Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 09.11.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188111096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-11
- Tag 1881-11-09
-
Monat
1881-11
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.11.1881
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
!N LI. n und seit 10 anächst is jetzt solide Wobl- ler, !raßt. Ir. 7, ,Musit- i, (Em ilen re., ocb all" Ncpara' »erkcn Sieh. lle» wir ransport >ie junge re-den vrssSsv 1881. iteH» tzlb 7 Mir «» !»r »N>edt»i0«: M«lieu,»«t,e 1.1. »«».niiemcnl^lkil ui-«rll«lvl><ti »«--» «»'Pl,e.. du»v t>ic«ot, rvr.ik 7LP»ük. io Pt»«. «up««e 37000 srem»,. f,ti> I»»Rt!<r»>itk«n»ctiinI»t> M«. nuj«rt»lk in«»' <>ch »ik VicdacN»» m«il »ceviudiich. 7l«ionccu tue uns uktzmcu «u: 1>c«nn»uc'n-Buil»Ut <««»i> » ««»>«»; o»u»«ls «»««!- D»«d« »»««».,- «. t»U««, tu e««rN,>: «»d. »!«» tu wlsndctunü! - ?,. ««r« « «». tuHlU«! - Lt«i«««u> Humbug ^r»pi88viLe »VVei!insv!il8-ku8vv»'I<2uf XU holcaiiut hilligstuu Gm»«,'» V UU«rrm>»i>n ^ 8»»»», lj kcIil«>888ll'U88t' 17, ^v-rvlliii»e> ,U,m li^I. >i< IN»-'!«. Auterlialiong, Gekchästsverkelir. LörjkiiberW, Tremdenliste. Idee >rc-7.^rc77^Ä>^7. l'anliet H : x L8. öLkururr. Anlkr»>t I»erd«n «»rtenlir«», >1 » » Nachm » »In »«»k»»m«en. EannMgt di» Mm««i»ruhr. In Nkuuad! n«' «u Ro.i'kNla!,«,,:«». «Isixitzattr Nr. Lvii Nachm. »Ubr. — Di« cmluaM-r Pr»,»eur I-Ittl IL P;gc. SmiikkuSI US Pigr. Viur E.uaniic tur da« «ich«, tagia« tirichcink» trr ö-nnuli uild »tcht »ezkdm. «'uiwZttige Rnumicen» U»i!r-»e Von uudrkauiucnP.itoucu >u »>nc' >»ir nur »r»ru Vrä«u»»rau»«< Aahlungdurch Buctmarkcu s»re PaUciuj«>i>llUg. Achl Tilden lullen >» P:g. Juirralr tür di» Moulage Nummer oder mich einem üciuu»c dir Priiizette Xu Pi. lg l lg 1u plomhillc-n ,j,.j ^ülom I s.' 8 L uN7lL> Vllvtz P . »l l.-ffo, 2 LI. E V lur /iiOoncllunü. « i Ä ff lll kumrlcauist xstna „ml u„h>8e>»»ve>couckn 8mtc.ii c:i»> »liebst lg ü. '' ^ ff l'Iuu.l 2. 0. 4. 0. 0 »'»> 8 Llmlc ^ ^ r. ^ii-tk, Xauftl3U8 6. IR. Imz»««» I««»'. Xaufti3U8 6. AI r.« l ^ Xloaliisoloni'^mmo Stichwahlen. Fn Frautfurt wurde Lonne die Tuniseppeditioi, zu Gunsten eines Plivaliiitereffes unlcrnoininen IllllilllMWluIImv. „„um (Volkspart.), in Dessau Lello tsortsclu.» ivordcu sei und dem Parlamente die Wnln'lieil vorentlnell, das; da- uno in Hamm Bockuindolffs gewählt. j durch die Wahrheit verletzt worden sei und deshalb eine Untersuche Paris. Uaiinner. tüleinenccaus warf dem (rabinet vor, das» i »na „ölhi,; mache, um sesluislellen wen die Pcrantwortn»,; tresse. U » tn > I» Lu invi» - !8 i» l t» i,, « ru>itli'.chlt uinu grodbi! .Vusnalil t«»ittd,<«->- Nun«,»et«, hl Ni««v». Kettu/«r Io , I»lttl>e»«ßv u. N>»1ti»t>»»/««, » krodiw.Vridirahl «el>ü»«>i' I'»Ii»eu, I'«»i»/.el>»n ur»I !g Madrid. >ur einer jtohlengrnbc ;» Balmes fand eine E> - plosiorr statt, wobei I.', Personen ums ^'eben tamcn. London. Das Lchivurtzericht vcrnrtheilte den lLisenbahn- mörder Lefro» cum Tode. .H» ^ LA i Wittcrunit vom a.Nodember. B«romctrruach O»kar Bösoid, Wattslr. 