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DerSWscheLrzHker 2". s L <r> sZ 8'tz8. !^?L -< r: Hss LIS" - Z Z S s r. B -ssv I§ e: 3A KZ Z Z L —E» »-- § : s s 5 «> «> >3,2. Ileukinß und Almgegend Unabhängige Zeitung für alle Ständein Stadtund Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntaasblatt Heimatkundliche Beilage Frau und Heim > Landwirtschaftliche Beilage. — Dmck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1821. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 ZS -S." 'LZ -ZZ § Z-2.2 W U« ilMtM MW»I WM M« Der Eindruck der englischen Uote. »WWMW WfWttMWkM. Paris, 18. März. Im Gegensatz zu der ursprünglichen Annahme tritt der nächste Ministerrat nicht am Dienstag, sqndern am Mittwoch ab 10 Uhr vormittags zusammen. Bel dieser Gelegenheit wird der Außenminister über das Ergebnis seiner Fühlungnahme mit der englischen und ita lienischen Regierung berichten und der Ministerrat sich über die durch die Einführung der Wehrpflicht in Deutsch land geschaffene Lage schlüssig werden. Interpellationen in der Kammer angekündigt. DNB. Paris, 18. März. Ministerpräsident Flandin hatte am Montagnachmittag eine Unterredung mit Kriegs- Mniper General Maurin und begab sich dann ins Elyste, wst er-vom Präsidenten der Republik, Lebrun» empfangen wz»rdy. s , > ; Außenminister Laval empfing am Montagnachmittag dm englischen Geschäftsträger Campbell, der ihm den Wortlaut der englischen Note an die Reichsregierung zur Kenntnisnahme überreichte. Senator Benazet und der Abgeordnete Franklin- Bouillon kündigen an, daß sie die Regierung über „die durch die deutsche Kündigung der Militärbestimmungen des Versailler Vertrages geschaffene Lage" interpellieren werdens , Per Abgeordnete Demmange will in der Kammer einen'. Entschlteßungsentwurf mit der Forderung einbrin gen, hie im Oktober ds. Is. zur Entlassung kommende Iah- rerklaffe unter Anwendung des Artikels 40 des Rekrutie- rüngsgesetzes über den Entlassungstermin hinaus unter den Fahnen zu halten. Wie verlautet, ist auf nächsten Sonnabend eine Sit zung de» Obersten Rates für die Landesverteidigung ange- fetzt worden. Klarheit und Logik. Bon Reichsminister 2r. Goebbels. Die deutsche Oeffentlichkeit verzeichnet mit einigem Er staunen die Reaktion, die die Bekanntgabe des Gesetzes zum Wiederaufbau der Wehrmacht in den zuständigen Krei sen der europäischen Hauptstädte hervorgerufen hat. Sie glaubte, vermuten zu dürfen, daß die Welt mit sichtlicher Erleichterung und einem Gefühl innerer Befriedigung diese Tatsache zur Kenntnis genommen hätte. Denn oie offene und rückhaltlose Darlegung der deutschen Absichten stellt in Wahrheit ein Element der Beruhigung dar, das für die logische und fruchtbare Betrachtung der europäischen Situation erfreulich, wenn nicht geradezu un entbehrlich ist. Das Geheimnis, das die deutsche Wehrfrage in den vergangenen Monaten und Jahren umgab, war ge rade von offiziellen und nichtamtlichen Stellen des Auslan des oft und lebhaft beklagt worden, vor allem im Hinblick darauf, daß ohne uneingeschränkte Kenntnis der Ab sichten Deutschlands eine Konsolidierung des Frie dens, wie man sagte, ausgeschlossen erschien. Mehr als ein mal ist deshalb von diesen Stellen dem Wunsche Ausdruck gegeben worden, Deutschland möge der Geheimniskrämerei ein Ende machen und klipp und klar dartun, wohin es steuere, was es wolle und welche Pläne es