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Senntas, ii. «at i»rn «.Daheva«,. »r. »I» y«e»i»r»cher- Gem meinummer: »Litt N»r für NachtgeiprLch«: Ni. »<X>tt Gchryilett»»- ». Hauv>geIchLIt»steNe: »r«tde»-». t, Marienfirat« »»/«» U»»«S»S«s<>»r v»« l. »I» »5. M-i I»« »et t»glich ,«ri»align Zuflevu«« snl Pen« >.7» VN. VoitLeeugsviet» stlr Monat Mat «.«0 MI. ««nicht. 0» PI«, tiostgebühl ohne Postjustellungigebühr». Mn»«lnui»mer t» VI«.. auberhald Dresden» »0 Vig. «n»etgenpre:ie: Die iln,eigen «erde« nach «ioldmark berechne«: di» etnipalttge so NIM breite Zeile »L Big., iür autniirl» »0 Vig.. gamilirn- an» eigen und Gietiengeiuche ohne »laball IL Vig. aus, erb alb »» Psg.. die so nim breit« «eName,eile »00 Psg.. außerhalb SLo Pfg. vikertengebühr Sv Vsg. «luStvLrtige Auitriige gegen Borau»be,ahlun« Druck ». Veil««« Liepich ck »leichacht, Dresden. Poslicheck-ltlo. lass Dresde» Nachdruck nur mit deuti. Quellenangabe iDresdn. Nachr. > »ulL'iig. Ilnverlangle Schriftstack« wechen nicht ausbetvahrt Nhelnlan-rSumung in „ttimster Frist" NrtaM BefmAmsen mit SenLersm , vr«dld»rl«l»l un»«r«, ?ari»«r Aorr«pouck«uiou Paris, 10. Mai. Der „estrige Tag brachte einige politisch sehr wichtige Entscheidungen und Besprechungen. Minister- Präsident Tardieu hat gestern früh eine Unterredung mit dem Außenminister Briand gehabt, deren Gegenstand die Maßnahmen zur Räumung der dritten Rhein- landz 0 ne bildeten. — Die Ratifizier ungSurkun- den der Mächte Belgien, England und Italien sind gestern tm Quai dQrsay hinterlegt worden, so das, alle Vor bedingungen für die Inkraftsetzung des Uoungplanes und da durch sür die Räumung des Rheinlandes erfolgt sind. Im »Mat in" wird von offiziöser Seite bestätigt, daß die Räumung nunmehr in kürzester Frist rrsolgen werde und dann die technischen Dispositionen ge troffen werden, um den Gang der Näumungsoperattonen zu beschleunigen. Wie durch Zufall, scheint es, hat das Blatt es vermieden, den 30. Juni zu nennen und dafür sich eines so dehnbaren Begriffs wie „kürzeste Frist" bedient. Eine klare Feststellung von amtlicher französischer Seite wäre setzt, sechs Wochen vor der vertraglich zugesicherten Räu mung, am Platze. Die gestrige Unterredung Briand-Henberson hat ihre besondere Bedeutung in der Tatsache, daß die beiden Staatsmänner sich über den Weg besprochen haben» den Frank reich und bet Gelegenheit auch England in den französisch, italienische« Klottenverhanblunge« einzuschlagen haben. Außenminister Briand hat, wie ossizivs bekannt wirb, die Absicht, mitSetalsja jetzt anläß lich der am nächsten Montag beginnende« Ratstagung die italienisch-französifchen Verhandlungen offiziell zu eröffnen. Aus französischer Seite hofft man sogar, daß Außenminister Gran di sich nach Genf begeben werde»-er natürlich ungleich kompetenter in diesem schwierigen Fragenkomplex ist als Cctaloja. Die Verhandlungen sollen während der ganzen Tagungswoche fortgesetzt werden. Man beglückwünscht sich hier über die Vertagung der vorbereiteude« Abrüstung-» koufere«, auf Anfang November. „Da die Verhandlungen mit Italien mit aller Vorsicht geführt werden müssen", so schreibt „M a- t i n", „um einen Mißerfolg zu vermeiden, da ferner alle sran- zösisch-italienischen Fragen dabei erörtert und geklärt werden müßten, wäre eS nutzlos, ja ärgerlich gewesen, wenn das Echo der französisch-italienischen Streitigkeiten tn die Sitzung der AbrüstungSkommtsston gedrungen wäre." So habe man jetzt wieder sechs Monate Zeit, an der Entspannung und an einer Einigung zwischen den beiden Nationen zu arbeiten. Außenminister Briand hat mit Henberson ferner Len Text seines Fragebogens über die europäische Staatenfödcration vorgelegt. Dieser Fragebogen ist nun nach mancherlei Abänderungen endgültig s e r t i g g e st e l l t