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er sächW LrMlcr, Tagedl«tt für Bischofswerda, Stolpen «nd Umgegend «mtsriOtt der «aUHlmtShaMmarmschast, der «gl. Schulmspettum mW des «gl. Hauptzollamtes sowie -e» «gl. Amtsgerichts ,md des Stadtrates zu Bischofswerda. U die Xrklamrzetl« so serntÄettag 40 und SS des 2 rm HHtzsN» AluD», VS , «eferme «nd 48 Weüeuhmrderte kiefer»«s vreimreiN- an Ort und Stelle zur öffenüichen Versteigerung. Jntereffenten wollen sich zu gedachter Zeit auf dem Holzschlag in Abteilung 32 (Nähe de» Butterbergrestaurant») eiafinden. Ttadtrat Blschoptverda, am 8. Apnl ivio. ßaDWmßritmag nl Kis chodnttdm Keiin. D«S Neaefte iw« rage. Der RrichStag nimmt heute Dienstag nach den VOrferle» seine Arbeite« «Uber auf. * JnMarseill« Hube« sich die Aebeiterstzudikate mit beü, streikendeu Seeleute« solidarisch erklärt. Die käiMäuüische» Lagestellte« »ad die Stra. LchbahWwmtea habe« de« Geuerulstreik prokla- chiert. (Sfe^e Frankreichs D,^ fremMsche Aviatiker «ras V-rueuil stürzte M «ourmel« le Sr»»- infolge Uckkip. pW» MG «n««rS^ z» Bode« »ad vmrbe schwerverletzt. Die streikende» Fährleute der Kehrichtwagen i« Pari» habe« die Arbeit wieder ausgenommen, »h«r eher Erfüllaag ihrer Korderuagea erreicht -« heibüt. Auf der Fahrt »v» Autwer-eu «ach Dover stieß ei« Dampfer mit eiuem L-tseufahr-eag zv- samme», da» faak. 9 Raa« fmd ertrunken. Auf eiue Interpellation über dir englische Au- erkeauuu- der Auueriou von Bosnien im eng. lische» Unterhaus erklärte der UuterstaatSsekre- tär> daß hie Abänderung de» Artikel« W de» Ber- liaer Vertrage» bereit» internationale Sülti^eit erlangt Hätte. Ei« Kvafliktsstoff bestehe zwischen den Mächte» deswegen nicht mehr. (Siche Eng land.) Ja einer Versammln«- in London schilderte« englische Arbeiter ihre Eindrücke von ihrer Be suchgreise « Deutschland. Sie erklärte» sich über- rascht vo» der Wohlfahrt der arbeitendeü Klaffen .in Deutschland. (Siche England.) Nach Meldungen am» Fez habe« die drei Frästen de» marokkanischen Großvezier» El Slam »ersucht, ihn durch Sift beiseite zu schaffe«. Raa zweifelt, ob er mit de» Leien davoakomme« wird. Bor ster G»tscheistlmg. Unmittelbar nach de« Osterferien wird sich der Reichstag mit der Gültigkeit der Wahl des Reichs tagsabgeordneten Wehl im 14. Hannoverschen Wahlkreis zu befassen haben, die von der Wahl- prüfungSkommtsfion für ungültig erklärt worden ist, mit der Begttindung, daß die Kriegervereine, deren Vorstände durch ihre Aufforderung, keinen Welfen oder Sozialdemokraten zu wählen, zu der Wahl de» Abgeordneten Wchl beigetragen haben, amtliche oder halbamtliche Vereine seien. Für niemand, der die Kriegervereine kennt, kann ein Zweifel darüber bestehen, daß die Krie- getvereine, wie da» auch von den Kriegervereinen des 14. hannoverschen Wahlkreise» in ihrer Ver wahrung betont worden ist, freie Vereine find, deren Mitglieder sich freiwillig zusammengeschlos- sen haben und sich selbst regieren, nicht aber amt- liche oder halbamtliche Veranstaltungen. Auch aus dem Umstand, daß die Organisationen der Krie gervereine den staatlichen VerwältungSeinheiten nachgebildet find, läßt sich nicht auf einen amt lichen oder halbamtlichen Charakter der Krieger vereine schließe«, denn dasselbe trifft auch bei den sozialdemokratischen Organisationen zu, die trotz- dem noch niemand eine amtliche oder halbamtliche Einrichtung genannt hat. Allerdings dürft« die Kriegervereine auf Grund einer Kabinettsorder vom 22. Februar 1842 Fahnen nur mit «ftüsteri. eller Genehmigung fuhren, und ebenso kgnn da« Recht auf Führung der Fahnen Sen KrUgerver- einen durch eine ministerielle Verfügung wieder genommen werden. Damit find jedoch die Krie- gervereine noch lange nicht einem behördlichen Zwange unterworfen; denn das Recht zur Füh rung der Fahnen wird den Kriegervereinen nur dann entzogen, wenn sie die von ihnen selbst ge gebenen Satzungen verletzen. Auch andere Orga- nisatronen genießen derartige Vergünstigungen, ohne daß man daraus auf eine amtliche oder halb- amtliche Eigenschaft geschlossen hätte. Ebensowenig darf man die Kriegervereine als politische Vereine bezeichnen, und zwar schon des halb nicht, weil ihnen auf Grund ihrer selbst- gegebenen Satzungen jede politische Betätigung innerhalb der