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1863. Schandau, Mittwoch, de» 23. August 67. » «Ib,-»»»«" -Ich-"» NN» G»»n»b.»» Md m d»«» d» L„d»»,,«f »d„ dm» Mm» w PI, S»I--«t< "I" "»I s-tt-u werden bis Dienstag früh V Uhr, für da« Som,abends,.la,I spätestens b.S Freitag früh » Uhr erbeten. P l ^rr Biirgermstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annoncen, werden mit 60 Pf. berechnet, ftabellarischc oder eompticirle nach Uebereinkunft.) - Inserate sitr die Elbzeitnng nehmen an m Hoh..stet,. V-rr^rgern v n " MrcanS von Haascnstein L Bögler, Jnvalidendank und Nud. Mosse, m Frankfurt a. M. G. Daube d,o. Sächsische ElbfeAng AmtsMU für das Mißliche Ämtsgericht li»i> dm MMath su ZAndn». soivie siir den SladlMiebidttläh p> Hohnslci». — Siebcnunddrcifiigstcr Jahrgang. —- . Amtlicher Theil. Ilol/iliiiuioit »lit Ileliililtt ilt8il»i sei- I'oi'8ti «viel- sindcl wegen des ans diesen Tag fallenden Kirchweihfestes Dienstag, den 29. Anglist d. I. im Gasthofe zum Erbgericht zu Krippen statt. , Könial. Forstreviervermtütunq Ncinliardtsdorf und König!. »orst- rctttamt Pu na, am 21. Anglist 1803. »inkv. IfInr«oI>nII. Die zmu 25. dss. MlS. Borm. 11 Uhr im Erbgcricht zu Lichlenhain anbcranmlc Versteigernng findet nicht statt. Schandau, am 18. August 1893. ScheMst, Gerichtsvollzieher. Aulttions-Mrseglmg. Die auf Montag den 28. Anglist anberanmte Politische Nnndschan. Der deutsch-russische Zollkrieg hat iu seinem Weiter gänge die Beseitigung des bisherigen Ausnahmezustandes für das Großfürstenthum Finnland zur Folge gehabt. Nach dem Ruhland mit Erhöhung des finnischen Zolltarifs gegen DcMslhland vorgcgaugcu war, ist seht diese Maßnahme deulschersciis dnrch die Einführung eines Zollznschlagco für ans Finnland koinmcndc Waarcn beantwortet worden. Der BnndeSralh stiniintc der betreffenden Bcrordnnng in einer zn diesem Zweck am 17. d. M. nbgchaltcncu Sonder sitzung zn und ist die Verordnung dann iaut Bckauulmnch- »ng im „Ncichöauzeiger" sofort in Kraft getreten. Mit diesen gegenseitigen Maßnahmen in Betreff Finnlands ist also die zollpolilische Absperrung Rußlands und Deutsch lands gegeneinander eine vollständige geworden und diese Sachlage muß die noch immer hier und da anflanchcndeu Hoffnungen auf eine baldige Wendung zum Bessere» iu dem deutsch-russische» Zoltslreit auf ei» Minimum herab- drückc». Wenigstens scheint mau in den maßgebenden PctcrS- bnrgcr Kreisen noch immer nicht zu der Erkenntniß gelaugt zu sei«, daß Deutschland auch für fernerhin die Gelrcide- zusuhr ans Rußland ganz gut entbehren könne; unter der Voraussetzung aber, daß Deutschland bei seiner Brodvcr- sorgnng da« rassische Getreide schließlich doch beziehen müsse, ist ja rnssischcrseils der Zollkrieg gegen Dculschland Haupt- sächlich begonnen worden. Die Meldungen aus den letzten Tagen über das Be finden dcö Herzogs Ernst von Coburg llingcn leider aber- inalS sehr bedenklich. Sie besagen, daß der Herzog an dauernd bewußtlos sei und daß seine Schwäche zunchme. ES scheint demnach, als ob der hohe Kranke nur noch dnrch künstliche Mittel nm Leben erhalten würde. Die wichtige Frage einer Organisation des Handwerkes in Verbindung mit einer Regelung des LehrlmgSwcscnö scheint endlich in Fluß zn kommen. Vom prcnßischcn Hau- dclominister v. Berlepsch ist ein Erlaß an die Obcrpräsi- deuten gerichtet worden, in welchem die letzteren zu gutacht lichen Acußcrungcn über