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Weißeritz-Zeitung : 15.05.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192305152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-05
- Tag 1923-05-15
-
Monat
1923-05
-
Jahr
1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 15.05.1923
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«) 1Ä«S r r Verantwortlicher Redakteur: SeliL Sehne. - Druck und Verlag: Lari Sehne in Divvol-iswal-e Dienstag den 15. Mai 1923 89. Jahrgang Nr. 110 LertNcheS m» SächpfcheS urnen zu ' > z! 1! r r ö otieruns»- «ua«r und s Käufer» -0100 M. 80 000 bk» >—440000» 1-420 000, 000. Der Schweinen Redet nicht soviel, handelt! Tut (kure Pflicht für Eure Brüder an Ruhr und Rhein, gebt zum Deutschen Volksopfer. M Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petit- zeiie 200 M., außerhalb der Amtsdauptmann- lchast 250 M., im amtlichen Teile (nur von Behörden) Zeile 400 M. — Eingesandt und Reklamen Zeile 500 M. WecheritzZeikung UN» Anzeiger siir DippoMswal»«, Schmiedeberg U.U. O Netteste Zeitung -es Bezirks -. Dieses Blatt enthSN -ie amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauplmannschafk, -es Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Dippot-iswalve Schulden nennt. Etwa '/. Million soll es sein. Na sa, es läppert sich zusammen, bei dem minderwertigen Papiergeld sogar recht rasch Mit ihm ging ein in einer Fabrik arbeitender Handwerks geselle, gleichfalls Gläubiger hinterlassend. Allerdings war er ein Stümper dem Erstgenannten gegenüber. Aber daS starke Ge schlecht hat dem schönen gegenüber nicht viel voraus. Auck eine Vertreterin des letzteren verschwand, oder richtiger: verschwand rasch wieder. Tauchte da eines schönen Nachmittags in einer hiesigen Gaststätte eine junge Dame auf, verzehrte dies und das, freundete sich gegen Abend mit einigen mittlerweile erschienenen Herren an und verzehrte nochmals dies und das. Schließlich mußte sie .mal naus* und — kam nicht wieder. Zweifellos hatte sie beim Verlassen des Oertchens die Hintertür .versehentlich erwischt, so daß sie m den Gatten geriet und, da sie wohl die Haustür nicht wieder finden konnte, den Weg über den Zaun nahm und infolge der -am» verbundenen Schwierigkeiten ans Bezahlen nicht dachte. Verschwunden! werbslosen nm der doppelten' der Abstin .... der Mehrheit abgelehnt, der zweite Teil jedoch gegen 6 Stimmen angenommen. Degen die Mitglieder des Kollegiums, die gegen den zweiten Teil des Antrages gestimmt hatten, wandten sich la außerordentlich heftiger Weise ein« Anzahl Trlbünenbesucher, dl» di« Stadtverordneten mit den unerhörtesten Schimpfworten be legten. Besonders beliebt waren Ruf« wie: Schufte, Hund« usw. Zwei Besucher der Tribüne gingen sogar so weit, daß sie Stühle der Tribüne ln der Absicht hochchoben, sie Im gegebenen Falle la den Sitzungssaal zu schleudern. Nur mit größter Mühe konnte dl« Roh« wi«ü«r hergeskllt und di« Sitzung grschlossen w«rd«n. Kii»l«»1h«l. Die Wahl de, Schuldirektor, vr. Zimmerman» zum Bürgermeister unserer Stadt ist von der KretHauptmannschast bestätigt worden. Sein« iNnwessung soll am 15. Ma« erfolgen. — Wie da, „Kirchen, und Heimatblatt" mitteilt, hat da, kirchlich« opfrr in unserer Gemeinde 2 Millionen Man ergeb«». Au» Um» auf dem «ottemuker geschlagenen Bäumen sind 8«0«» »«I