1« «M > »M. <>e MU . triiarsirru 5>MU ar»i>?a>n. Tbciuwiurnoni. u. Rcanm.: Tr v uicdr. Tcnw. !!c!.. Noch,ic Tcmd. »»LS. Nord Wru svind. tNt'd?. S U.» rmprr. e,a LS., Ncirl. Nc.irn. Aussichten für den 0. November: Vorwiegend bewölkt, kühl, keine erheblichen Niederschläge. Mittwoch» Novbr. LcianiioorNichcc Rrdaclcur tür PolfltfchtA Nr. Emir Bicrcv in Drcsdc» Stichwahlen haben nicht davon ihren Namen, das; sich ver wandte Parteien im Stiche lassen. Wer vielmehr das Gcsaiiimt- intcrcssc zur Richtschnur seines politischen Handelns macht, besinnt sich bei einer engeren Wahl keinen Augenblick, zu welchem Hceres- baufen er sich schlagen soll. Lassen wir uns in Sachsen die Wahl in Elberfeld als Vorbild dienet.! Dort trugen die jtonscrvativen kein Bedenken, für einen Fortschritts»«,»!! zu stimmen, um den So- zialdcmolraten auSzuschlicßcn. Das Gros der Partei schob den Widerstand einiger Fanatiker und der persönlich Er- und Verbitterten als unbeachtlich bei Seite und so ging der Vertreter der DrdnungS- parteicn siegreich aus der Urne hervor. Die Sozialdemokraten hätten cü dort so wie so nicht zum Siege gebracht, denn auch in jenem rheinischen Wahlkreise zeigte die Umsturzpariei einen erfreulichen Rückgang um 0000 Stimmen. Die gegcntheiligcn Wahlausfällc in Mainz und Breslau verdankt die Sozialdemokratie nur dem ver bitterten Hasse kurzsichtiger politischer Gegner. Fn beiden Städten stimmten die Ultramontancn mit den Sozialdemokraten, die viel zu schwach, »in nur in einem einzigen Wahlkreise selbstständig dnä Stimincn-Mehr zu erreichen, nur mit Hilfe verhaßter Gegner in den Reichstag gelangen. Die Ultramontancn am Rhein und an der Oder sollten sich dieser blinden Dhorhcit schämen! Ein kluger Mann, wie Windthorst, hatte seine Parteigenossen in Mainz vor jenem gefährlichen Unterfangen gewarnt: sie achteten der Warnung ihres erprobten Eckehardt nicht, sic „liefen dennoch in die Garnen" der Sozialdemokratie — die Reue wird über sie zeitig genug kommen. Aber so beklngenswcrth dieser Wahlausfall in Mainz und Breslau ist, immerhin erklärt sich das vorübergehende Wahlbündnis; zwischen Schwarz und Roth aus dem gemeinsamen Hasse gegen das deutsche Reich. Ganz anders liegen die Dinge bei den Stichwahlen in Sachsen. Fm ganzen Königreiche giebt cs keine ultramontane Partei. Da, wo Katholiken am dichtesten siedeln, in der Lausitz, stimmten sic einmüthig für die konservativen Kandidaten. Die Sozialdemo kraten finden in Sachsen keine einzige verwandte Partei, nur die Verbitterung der Fortschrittspartei könnte ihre geringen Ehanecn ausbcssern. Für baü ganze Land hat aber die unzweideutige Auf forderung der fortschrittlichen Landtagsabgeordnetcn: „Parteigenossen! Stimmt Mann für Mann gegen den Sozialdemokraten!" jene Ge fahr beschworen. Fn allen Provinzialwahlkreisen eilen die Genossen der Fortschrittspartei an die Urne, um dem Gegner der Sozial demokratie zum Siege zu verhelfen. Nur in der Residenz scheinen die Dinge nicht ganz so glatt zu liegen. Aber zum