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Dresdner Journal : 11.03.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186903118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18690311
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18690311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1869
-
Monat
1869-03
- Tag 1869-03-11
-
Monat
1869-03
-
Jahr
1869
- Titel
- Dresdner Journal : 11.03.1869
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1869 O 57 Donnerstag, den 11. März Idmntr»««, preise: Dres-MZom n a! OberappellationSräthe Mitglieder des obersten Bun- ,. . —. ... c»- ' "rrr c-ryaiiuiig eine» orivnorrn vvriiirn London, Drenstag, 9. Marz, Nachts. (L. T. I dxz unbedingt erforderlich wäre. An welchen Gerichts- Hof dann die ncch übrigen Rcchtksachcn der Hanse ! W.T.B.) AuS gelangt sein wird, Presse und öffentliche Meinung keine Ursache Haden werden, ihr erstes Urtheil zu corrigtren. ^zer BcrestS bei der Commission, welche seiner Zeit inNürnv-ÄM E. Banck. zeigen werden. berg den Entwurf eines allgemeinen deutschen Handels gesetzbuches berieth, war der Gedanke, einen obersten Gerichtshof für Handelssachen zu begründen, mehrfach angeregt worden, ohne jedoch realisirt werden zu kön nen. Der Antrag Sachsens greift diesen Gedanken wieder auf. Es sollen sämmtliche RechtSstreitigkeitcn in Handelssachen von der Compctcnz aller obersten Gerichtshöfe der norddeutschen Länder abgezweigt, es soll die oberste Entscheidung hierüber dem zu begrün denden Bundesgerichtshöfe überwiesen werden. Bei dem Mangel einer eigentlichen Justizhoheit, welche der Norddeutsche Bund an sich nicht hat, machte cs sich nothwcndig, diesen obersten Bundesgerichtshof mit Be- fugnifscn auszustattcn, wie sie ein zweiter Gerichtshof nicht besitzt. Der oberste Bundesgerichtshof hat z. B. über die Absetzung oder Pensionirung seiner Mitglie der ganz unabhängig von irgend einer Staatsgewalt und ganz allein zu entscheiden. Zugleich liegt in die ser Constituirung eines obersten Bundesgerichtshofes, wenn auch nur für einen Theil des Rechtsgebietes, ein hoffnungsreicher Keim für eine weitere Entwickelung eines gemeinsamen Rechtslebens im Norddeutschen Bunde. Bisher gelangte der bei Weitem größte Theil der Rcchts- streitigkcsten in Handelssachen zur letzten Entscheidung vor das Oberappcllationsgericht in Lübeck. Schon der Umstand, daß dieses hochberühmte Oberappcllations gericht der ordentliche Gerichtshof für die drei Hanse städte war, erklärt die überwiegende Anzahl der nach Lübeck gebrachten Handelsstreitigkeitcn. EL wird da her höchst wahrscheinlich ein großer Theil der Lübecker kau schneitet zur Wahl der Präsidenten. Für dieje nige des ersten Präsidenten gchen 18l Stimuizcttcl rin, darunter 12 unbeschriebene. Letztere rühren dem Vernehmen nach von den Polen, Socialdemokratcn Tagksgeschichte. 0. Berlin, 9. März. Der Antrag des König reichs Sachsen im Bundesrathc auf Errichtung eines obersten Bundesgerichtshofes in Han delssachen hat in der Presse sowohl wie in der öffentlichen Meinung bisher eine ungethcilt günstige Aufnahme erfahren, nnd es steht wohl zu hoffen, daß, wenn der Antrag Sachsens in der Form einer Vor lage dcr verbündeten Regierungen an den Reichstag englischen Diplomaten allerorten die größte Um sicht bei militärischer Unterstützung von Privaten und Missionären empfiehlt. Konstantinopel, k. März. (Corr.