a«. löst worden. Di« Reupflanzung wird etwa eine halb« «Ma» «ott erfordern. — Di« Eisheiligen sind, wenn auch bei starkem Temperatur- Umgang gegenüber der Wärme von Anfang voriger Woche, ohne Schaden anzorichten, vorübergegangen. Hoffentlich folgt in den nächsten Tagen und Wochen kein weiterer Wettersturz, werden Garten und Feldfrüchte vor Unwetter verschont. Sie stehen gut und versprechen «ln« r«iche Ernte. — Am heutigen Montag fand für dieses Schuljahr der erste Wandertag an unserer Bürgerschule statt. Am frühen Morgen Zogen alle Klassen hinaus ins Frei«, die Kleinen in dl« nächst« Zi«l«"^^E Umgebung, di« Größ«r«n nach «lnem w«>t«r gesteckten Dlmwldiswald^ Verschwunden ist infolge der Regulierung ARabenauer ««raße di« große Dornenhecke. .Ach, di« alte, Nichtsnutz ge Heck«! wird mancher sagen. Und doch istS schade *l"mal hat sie gewiß manchem Vögelchen in mancherlei geboten, und zum anderen ZIS*"? l° MU-de Dornenhecke nickt wieder deranwacksen. Aber In Dippoldiswalde ist ,n lehter Zelt noch AMIE" «'ne« lndustrlellen Unter- nehmens und zwar unter Hlntrrlajsung jener Spuren, so man chbegabte, r haben» r Aus- gf Grünt . meldet Univerfi- maß ar Prüfung . itunl llgemeini -emische« en. Dei und fick illen ihn Bestehe, an alle, Fach ,, — Größere Grundstücksoerkäufe haben hierorts in letzter Zeit stattgefunden. Es handelte sich um Hau», Gatten- und Feldgrund- stück der kürzlich verstorbenen Frl. Thekla Richter. Da» Hau» am Markte ging in den Besitz de» bisherigen Mieter», Kaufmann Benno Mittag, über, während das Feld in der Nähe der Rat-mühle von Bäckermeister Jütte erworben wurde. Den Gatten an der Technikum allee und Aue erstand die Stadtgemeinde zu annehmbarem Preise. Wie verlautet, soll der Gatten, soweit nötig, ausgeholzt und die Ein zäunung entfernt werden, sodaß er dann jedermann zugänglich ist. Die Stadt kommt damit auch in den Besitz eine« großen zusammen hängenden Landstücke» von der Körnereiche bi» hinab zum Schützen- Haus und zur Aue. — Postverkehr während der Pfingstfeiettage. Am 1. Pfingst feiertag findet vormittag» im Otts- und Landbestellbezirke eine Brief- und Paketbestellung statt. Geldbeträge, Wett- und Nachnahmebriefe werden nicht ausgetragen (außer, wenn die Eilbestellung verlangt ist). Am 2. Pfingstfeiertag ruht sowohl im Otts-, als auch im Land- bestellbezitte der gewöhnliche Bestelldienst vollständig. — Der Saalinhaberverband in der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde hält Dienstag nachmittag eine Versammlung bei Kollege Schwind im Steinbruch Dippoldiswalde ab. - Die nächste Tuberkulosesprechstunde findet Mittwoch den W. Mm vormittags von 8 Uhr an statt. — Mütter beratung Donnerstag den 17. Mai von 2—3 Uhr im Diakonat. — In Reichstädt wurden in der Nacht zum Freitag mittels Einbruch» zwei Herrenräder gestohlen. Der Besitzer Hermann Müller, Nr. 50, setzt für die Herbeischaffung der Räder 100000 Matt Be lohnung au«. Zweckdienliche Angaben an die hiesige Gendarmette station erbeten. — Am 18. Mat wird die Kraftwagenlini« Kipsdorf—Zinnwald mit der Fahrt 4 ab Kipsdorf 4 Uhr nachmittags für die Sommer monate «röffnet. Die Wagen verkehren täglich 2.45 und S.45 nachmittags ab Zinnwald, 3.30 und 7.30 nachmittags an Kipsdorf und 4.00 und 7.40 nachmittag ab Kipsdorf, 4.57 und 8.37 an Zinn wald. Außerdem sind zu