die bisherigen Vorschläge in dieser Angelegenheit anfgcfordcrt werden. Welche weiteren Schritte nach Eingang der betreffenden Gnlachlcn nutcrnommeii wer den sollen, steht noch dahin; jedenfalls darf aber wohl er wartet werden, daß man maßgebenderscitö auch die Wünsche nnd Anschauungen der Handwcrkcrkreisc selbst hinsichtlich der geplanten Reformen gebührend berücksichtigt. Eine Cholerauachricht aus dem Süden des Reiches ist jetzt der Kmidc von den zerstreut vorliegenden Cholcrafällc» in Berlin nachgcsolgt. In dein badische» Städtchen Doiiau- Eschinge» starb am 15. Angnst ein von einer Reise nach Marscillc bereits leidend zurückgckchrte Gymnasiast, bA wel chem als Todcsnrsache Cholera baktcorologisch fcstgcstellt wurde. Hoffentlich wird aber auch dieser Cholerafall ebenso vereinzelt bleiben, wie dies vor den in der Ncichshauptsladt vorgekommcncn Fälle» vo» Cholera gelten kann. UcbrigcuS tritt jetzt anläßlich der Cholcragcfahr die königl. Sünilälö- Commission wieder täglich im Berliner Polizeipräsidinm zusammen, um Cholcrauachrichlcn ans dem Reiche eutgcgcu- znnchmen und etwaige nolhwcndigc Vorkehrungen ohne allen Zeitverlust zu treffen. Die Prager Czcchcu haben cS für angczcigt gehalten, am diesjährigen Geburlöfeste Kaiser Franz Joses'ö gröbliche Straßcuexccsse von nicht nur antideutschem, sondern sogar auch anlidyuastischem Charakter in Scene zu setzen. Sollte denn diesem frechen Treiben gegenüber nicht endlich einmal der Geduldsfaden der österreichischen Regierung reiße»? — Nur nach Aufgebot einer starken Polizcimacht und Vornahme zahlreicher Verhaftungen gelang cö, die öffentliche Vcrord. nnng in dem „goldncn Prag" mühselig wieder herzustcllcu; bei den Zusammenstößen zwischen der Polizei und de» Pöbel- masscn kamen viele Verwundungen vor. I» Prag haben diese Vorgänge große Erregung hcrvorgcrufen. — Es wäre in der That Zeit, daß regierungsseitig dem immer üppiger in die Halme schießende» Czechcnthum endlich kräftig cnt- gcgcngetrcten würde, das mag aber freilich schwer fallen, nachdem die Czcchen unter dem Regime Taaffe so lauge ge hätschelt und bevorzugt Worte» sind! Nichtamtlicher Theil. Die ohnehin nicht allzufrcnndlichcn Beziehungen zwi- scheu Frankreich und Italien drohen dnrch die blutigen Vorgänge in dem französischen Städtchen Aigueö-Morlcs bei Marseille von Ncncm eine bedenkliche Trübung zn cr- sahrcn. Hm' ist cs infolge des Hasses, welchen die fran zösischen Arbeiter gegen ihre nach Frankreich cingcwandcrtcu italienischen College» wegen der billigeren Lohnbcdmgnngcn der letzteren hegen, zn einem furch,baren Zusammenstoß zwischen beiden Theilen gekommen. Hierbei wnrden, soweit ermittelt, 10 Arbeiter gctödlct und 20 verwundet, sämmilich Italiener; man glaubt aber, daß iu den Sümpfen der Um gebung von Aigncö MorlcS noch mehr Todlc und Ver wundete liegen, daß sich viele Italiener vor den sic wüthend verfolgenden französischen Arbeiter» dorthin flüchteten. GenSdarmerie nnd Polizei erwiesen sich zu schwach, um die Ruhe wieder herzuslellcu, dies gelang vielmehr erst den telegraphisch »ach AigacS-MorlcS bcoidcrtcu Trappe». FranzösischcrscilS schiebt ma» die Schuld aii diese» blutige» Vorgänge» de» Italiener» i» die Schuhe, welche vorher die französischen Werftarbeiter iu Femgomc angegriffen habe» sollen, sicherlich waren aber die Italiener in Aignes-MorteS mir iu der Defensive, wofür schon der Umstand spricht, daß sic