Dombauprojett verwandt hat. Ich genehmige hiermit, daß die auf Befehl meine» Herm VaterS gebildete Jmmediat Kommis sion unverzüglich ihre Arbeiten beginnt. — Marmorpalais, den 9. Juli 1888. (gez.) Wilhelm, R. (ggez.) v. Goßler. — Dem preußischen Krieg-Minister Bronsart v. Schellendorff ver lieh der Kaiser da- Großkreuz deS Rothen Adlerorden» mit Eichenlaub. — Gestern Mittag 1 Uhr empfing der Monarch eine Abordnung der König!. Akademie der Künste unter Füh rung des Präsidenten Professor Karl Becker, behufs Ueber- reichung einer Beileidsadresse. — Wie man au» Kiel meldet, sind für die Ankunft und Abreise de» Kaisers Einzelbefehle an den Chef der Admiralität erlassen worden. Der Kaiser geht an Bord de» „Hohenzollern-, begleitet von der ersten und zweiten Division der Manöverflotte und der Torpedo- bootsflotille, am 14. d. M. Vormittags in See. Die Torpedo- boot-flotille kehrt von Bülk aus nach Kiel zurück. — die telegraphische Bitte um Erlaubntß gerichtet und nach kwqrr Zeit letztere erhalte», ihre Mutter sei aber inzwischen gestört«. Die amtlichen Erhebungen hab« nun nach der .LandrSzettung A,« !! Erscheint jeden Wochentag r«chmM. Y.Ü Uhr für den Uv I UHI >> andern Tag. PreisvierteljShrltch »Mark»b zweiMonatlich lMb0 Pf. mid «kmumülich 7bPs. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zn Freiberg und Brand. Verantwortlicher Redakte«: Julias Brau» t» Freiberg. 41. Jahrgang. Freitag, den 13. Juli. und Tageblatt. mm und betrSgt der Preis für die gespalten« Zelle l Iooo »der der« «amu Id Pf. I