Sonn- und Feiertagen während der Monate Mai bis August die Fahrten 7.25 und 10.45 vormittags ab Zinnwald, 8.10 und 11.30 vormittags an Kipsdors, sowie 8.30 vormittags und 12.00 mittags ab Kipsdorf, 8.27 vormittags und 12.57 mittags an Zinnwald vorgesehen. Sämtliche Fahrten haben Anschluß an die Züge von und nach Dresden. — Am Eröffnungs tage werden ab Dresden Fahrgäste nach KlpSdorf mitgenommen. Der Fahrpreis Dresden—Kipsdorf betragt 1800 M. Der Kraft omnibus fährt am 15. Mai 2 Uhr nachmittags am Hauptbahnhof in Dresden ab. »»«ckttttz. Tin Einbruchsdiebstahl wurde in der Nacht zum 12. d. M. in der Spechttttzmühle ausgeführt. Dem Diebe sielen Lebenr- mittel und Wäsche von etwa 500000 M. Wett in die Hände. Ein Spürhund verfolgte di« Spur zweimal bi» nach Rabenau in die Nähe de» Bahnhof». Die Erörterungen sind «och Im Gange. Altenberg. Bor einigen Tagen ist das Internats- gebäude der hiesigen Deutschen Verkehrs-Realschule an die Glashütten Präzisions-Uhrenfabrik, G. m. b. H. verkauft worden. Nach verschiedenen baulichen Veränderungen soll eine Filiale der Glashütten Fabiik in dem ehemaligen Internat errichtet weiden. Mithin besteht wiede: Aussicht auf Einfühlung «ine« neuen Industriezweiges in unsei Städtchen. Die DeränLenmg im Bekleb« de: genannten Leheanstalt machte sich au» tech- nischen Gründen nötig. Die gewonnenen Ersparnisse an Be leuchtung, Heizung usw. sollen zu: Erweiterung und Vervoll- kommnung de: Verkehrs-Realschule Verwendung finden. Dresden. Die Parteileitung der sächsischen Kommunisten batte vor wenigen Tagen «inen Aufruf erlassen, in dem st« von einer Erschütterung deS Kabinetts Zeignrr sprach und mit baldigem Sturz drohte, falls -le Sozialdemokraten sich den Kommunisten nicht restlos fügten. Die Antwort der sozialdemokratischen Siebener- Kommission hätte nun eigentlich die Kommunisten zufriedenstellen müssen, denn deren Forderungen waren zum mindesten aus dem Papier erfüllt. Nunmehr hat der LanbeSvorstand der KPD. zu d«r Frage Stellung genommen und in einer der üblichen lang atmigen Entschließungen erklärt, daß d«r Morte genug gewechselt leien und man endlich Taten sehen wolle. Zum Schluß heißt es, die verschärfte politisch« Lag« im Reich und in Sachsen sowie di« RegterungSkrts« und di« AuSelnanbersetzungen zwischen den Lints- hintereinand«: aufgefühtt würden, eine derartige Belastung der Theaterkasse zu fordern. Das Gericht erkannte auf Frei sprechung, da die vom W»hlfahrtspolizeiamt erlassene Straf verfügung keinen genügenden rechtlichen Rückhalt finde. — Von d«r Staatsanwaltschaft wurde im sogenannten Rosen thalprozeß Revlston eingelegt und zwar in vollem Umfang«, soweit vom Gericht auf Freisprechung erkannt worden ist. Andererseits hat aber auch der einzige Verurteilte, der Kaufmann Böttcher, Revlston eingelegt: er «rstrebt damit seine völlig« Freisprechung. Ob der Fall Rosenthal noch einmal oufgerollt wird, hängt demnach von der Entscheidung -eS Reichsgerichts ad. Chemnitz. Nach der lebten öffentlichen Stadtverordnelen- sitzong wurde «in kommunistischer Antrag beraten, der im ersten Teile wünscht«, daß den Chemnitzer Erwerbslosen eine größer« WlrtschastSbrihtlfe ausgezahlt werben möchte. Im zweiten Teil« deS Antrages wurde betont, daß, wenn «S nicht möglich sein sollt«, die in Rede stehende WlrtschastSbeihilfe zu