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Weißeritz-Zeitung : 10.11.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192611105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19261110
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19261110
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-10
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 10.11.1926
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Anzeig<npreK: M« « Millimeker »rett« Reklamen VS ReichSpfenntge. s» Deranlworüich« Redakleurr SeNr Sehne. - Druck und Derlag: Earl Sehne in Dlvvol-is-oal-e. 92 Jahrgang Mittwoch, am 1). November 1926 Nr. 262 Vpi^prtlSr Fllr «Inen Mona« r »ll Anträgen, einzeln« «nmmern IS ««»S- pfewnla«. Gemeinde - Verbands - Girokonto Larner »- Sernsprecher: Amt vipp^di.- «tt7«r. >- V-stsch<ck-nt. »rett« US«. Weitzeritz-Jeitung taaeszeitimg m» Anzeiger siir DWoMswawe, Schmiedeberg «.U NeHiieste Aellns- -es!8e-!elts — —» Äiefes Blatt enlhStt -le amMch m Bekannlmachunge» -e» Amlshauplmannfchafi, -es Amlsgertchls un- -es Sla-lrals zu Dlppol-iswal-e Stadtverordnetenwahl betr. seststellung des Gesamtergebnisses der Stadtverordneten- wabl vom 14. d.M. erfolgt in öffentlicher Sitzung des Wahl ausschusses Dienstag, den 16. November, abends 8 Uhr, Im Rat- ^^^ppoldiswalde, am 10. Nov. 1926. Seo Semeindewakllellei' Freitag, den 12. November 1926, vormittags 11 Uhr, soll In Dippoldiswalde Nutz- und Feuerholz meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Reichskrone. H 2349/26. Der Gerichtsvollzieher d«S Amtsgerichts Dippoldiswalde. rungenschaften versehen und entspricht einem Meisterwerke der modernen Baukunst. , . Geising. Bei der diesjährigen Geflügel-Ausstellung in Dres den vom 6. bis 8. ds. Mts. errang Fleischermeister Arno Weigand in der Abteilung Wassergeflügel auf Pekingenten und Emdener Gänse mehrmals 1. und 2. Preis. Außerdem erhielt er noch auf Pekingenten einen Ehrenpreis. Holzhau I. E. Auch in unserem Ort ist es gelungen, zur be vorstehenden Gemeindeverordnetenwahl einen einheitlichen Wahl- vorschlag aufzustellen, so daß sich eine Wahlhandlung erübrigt. Dittersdorf. Sonnabend wurde auf der Dorfstraße oberhalb des Erbgerichtsgasthofes das dreijährige Söhnchen der Familie Arthur Heine von einem Radfahrer Hingerissen und mußte be wußtlos vom Platze getragen werden. Der herbeigerufene Arzt ordnete die sofortige Ueberführung in das Krankenhaus an. Hausdorf, 8. November. Heute vor 25 Zahlen brannte das Gehöft des Gutsbesitzers Straube ab. Dresden. Montag früh 4 Uhr hörte ein Wächter auf seinem i Pakrouillengang vor dem Prinzeßkino in der Reitbahnstraße ein verdächtiges Geräusch und fand im ersten Stock die Türen zu den Kontorrüumen des Kinos offen. Zn der Nähe der Haupt treppe lag der drei Zentner schwere Geldschrank. Der Wächter schlug sofort Alarm und benachrichtigte die Polizei. Von den Kriminalpolizeibeamten wurde festgestellt, daß die Türen mit Stemmeisen erbrochen waren. Der unbeschädigte Geldschrank war mit Stricken umwickelt und sollte vermutlich über die Haupt treppe fortgeschleppt werden. Die Einbrecher wurden von dem Wächter gestört und flüchteten, nach den vorhandenen Spuren zu urteilen, durch ein Fenster über das Dach eines Vorbaues und an der Dachrinne hinab