und vom Min ist errat bereits bewilligt worden. Außenminister Briand wird im Verlause der nächsten Woche ihn den 2» europäischen Staaten übermitteln lassen. Die faschistische Außenpolitik Grandi über die Haager «nd Londoner Konferenzen Nom, 10. Mai. Außenminister Grandi erstattete am Freitag in der Kammer einen ausführlichen Bericht über die Haltung Italiens auf der Haager und aus der Londoner Konserenz. Die Haager Abmachungen, führte Grandi aus, er hielten nicht nur das Gleichgewicht zwischen den italienischen Verpflichtungen und den italienischen Einkünften aufrecht, sondern sicherten dem Staatsschatz einen beachtlichen U c b e r s ch u ß. DaS faschistische Italien könne sich rühmen, die schwie rige Aufgabe eines friedlichen Ausgleichs zwischen de« Staaten Ostpreußens in Angriff genomme« zu haben. Italien habe erkannt, daß durch Unterdrückung der Ansprüche der kleinen Völker der Friede gefährdet werde, und habe da her Oesterreick. Ungarn und Bulgarien bei einer gerechten Lösung der NevarationSfrage unterstützt. Zum Flottenabkommen übergehend, erklärte Grandi, Italien habe sich zur bedingungslosen Annahme der Londoner Einladung veranlaßt gesehen, da England und Amerika sich geeinigt hätten. Frankreich sei zu einem Gedankenaustausch anfgcfvrdert worden. Trotzdem Italien Frankreich gegenüber erklärte, das, es die von Frankreich für sich nach eigenem Er messen festgesetzte Gesamttonnenzahl ohne weiteres auch für Italien annehmen würde, habe die sranzösische Regierung ausweichend geantwortet. Die Einigung in Loudo« sei keineeubgültige. solange die Frage der Abrüstung Italiens und Frankreichs offen bleibe,- denn Italien und Frankreich könnten die Rüstungen der drei Vertragsmächte durch Neubauten jederzeit beeinflussen. Italien werde darüber wachen, daß im Rahmen des Völkerbundes alle Staaten, sowohl große als auch kleine, die gleichen Rechte »nd Pflichten behielten. Der Völkerbund sei kein Verband der Sieger gegen die Besiegten. Die Verpflichtungen, die die Sieger aus sich genommen hätten, warteten noch auf ihre Erfüllung. BlikgeckrieOkde ln Berliner Schulen Triumphe -es Schulbolschewismus vrodlwolSuog uunoror vorUuor 8obrtt1l«ituog Berlin, 10 Mai. In den Schulen Berlins führten die bolschewistischen Jugendorganisationen im Verlause dieser Tag« einen „Kampftag" durch, um sür die „proleta, rische Wehrhaftmachung" und die roten Wehrorgani- satione« zu werben. Hierbei gelangte seiten» des Jung- spartakuSbundes an die Schuljugend ein Flugblatt zur Ver teilung, in dem ansgesordert wurde» „getreu dem Vorbild der bolschewistischen Jugend GowjetrußlandS mit der Waffe in der Hand den Sieg zu erringen". Gleichzeitig verbreitete der kommunistische Ingendverband Berlin eine Hetzschrist: „Seid bereit!", in der die Notwendigkeit der militäri schen Ausbildung der roten Schuljugend mit der Waffe betont wird, um für den Kampf gegen baS Bürger tum «nd seinen Staat „gerüstet" zu sein. Ein Bild, das in dieser Schrift abgedruckt ist, zeigt bolschewistische Kinder, die mit dem Gewehr an der Backe im Anschlag liege» «nd „ans den Feind" ziele«. Die ganze Tendenz dieser Schrift besteht in der geistigen Vorbereitung der Schuljugend auf die blutige Auseinandersetzung mit dem Bürgertum. Die systematische Vergiftung jedem denke der Kinderseelen in den Berliner Schulen, die jedem denkenden Menschen Grauen vor dem Aufgang dieser unseligen Saat einslüßen muß, scheint tn einem innigen Zusammenhang mit der auffallenden Passivität der preußischen Regierung gegenüber dem Kommunismus seit der Umbildung der Reichsregierung zu stehen. Anscheinend hat der sozialdemokratische preußische Ministerpräsident baS Interesse an der Bekämpfung der Bürgerkriegshetze der Kom munisten fett dem Austritt der Sozialdemokraten ans dem ReichSkabinctt