gewähren, den Er- ch vor Pfingsten elnen Vorschuß in Höhe von etwa Mochenunterstützung auSgehändigt wer-en solle. B«t immong wurde der erste Teil des Antrages mit erdrücken- DlppoldiSwalde. Wie an den letzten Tagen der vergangenen Woche, wehte auch am gestrigen Sonntag ein rechtes Mailüsterl*. Wohl stieg an geschützten, sonnigen Stellen das Lhermomeler bis auf 12 Grad, wo aber der Wind durchzog, war «s noch recht unfreundlich und man bedurfte des schützenden Mantels. Doch Turnersleute stört das nicht. Der Turnverein Dippoldiswalde (D.T.) fand bei seinem Anturnen eine rege Be teiligung, nicht nur von selten der Vereinsangehörlgen, auch eine große Zuschoucrzahl hatte sich eingefunden und umstand bei» Turn platz, dem Schauturnen mit Interesse folgend. Es war im wahrsten Sinne des Wortes ein .Schauturnen-, ein Turnen, das sich sehen lassen konnte. Bald nach 2 Ahr traten über 100 Kinder unter Lehrer Eidners Leitung zu Freiübungen an. Wenn hier und da in den Reihen -ie Richtung auch noch etwas zu wünschen übrig ließ, die 4 Uebungen klappten gut, niemand kam nach, alle folgten dem Leiter und den Borturnern wie ein Mann. Auch die folgen den Gerätübungen am Barren und Echwebekanten wurden gut qelurnt. Man merkte den Kindern die Freude an, nun wieder auf -ein Platze turnen zu können. Nach einem gut gelungenen Auf marsch turnten dann die Mitglieder und Iugendturner, unter ersteren in besonders starker Zahl die Männerriege, die allge meinen Freiübungen für das Münchner Deutsche Turnfest und bewiesen, daß sie unter Turnwart Donaths Leitung eine gute Schule durchgemacht hatien, daß ihr Turnwart sich die größte Mühe gibt, das Turnerische gegenüber -en Einflüssen von Spiel und Sport besonders voranzusetzen und zu pflegen. Kaum waren die Turner abgezogen, traten die Turnerinnen, über 30 an der Zahl, auf den Plan und boten gut zusammengestellte und ebenso gut geturnte Frei- und Hüpfübungen, ein Beweis, daß die Leitung der Turnerlnnenobteiiung bei Frau Scherz in besten Händen liegt, daß sich der Verein glücklich schätzen kann, solche Leiterin zu Haven. Den Freiübungen folgte ein Gemeinschafts- und Riegen- turnen in allen Abteilungen, ein Faustballspiel beschloß die tur nerische Arbeit des Nachmittags. Der Ball am Abend war als Feier des 35ISHrigen Bestehens der Turnerlnnenabteilung be sonders ausgestallet worden. Ein kleines Programm, In dem die turnerischen Vorführungen nicht fehlten, war aufgestellt worden und forderte für zwei Stunden -le Aufmerksamkeit der Er schienenen. Ein Vorspruch, von Lehrer Eidner packend vorge tragen, gedachte der deutschen Brüder an Rhein und Ruhr und mahnte zu Frieden und Eintracht. Einen Willkommensgruß ent bot der BereinSvorsitzende, Fabrikbesitzer Rudolf Reichel. Auch er hob den Einheitsgedanken besonders hervor. Die deutsche Ein heit zu erringen und zu pflegen, sei ein gesunder Körper, der einem gesunden Geist zur Wohnung diene, notwendig. Ihn schasse das deutsche Turnen. Er fordere deshalb alle auf, zum kommen. Ein Einheilsgedanke liege auch dem deutschen Turnfest in München zu Grunde, er sei zu erzielen, wenn jeder -aran denke, sich willig den praktischen Turnerführern unterzuordnen, Disziplin zu halten. Vorsitzender Reichel gedachte dann des 35jährigen Be stehens der Turnerinnenabteilung und rühmte das tiefe Empfinden, das