über den Hof. Ihr Werkzeug, Stemm eisen usw. wurde auf diesem Wege gefunden. Ausnahmsweise hatte sich im Geldschrank ein größerer Betrag befunden, was den Tätern vermutlich bekannt war. Der gesamte Häuserkomvlex wurde sofort umstellt und von Kriminalbeamten abgesucht, jedoch ohne Erfolg. Dresden. Montag wurde in einer Sitzung des Wahlaus schusses das Ergebnis der Landtagswahlen in den beiden Re gierungsbezirken Dresden und Bautzen verkündet, Lie zusammen den Wahlkreis Ostsachsen bilden. Die Wahl Ist überall glatt ver laufen, abgesehen von einigen kleinen Unstimmigkeiten formaler Natur. Das Gesamtergebnis Im Wahlkreis Ostsachsen stellt sich wie folgt: Wahlberechtigte 1 247 260, ausgestellte Wahlscheine 15 582, abgegebene Wahlscheine 14 915, abgegebene Stimmen 883 777, ungültige Stimmen 8295, gültige Stimmen 875 482. Die gültigen Stimmen verkeilen sich auf die einzelnen Parteien wie folgt: Alte Sozialdemokratische Partei 48 140, Deutschnationale Volkspartel 144175, Deutsche Volkspartei 102141, Sozilademo- kratische Partei 299 308, Kommunisten 83 623, Demokraten 47 427, MittelstandSparkei 97 722, Völkische 5572, Zentrum 15 664, Na tionalsozialisten 7562, Partei für Volksrecht und Aufwertung 21 770, Hausbesiherpartei 2378. Dresden. Zn einem gegen den Kaufmann und Stadtverord neten Bonk stalkgehabken Strafverfahren erfolgte die Verurtei lung Bonks in der Hauptsache auf eine zeugeneidliche Aussage des Lehrers und Stadtverordneten Blumentritt bin. Zm sväteren Verlaufe wurde gegen Blumentritt bezüglich der von ihm ge machten Aussage Anzeige wegen Meineids erstattet und das Verfahren sollte auch gegen Blumentritt eingeleltet worden sein, was der Stadtverordnete Blumentritt aber in einer Sitzung der Stadtverordneten in Abrede stellte. Wie jetzt bekannt wird, hak nunmehr auf Grund der durch den Staaksanwalt tatsächlich er folgten Einleitung des Meineidsverfahrens gegen Blumentritt ole vorgesetzte Behörde Blumentritt von seinem Amte als Lehrer vorläufig suspendiert. Damit ist natürlich irgend ein Beweis für ein« Schuld Blumentritts keineswegs erbracht. — Zn einer Sitzung der Stadtverordneten zu Dresden keilte der Rat mit, daß er auf das Ersuchen der Stadtverordneten wegen teilweiser Erhaltung der von der Gartenbau-Ausstellung geschaffenen neuen Wege und Anlagen mit der Verwaltung des Großen Gartens In Verbindung getreten sei, doch sei das An- fuchen abgelehnt worden. Auch die Fachkammer für Gartenbau, sowie die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst seien der ablehnen den Begründung beigetreten. Die Direktion des Großen Gartens habe dazu erklärt, daß die ablehnende Stellung nicht ousschliehe, daß bei der Wiederherstellung des früheren Zustandes Baum- und Skrauchanlagen stehen bleiben, deren Belastung das Gesamtbild nlcht beeinträchtigt. — Der vor kurzem In einer Blasewlher Villa verübte Ein bruch, wobei dem Täter wertvolle Ringe, Schmuck- und Kleidungs stücke in die Hände gefallen waren, konnte von der Kriminal polizei überraschend schnell geklärt werden. Fast restlos ist das Diebesgut in Dresden und von auswärts wieder herbeigeschafft worden. Der Täter wurde In der Person eines bereits schwer vorbestraften Einbrechers ermittelt und festgenommen, mit Ihm ein Hehler, der* beim Absatz des Diebesgutes mitgewirkt halte. — Weiter gelang der Kriminalpolizei die Festnahme eines Laden diebes, der seine Tätigkeit nicht nur auf die größeren Waren häuser beschränkte, sondern mit Vorliebe sein Unwesen In Klei- ncren Geschäften trieb und Trikokagen und Wollwaren stahl. Auch in diesem Falle konnten 2 Hehler, die die gestohlenen Sachen an den Mann brachten, sestgenommen werden. — Ebenfalls auf geklärt wurde ein am 18. 