verfolge. Die Erfüllung dieses Wunsches war um so drin gender geboten, als oie meisten ausländischen Zeitungen zum Deck maßgebenden Charakters sich in vagen und phan tastischen Schätzungen ergingen, die in den tatsächlichen Ver hältnissen keine Begründung fanden, darüber hinaus aber nur geeignet erschienen, die Völker in ein« höchst gefährliche kriegerische Psychose zu versetzen. Kein anderes Gebiet gilt so wenig, wie gerade das militärpolitische, als geeignet, übertriebenen und ausschweifenden Mutmaßungen Raum zu geben. Was hier not tut, ist Klarheit; denn nur auf der Klarheit läßt sich jene realistische Logik entwickeln, die allein die innere Kraft besitzt, eine verworrene Situa tion aufzuhellen und aus ihr die entsprechenden Clemente der Sicherheit und politischen Stabilität zu kristallisieren. Wie sehr die Welt das Bedürfnis verspürt«, über den deutschen Rüstungsbestand Klarheit zu erhalten, mag man aus der Tatsache ersehen, daß sie sich selbst mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln jene Unterlagen zu verschaffen versuchte, die ihr von Deutschland vorenthalten wurden. Die historische Tat des Führers am vergangenen Sonnabend hat diesem auf vage Vermutungen angewiesenen Verfahren ein Ende gemacht. Die Welt weiß nun, woransie i st. Das soll nicht heißen, das habe sie vorher nicht gewußt. Sie hat durch die Proklamation und das Gesetz über den Aufbau der Wehrmacht nun unumstöß - licheSicherheiterhalten über das, was ihr bereit« zur Kenntnis gekommen war und von dessen Kenntnis sie auch in ihren amtlichen und nichtamtlichen Verlautbarun gen kein Hehl machte. In der englischen Unterhausdebatte vom 29. November 1934 erklärte Winston Churchill: „Welches ist nun das große Ereignis, das während der letzten 18 Monate über uns hereingebrochen ist. Deutschland rüstet wie der auf! . . . Nach dem was wir hören, was uns er zählt wird und was aus allen möglichen Quellen zu uns dringt — obgleich darüber in der Oeffentlichkeit wenig ge sprochen wird — besitzt Deutschland schon ein mächtiges, wohlausgerüstetes Heer mit ausgezeichneter Artillerie und ungeheuren Reserven an ausgebildeten Mannschaften. Die deutschen Waffenfabriken arbeiten praktisch kriegsmäßig, das Kriegsmaterial strömt aus ihnen — bestimmt seit den letzten zwölf Monaten — in immer größerem Umfange. Cs wird hier allo bereits am 29. November 1934 in der Rede eines englischen Politikers ein deutscher Wiederauf- rüstunasstand vorwegvenommen in einem Umfange» wie er selbst durch das Gesetz vom 16. März 1938 nicht begrün det ist. Auch die Folgerung, die Churchill aus dieser Tat sache zieht, kann von Deutschland gutgeheißen werden i „Auch hier besteht keinGrund zu der Annahme, daß DeutMand uns angreifen wird". Und schon am 29. No vember 1934 erklärte Churchill in ebenderselben Rede, daß die Zeit gekommen sei, „da das Geheimnis, da» di« deutsche Wiederaufrüstung umgibt, gelüftet werden muß." Di« Antwort» dieBalowtnim Namen der englischen Negierung auf Churchills Rede gibt, ist ebenso bezeichnend. Er erklärt hier: „Eine der Ursachen der heutigen Mcllaise in Europa ist, wie ich beweisen werde, nicht nur die Furcht, sondern die Unkenntnis außerhalb und Geheimhaltung innerhalb Deutschlands." Kann man es der deutschen Re gierung verdenken, wenn Ne vier Monate später mit einer offenen Darstellung die Ursachen dieser Malaise beseitigt und Furcht und