in ihr herrsche. Dieses habe auch Veranlassung gegeben, daß eine Abordnung der Abteilung am Morgen das Grab giner srüh verstorbenen Turnschwester, Hildegard Reichel, mit Kranz und Schleife geschmückt habe. Er gedachte auch des deutschen Mutter tages und bat alle, zusammenzustehen und deutsch zu fühlen. Sechs Borturner des Vereins turnten dann die allgemeinen Freiübungen -er Turner un- nach kurzer Zeit di« Etabüvungen des sächsischen Lurnkreises fürs deutsche Turnfest in München. Es war eine schöne Darbietung voll Exaktheit, Kraft und Gewandtheit. Ein kleines Festspiel erinnerte an die 35. Jahresfeier der Turnerinnen- abtellung. Es legte ein Bekenntnis ab für die deutsche Turnerei und stierte den Gründer der Abteilung, Oberlehrer Eidner, der ihr dann noch 10 Jahre vorgestanden, gedachte der wackeren, viel zu früh verschiedenen Iunanückel und Scherz, .des Helden im Leid und des Helden im Streit', und ehrte die jetzige Leiterin, Frau Sckerz. Diese sowohl wie Oberlehrer Eidner erhielten für ihr Wirken elnen Eichenkrain mit Schleife. Das Spiel war außerordentlich feinsinnig von Lehrer Gast verfaßt und hätte noch packender und eindrucksvoller wirken können und wirken müssen, wenn eS glatter, ohne die .Kunst'-Pausen, vorgetragen worden wäre. Oder verstand man den Souffleur aus der Bühne schlechter als im Saale? Im Zeichen des Münchner Turnfestes stand wieder die nächste Programmnummer. Sie zeigte die allgemeinen Frei übungen der Turnerinnen und -Ie Sachsenübungen, erstere jede Hebung paarweise, letztere von 6 Turnerinnen geturnt. Ele zeigten nicht nur Anmut und Kraft, sie waren ein Kunstturnen. Das hob auch Oberlehrer Eidner hervor, als er für die ihm und Frau Scherz gebrachte Ehrung dankte und die weibliche Jugend auf fordert«, zum Turnplätze zu kommen und es den anderen glelch- zutun. Den Schluß bildete ein Tanz zu 4 Paaren zu dem Liede .Ein Sträußchen am Hute'. Lr war von Frau Scherz eingeübt und ausdrucksvoll In den einzelnen Bewegungen voll bestem Er fassen Les Lledlnhalts, von prächtiger Harmonie und geschmeidiger Anmut. Der große Beifall forderte eine Wiederholung mit gleich starkem, nicht endenwollenden Händeklatschen. Tanz beschloß den wohlgelungenen Tag und Abend. r Bezugspreis: Monat Mal 4000 M. ohne Zu- « - tragen. Einzelne Nummer 170 M-, Sonntags z 200 M. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde . Nr. 3. — Gemeindeverbands-Glrokonto 2lr. a. ; Postscheckkonto Dresden 12 548. >' - Parteien erforderten die gemeinsame Vorbereitung eines sächsischen Landesbekiebsrätekonaresses. — Die Vertreter der Dresdner Presse statteten am Mittwoch, einer Einladung des Finanzministers Heldt folgend, den Freiberger Hütten elnen Besuch ab. In seiner Begrüßungsansprache wteS der Minister darauf hin, daß der Staat, nachdem ihm die Steuer hoheit genommen worden sei, die werbenden Anlagen so aoSbaven müsse, daß sie die Fehlbeträge an Steuern für den Staat decken können. Um dies zu ermöglichen, müssen di« Beklebe wissen schaftlich un- technisch den höchsten Anforderungen entsprechend ausgebaut werden. Der Augenschein lehre, daßdieseS Ziel überall verfolgt wird. Allenthalben wird gebaut und Neuerungen t» den Anlagen werden überall eingerichtet. Die staatlichen Hüttenwerk« stehen in ihrer Vielseitigkeit einzig da. ES sind 10 Einzelbetrieb«, die