fast allein nnr Verluste iu dem Handgemenge erlitten. Vorläufig hat der Zwischenfall von AigmS-MortcS Vor stellungen des italienischen Botschafters in Paiiö, Neßmann, bei der französischen Negierung zur Folge gehabt, vom Ministerpräsidenten Dupuy ist außerdem eine Untersuchung der Asfairc eiugclcitct worden. Die italienische Ncgicrnng bat der französischen mitgcthcilt, sie verlange die strenge Bestrafung aller au den Uuthatcn von Aigucs-MortcS Schuldigen, sowie die Bcstrafnug des Bürgermeisters von Marseille wegen Verweigerung der Aufnahme der Ver wundeten in die Krankenhänscr. Locnlcs nnd Sächsisches. Schandau. Die am 21. Angnst auögcgcbcnc 19. Nr. der Knrlistc weist 1181 Parteien mit 2012 Personen nnd 21250 Passanten nach. — Se. Majestät der König hat die erledigte Ncvicr- verwalterstcUc auf Hohnsteiner Ncvicr im Forstbezirke Schan dau dem zcilherigcn Forst-Assessor ans Zwenkauer Ncvicr im Forslbezirkc Grimma, Karl Adolf Hermann Krntzsch, unter Ernennung desselben zum Oberförster übertragen. — Zu dem am 22. Octobcr d. I. statlsindcudcn fünf- zigjährigcu Militär-Jubiläum Sr. Majestät unseres allvcr- chrtcn Königs Albert hat Herr Carl Horn in Dresden, Nadler- und Spiclwaarcnhandlnng, Fraucnstraße 4, schöne Denkmünzen in der Größe eines Zweimarkstückes prägen lassen, die in Nickclziuk oder Goldmcssing zn 20 Pfg., fein vergoldet zu 50 Pfg. nnd in fein Silber zn 4 Mk. das Stück geliefert werden. Ein Mnslcrcxcmplar kann in dcr Expedition der Elbzeitnng Ungesehen werden. — Die Braut Sr. Köuigl. Hoheit des Prinzen Johann Georg entstammt bekanntlich der katholischen Linie des HanseS Württemberg, ans welche voranösichtlich dereinst die schwäbische Königökrone übergehen wird. Der König Wilhelm II. von Württemberg besitzt nämlich nur eine Tochter auö erster El>c; die nächsten Thron-Agnaten, die Herzöge Wilhelm und Nicvlanö, sind älter wie der König und ohne männliche Leibeserben, und die Abkommen der beiden übrigen herzog lichen Linien, die Herzöge und Fürsten von Teck, sowie die Herzöge und Fürsten von Urach und Graf Eberhardt von Württemberg, haben, weil aus morganatischen Ehen stam mend, kein Anrecht auf die Krone von Württemberg. Der Vater der Braut ist der jetzt im 50. Lebensjahre stehende Herzog Philipp von Württemberg, ihre Niu,ter, die am 15. Juli 1845 geborene Erzherzogin Maria Theresia; ihre Brüder sind die Herzöge Albrecht, geboren 23.Dccember 1805, Nobcrt, geboren 14. Januar 1873, und Ulrich, geboren 13. Jnni 1877. Die Familie lebt in Wien. — Am Montag Abend wnrde ein Mann zur Haft gebracht, der sich bereits im Lanfc der Nachmittagöstnndcu hier hcrnmgetrieben hatte. Gegen Abend hat der rohe Mensch im Stadtpark mehrere Kinderwagen iimgcworfen, sodaß die im Wagen befindlichen Kinder znm Theil erheb' Uche Verletzungen erlitten. — Heute Dienstag Vormittag gegen 11 Uhr ver unglückte im Postclwitzcr Slcinbruch Nr. 118 der hier wohnhafte Arbeiter August Lehmann dadurch, daß eiu los- lösendes Fclostück sich über den Körper legte. Der Vcr- unglückte wurde in einem Sicchkorb nach hier tranöportirt. — Nach vorläufigen Festsetzungen sind die Actricbs- ergcbnlssc dcr sächsischen Slaatöbahnen im Monat Jnli c. recht günstige gewesen. Im gcnamckcn Monat stellt sich die GcsammoEiunahme ans 8452684 Mk. nnd damit um 333333 Mk. höher als im gleichen Monate des Vorjahres. Bclhciligt daran ist der Pcrsonenvcikehr mit 3284370 Mk., dcr Güterverkehr mit 4780388 Mark und sonstige Ein- nahmcgncllcn mit 381920 Mark. Gegenüber dem gleichen Monate des Vorjahres erbrachte dcr Pcrsoneuvcrlchr 01557 Maik mehr, dcr Güterverkehr 200535 Mark mehr nnd sonstige Einimhmcqucllcn 11241 Mark mehr. Bis Ende des Monats Jnli d. I. sind bei den sächs. Staats- bahne» insgesamt»! 