10. 26 In einer hiesigen Wohnung ver übter Nachschlüsseldieb, wobei wertvolle Schmucksachen gestohlen wurden. Der Täter Ist ein jetzt festgenommener 28 Zahre alter Artist. Er ist geständig, den Diebstahl ausgeführt und den Schmuck in Berlin verkauft zu haben. Dresden. Am 6. 11. in der 6. Abendstunde ist auf der Staats- ' skraße zwischen Reichenberg und Moritzburg ein 42 Zahre aller Zimmermann Mäser aus Reichenberg von einem Radeburger Personenkraftwagen angefahren worden. Der Besitzer des Wa gens brachte den Besinnungslosen sofort in seinem Auko nach dem Earolahaus, wo dieser kurz nach seiner Einlieferung seinen Ver letzungen erlegen ist. Nach den kriminalpolizeilichen Erörterungen " ist der Unfall auf ein unglückliches Zusammentreffen verschie dener Umstände zurückvttühren. Der Verstorbene fuhr mit sei nem 15 Zahre allen Sohne, der ebenfalls leicht verletzt worden Ist. einen mit Gras beladenen Handwagen nach Hause. Zn dem Augenblick, als der Kraftwagen in Höhe des Handwagens ge- i kommen war, kam aus -er entgegengesetzten Richtung ebenfalls ein Auko gefahren. Durch das sofortige Abblenden der Schein werfer war der mit Gras beladene und dunkel erscheinende Hand wagen schlecht sichtbar und wurde beim Ausweichen vom Führer des Radeburger Kraftwagens zu spät gesehen und von hinten un gefähren. Der Kraftwagen ist nur gering beschädigt. Plrxa. Nachdem noch einmal die Vertreter der bürgerlichen Liste zulammengekommen waren, ist die Liste des Bürgervereins (Spitzenkandidat Kaufmann Kind) zurückgezogen worden. Menn, auch trotzdem noch 6 bürgerliche Listen bestehen, so ist doch immer hin ein Vorteil Insofern erzielt, als die Stimmen, die für die LIstal des neugegründeten Bürgervereins abgegeben worden wären, nun! den anderen bürgerlichen Listen zugute kommen. Schweizermühle. Sonnabendnachmittag stieß in der Nähe des Restaurants „Felsenkeller" der Obergärtner Sah der Hauberschen Baumschulen, der mit seinem Rade die Straße entlang kam, mit dem iym entgegenkommenden Motorradfahrer, Buchhalter Bert- ! hold—Neidberg, zusammen. Sah, der verheiratet ist, trug in folge des Sturzes einen Bruch der Wirbelsäule un- des Genickes davon und war sofort tot, während Berthold anscheinend inE« Verletzungen davontrug.. Der auf dem Motorrad als Sozius mit fahrende Verwaltungssekretär Kurt Mann aus Rosenthal erlikl schwere Kopfverletzungen; er wurde in seine Wohnung gebracht, während Berthold mittels Autos von Mitgliedern der Sanitäts- Kolonne vom Roten Kreuz Königstein in das Krankenhaus König stein gebracht wurde. Niederwartha. Ende Zull war der Besitzer der Wilhelms burg In Niederwartha, Stenzel, vom Gemeinsamen Schöffengericht Dresden wegen fahrlässiger Tötung zu einem Monat Gefängnis verurteilt worden. Während der Osterseiertage war im Anschluß an eine Zecherei beim Verlaffen der Gastwirtschaft