zwar auf gemeinsamer Grundlage beruhen, denen aber ganz verschiedene Aufgaben Zufällen. Die Produktion der staatlichen Merke beträgt jährlich etwa 300 Kilogramm Gold, 80000 Kllo- gramm Silber, 70 000 Doppelzentner Verkaufsweickblet, ebensoviel Kupfervitriol und 150 000 Doppelzentner Schwefelsäure. In den Schmelzhütten werden dte Gold-, Silber- un- Bleierze verarbeitet, in der Arsenikhütte die aus -en KondensatlonSanlagen der Hütten werke hervorgehenden arsenhaltigen Flugstaube auf Arsenmehl. In den beiden Schwefelsäurefabrlken werden die schwefelfahrenden Erze und Hüttenprodukte abgerösket und Schweselkisse verarbeitet. Die vor 70 Jahren gegründete Btelwarenfabrik deckt nicht nur den Bedarf an Bleiblechen und Röhren für die eigenen Werke, sondern arbeitet auch für Privatindustrie. Eine Tonwarenfabrtk liefert den übrigen Betrieben die benötigten feuerfesten Materialien. Die Goldscheideanstalt M die zweitgrößte in Deutschland. Ihre Be- sonderheit ist die Verwertung von Abfällen, die ebelmetallhaltige Stoffe bergen. In der sächsischen Münze wird aegenwäriig nur Aluminiumgeld hergefiellt, und zwar augenblicklich täaUch etwa 200000 Stück 200-Mark-Stücke. Auch künstlerische Medaillen und Münzen sind in der letzten Zeit aus der säckucken Münze hervorgegangen, so werden jetzt zwei schön« Bronzemünzen, soge nannte .Hungermünzen', herausgegeben. Der Besuch -er staat lichen Hüttenwerke zeigte, -aß nickt nur Wissenschaft und Technik in ihnen hervorragend vertreten sind, sondern auch «Io moderner kaufmännischer Geist darin waltet. — Der Ständige Ausschuß d«s Landeskulturrat» hat in s«in«r letzten Sitzung folgenden Beschluß gefaßt: Am 12. April ds». I». hat der Reichstag ein« Entschließung gefaßt, in der die Reichsregierung ersucht wird, nachdrücklich für die Aufhebung der Höchstpreise sür Milch und Molkereiprodukte in Sachsen einzutreten. Seitdem sind vier Wochen vergangen, ohne daß die sächsische Regierung sich ver anlaßt gesehen hätte, eine Aenderung einketen zu lassen. Der Landeskulturrat spricht seine große Verwunderung über eine solch« Haltung au« und fordert nochmals auf da» dringendste, die sofortige Aufhebung der Höchstpreise. E» wird immer unerträglicher, daß die sächsischen Landwirte unter einem Ausnahmegesetz stehen und ge- waltsam durch die Maßnahmen der Regierung verhindert werd«», di« Erzeugung zu heben. Insbesondere muß sich die sächsische Land wirtschaft tief benachteiligt fühlen, daß sie in einer so wichtigen Frag« überhaupt nicht gehört wird, da» Wirtschaftsministerium dl« Preise ohne Zuziehung ihrer Vertreter festletzt und anscheinend nur dl« Verbraucherkammer zur gutachtlichen Aeußerung heranzieht. — Das Wohlsahrtspolizeiamt der Stadt Dresden hatte vom Residenztheater zu jeder Vorstellung zwei Freikarten für den l. Platz gefordert und den Direktor in Strafe ge nommen, well er sie nicht zur Verfügung gestellt hatte. Es war richterliche Entscheidung gefordert worden. In der Ver handlung wurde ausgeführt, datz Sicherheits- wie Wohlfahrts polizei je einen Freiplatz inne habe, daß vielfach ganz fremde Personen auf diesen Plätzen sätzen, datz das Polizeiamt für die Vorstellungen generelle Genehmigung erteilt habe und daß es unbillig sei, bei Vorstellungen, die ost 30—50 mal
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