52091 917 Mark oder 2103849 NU. mehr vereinnahmt worden, als im gleichen Zeiträume des Vorjahres. Es erbrachten hiervon 16514430 Mark oder 501480 Maik mehr dcr Personcnvci kehr, 32817478 Mark oder 1403127 Ml. mehr dcr Güterverkehr nnd 2760003 Mk. oder 139236 Mark mehr sonstige Einnahlncgncttcu. Für den Kilometer Bahnlünge betrügt die Einnahme 336 Mark mehr. Nicht ohne Einfluß ans die Juli-Einnahme dürfte dcr gcriugc Wasscrstand dcr Elbe gewesen sein; während sonst große Kohlcnmcngcn per Schiff befördert wurden, sind im Jnli d. I. besonders die Hanptranöportc dcr Eisen bahn zngcfallen. — Die Sächsisch Böhmische Dampfschifffahrt« Gesell schaft hat dcr nngünsllgcn Wasscrvcrhältnissc wegen ihre Fahrten von Leilmcritz bis Hcrrnökrctschen cinstcllen müssen. — Znr Geschäftslage ans dcr Elbe schreibt das „Schiff" in feiner letzte» Nummer: Nachdem der Wasscrstaud eine» weitere» Rückgang erfahren Hal, die Nachfrage nach Schiffs raum iu Hamburg, besonders für Getreide, aber eine rege ist, haben die Frachten zu Berg weiter augczogcn und stellen sich nach dcr letzten Mcldnng von Hamburg wie folgt: nach Magdeburg für Roheisen, Getreide, Dünge-nnd Futtermittel 70—75 Pf., Stückgüter 100 Pf.; nach Aken für Getreide nnd Fntlermittel 80—83 Pf.; nach Wallwitzhafcn für Ge treide, Dünge- nnd Futtermittel 85 Pf.; »ach Nicsn-Dreö- dc» für Roheisen, Getreide, Dünge- und Futtermittel 100 Pf., Petroleum 105 Pf., Stückgüter 105—120 Pf. für 100 lex;, Heringe 150 Pf. für die Tonne; nach Tetschcn-Laubc 10 Pf., »ach Aussig 15 Pf. für 100 Icg mehr als nach Nicsa-DrcS- de». — In Magdeburg bewegte sich das Zuckcrgcschäfl iu engen Grenzen, während die Nachfrage »ach Schiffsraum zur Verschiffung von Salz rege war. Dcr Wasserfall hat auch hier eine Aufbesserung dcr Frachten zur Folge gehabt; man zahlte zuletzt nach Hamburg für Zucker 45 Pf., für Salz 36 Pf. für 100 IcA — An den österreichischen Um schlagsplätzen Hal dcr nencrlichc nngünstige Wasserstand sehr lähmend ans daö Geschäft cingcwirkl. Für die znr Vcr. schisfnng nngcdienlcn Posten Zucker ist cö ziemlich schwierig, die nöthigcu Frachtschiffe mit Zollverschluß zu beschaffe». Naum für Getreide, in dem ein etwas lebhafteres Geschäft ciuzusctzc» scheint, ist ebenfalls nur zu hohen Frachten er hältlich. In Kohlen werden der nngünstigcn Verhältnisse wegen nnr einzelne VcrfrachtnngS-Abschlüsse getroffen. Anssig meldet als zuletzt vereinbarte Kohlcnfrachlcn nach Dresden 28 Mark für den Wagen, nach Magdeburg je nach Wasser- stand 68—45 Pf. für daö Doppclhcktoliter. — Sachsen hatte nach den Ergebnissen dcr letzten Volkszählung nntcr seiner Bevölkerung 2269 Blinde, 1994 Taubstumme, 3484 Irrsinnige und 4527 Blödsinnige. Unter den Blinden nnd Taubstummen überwog daö männ. Uche, unter den Irrsinnigen und Blödsinnigen das weibliche Geschlecht, und zwar gab cs 1232 männliche, aber nnr 1037 weibliche Blinde, 1073 männliche, aber nnr 921 weid- Uche Taiibstumme, 1652 männliche, hingegen 1832 weibliche Irrsinnige, 2165 männliche, 2362 weibliche Blödsinnige. Won den armen Blinden waren 11 zugleich taubstumm.