-Bür.) Die Pforte unterhandelt mit der Gesellschaft der Mes- sageries impsrialeS wegen Zurückführung der kan- diotischen Flüchtlinge in ihre Heimath.—Fevri Pa scha (Sohn des Viccköntgs von Eayptcn) wurde ehren voll empfangen. — Die Blokade KandiaS ist auf gehoben, die Häfen sind für alle Schiffe geöffnet. Wien, Mittwoch, 10. März, (i Florenz wird gemeldet, daß dcr G «krliek: 6'rklr—Hxr HMrlivk. l IS „ Llorvwslsluomkrll: 1 „ eneraladjutant deS Königs von Italien, Generallieutenant della Rocca, beauftragt worden ist, im Namen seines Souveräns den Kaiser von Oesterreich in Triest ausgesprochen. Laut einer Meldung aus Cuba haben die Re- aierungStruppen 4000 Insurgenten bei Puerto- Principe besiegt. -nfrratenamiahmr av-mSrl»' VvwautttooTe <Iei vresitoer öonrn»!»; Vi«» -l,»ix»ip -v»»«r-rr»i>ve>irt ». N. t äk Vooi-ri», vertu». Onoeivo'scli« liuekk., Uitreme»»'» Nur«»», Uvooi.eu vrcmo»: L 8cm.oee«r vr»,I»a:I,. Xnuoneenbur«»», ^33»», Niit L kr»n>ikurt ».N.: liuct'k.; ULIv' ^v. vto»>lLii. I.cheeirr, Uvl.i.,1!« L Oo., (8, kl»c» ä« l» vonr,«>; Nr»,-: tkaei.it.« , UueUV.-, Via»! Xl.. Oer«l.i» tzerausgever: Litot^I. Lipaäitioa ä«, I1re»äa,r ^oaroal», vr«»<i«o, llariaoiir»»»« dio. 7. Jaserateupretse: kvr a«ll kaum einer 2«ll«: 1 kt^r. Voter „Liaxeaaaat" Ui« 2«il«: 8 di^e «rschetar,: mit Xasaatim« cker 800a nnä Velere»^», Nir <t«u solxeoa«» v Hausärzten, sowie dem Publicum gegenüber auf Grund gemachter Erfahrungen entsprechend beleuchtet wurde, ergab die Abstimmung, daß 1 > Mitglieder jedes haus ärztliche Zeugniß, überhaupt jede Auskunft über einen Clienten "vor Abschluß dcr Versicherung absolut ver weigert wissen wollten, während 10 diesem Beschlusse als einem zu weit gehenden nicht beitrctcn mochten. Die Minorität gab hiernach noch die Erklärung zu Protokoll, daß sie dem Majoritätsbeschlusse zwar im Allgemeinen bcistimme, in den gegebenen Fällen aber sich freie Entschließung Vorbehalte. Es erfolgte diese Erklärung vorzugsweise in Anbetracht dcr Thatsache, daß manche Clunien selbst sich ein Gesundheitszcugniß von ihrem Hausarzte erbitten, durch dessen unbedingte Verweigerung die Aufnahme auch in ganz solide Ver sicherungsgesellschaften leicht vereitelt werden könnte. Für einen schriftlich eingegangcncn Antrag des P,of. Oe. Wigard folgenden Inhalts: »Die Ausstellung von Krankenberichten über Verstorbene an Lcbensvcrsiche- rungsgcscllschaften verträgt sich nicht mit dcr dem HauS- arztc obliegenden Verschwiegenheit und Diskretion und ist daher von demselben abzulehncn" — erklärten sich nur drei Stimmen. Von mchrern Seiten wurde hier bei geltend gemacht, daß viele Gcscllichaften die Aus zahlung der Versicherungssumme von vornherein an die Bedingung knüpfen, daß nach dem Tode des Versicher ten von dessen Angehörigen rin Bericht über die letzte Krankheit oder über daS Ergebniß dcr etwa vorgenom- menen Section bcigebracht werde; wollte der behan delnde Arzt in einem solchen Falle jede Auskunft ver weigern, so handle er nur im Interesse der bctrcffenden Gesellschaft, nicht aber in dem der hinterlassenen Fa milie, welche auf diese Weise durch ihn an der Erfül lung eine- eingegangcnen Vertrages und möglicherweise au dem Empfange der Versicherungssumme behindert vollständig nach den AuSschußanträgen. Sämmt liche Resolutionen wurden anmenommen. Die Resolution wegen Auflösung dcS Vertrags mit dem Stift