Glück scheinen sie cs auch nur. Fn Wcchrlwit weiß heute schon die Bürgerschaft, daß die überwältigende Mehrheit der Fortschrittspartei sich für den Kandidaten der staatlichen und ge sellschaftlichen Ordnung erklärt hat. Man läßt gewisse Nörgeleien und Grießgrämigkeitcn der in ihren Hossnungeu Getäuschten ruhig sich verpuffen. Wen könnte es denn auch, nach den Er fahrungen, die unser Dresden mit seiner bisherigen sozialistischen Vertretung gemacht, nach einer Wiederholung derselben gelüsten? Soviel Liebe zu ihrer Vaterstadt haben denn doch auch Diejenigen, die in ihr mit des Lebens Nothund Sorgen zu ringen haben, daß sie noch schwerere Bedrängung von Dresden abhalteu. Was wird gebessert, wenn Bebel wiedergewählt wird c Mindern sich die Steuern c Kommt erhöhter Verdienst unter die Handwerker und Arbeiter e Das gerade Gegcnthcil tritt rin. Schon die Hierherverlegung der Agitation hervorragender Sozialisten hat die Regierung zu ihrem Anträge auf Verstärkung des Gendarmeriecorps in Dresden genötbigt. Diese Staatsausgabc, zu welcher wir Dresdner auch entsprechend beizustcucrn haben, ist das erste Pathengeschenk der Bebel'schen Kandidatur. Oder glaubt man, daß wohlhabende Leute, die sich sonst so gern nach Dresden wenden, sich hierzu ermuthigt fühle», wenn am Donnerstag Abend der Vertreter der llnisturzpartei obsiegen sollte l Man kann sich die Finger krumm schreiben oder die Lippen wund reden und tausendmal darauf Hinweise», daß am 27. Oktober G,000 antisozial demokratische gegen !>000 sozialdemokratische Stimmzettel abgegeben wurden — wenn bei der Stichwahl die Fortschrittler dem Sozial demokratcn die Leiter halten, so würde es doch wiederum in ganz Deutschland heißen: Seht, Dresden ist sozialdemokratisch! Unsere Stadt besitzt viele Neider und Concurrentcn. Wohlhabende Leute mit vielen Lebensbedürfnissen sind überall gern gesehene Einwohner; sic bringen Geld unter die Menge und gewähren Gelegenheit zum Verdienste. Sie scheucht die Bebel'sche Kandidatur effektiv von Dresden hinweg. Die fortschrittlichen kleinhandwcrker Dresdens sind viel zu einsichtig, um durch rothe Stimmzettel die wohlhaben den Fremden nach Stuttgart, Weimar und in die rheinischen Städte zu treiben. Die Unzufriedenheit, die im Volke vielfach vorhanden und deren Berechtigung in manche», Stücke gar nicht zu leugnen iss, könnte gar lein thörichteres Abhilsemittcl finde», als die Wahl eines Genossen jener Partei, die zu ihren verbrecherischen Plänen gebimster und vermehrter Erwerbslosigkeit bedarf. „Ich kenne keinen verhaßteren Anblick als den zufriedener, gesättigter Arbeiter!" hat einmal ein hervorragender Sozialdemokrat ausgcrufcn. Wem ein Fünkchen Liebe zu unserem schönen Dresden »och im Leibe glüht, der giebt morgen keinen rothen Zettel ab. Schützt die Woblfahrt unserer Stadt! Wie in Dresden die Dinge liegen — Eines steht fest: Bebel ist der einseitige Parteikandidat, Stübel der gemeinsame Volkrkandidat! Ein Kriegsberichterstatter, der an der Seite der türkischen Armee den russisch-türkischen Feldzug mitgcniacht, schildert den überwältigenden Eindruck der Scene, als eines Morgens aus das Eommando: „Zum Gebet!" 