eine Frau Meitzner aus dem Stadtteil Gotta infolge Durchbrechens des aus Birkenholz bestehenden Zaunes eine Böschung hinabgestürzt und an den Folgen -der Verletzungen verstorben. Die fünfte Straf kammer, die sich mit der Berufung Stenzels zu befassen halte, änderte das urteil der Vorinstanz in Ler Weise ab, daß eine Geldstrafe von 300 Reichsmark ausgeworfen wurde, an deren Stelle im Falle der Uneinbringlichkeit ein Monat Gefängnis- als Ersatzstrafe zu gelten hat. Leipzig. Das seit dem 3. November abends vermißte 13- jährlge Schulmädchen Helene Kirchhof ist am 8. November nach mittags hinter der Gartenkolonie „Evangelische Gärken" in der Nähe der Eilenburger Eisenbahnlinie an einer schlammigen Stelle des Ufers der Parkhe als Leiche aufgefunden worden. Zn ihrer Nähe fand sich auch das Eimerchen, und zwar mit dem Kopfe des Bratherings. Ob mit einem Verbrechen gerechnet werden muß, oder ob sich das Kind in der Finsternis verlaufen hak, be darf noch der Aufklärung. Leipzig. Ein Unbekannter, der sich Zean Harry nannte, hat eine hiesige Bank mit zwei gefälschten Schecks über je 30 000 Schweizer Franken um 48 000 M. betrogen. Wie sich Heraus stellke, ist der Täler ein internationaler Bankscheckschieber, gegen den bereits wegen früherer Straftaten von Bern aus ein Steck brief erlassen worden Ist. Die geschädigte Bank hak auf die Er greifung des Täkers eine Belohnung von 500 M. un- 5 Proz. vom wiedererlangken Betrag ausgesetzt. Grimma. Auf dem hiesigen Tempelberg, -er von Wald und Feld begrenzt wird, wurde eine Höhle entdeckt, die sich licht scheues Gesindel als Unterschlupf gebaut hatte. Die Höhle war mit Geräten, die aus Diebstählen stammen, wohnlich eingerichtet. Gegen die Kälte schützten sich die Höhlenmenschen mit einem Pelz, mit Steppdecken und Tüchern. Die Höhle war von Schulknaben entdeckt worden. Die benachrichtigte Gendarmerie fand aber die Höhle nur leer vor. Döbeln. Eine späte traurige Gewißheit wurde kürzlich -er Familie Giersch in Keuern durch Ueberlieferung von Schriftstücken und der Erkennungsmarke ihres Sohnes, der am 18. April 1917 in der Artilleriefeuerstellung von St. Martin den Heldentod er litt, zuteil. Wieviel hange Ungewißheit aber vielleicht auch wie viel sehnliche Hoffnung mag ost während dieser langen Wartezeit die armen Elternherzen erfüllt haben! Crottendorf. Das dreijährige Kind eines hiesigen Wirtschafts- besitzers war beim Spielen in den Mühlgraben gefallen und wäre ertrunken, wenn nicht der Hund des Besitzers durch erregtes, un unterbrochenes Bellen die Aufmerksamkeit seines Herrn erregt hätte, der so aufmerksam wurde und noch rechtzeitig kam, sein Kind zu retten. Chemnitz. Auf dem Eisenbahnkörper unter der Ueberführung der Dresdner Straße über die Dresden—Reichenbacher Eisenbahn linie wurde am Sonnabend früh in der 7. Stunde der Leichnam einer etwa 40 jährigen Frau aufgefunden, deren Kopf vollständig zermalmt war. Ob Unfall oder Selbstmord vorliegt, war bisher noch nicht zu ermitteln. Da die Tote keinerlei Ausweispapiere bei sich trug, konnten ihre Personalien noch nicht festgestellt werden. Chemnitz. Am Donnerstag abend warf eine auf der Sonnen- straße wohnhafte Frau in geistiger Umnachtung ihre sämtlichen Einrichtungsaegenstände aus dem Fenster Ihrer Im 3. Stocke