Admont, betreffs der Besetzung derLehrerstellen am Obergymnafium zu Graz, wurde abgclehnt. Drrkdcn. Aciztlichtr Zncigvtltin. Mcnais- vnscuvlrrg cm 2. D ärz. Ver Urbc,gang zur SogiS- vrtmng figte Ur Vorsitze dc die rackstchcute Vrr'chürr und einigen Wilden her. Auf den Abg. Simson sind 165 Stimmen gefallen. Derselbe nimmt die Wahl mit folgcnden Worten an: „Meine Herren! Ich nehme das Amt, zu dem Sie mich von Neuem berufen, mit innigem Danke für das mir unver- mindert erhalt-ne Vertrauen und mit dem lebhaften Wunsche an, daß ich auch diesmal dieses Vertrauens nicht unwürdig möchte erfunden werden. Der Erfolg me ner Amtosührung hängt, das wein ich, von der Unterstützung ab, tue diese hohe Versammlung mir bei derselben gewahren will und meine bis herige Erfahrung berechtigt mich, eine solche Unterstützung im Interesse der sörderlichen und gedeihlichen riöiung unsrer Aus gaben von allen Seiten dieser hohen Versammlung gleichmäßig zu erwarten." Auch die beiden Vicepräsidenten erhalten gleich in dem crsten Wahlgange die absolute Mehrheit. Der Abg. Herzog v. Ujest erhält von 183 Stimmen 158, der Abg. v. Bennigsen von 179 Stimmen 124. Beide nehmen die Wahl dankend an; bei Beiden waren cine Anzahl unbeschriebene Stimmzettel abgegeben werden; nächst dem Herzog v. Uftst hatte dcr Abg. vr. Strons- berg 6 Stimmcn erhalten, was mit Heiterkeit ausgenom men wurde; mit v. Bennigsen »oncurriltc der Abg. vr. Löwe, welcher von dcr Fortschrittspartei, dcm lin ken Centrnm und den sächsischen Abgeordneten44 Stim mcn crhiclt. Es folgt sodann noch die Wahl der acht Schriftführer, das Ergebniß der Wahl wird erst rach Schluß dcr Sitzung ermittelt werden. Dcr Präsident vr. Simson ernennt zn Quästoren des Hauscs die städte verwiesen werden, welchem Gerichtshöfe die an dern Obcrappellaticnsräth' Lübccks zugcthcilt werden, ist selbstverständlich Sache dcr Entschridung der Hanse städte, doch spricht man bereits von einem Anschluß au das Oldenburger Oberappellaiionsgericht. Sollte einer der süddeutschen Staaten das Bedürfniß fühlen, auch die RechtSstreitigkeitcn seiner Staatsangehörigen in Handelssachen seiner obersten Appellinstanz zu ent nehmen und der Kompetenz dcS obersten Bunkesge- richtshofts zuzuweisen, so würde es hierzu wohl eines besonder« Antrags, den er an den Norddeutschen Bund zu bringen hätte, bedürfen. Es ist dies eine rein po litische Frage, denn theoretisch sicht der Erweiterung des obersten Bundesgerichtshofes in Handelssachen durch den Beitritt von Vertretern süddculjchcr Staaten nach der jetzt in Aussicht genommenen Organisation des bc- rcgten Instituts nichts entgegen. Der Norddeutsche Bund wird selbstverständlich seine Organisation zu nächst nur auf seine Zwecke richten, ohne dadurch einer wcitern Entwickelung derselben vorzubauen. — Die heutige Sitzung des Reichstages galt dcr Wahl des Präsidiums und den ersten Einrichtungsgeschäften. Es wurde, wie vorauszusehen, das frühere Präsidium wie dergewählt; nur gegen die Wahl des Herrn v. Ben nigscn sand eine, allerdings erfolglose Opposition statt. Auf den Plätzen dcs BundeLrathcs war Niemand er schienen. Unter den ncucingetrctenen Mitgliedern des Reichstages befinden sich auch die sächsischen Abgg. Heubner und Chsoldt, welch Letzterer sich nicht dcr nationallibcralcn Fraction angeschlosscn hat, die ihn ogar telegraphisch als den ihrigen rcclamnte, sondern >cr