Unkenntnis ein Ende bereiten Baldwin erklärt dort weiter: „Ich bin der Ueberzeugung, «nd ich spreche hier mit einem Gefühl der Verantwommg, wenn ich die Besprechungen mit dem englischen Außenminister. Alle politischen Probleme, di« das Londoner Kommunique vom 3. Februar 1935 aufgeworfen hat, können nun in voller Sachlichkeit behandelt werden. Was man in England vom Berliner Besuch erwartet. London, 19. März. (Eig. Funkmeld.) „News Chro- nicle" sagt in einem Leitaufsatz, es würde wahrscheinlich unklug fein, aus der deutschen Antwort den Schluß zu ziehen, daß Deutschland den Standpunkt der britischen No te anerkennt, wonach eine Erhöhung der Friedensstärke der deutschen Armee auf 36 Divisionen eine Vereinbarung schwieriger, wenn nicht unmöglich macken würde. Jede Erwartung, daß Deutschland sich unter einem Druck bereit finden würde, den Aufruf vom Sonnabend zurückzuziehen, dürfte enttäuscht werden. Dies bedeute aber nicht, daß der Berliner Besuch zwecklos sek. Deutschlands Antwort kom me vielleicht darauf hinaus, -aß es jetzt, wo es die Gleichheit erlangt habe, bereit sein werde, nicht nur den Vorschlag von Sicherheitspakten,' sondern auch eines allgemeinen Abkommens zur Begrenzung der Rü stungen zu erörtern. Noch Kein endgültiger Beschluß «kerbte MeiseFavalsnach Moskau. Paris, 19. März. (Eig. Funkmeld.) In Zusammen- Hang mit der Unterredung des französischen Außenmini ster« mit dem sowjetrussischen Botschafter m Paris» Potem- kin, erklärt man in der Pariser Morgenpresie, daß ein end gültiger Beschluß über di« Moskauer Reise Lavals noch nicht gefaßt worden sei. Der französische Außenminister werde gelegentlich des Ministerrats am Mittwoch diese Frage vortragen. Es sei aber wahrscheinlich, daß eine Moskauer Reife Lavals, wensi sie stattfinde, erst nach dem BefuA EoenS m Moskau und Warschau erfolgen werde. Tageölaü MAifHofsrverda Einzige Tageszeitung irn Amtsgerichtsbeztrk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Amtshauptmannschaft, des Hauptzollamt« und des Be- ztrksschulamts zu Bautzen sowie de« Finanzamt« und de» Stadtrats zu Bischofswerda und der Gemeindebehörden behördlichersett« bestimmte Blatt Englische Note in Berlin überreicht Simon und Eden reifen «nr Sonntag nach Berlin ab. Berlin, 19. März. Der englische Botschafter Sir Eric Phipps hat, wie von zuständiger Stelle mltgeteilt wird, gestern nachmittag Reichraußenminister v. Neurach ausge sucht und ihm eine Note überreicht, in der die Einwendun gen der englischen Regierung gegenüber dem Reichsgeseh über den Ausbau der Wehrmacht vom 16. März 1935 ent- halten sind. Am Schluß der Note wird die Frage wieder holt, ob die Reichsregierung bereit sei, anläßlich des Be- such« des englischen Außenministers Sir Johu Simon in Berlin die im Londoner Kommunique vom 3. Februar eut- haltenen Punkte zu erörtern. Der Reichsminister des Aus wärtigen hat diese Frage gegenüber dem englischen Botschaf ter im bejahens en Sinne beantwortet. Der Wortlaut der englischen Note wird erst heute ver öffentlicht, da die Note zunächst im Auswärtigen Amt über setzt werden muß. In dem Londoner Kommuniauö vöm 3. Februar 1935 war erklärt worden, daß eine «inseitige Ab änderung des Teiles V des Diktats von Versailles nach Auf fassung der englischen und französischen Regierung nicht zu lässig sei. Es ist anzunehmen, daß die Einwände Londons in dieser Richtung liegen und