ge legenen Wohnung auf die Straße und machte dann Anstalten, selbst nachzuspringen. Zum Glücke traf die von der Polizei be nachrichtigte Feuerwhr so schnell ein, daß es noch gelang, die Ab sicht der Unglücklichen, die der städtischen Nervenheilanstalt zu geführt werden mußte, zu vereiteln. Penig. Sonntag nachmittags brach im benachbarten Wolken burg In dem dem Grafen Gert von Einfledel-Molkenburg ge hörigen Rittergut ein größeres Schadenfeuer aus. Der Geräte schuppen, in dem u. a. zwei größere Motorpflüge unleraebracht waren, wurde ein Raub der Flammen und brannte vollständig nieder. Da für die anderen Gebäude größere Gefahr bestand, mußten auswärtige Wehren alarmiert werden. Bereits im Fe bruar wurde das Rittergut beinahe «in Raub der Flammen. Die Entstehungsursache des Brandes ist zur Zeit noch ungeklärt. Plauen. Nach Unterschlagung von mehr als 5000 M. ist der 22 Zahre alte Kontorist Walter von hier flüchtig geworden Er war bei einer Firma In der WIelandstrahe beschäftigt und hatte die Unterschlagungen im Laufe eines Zahres begangen. Zur Flucht hat er das Motorrad 5978 benutzt. Oertliches nud Eiichfisches. Dippoldiswalde. Der gestrig« Feiertag stand im Zeichen völliger Ruhe. Kein Verkehr auf Eisenbahn und Landstraßen, kein Leben In der Stadt, keine Veranstaltungen. Am Morgen war das Wetter recht trübe, zeitweise stürmte es auch, doch brachte der Nachmittag noch einige schöne Stunden zum Spaziergang. Besoders herrlich war der Sonnenuntergang und die wunderbare Himmels- und Wolkenfärbung. — Um die erledigte Bürgermeisterstelle sind 15 Bewerbungen eingegangen. Die Wahl wird noch in diesem Monat erfolgen. Dippoldiswalde. Am Kirmesmontage war das oft der Un pünktlichkeit geziehene Publikum nicht schuld, daß die Vorträge des Humoristen Artur Wenzel nicht zur angesehten Zeit be gannen. Halb acht Uhr war der Reichskronensaal so gefüllt, daß man kaum noch einen Stuhl bekam. Doch geduldig wartete man auf den Anfang in der Hoffnung: „Was lange währt, wird aut." Und diese Hoffnung sollte nicht getäuscht werden. Beim Auftreten begrüßte Artur Wenzel freudig seine Gäste und ver sprach, ernste, heitere, satirische und volkstümliche Sachen zu bringen, und hat dies prompt gehalten. Zm ersten Gedicht weckte er geschichtliche Erinnerungen an Deutschlands Vergangenheit. Dann folgte meist mit illustrierender Klavierbegleitung eine Hu moreske fast ohne Unterbrechung auf die andere mit schöner und deutlicher Aussprache oder auch gesungen mit wohllautender, kräf tiger Stimme. Dabei unterstützten Gestchtszüge, Gebärden und Gesten charakkeriskisch seine Vorträge, so daß man nicht wußte, soll man mehr über diese oder über den komischen Znhalt lachen. Besonderes Wohlgefallen erzeugte sein Auftreten in verschiede nen Perrücken als Stammtischbruder, als Volksredner und als 80 jähriger. Als letzterer bot der sonst auch hübsche Mann eine bildschöne Figur, und seine Zugenderinnerungen hatten mehr ern steren Znhalt. Beim Besuche von humoristischen Vorträgen muß man freilich jede Zimperlichkeit zu Hause lassen, aber freudig wol len wir anerkennen, daß Artur Wenzel die von ängstlichen Ge mütern gezogene Grenze nie überschritt, sondern mit kurzen An deutungen und entsprechenden Gebärden an ihr schnell vorbei- huschte. Der