Fortschrittspartei bcigetreten ist. (Von dem Abg. Fahnaucr ist heute die Nachricht hier eingctroffen, daß :r die auf ihu gefall» ne Wahl nicht angenommen hat.) New-Ao rk, Dienstag, 9. März. (W. T. B., Kabeltelegramm.) Die Legislatur von Neufundland hat sich zu Gunsten der canadischcn Conföderation Der Senat beaann heute die Berathung deS' Justizetats. Die Abstimmung wird morgen statt< finden. lavr.a^— tritt MrUav r rt»lr. 8toa>e>-l-«t>itkr, »u»»«rt»»Id 4—kioraa. kallä«« Pott «oä 3t«mp«Iiu»cüi»x äiuia. B.) In der heutigen Sitzung deS Unterhauses ver dammte der Herzog v. Somerset die Verwendung der englischen Flotte zum Schutze der Missionäre in China und überhaupt die gewaltsame Bekehrung der Heiden. Der StaatSsecretär deS Aeußern, Earl Clarendon, verliest Instructionen, welche den Abgg. v. Auerswald und Kannegicßer. Man beschließt, durch die Abteilungen eine Gescbäftscrdnunascom- mission von 14 und eine Petit'onscommissicn von 28Mit- gliedrrn wählen zn lassen. Auf die Tag sordnung dcr morgenden Sitznng werden die 1. nnd 2. Lesung dcr Postverträgc mit Italien gcsctzt. — Vom Abg. v. Hagkc ist felgender Antrag gestellt worden: „Der Reichstag wolle betchliehen: den Bundeskmzler zn ersuchen: für den Bereich des Bundesgebietes, auf dem Wege der Bundesgefeygeoung, eine ein Ken ticke Bestimmung über Eintritt der Volljährigten herbenusüdren" lieber Ncubilduugcn von Fractioncn, an wrlcheu sich insbesondere auch Mitglieder ans Sachsen luthei- ligcn werden, hoffe ich Ihnen demnächst berichten zn können. *" * Berlin, 9. März. Der Ausschuß des Bun- desrathes des Norddeutschen Bundes für den Gesetz entwurf über den Unterstützungswohnsitz trat heute zu einer Sitzung zusammen. — Der Ausschuß dcs Bun- desrathcs des Norddeutschen Bundes für Justizwesen hielt heute eine Sitzung ab. — Wie man der „W-s.- Ztg." tclegraphirt, hat die hessische Negierung den Wunsch ausgesprochen, daß die mit Baden abznschlicßcnde Uebcreinkunft wegen Ableistung derMilitärpflicht auf den südlichen Theil Hessens ausgedehnt werde. Die Uebcreinkunft selbst ist davon abhängig gemacht, daß die badensche Regierung die Bestimmungen dcr Bun dcsgesctze und Reglements über Verpflichtung zum Kriegsdienst, über Bewaffnung und Ausbildung der Truppen cinführe. — Die Enunnung d.s Ober- präsidentcn v. Horn in Posen zum Obe,Präsiden ten der Provinz Preußen, sowie die Ernennung d»s Generallandschaftsdircctors Grafen v. Königsmark- Oberlcsnitz zum Obcrpräsidentcn der Provinz Posen ist, wie die ,N. Pr. Z." hört, bcrciis erfolgt. — Der „N. A. Ztg." zufolge ist dem Regierungspräsidenten Grafen v. Krassow in Stralsund der von ihm er betene Abschied bewilligt worden und wird derselbe in folge dessen am 1. April d. I. ans dem Siaatsdienste austreten. — Der Bürgermeister Mumm zu Frank furt a. M. ist zum Oberbürgermeister ernannt wor den. — Von den neuen grünen Zehnt Hal erb ank noten sollen gegenwärtig viele Falsificate circuli- ren. So sind solche in den letzten Tagen bei verschie denen Kassen in Berlin zur Zahlung gebracht worden, deren Unechtheit sich erst nachträglich hcrausstellte. — Die »National-Zeitung" soll vom 1. April an eine wesentliche Umgestaltung erfahren. Um dcm Feuille ton und dcm finanziellen Theile derselben, der »Ber liner Börsenhalle", eine zweckentsprechendere Ausdeh nung gewähren zu können, wird die Abendausgabe nicht wie bisher nur einen Bogen, sondern 1 Bvgcn umfassen. Durch diese neue Einrichtung werden die Finanzberichte, Mittheilungen und Korrespondenzen aus dcm Gesammtgebiete dcs Handcls und der Industrie (unter dcr Rubrik „Berliner Börsenhalle") den Lesern der „Nat.