in der Note erörtert werden. Irgendwelche praktischen Folgerungen dürsten au» diesen Einwänden nicht gezogen werden. Die deutschen Gegen argumente sind bekannt. Bisher liegt in Berlin nur diese englische Note vor, die auf die Auffassung anderer Staaten keinen Bezug Uimmt. Simon «nb Eben kommen nach Berlin London, 19. März. Renier meldet: Die deutsche R«ie- ruag hat eine günstige Antwort aus die britische Akte gesandt. Außenminister Sir John Simon und Lordsiegel, bewahrer Eden werden am nächsten Sonntag nach Bettln kommen. Aus der Tatsache, daß Deutschland nunmehr auf dem Boden voller Gleichberechtigung mit den anderen Machten verhandeln kann> ergibt sich ein« günstige Grundlage für und an> , , d - . . Sir John Simons. Nachdem die englische Regierung nun mehr den — werde die s Berlin einen m«n " llent erung ß über le- DNB. Pari», 19. März. Die französische hat auch im Laufe de» Montag» noch keinen B ihre endgültige Haltung gegenüber der von der ruag bekanutgegebenea Wiedereinführung der gesicht. Ministerpräsident Alaadln hatte Im Laufe ges eine längere Unterredung mit Srlegsmlnlster Maurln nab anschließend mit dem Staatspräsidenten. Außenmini ster L a » a l empfing in den Abendstunden den englischen Geschäftsträger in Varls, der ihm den Wortlaut der engli schen Note an die Reichsregierung übermittelte. Der Mei nungsaustausch mit der italienische n Regierung wird ä«f diplomatischem Wege fortgesetzt. In gut unterrichteten Kreisen erklärt man zu der englischen Note, daß 2 Punkte der Note die besondere Aufmerksamkeit der französischen Regierung gefunden hätten: einmal -er Protest der englt- schien Regierung gegen dle Maßnahme der Reichsregierung und andettttks die Aufrechterhaltung^ der Lettlner Reife vorgesehenen Protestschritt unternommen" habe, französische Regierung durch ihren Botschafter in en schritt in gleichem Sinne unterueh- men lassen. E» hab« auch den Anschein, als ob die ita lienische Regierung in ähnlicher Form gegeui den Beschluß der Relchsreglerung votgehen werde. Außenminister Laval, so erklärt man weiter, werde ge- legentlich des am Mittwoch stattfindenden Ministerrats einen genauen Ueberbltck über die internationale Lage geben, wie sie sich nach dem deutschen Beschluß darstelle. Er werde mit den übrigen Ministern die Haltung prüfen, die di« französische Regierung nunmehr einnehmen werde Und entsprechende Richtlinien aufstellen. Erst gelegentlich dieses Minjsterrates sollen di« Einzelheiten des beabsichtigten Schrittes festgelegt werden, den der französische Botschafter in Berlin unternehmen solle. Inzwischen, so erklärt Man, werde der Meinungsaustausch zwischen Paris, London und Rom fortgesetzt. Man weist in diesen Kreisen ferner darauf hin, daß di« englische Regierung, die ausdrücklich von der Reichsregierung eingeladen worden sei, einen ihrer Vertre ter zu einem Besuch nach Berlin zu entsenden, ihre Be schlüsse in voller Unabhängigkeit gefaßt habe. Die etwaigen Ergebnisse der Bettiner Besprechungen verpflichteten Nur die bfiden Mächte. EttchttNuugmvttse: Täglich mit «u»nahm» der Sonn- und Feier- UM Bezugiprei« für«» Zell «ine« halben Monat«: Frei in» HM» hall, monatlich Mark 1.1C beim Abholen tn der Geschäfts- steff« wöchentlich 45 Pfg. Einzelnummer 10 Pfg. (Sonnabend nummer 15 Pfg.) Fernsprecher «ml Vischoftwerda Rr. 444 und 44S. 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