10,000 ottoinanischc Krieger, das Antlitz gegen Osten gewandt, die Hände vorgestrcckt, sich aus die Anire warfen, mit der Stirne den Boden berührten und aus 10,000 rauben Münnertehlen in den unnachabmliche» Gulturaltöuen des Orients der Ausruf erscholl: „.'Ulali G ^liab, „G kalnmict insu! ' I .^II:,I,G Siebenmal wiederholte sich, die Lüste erschütternd, diese Gebctssor»iel und ebenso ost sandten die stimmgewaltigen Krieger des Sultans die 'Bille um das Wolil des Herrschers zu», Himmel empor: ..'Umlmlc jblnii I'uüGImiml" „Gott erbaOe den Padischah!" 'Nicht lange mehr und man wird das gleiche Schau spiel auch in der österreichgche» 'Armee beobachten tönne», nachdem den mauiiichfachen und vielgestaltigen Elementen, ^>us denen das Heer jenes Reiches sich zusammensctzt, am heutigen Tage ein neues, das mohamedanische, hinzugesügt worden ist. Das provisorische Welngesev für Bosnien und die Herzegowina, das soeben in Kraft getreten ist, stellt im Mittelpunkte der politischen Tiscussion Oester reichs. Bis ins kleinste Detail hinein ist für die mubamedanischen Mannschaften, die Oesterreich künftig aus seinen neuen Provinzen bildet, aus ihre religiösen Verpflichtungen Rücksicht genommen. Nichts hindert den niubamedanischen Soldaten Oesterreichs, am Ramazan de», Faslengebote Folge zu leisten. Tic Bestellung des uothwendigen Geschirres für die Vornahme der ritucüen Waschungen ist ausdrücklich vorgeschrieben, ja, sogar aus die Spcisegesetze des Korans und die rckuelle Zubereitung der Nahrung ist die sorg fältigste Rücksicht genommen; volle zwei Stunden wird der mohn- niedänischc Soldat an jede», Freitage sich dem Gebete widmen dürfen und zwei k. und k. Militär-Fmams werden dafür Sorge tragen, daß die Gläubigen in Uniform an ihrem Seelenheil keinen Schaden erleiden. Sic brauchen kein Scknvcincslcisch, Schweinefett und Wein zu genießen; bei der Beerdigung eines gestorbenen Soldaten sind weder Musik- noch Spieilculc beiz,,geben, das Eommando: „Niederknieen zum Gebet!" fällt weg. Keine Fahne flattert ihnen vor, ihre Kopfbedeckung bildet der Fez. Fm Allge meinen nimmt man in Oesterreich diese 'Neuerung günstig auf; cS zeugt von einem Vorschreiteil des Einvcrlcibungsgcdankens. wenn Oesterreich aus jenen neuen Provinzen eine Wehrkraft zu bilden vermag. Scheel sehen wird der Sultan ein Wenig, da ihn Oester reich nicht befragt hat; auch einige Uimarn murren gegen das abso lutistische Vorgehen des Kaisers von Oesterreich, Der französische Aiinisler Fern, hat nicht ungeschickt opcrirt, daß er. statt die Anklage der drei Tunisopcrationen abzuwarten, sofort sie beantwortete. Man glaubt, daß er mittelst dieser muthigen Fnitiative sich für die Einstige Regierung als Mitglied ermöglicht liat. 