-Zlg." nicht nur in vollständigerer Form, son dern auch um 12 -24 Stunden beschleunigter zugeben. Schleswig, 8. März. Wie den „Hamb. Nachr." mitgetheilt wird, sollen die 80 Tonnen Austern, welche bis zum Jahre 1864 für die kgl. dänische Hofhaltung und von der Zeit an jür die königl. preußische Hof haltung cvntractlich von den Pächtern der schleswig- schen Austcrnbänke zu liefern waren, für diese Sai son und künftrghin bis zum Ablauf des gegenwärtigen, bis zum Jahre 1879 laufenden Pachtcoutracts für Rechnung dcs Domänenfiscus verkauft werden. Nach Einführung dcs dänischen Staatsgrundgcsctzcs von 1849, welchem zufolge dem Könige eine Civilliste ansgcworfen wurde, und namentlich seit Ernencrung des ContractS mit den Pächtern im Jahre 1859 fleß die für die Austernbänkc erzielte Pachtsummc in die Staatskasse, jedoch wurde auch fernerhin cine Lieferung von 80 Tonnen Ausllrn für die Hofhaltung siipulirt und als Regal alljährlich in Empfang gcnommcu. Bei dcr ge genwärtigen Regierung dürsten nun Zweifel darüber entstanden sein, ob diese Nalnralliefcrung aus einer Staatsdomäne nach der prcußffchcn Wrsassung als ein Regal zu betracht» n, oder ob diese Einnahme an die Verantwortlicher Redaeteur: I. G. Hartmann 1 "" " > lingen gereist. Wien, Dienstag, S. März, AbendS. (Tel. d. Boh.) Die Erledigung der Steuervorlage der Re- aierung ist dcr nächsten ReichSrathSsession Vor behalten. Die betreffenden Ausschüsse bleiben aber in der Zwischenzeit beisammen. DaS Abgeordnetenhaus erledigte heute nach langwieriger Debatte das Budget des CultuS- und Unterricht«- und theUweise des Finanzministeriums vor: „Die neue Wasserleitung der Haupt« und Ncsi- dinzstadt Altenburg, erbaut im Jahre 1867. Altcn- burg 1868." (Abdruck aus dcm altcnburgschcn vaterl. Gerichts- und Hauskalcnder für 1869.) Die osficiclle Schrift ist voll dcs Lobcs und Dankcs für tun Erbauer dicscr Wasserleitung, den Baurath Hcnoch. Ferner wurd»n statistische Mvrlalilätslabkllcn, vom Mcdicinal- rath vr. Küchcnmcisür ausgcarboitct, zur Ansiclt aus- gelcgt. Prof. vr. Richter ließ drei r crschicdcnr Sorten Licbig'schcn Fleischextracis, zwei aus Südamerika, eine aus Australicn, von den Anwrsrndcn prüfen und meh rere ncu erschienene Druckschriften in der Versammlung circulircn. Zur Tagesordnung übergchend, reftrirte Gerichtsarzt vr. Lehmann über die Ausstellung von ärztlichen Attesten für Lcbensversiche- rungsgrsellschaften. Tie Frage ist auch ander wärts in ärztt'chcn Kreisen zur Beiathung gekommen, namentlich sind schon vor längerer Zeit französische Aerzte gegcn dos Ausstcllen von privat- oder haus- ärztlichcn Zeugnissen ausgetreten. Während neuerdings die Aerzte von Köln und Deutz nur unter gewissen Modifikationen hausärztliche Zcugnissc ncch ausstcUcn wollen, haben die Kasseler Aerzte durch eine öffentliche Erklärung die Abgabe derartiger Att.ftc für alle Fälle vrrwrigcrt und die Versicherungsgesellschaften behufs eines Gutachtens über die Gesundheit der Antragsteller ausschließlich an dir Zeugnisse ihrer sog. Vertrauens ärzte gewiesen. Der französische Arzt Tardieu tadelt, in Rücksicht auf die unbestreitbaren Wohlthatcn