Kriegervereine aufs strengste unter- sagt ist. Wohl aber schreiben ihnen ihre Satz ungen die Pflege der Treue und Liebe zu Kaiser und Reich, der nationalen Gesinnung und der Va- terlandSliebe vor und bestimmen auch, daß dieje nigen Mitglieder, die gegen diese Verpflichtung verstoßen, aus den Kriegervereinen auSgeschlos- sen werden müssen. Treue und Liebe zu Kaiser und Reich, nationale Gesinnung und Vaterlands liebe sind indes keine politischen Forderungen; sondern sind vielmehr die Voraussetzung und die Grundlage jü>er ersprießlichen Politik. Niemand wird den Kriegervereinen nachweisen können, daß sie eine der Parteien, die sich auf dieser selbstver ständlichen 'Grundlage jeder nutzbringenden poli tischen Betätigung bewegen, irgendwie bevorzugt haben. Vielmehr hört hier, und zwar nicht nur satzungsmäßig, sondern auch streng in der Praxis, durchgeführt, jedes Nachforschen nach der politi schen Parteiangehörigkeit der einzelnen Mitglie der auf Jeder Anhänger irgend einer bürger lichen nationalen Partei ist unterschiedslos den Kriegervereinen ein werte» und lieheS Mitglied. Durch diesen Grundsatz der inneren Zusammenge hörigkeit alle sich in der Vaterlandsliebe und in der Treue zu Kaiser und Reich einigen Staats bürger habtti die Kriegervereine viel zur Gesun dung unseres politischen Lebens beigetragen und einer Entfremdung der zur gemeinsamen Zusam menarbeit berufenen staatserhaltenden Parteien vorgebeugt, von der nur die Sozialdemokratie und andere zerstörende Kräfte unseres politischen Lebens Vorteil haben. Gegen diese zerstörenden Mächte in dem poli tischen Leben der Gegenwart, gegen die revolutio näre Sozialdemokratie, die grundsätzlich republi- konisch und umstürzlerisch ist und daher keine Liebe zu Kaiser und Reich empfinden kann, fer ner gegen Polen, die daraufhin arbeiten, Teile des Deutschen Reiches loszulösen und einem Neu zu gründenden polnischen Reiche anzugliedern, und schließlich gegen die Welfen, deren Abfichten auf die Wiederherstellung des Königreichs Han- nover und damit gegen die Unantastbarkeit eines deutschen Bundesstaates gerichtet sind, haben sich die Kriegervereine allerdings stets mit unver kennbarer Entschiedenheit gewandt. Dies geschah aber nicht aus irgendwelchen politischen Erwä gungen heraus, sondern nur in der Verfolgung ihrer Bereinssatzungen, die ihnen die Pflege der Treue und Liebe zu Kaiser und Reich und der nationalen Gesinnung und Vaterlandsliebe vor- schreiben. Möge man daher im Plenum des Reichstags den voreiligen Entschluß der Wahlprüfungskom- Mission, die sich über dessen Tragweite sicher nicht klar gewesen ist, sorgfältig nach prüfen. Man würde königstreue und vaterlän dische Gesinnung geradezu herabwürdigen, wollte man den freien Zusammenschluß freier Männer zu ihrer Pflege als eine amtliche oder halbamt liche Veranstaltung b^eichnen. Die Kriegerver- eioe haben nichts anderes getan, als daß sie den Grundsatz, zu dem sich alle bürgerlichen politischen Parteien aus eigenem Antrieb bekennen und auf dem sich das politische Bekenntnis aller königstreu und national gesinnten Männer errichtet, zu dem ihrigen gemacht und sich zu seiner ausdrücklichen Pflege verpflichtet haben, um ihn als unverrück bares Gemeingut hinzustellen und dadurch nach den großen Worten -es Fürsten Bismarck den nationalen Gedanken leuchten zu lassen vor Eu ropa. Will man den alten deutschen Kriegern dieses Recht, für Vaterland und Königtum einzutreten, verkümmern und Wahlen, bei denen sich Krieger vereine in diesem Sinne betätigt haben, für un gültig erklären, soentrechtetman dieal- ten deutschen Krieger, von denen viele für König und Vaterland geblutet haben und die alle bereit sind, in einem etwaigen Kriege wieder mit ihrem Blut für diese großen nationalen Gü ter einzutreten, politisch, nimmt ihnen das Wahl- recht, macht sie zu Staatsbürgern zweiter Klasse und leistet den vaterlandsfeindlichen und staats zerstörenden Bestrebungen Vorschub. Die Betäti gung von Königstreue und Vaterlandsliebe unter ein Ausnahmegesetz zu stellen, wäre der bedenk lichste Schritt, den man tun könnte. ststerch-wert-uwach-fteue» »SesGtzeS ist in der Ausarbeitung des ReichsschatzamteS vom BundeSrat gestern angenommen worden und geht dem Reichstag bereits heute zu.