'Nur der unfähige Kriegs»,inistcr Farre soll über Bord ge worfen werden. Auf die Hauptursache des ganzen tunesischen Feld zuges, den ungeheueren Finanzschwindel, kam bisher noch Niemand zu sprechen. Es sind in diese unsauberen Geschäfte zu viele und zu einflußreiche Personen verwickelt, als daß man nicht allseitig die skandalösen Vorgänge z» verschleiern emsig bemüht wäre. ReuesteTclraramme vcr „TreSvner Nachr." vom 8. Novbr. Bcrli n. Der Bundesrath berieth heute den Abschluß einer Vereinbarung mit den Niederlanden wegen gegenseitigen Schutzes der Waarenzeichcn. Zur Beratlmng standen ferner die Einführung eines Zolles für Braunkohlen, die 'Abänderung der Voll- zugsbcstimmungcn zum Eisenbahn-Postgcsetz und Etats- tbeile. — Eine offiziöse 'Note besagt: Es exisliren sür den Reichstag nur die drei Möglichkeiten: entweder einer sofortigen Auslösung, oder der Erscheinung einer unbeweglichen Maschine, deren Räder sämmtlich gegen einander arbeiten, oder endlich des zeitweise» ZusammengelienSmitsichundihrerGesammtlendenziiachunverlräglichci, Fractioncn »liier der Führung der Regierung. So habe die Regierung selbst diesem Reichstage gegenüber zwar keinen bcguemen Stand, aber die Sicherheit, daß ihre Führung angenommen werden muß, wenn der Reichstag sich nicht auf lauter negative Abstimmungen beschränten und dadurch seine baldige 'Auslösung zur 'Notluvendig- teil machen will. cMo Eoaiition der konservativen mit dem Eentru», oder 'Auflösung!' Berlin. Tie „Post" veröffentlicht einen Aussehen erregenden Artikel: Bismarck beabsichtige im Laute der Woche Sr. Majestät dem Kaiser 'Angesichts der Reichstags Walilresultate über die zu künftige Gestaltung der Regierung einen Vortrag zu erstatte». Ter Kanzler äußerte, er sei es müde, das Sticbblalt sür alle Bos heit, Niedertracht, Verleumdung und neidische Verdächtigung zu sei», welche die Bevölkerung von Ri Millionen ablagere. Nach den Grundsätzen des Parlamentarismus würde die Majorität die Nachfolge des Kanzlers übernehmen müssen, indes; Forlscltzilt und Eentrum tönne» gemeinsam opponiren. aber nicht gemeiniai» regieren. Bei der Unmöglichkeit, monarchisch und dennoch nach de» Grundsätzen der Fortschrittspartei zu regiere», könne der Nachfolger des Kanzlers nur zu Gunsten des Eentrums optiren. Ter langjährige Kamps Bismarcks mit dem Eentrum lasse hierzu andere an Kämpfen llnbctheiligte geeigneter erscheinen, als Bismarck, der den Kampf, gestützt auf die früher große nalionalliberale Partei, glaubte führen zu können, aber dies nnsgebeu mußte, weil diese Partei ilm im Stick» ließ. Paris. Trotz der Angüsse Naguets und der Einhüllungen LesaureS ist bisher die Fnterpellalivn keineswegs für das Mini sterium vernichtend gewesen. Ansfehen machten nur Lesanees Mitthcilungen über den geringen Esieklivdestand der Armee. Kriegs- minister Farre bleibt der Sündciibock. Heute spricht Clemcucan. Wahrscheinlich erfolgt — einfacher Ilebergaug zur Tagesordnung mit ca. 00 St. Mehrheit. Nach „La Paix" enthält das Programm GanchettaS noch folgende Pnntte: Bildung einer zrvioiiialarniee, ausnahmslose allgemeine Dicnsspslicht und Ermäßigung der Dienst zeit aus drei Fahre, sowie Schössling einer permanenten Armee