der Lebensversicherung überhaupt, ein solches schrcffcS Vor- gehen der Aerzte und will, daß sich jeder Hausarzt seine freie Entschließung wahre. Nach einer läugern bewegten Debatte, in welcher der Gegenstand von den verschiedensten Gesichtspunkten erörtert, namentlich auch das Gebühren gewisser VersichnungSgesillschasten den mit gutem Sinn für Einfachheit und Formklarhcit schreibt, hervorragenden Geschmack für Tvnwchltlang besitzt und diesen auch in dcr Instrumentation wohl zu erreichen weiß. Die vom verstärkten Stadtmusikchorc dcs Herrn Musikdirektors Pussholdt sehr gut ausgcsührten Kom positionen waren: cine Jubelouvcrtürc über Echillcr's „Lied an die Freude", mit dcr bekannten Volksmclodie zu dieser Dichtung schließend, und eine Symphonie in 0, in ihren vier Sätzen je durch ein poetisches Motto charaktertsirt, deren Ucbercinstimmung mit der Musik aber oft fraglich wird. Die Musik aber, verständig, mit Fleiß und gewiß mit eigener Empfindung der Stim- mungsmalerei componirt, hebt sich im Gehalt sehr an- erkenncnewerth in den beiden lctztcn Eätzcn und gipfelt sich namentlich in Form und Erfindung in dcm treff lich gelungenen dritten Satze. Außerdem kam ein Oktett für Blasinstrumente, ein recht hübsch gesetztes Tcnspiel unter dem Titel „Waldeinsamkeit und Jägerslust", lobenswerth gespielt, zu Gehör, und rin Adagio und Rondo sür Pianoforte und Violoncello, vorgetragen von Herrn Lorenz und dem boncrrtgebcr, eine in Form und Behandlung des Claviers ganz veraltete Piece. Fräulein Th. Schmid unterstützte das Concert und sang die nochccmpvnirtc Arie aus „Figaro's Hochzeit", Erlkönig von Schubert, Hidalgo von Cchuuarn; die junge Gcsanpsanfängcrin möge sich der Ausbildung ihrer guten Stimme ferner mit Flciß hingebrn, aber zu öffcwlichen Vorträgen voi läufig leichtere Auspabrn wählen, die sich ihren Leistungen jedenfalls günstiger Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Mittwoch, 10. Mürz, Nachmittags. (W. T.-B.) In der heutigen Sitzung deS Reichs tags zeigte der Abg. v. Münchhausen (Hannover) die Nrederlraung fernes Mandats an. Dcr Bun deskanzler Graf v. Bismarck übersandte das Reichs- tagswahlgesctz sowie den Postvcrtrag mit Rumä nien. Der Reichstag gcnebmigte fast ohne Debatte die Postverträge mit Italien, Schweden und den Niederlanden in erster und zweiter Lesung, die Consularconvention mit Italien in erster Lesung. Morgen findet wieder eine Sitzung des Reichstags statt. Den Hauptpunkt der Tagesordnung bildet der Nachtrag zum Bundeshaushalt. München, Dienstag, S. März, Nachmittags. (W T. B.) Fürst Hohenlohe ist heute im Auftrage deS Königs zu einer Zusammenkunft mit dem würt- tembergschen Minister v. Varnbüler nach Nörd Amtlicher Theil. Dresden, 10. März. Auf Allerhöchsten Befehl wird wegen erfolgten Ableben- Ihrer Durchlaucht der Frau Lau dg räfin Caroline Wilhelmine Ulrike Eleonore zu Hessen-Philippsthal, eincTraner auf drei Tage, vom 11. bis mit 13. ds. M., am Kö niglichen Hofe angelegt. zu begrüßen. (Vgl. die Wiener Correspondenz unter „TagtSgeschichte*> Agram, Dienstag, 9. März, AbendS. (Corr.