Abend verlief so heiter und lustig, daß selbst der mürrischste Alke, geschweige denn die jüngere Generation, in Helles Lachen verfiel. Der Wunsch des Vortragenden: „Auf Wieder sehen!" fand am Schluffe der langen Vortragsreihe beim aufge- heiterken Publikum kräftigen Widerhall. Während einer längeren Pause wurde eine Sammlung schöner Humoresken, herausgegeben von Artur Wenzel, viel gekauft. Also, auf Wiedersehen! — Uns wird geschrieben: „Steuerlasten für die Landwirt schaft im November. Es wird darauf hingewiesen, daß im No vember sich -le Zahlungen für die Landwirtschaft ganz besonders zusammendrängen. Es sind außer' der laufenden Mietzinssteuer und der Umsatzsteuer für Monatszahler am 15. November die Vermögenssteuer un- für die Landwirtschaft ebenfalls am 15. No vember die Einkommensteuer und zwar beide Termine auf je '/, Zahl zu bezahlen. Bei der großen Notlage de* Landwirtschaft infolge der Ernteschäden durch Regen, wird es für viele Land wirke schwer, wenn nicht unmöglich sein, die Steuern pünktlich zu entrichten. Wir hoffen jedoch, daß die In Frage kommenden Stellen angesichts der traurigen Verhältnisse in der Landwirtschaft Milde matten lasten." Obercunnersdorf. Ende voriger Woche konnten wir melden, daß ein bei Gutsbesitzer Gruhl bediensteter Knecht als der Brand stiftung verdächtig verhaftet worden war. Es handelte sich um den aus dem Ruhrgebiet stammenden 19 Zahre alten landwirt schaftlichen Arbeiter Okto Blaschki, der bereits seit fast anderthalb Zähren bei Gruhl In Stellung war. Nach dem Amtsgericht Dip poldiswalde gebracht, hat der junge Arbeiter am Dienskaamlltag bei einer erneuten Vernehmung elngestanben, den Brand fahr lässigerweise verursacht zu haben. Blaschki will in der Dunkel heit Streichhölzer angezündet haben, um sich zurechtzufinden. Schmiedeberg. Nachdem unser Ork durch viele Verbesserungen, die in anerkennenswerter Weste dieses Zahr vorgenommen wor den sind, mehr und mehr ein städtisches Aussehen erhält, so wäre es vielleicht auch einmal in Erwägung zu ziehen, ob man nicht auf eine Nummerierung der Häuser nach benannten Straßen zukommen möchte. Nicht allein den Fremden, sondern auch vielen Einheimischen wird es schwer fallen, eine Hausnummer aufzu suchen, wenn, wie z. B. das Forsthaus Nr. 1 hak, die Müllersche Wirtschaft am Anfang der Schenkgasse Nr. 2, während Nr. 3 sich unweit vom Eisenwerk befindet. Die Häuser an der Molchgrund straße sind alle mit Nr. 32 bezeichnet mit Zusatz D. bis Z. Die der Pöbeltalstraße Nr. 15 von B. bis R. Sollte eine Um nummerierung wirklich mit zu großen Schwierigkeiten verbunden -— Die geringen Kosten für Anschaffung neuer Nummer tafeln aufzubringen, dürfte den Hausbesitzern unmöglich schwer stillen. (Und wer bezahlt die Umänderungen im Grund- und Hypokhekenbuche, -er Besihstandsverzeichniffe und aller etwaigen Hypothekenbriefe?) Altenberg. Die ElnweihungSfeler des neuen Erholungsheimes -er ASW. „Berghof Raupennest" soll am Sonnabend, den 20. Aovember, stattfinden. Das Heim wird nicht nur den Ange stellten und Arbeitern der Aktiengesellschaft Sächsische Werke dienen, sondern wird in ausgedehntem Maße als Hotel betrieben werden. Die Inneneinrichtung ist mit allen neuzeitlichen Er- '
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