von 000,000 Mann. Berliner Börse. Die Stagnation hielt heute fortgesetzt an, die Eonrse bröckelten ab und die Spekulation verharrt in ihrer ali- wartendcn Haltung. Tie Geschäktsunilisl iss übrigens, wie die von den fremden Börsen vorliegenden Meldungen doliiinciitiren, allgemein. Deutsche Eisenbahnen wenig verändert, öslerreich. malt. Franzosen schlossen 10s, Loml'arden l M. niedriger. Bankaetien meisl schwach. Ercdit 1 M., Disconto 2, Deutsche Bant l Proeent niedriger. Deutsche Nationalbauk und Bercinshaiit zogen dagegen ein paar Proecnte an. Bergwerke vernachlässigt, michgeheiid. Oelheim wie der belebt. Fnduftrieu fest. Fu und ausläudischc Reuten still. Oesserreickischc Prioritäten olmc Leben, ober behauptet. Lokales und Sächsisches. — Fm Befinden Fhrer Majestät der k öuigiu haben sich im Laufe dcü Montag wieder geringe Fiehcrschwankungen gezeigt, die aber nur dem Verlauf der Krankheit entsprechen und auch für die nächsten Tage noch zu erwarten sind. Dennoch haben Fhre Maje stät gut geschlafen und das Allgemeinbefinden scheint fomit den umständen »ach durchaus nicht zurückgegnugei, zu sei». — Gestern Nachmittag beehrte Sc.Maj.ber König den Villm- bcsitzcr Herrn Schröder in Loschwitz mit einem Besuch und besich tigte die von letzterem a»S Norwegen hierher gebrachten >0 Stück lebendes A »cr >viId. Die Besichtigung steht sonstigen sich für dergleichen Fntcresstrcnden srci. - — Zum österreichischen Gesandten au Stelle des Grasen Wal lenburg ist der Frlir. v. H er b c rth- Rathkcal eruauutworden, der demnächst seine Akkreditive hier überreichen wird. — Landtag. Fu der vorgestrigen Abeudsitzuug der 2. Kam mer nahm Abg. 1>r. Schass, ath bei Gelegeicheit der allge meinen Vorberalhung des Slaatüliaushnltctcts für 1882 80 Ver anlassung, aus Ersparnißrüclsichten ganz gewaltig gegen die „Leipziger Zeitung" zu Felde zu ziehen. Er beabsichtigt nichts Geringeres, als diesem osficiöici, Blatte, das sich bisher nicht nur von feinem Kollegen, dem „Dresdner Fournal", ganz vortheilhaft unterschieden dal, sondern auch, statt Staatszuschüsic zu erfordern, wie dies bei dem „Dresdner Fournnl' ganz bedeutend der Fall ist, sogar Uebcrschüsse cinbnugt, durch gänzliche Ein ziehung bez. Verschmelzung »ist dem „Dresdner Fournal" den Garaus zu machen. Abg. Schaffralb, der einen bicsbezüglichcn Antrag zur gegebenen Zeit in Aussicht stellt, motivirt sei» Verlangen durch die politische Hastung, in welche die „Leipziger Zeitung" ver fallen ist, welche beule nichts weniger als den Ebarakter eines Regierungsblattes cvnlervire, vielmebr zum ausgesprochensten „Parteiorgan" sich entwickelt habe. Seinen Zorn bat cs bciondcls erregt, baß die „Leipziger Zeitung" eine ganz bedenkliche Stellung gegen die liberalen Parteien genommen habe und letztere zuweilen mit so drastischen Angriffen beehrte, daß sie ihm als ein ganz mwernistivortlicher Mißbrauch erscheint, ein solches Blatt länger ans Staatsmitteln zu unterstützen. Eü dünkt ihm an der Zeit, daß die Kammer dieses Gcbahren nicht länger mehr