- Bur.) Der Kaiser empfing den kroatischen Land tag in corpore und Deputationen der Municipien. Dem Landtage antwortete dcr Kaiser: Ich danke für die Bereitwilligkeit zum Ausgleich. Der Kaiser ist überzeugt, daß hierdurch die Grundlage sür cine ge deihliche Entwickelung Kroatiens gewonnen sei. Zu den Deputationen dcr Municipien sagte Sc. Majestät: Er zähle darauf, daß die Municipien durch zweckmäßige Handhabung der Administration und Justizpflege die väterlichen Bestrebungen dcs Kaisers eifrig unterstützen werden. Nachmittags fuhren die Majestäten durch die Stadt unter lebhaften Zurufen der Bevölkerung. Paris, Dienstag, 9. März, Nachmittags. (W. T. B.) Der diesseitige Gesandte in Wien, Herzog v. Gramont, hat aus einige Tage Urlaub nach- gesucht, um Privatangelegenheiten in Paris zu erledigen. Der belgische Gesandte in Paris, Baron Beyens, welcher Sonnabend nach Brüssel gereist war, ist gestern bereits wieder hier eingctroffen. Vicomte de Laguöronnidre, der diesseitige Gesandte am bel gischen Hofe, ist zur Zeit noch hier. Der bekannte Componist und musikalische Schrift steller, Hector Berlioz (geb. 1803) ist gestorben. Brüssel, Dienstag, 9. März, Nachmittags. (W.T.B.) Der König präsidirte heute einem Mi- nisterrathe. Feuilleton. Dresden. Dicnstag, 9. März, gab im Saale dcs „Hotcl de Saxe" Hcrr Ferdinand Gebert ein Con cert, um einen Theil seiner Cvwposilionen — Werke für Orchester und für Kammermusik — einem größern Kreise des Publikums bekannt zu machen. In den selben tritt der Einfluß K. M. v. Wcbcr's auf den Componistrn und eine Nachahmung dieses Meisters ausfällig stark hervor. Sie berührt immerhin ange nehmer, als die übliche Nachahmung Mendelssohn s, der ja selbst bedeutende Anregungen von Weber em pfing, und ist jedenfalls an sich berechtigter und ver lockender, wenn stc nur zugleich im Sinne unsrer Zeit Neues ergiebt und weiter führt. Abcr solche neigungs volle Nachahmung verleitet eben so leicht zum vor herrschenden Erfassen der äußerlichen Tonformeln und musikalischen Ausdrucksmanieren, und drängt die eigene Grdankcnbildung und Ausdrucksweise zurück. Herr Gebert hat sich zudem augenscheinlich in einer stillen, mit redlichstem Ernst au-geübten musikalischen Thätig- keit zu abgeschlossen gehalten gegen die Erscheinungen der Kunst und den Grist der Gegenwart. Das führt zu einem Ausdruck seiner Intentionen, der diesen nicht voll entspricht, der dem Hörer nicht genügt, wohl ver altet scheint und dessen Sympathie nicht rege hält. Ganz abgesehen von den mehr oder minder glücklich ge wählten Motiven versteht der Componist nicht, für die weitere Ausführung dtrselbrn unser Jntercsse zu fesseln, e- fehlt seincr Musik Fluß, Zusammenhalt, Mannich- faltigkrit und Steigerung der Entwickelung; cS bleibt zu sehr die Erwartung rege, daß da- Hauptsächliche noch kommen soll. UrbrigenS aber erweist sich Herr Gebert al- rin ganz tüchtigrr, namentlich in der Behandlung de» Orchesters übrrraschrud roultntrtrr Mostler, der desgerichlsbefeS in Handelssachen werden, waS schon um deswillen als Nothwendigftit sich herausstellt, da- Madrid, DicnStaa, 9. März. (Corr.-Bür.)^ Edie in Lübcck bisher vorzugsweise vertrct»ne Spe- Ein Circular dcS Ministers Sagasta constatirt ^ cialität des Ceercchts auch bei dcm ncuzuschasscndcn einen TnphusauSbruch in sechs Provinzen. Gerichtshöfe so vorzügl-.ch wre bisher vcrirctcn sei. Als u «v;.. " eine weitere Folge dürfte sich fieilich auch dann die Ea^!^ hc, ausstcllen, daß der dcm Lübcckcr Oberavp-Ualions- Ä I Gerichte dann ncch verbleibende Tykil von R.chissawen ! » nicht MI», 1» b,d»nt,nd ist. «'S IM Im dim ,ir>
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