verloren. Kennzeichnend dafür ist auch das von der Polizei ungestörte Austreten de» vom Reiche verbotenen MotsrontkämpfcrbundeS tn seiner alten Uniform tn den Straßen von Berlin. ES wird anscheinend höchste Zeit, das, das Zentrum Ernst mit der Kündigung der Preußeukoalition macht, will cs nicht mitschuldig werden, daß das größte deutsche Land immer mehr zu einer Plattform sür den marxistischen ZuknnftSstaat wird, den neben den Kommunisten ja auch die Sozialisten nach wie vor erstreben. Rativnalilillimg der SebrauchSarllkel t« SowletruUand Kowno, 10. Mai. Der verhängnisvolle Mangel an Ge brauchsartikeln des täglichen Lebens, der sich mit jedem Tage mehr bemerkbar macht, hat nach Meldungen aus Moskau das VvlkShandelskommissariat dazu veranlaßt, eine neue Rationierung dieser Artikel durchzuftthren. Es ist eine neue Vcrkauföordnung festgelegt, die am 10. Mai tn Kraft tritt. Danach werden alle Waren und Artikel des täglichen Gebrauchs in drei Gruppen eingctctlt. Zur ersten Gruppe gehöre» Woll-, Baumwoll- und Leincnwaren, Garne, Wirt schaftsseite, zur zweiten fertige Kleider, Trikotagen und zur dritte» alle übrigen Gebrauchsartikel. Das BczugSrecht auf die Erzeugntsssse der ersten Gruppe besitzen nur Arbeiter aus Grund der auch für die Lebensmittel be stehenden Bczngskarten. Die Artikel der zweiten Gruppe werden in „Ladenordnung" verkauft, sie können, soweit vor handen, frei erworben werben, wobei aber die ausgesprochenen Arbeiterviertel in den Großstädten tn erster Linie berücksich tigt werden. Das sind also die Gebrauchsartikel, nach denen der sowjctrussischc Bürger wird „anstchen" müssen. Lediglich die dritte Gruppe der Waren ibaS sind also in erster Linie die Luxnswaren, die sehr teuer sind und die nur einen geringen Absatz aufwetsen) ist für den Verkauf vollkommen freigegeben. Ntrl»mdlm-et> über de» teutftd-voliiisArii SrknzvrMr Warschau, 10. Mat. Am 12. Mai beginnen in Krakau deutsch-polnische Verhandlungen über ein Abkommen über den kleine» G r e n z v e r k c h r. Deutscher Vertreter ist Ge- sandtcr Dr. Eckardt. Die Herren Raszynski und Zakrzewskt vertreten Polen. Am einen Minister Die kommende Woche bringt für Sachsen noch einmal Entscheidungen von weittragender Bedeutung. Am Dienstag dte Regierungserklärung des Kabinetts Schteck und am Mitt woch die Abstimmung über dte Anträge zur Auflösung des Landtags, deren Ausgang gleichbedeutend ist mit einem Ver trauens- oder Mißtrauensvotum für die ueue Negierung. Da die Opposition der marxistischen Linken seststeht, liegt die Entscheidung bei den fünf Nationalsozialisten, genau so, wie sie im bisherigen Krisenvcrlauf bei den vier Demokraten lag. Wie sie auch ausfallen mag, als Ausgangspunkt für die Beurteilung der kommenden Ereignisse muß jedenfalls fest- gestellt werden, daß die Bildung des Kabinetts Schteck im Lande, und nicht zuletzt in den Kreisen der Wirtschaft, eine Zustimmung gefunden hat, die wett über das Maß der ge wöhnlichen Anteilnahme an solchen Vorgängen hinausging. Dieser Beifall hat sich noch verstärkt durch die Art, w t c das Kabinett gebildet und ganz im Sinne der Schtcckschen Denk schrift zur Verwaltungsreform vereinfacht wurde. Nicht als ob man mit den früheren Ministern, die unter dem Zwang der Verhältnisse ausschetben mußten, unzufrieden gewesen wäre. Ob es sich um den Ministerpräsidenten Dr. Bünger, den Wirtschaftsminister Dr. Krug von Nidda oder den Finanzministcr Weber handelt, cs gibt bis zur Scheidelinie der Linken nur eine Stimme der Anerkennung für ihre ver dienstvolle Tätigkeit, und ebenso allgemein ist das Bedauern, daß sie die politischen Opfer einer Kette von widrigen Um ständen geworden sind. Nachdem man sich aus diesen Nöten heraus, um keine Partei zu übergehen und keiner wehzutun, auf den Grundsatz -er Entpolitisierung tn einem Beamten kabinett geeinigt hatte, wurde es um so freudiger begrüßt, daß die neue Regierung sofort den Vorteil ihres unpoli tischen Charakters wahrnahm und mit resoluter Tatkraft die jenigen entbehrlich geworbenen Ministerposten cinsparte, deren Bestand in letzter Zeit mehr den Parteiportefcuillewünschcn als einer sachlichen Notwendigkeit entsprochen hatte. Sechs Ministerien stehen somit tn der Verwaltung von vier Ministern. Das ist für die im Vergleich zu Preußen gewiß kleinen Verhältnisse des sächsischen Staates wieder ein ge sunder Zustand. Er wirb mit Recht als Fortschritt emp funden, weniger wegen der zwei Ministergchälter, die ein gespart werden, als wegen des guten Beispieles richtig an gewandter Sparsamkeit, das diesmal von oben gegeben wirb, und als Symptom für den Tatwillcn der Regierung. Nachdem Ministerpräsident Schteck in seiner bekannten Denkschrift zur sächsischen Verwaltnngsrcsorm die Notwendig keit solcher Maßnahmen begründet und einer dahinztelenden Entwicklung theoretisch wenigstens Bahn gebrochen hatte, lag es in der Logik seiner Einstellung, daß er in dem Augenblick, da ihm die Macht in die Hände gelegt wurde, seine Ideen soweit als möglich zu verwirklichen suchte. Die Parteien, die ihn wählten oder seine Wahl indirekt durchsetzten, mußten wissen, daß er in dieser Richtung zur möglichst weitgehenden Vereinfachung des Staatsbetriebes moralisch gebunden war. Um so weniger ist es verständlich, daß seinem Kabinett gerade deshalb, weil er sich mit vier Ministern begnügen will» noch vor der Machtergreifung parteipolitische Gefahren drohen, weil dte Nationalsozialisten darüber hinaus dte Ernennung eines Arbeitsministers verlangen mit der Konseguenz, daß nach Erfüllung dieses Wunsches auch andere Parteien mit die Regierungserklärung des Kabinetts Schieck und am Don- schaftsmtntster nach ihrem Geschmack fordern. Schon schneiden sich also wieder die Partei- und die Staatsintercssen. Das alte und doch ewig neue Lied, die Zuspitzung der politischen Lage auf Nebendinge, die Erhitzung um Bagatellsachen, der Kampf um Prestigefragen, hebt wieder an. Wenn es wirklich so kommen sollte, daß das Kabinett Schieck um eines Ministers mehr oder weniger an der Arbeit verhindert würde, dann wäre der tragikomische Höhepunkt dieser seltsamsten aller Krisen erreicht. Nach so viel Wechsel- fällen, nach dem Scheitern einer bürgerlich-politischen Negie rung und der Großen Koalition, am Rande der Auflösung vorbei beim Beamtenkabinett angelangt und jetzt doch noch Neuwahlen, die alles tn Frage stellen, mit der Parole: Noch rin Minister muß her! —, bas ginge über das Fassungsver mögen des parteipolitisch unbeschwerten gesunden Menschen. Verstandes hinaus. Natürlich würde, Menn es soweit käme, diese unbrauchbare Parole, aus der der Konflikt entstanden ist, schnell untertauchcn und im Wahlkampf anderen, zug kräftigeren Schlachtrufen weichen. Darum muß jetzt, solange die Dinge noch tn der Schwebe sind, mit allem Ernst und tn strenger Sachlichkeit darauf hingcwtescn werben, wie wenig stichhaltig das Verlangen nach Erweiterung des Kabinetts Schteck ist. Wir haben die Argumente schon von anderer Seite gehört, die dafür ins Treffen geführt werden, daß gerade bet den gegenwärtigen schlechten Wirtschaftsver hältnissen, tm Zeichen der Arbeitslosennot, ein eigener Arbeits- minister, gedacht als Minister sür die Arbeitcrtnteressen, eins sozialpolitische Notwendigkeit sei. Dte Sozialdemokraten und die Kommunisten haben schon immer mit dem Vorwurf ope riert. daß die Bestrebungen auf Bereinigung des ArbettS- mtntstcrium» mit dem Innenministerium aus irgendwelchen arbeiterfeindlichen, scharfmacherischen oder reaktionären Ten- Lenzen herrühren. Dadurch, baß dieselben Gcdankengänge jetzt