dulde und die »öthigen Gelder der Leipziger Zeitung entziehe. Ter Staatsminisler v. N o st ih criviedertc, daß die Leip ziger Zeitung in der glücklichen Lage sei, eine Subvention nicht beanspruchen z» müsse» und daß die vom Abg. Schastrath citirten Artikel aus einer Zeit stammen. in welcher iiiai, in jeder anderen Zeitung noch ganz andere Dinge als die angcsübrtcn lesen konnte. Nach kurzer Debatte, worin Abg. Güistbcr dem Minister sckundirte, wurde vorläufig der Gegenstand nickst weiter verfolgt, cs fielst aber zu erwarten, daß weitere Aussprachen bei der späteren Bcrathung der diese beiden Blätter betr. Position erfolgen wird. - Tic Tagesordnung der gestrigen Sitzung fand eine sehr rasche Erledi gung, indem, der Rechenschaftsbericht der Brandvcrsicherungs- Kominission pro 1870 80 der Rechenschastsdeputation. die übrigen Vorlagen, Zuschüsse sür Aufsuchung und Beschreibung von kunst- dcukmaleu und Errichtung eines Gebäudes sür die Amtsbaupt- mannschast Löbau betr. den Finanzdcputationen überwiesen wurden. — Es wäre zu empfehlen, wenn bei der morgenden Stich wahl die säumigem Wähler der Ordnungspartei durch patriotisch gesinnte Männer zur Stimimmabgahe angebalteu würden, wie dies »amcmtlich im Wabltrcis Glauchau, Meerane, Waldenburg mit Er folg angewandt wurde. Die Vertrauensmänner, welche im dortigen Wahlkreis fimgirlen, notirtc n sich Nachmittags die säumigen Wähler ans den Listen und trafen Veranstallung, dieselben nufziisordern, ihre Pfichl z» erfüllen. -- Vielfach hört inan auch im Publikum die irrige'Ansicht, daß Diejenige», welche sich an der Wahl am 27. Oktober nickst betheiligt haben, auch an der Stichwahl nickst thcil- uehmei, lömstim. Allerdings lönncii sich morgen Alle Wahlbe rechtigten betheiligen, gleichviel ob sic früher wählten oder nicht. - Für die morgende Stichwahl bitten wir dringend alle unsere Mitbürger, den guten Ruf unserer Stabt nickst durch öffentliche Temonstrationeu zu schädigen. Sieger wie Besiegte mögen ibre Eiiivfiiiduilgcn überall, nur nicht aus der Straße, austauschcu. Tic königl. P o l i z eidi rec ti on veröffentlicht eine im Fnseratcnthcilc ersichtliche Warnung vor de» Folgen von Slraßcuexeessen. Bc- berzige sie Federma»»! Es sind, wie wir veriuRmen, umsasscnde Maßregel» polizeilicher und militärischer 'Natur getroffen, uni Aus tritte wie am 27. Letobcr sofort im keime zu ersticken. Vor 2 Fahren starb auf der Gütcrbalmbofslraße Nr. 10 in einem kleine einer de Er seblte ^ liebsten Bravoruser, bei den Wallten entwickelte er eine äuglest, die ilm z„ einem der brauchbarsten Agitatoren seiner Parte! machte. Er ging ganz in der Partei aus, sein bäusliches und Familienleben litt darunter, die Wirtlmbast ging zurück und als er zu», Tbeil an den Folgen seiner nnansgcsetzten Aufregung starb, liiiiterließ er eine Frau »ist 0 unversorgten Kinder». Das Elend war groß. Von diese», Falle vcrnalnn ein angesebener Beamter. Seine Gattin ver siegte sich sofort nach dem ärmlichen Tachlagis, nickst ein-, sondern viele Mal; bald brachte sie.kleidung, bald Lebensmittel nutzste tbat aber mehr: sic verschaffte der Wsttwe 'Arbeit. Der älteste Sohn wurde aus eine Lehre gebracht, nachdem ilm die Freimaurerloge zu», gol denen Apfel,mr konsirmation vollständig neu eingeklcidet batte. Weder jener Beamter, »och seine Gattin, »och die Freimaurer- hrüderichasl nähme,, daran Anstoß, daß der Vater der unglücklichen Familie zu den erbittertsten Gegnern der gesellschaftlichen Ordnung gehört hatte. Sic ersüllle» einfach eine Mensche,ivflickst. Heute befindet sich die Familie in weit befserei, Verbältniffei, als zu der Zest, ivo der Vater »och kräftigst am Klassenbanc schürte. Und wenn beute aus der Gülerbalmbofstraße Nr. 10, 4. Etage, sich Sozial demokraten erkundigen wollten, wer die Wobltbäter und Erretter jener Familie aus tiefster Notb waren und wem, sie dabei den Namen desselben bochgestellte» Mannes erführen, den die Bebel'sche Proklamation für die morgende Stick,,vabl in gchässiger Gegner schaft als vornehm, kalt und Hartl,erstg schildert sollte da nicht ein anderes Roth als das der Parleifarbc, nämlich das Roth der Beschämung ihre Wangen färben? Von sachkundiger, der Bahndirektton völlig fernstehender Seite schreibt man uns: Fn Fbrcm geschätzten Blatt wurde gestern mit Recht auf die Härte bingewiesen, die in einer Erhöhung der Pserdebalmtare nach Blnscwiv um 0 Pf. liegen würde. Wohl ist c i u e Härte, solange überhaupt nicht nach durchfahrenen Metern, sondern „ach Stationen verschiedene Taren erhoben werde», unver meidlich, nämlich wenn inan vor einer solche» Grenze ein- und bald nach einer solchen wieder ausstcigt. Fndcß das kommt selten vor. Die Ermäßigung nach Ncnstricsen umPf. ist dagegen sehr dankens wert!!, denn alle ökonomische,, Fahrer find bis setzt am Lämmchen ausgestiege», weil bas die I NPscniiig Grenze war. Fass alle werden »m, zur Pruizenstraße sabrcn und nicht mekr so Mit zu Fuß ^u geben baden. Unleugbar war die ganze Tour Dresben-Blasewitz seilber zu billig gegenüber de» Stadltourcn. Sollen letztere wohl feiler werde,» so ist die Erböliuug Blascwitz um 0 Pf. nicht anae- ,eckst, sobald (und das wäre das Nötbigstc) Abonnements <ü 20 Ps.» auSgcgcbc» werden. Wer zum Plaisir Sonntags einmal fährt, zahlt ans der Balm nicht so viel als aus dem viel mehr Personeil fassenden Dainpfboot. Nimmt man bei letzterem Retour- dillct, crgicbt sich immer »ocn 20 Pf. Tourpreiü. Aber die in 'Bla sewitz ansässigen Kausleutc und Beamten, die täglich 2-4 mal die Balm benützen, müssen tür sich und Familic 'Abonnementblocks ff WO Billcts ff 2" Pf. «wie jetzt schon die Schulkinder ff W Pk.) er- baltcn können. Wer aber noch öfter fährt, sollte eine Legst,,,,aticms- karte zun, FahresprciS kauscn können, die um ko billiaer würde, je 'Lor 2 ,ml»en starv nu, der Lp>tterpa»»»o,firaße per. re> in leinen Dackstogis der 4. Etage ein Mühlstein-Arbeiter, wohl ier enragirteslen 'Anhänger der Sozialdemokratie, te in keiner Partei-Perstiminlung, war einer der ui,ermüd-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite