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Dresdner Nachrichten : 10.05.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189605100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-05
- Tag 1896-05-10
-
Monat
1896-05
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.05.1896
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*««««««« 41. Jahrgang. <^/v ^«e oA!--^ Tresoen» I8N8. Sockels^Lvt« >««. 1nr«z?!Z- s kimil v«d«rrledor-S1oSv^ llsnien- Iieicot- Ullä >1ot«I«t»üe. Liorel-Varlciurt: 8odrett»«rik»»«« 2 ^ 1.MMl>M,8M v. ««88k 4- äkIMKItl ttvalftUsIrsr krotllstsranS 0rö«t«» Ip«vt»1r«»vlM tür »»idl. Suiä»rd«tt»ll. Zsv«I»v1t«» MrVi'üIija.Isi'uvä koininvr. v»r»lr«« »r««»!««, I» »Ue, pr*l»I»^»- »«teftit« t»,W»I>> »II«r r»p>,„rl«-»»t»rl»ll«i,. M«Ä vlL8VLLrvN zsäsr ^ ans äsn baäontsnästsn s-ia-skütlou äss In- mrä ^uslanäes, cmvwblon in reielwoltigar L.nsv»KI IHIll « 8n!»n, Xxl. llokiiskoravtsll, ll. ^ «nnrrppsoli-ct«»« IHN. ^4«r»r^4^«tz°rrrE^sE«««M kdoloerLpIüo « llalw 8 MM. npvviirljtatvn: und Lii'Ul»!»«»- 4uti»r>I»inen, Visitlcarten - Lkoto^rapkivn 12 8tü<:lc 6 Llarlc, VepxpSin^vnanrr«» noeü jcclom Ijjlä ja icüastl. ^»sfiikruu^. ^uoL ^«s^sLr. Issudettvo Kr rrüdjidr «uä Lowmvr üsr dsstou ävutnvkvu unci saxlweüea ksbriksu ompksblsu ill ^ xrdsstsr ^usvaki ru billigten krsisvu L SaLn, VAkvilliMssti'. 18, xe^snüdor 6om vksillrtli^sll Viktoris-Hotel. FrankfurterJriedensvertrag. Hosnachrichten. Besuch des Kaiierpaarcs. Gerichtsverhandlungen. „Stella" v»s« FpirgkL. „Die Unschuldigen". „Der Herr Direktor". Muthmußliche Witterung:! Sonnig, kühl. Sonntag, 10. Mai. Kiinftmdzvanztg Jahre Friede«. „Friede ist'S und seines Geiste» Wehen zieht durch's Menschen leben tröstend hin", singt der Dichter. Die tiefe, heilige Gewalt de; FriedrnSgeisteS ergreift heute das Gemüth unseres Nolles, das in stiller Einfachheit, aber mit der Flamme einer edlen Begeisterung in, Herzen die 25jährige Wiederkehr des TageS feiert, der dem blutigen Ringen zwischen deutscher Volkskraft und französischer Begehrlichkeit ein Ende setzte und zwei grobe Nationen wieder in dem friedlichen Wettbewerb auf dem Gebiete der Civilisatlon und Gesittung vereinigte. In Frankfurt geschah der schicksalsvolle Federzug. der das Wort „Der Rhein ist Deutschlands Strom, nicht TeutschlandS Grenze" zur geschichtlichen Thatsache machte und die Fluthen des Mains schäumten voll freudigen Stolzes indeß vor über und trugen die nun erst zur vollkommenen Wahrheit ge wordene Botschaft in das Land hinaus: „Jubelnd sei's der Welt verkündet, Nicht mehr scheidet uns der Main." So war es denn vollendet das gewaltige Werk. Was die Väter erstrebt, wofür sie gelitten hatten und geblutet, das war nunmehr besiegelt und fest gestellt in aller Form Rechtens mittels eines unkündbaren, nur durch Gewalt zerreibbaren Völkervertrages, dem das aut den Schlacht feldern Frankreichs vergossene Blut unserer Söhne den unzerstör baren Charakter gab. Das im heiben Streit Erkämpfte war nun scstgelegt zu dauerndem Besitz und alle Kräfte des völkerbeglückcnden Friedens konnten sich wieder regen, um die Saat der Zwietracht auk-zuiäten und die Keime einer besseren Zukunft in den euro päischen Boden zu pflanzen. Herrlich stieg von Frankfurt aus ein glänzendes Meteor auf, auf dem in lichtsunkelnden Lettern die künftige Kulturmission des neuen Deutschen Reiches geschrieben sland „Friede auf Erden!". DaS war es, waS der jungfräulichen Kulturmacht, die im Sonnenglanz der Kaiserkrone auf den Plan getreten war, als Verheißung für die Zukunft von dem allwaltenden Geiste, der die Geschicke der Völker lenkt, auf den Lebensweg ge geben wurde. Wie gnadenvoll hat sich bis heute jenes Wort er füllt ! 25 Jahre lang ist unter den christlichen Völkern Europas der Friede erhalten geblieben und inimer ist das neue Deutsche Reich die achtunggebietende Vormacht gewesen, deren »ihige, selbst bewußte Kraft jeden Friedensstörer zurückschenchte und alle? böse Gelüst, wo immer eS auflodertc, dämpfte Zu der unentwegten Durchführung einer solchen BernhigungSpolitik aber gehört eine so große, innerlich wahrhaftige Friedensliebe, daß man wohl sagen darf, es sei ein einzig in der neuesten Geschichte dastehendes Bei spiel, daß eine Nation von der gewaltigen Machtfülle des Deutschen Reiches fest und ernst jeder Versuchung zum nationalen Chauvinis mus und zur Bedrohung seiner Nachbarn widerstanden hat und einzig und allein darauf bedacht gewesen ist. leinen weitreichenden Einfluß zur Ausrechterhaltung der Ruhe und Ordnung in Europa zu verwerthen. Wenn daher diejenigen Nationen Europas, die heute noch in Verkennung der großen gemeinsamen Kultnrintcressen »nlercs Erdtheils grollend über die deutsche Vorherrschaft bei Seite stehen, gerecht sein wollten, so müßten sic die von uns ge übte Enthaltsamkeit zu würdigen wissen und wenn auch nicht össentlich, so doch im Stillen wenigstens uns dankbar sein, daß wir nachdrücklich und beharrlich bestrebt gewesen sind, jeden Brand im Entstehen zu verlöschen. Möge auch ferner unter des Aller höchsten gnädigem Schutz diese Friedenspolitik deS Deutschen Reiches von Erfolg gekrönt sein! DaS Ist der innige Wunsch, der heute aus Millionen deutscher Herzen zum Himmelszelte rmporsteigt, während der milde Friedensengel mit dem Oelzweig in der Hand durch das Land wandelt und auch an die Thüren der Diplomaten klopft, nm sie z» mahnen, nnablässig dahin zu wirken, daß in den Jnteressenkämpfen der Gegenwart auf dem Gebiete der intemationalen Politik die Jeder entscheide und nicht das Schwert. Seien wir aber auch eingedenk, daß die Größe einer Nation in erster Linie auf ihrer physischen Krast beruht. Nur Im gesunden Körper kann ein gesunder Geist wohnen und nur ein starkes, wehr fähiges Volk das mit bewaffneter .Hand das, was sein eigen ist, im Nothfalle zu schützen vermag gegen jeden Angriff von außen her, nur ein solches Volk ist der Zukunft gewiß. Deshalb ist uns die heutige Friedensseier zugleich eine Erinnerung an die frei willige Mannszucht und die opferwillige Vaterlandsliebe unserer tapferen Söhne, die in dem großen patriotischen Familienverbande unseres Heeres jenen Geist sich zu eigen gemacht hatten, der sie ihr höchstes Gut. das Leben, freudig auf das Spiel setzen ließ, um den heimischen Herd zu schützen und daö neue Reich zu bauen. Tie Armee ist der Stolz und die Zierde unserer Nation, und waS sie für uns bedeutet, empfinden wir mit verdoppelter Gewalt an dem hentigen Tage, der uns die Segnungen eines nur durch die Stärke unseres Armes aufrecht erhaltenen 25jährigen Friedens vor Augen führt. Unsere Armee ist in Wahrheit das Volk In Waffen und die körperliche Ausbildung, die sie jedem Glicde ihre? großen Organismus zu Dheil werden läßt, bildet die sicherste Gewähr unserer nationalen Machtstellung. Daneben freilich haben wir in unserem Heere noch etwas, waS uns, wie Fürst BtSmarck vor Leiten sagte, keine andere Armee der Welt nachmacht. DaS ist der freudige, aus freiem Manneshrrzen stammende Gehorsam, der unsere Soldaten auSzeichnet, die treue Kameradschaft, bei der Einer für Alle und Alle für Einen stehen, der hohe militärische Psticht- begrifs, der Alle beseelt; mit einem Wort, jenes moralische Element, das im Verein mit der physischen Kraft erst eine Armee Im wahren Sinne des Worts unüberwindlich macht. Bei solcher Würdigung unseres Heeres gedenken wir auch Dessen, der es durch seine unermüdliche Thatkrast und durch das Vorbild seines eigenen in rastloser Pflichterfüllung verbrachten Lebens zu solcher Höhe empor gehoben hat, unseres Heimgegangenen ersten Kaisers in dankbarer Verehrung und neben ihm steigt das Bild Testen auf. der das Reich schuf und eS nach innen und außen ausbaute und sicher stellte ; unser 8l jähriger Altreichskanzler, der noch Immer in der Einsamkeit des Sachsenwaldes iür uns getreue Wacht hält. Ihm, besten begnadete Hand den Frankfurter Friedensvertrag unter zeichnet und seitdem rastlos für den Frieden gewirkt hat. und seinem im Todesschlase ruhenden kaiserlichen Herrn sei heute, an dem Abschluß der 25jährigen Gedenkzeit des ruhmreichen Krieges von 187071, noch einmal der Dank der Nation für Alles Er rungene zu Füßen gelegt. Nächst ihnen gebührt der Dank unseres Volkes denen, die für unS gelitten haben und gestorben sind, und nicht minder den edlen Frauenherzen, die mit wahrhaftigem Heldenmuth allen Schrecken des Blutes und der Verwüstung Trotz boten, um die geschlagenen Wunden zu lindem und zu Hellen. Kranke zu pflegen, Sterbende zu trösten. Wenn der Engel des Friedens heute an unsere Thür pocht, stehen neben ihm zwei sanfte Schwestern: die eine im Trauergewand, aus deren Auge eine Thräne rinnt, die Thröne der Nation um Ihre gefallenen Helden, die andere die werkthätige Barmherzigkeit, unter deren milder Hand die furchtbaren Leiden des Krieges weniger schrecklich wurden, unter deren Schritten aus dem Blute Segen anssproß, bei deren Berührung die lauten Schmerzensschreie sich in leise Seufzer verwandelten, deren hilfreiche Nähe auf dem Antlitz der leidenden Krieger ein Lächeln der Hoffnung hervorzauberte und den Scheidenden den Heimgang er leichterte. Empfangen wir sie würdig, die beiden Schwestern, die Trauer und die Barmherzigkeit, denn ihnen gebührt beute an dem Jriedensfestc des Reiches ein stiller Ehrenplatz in unserem Herzen. So ist denn die Reihe der großen Erinnerungstage an die Ereignisse vor 25 Jahren, die uns die nationale Wiedergeburt ge schenkt haben, an »ns vorübergezogen. Der innere Gewinn dieser nationalen Einkehr aber wird uns dauernd erhalten bleiben, und deß zum Zeichen gelobe» wir heute, ehe die Standarten unseres glorreichen Heeres den Schmuck des Eichenlaubes wieder oblegen, auf's Neue im Schatte» deS Andenkens unserer gefallenen Brüder: „Allezeit treu deutsch und allezeit treu zu Kaiser und Reich!" Aernschreib- mid Fernsprech-Berichte vom st. Mai. Telegramm des Kaisers, welches Freiherr 12. April zu Reuenkuchen gehaltenen Rede Berlin. Das v. Stumm in der ani 12. April ... . . „ . erwähnt batte, lautet nach der ^Post" wörtlich wie folgt: „Berlin, Schloß. 18. Februar 1896 Siocker hat geendet, wie ich vor Jahren vorausgesagt habe. Politische Pastoren sind ein Unding. Wer Christ ist. der ist auch sozial. Christlich-sozial ist Unsinn und führt zn Selbstüberhebung und Unduldsamkeit, Beides dem Christenthiim schnurstracks zuivide,lausend. Die Herren Pastoren sollen sich um die Seelen ihrer Gemeinden kümmern, die Nächstenliebe pflegen, aber die Politik ans dem Spiele lassen, weil sie das gar nichts «macht. Wilhelm I. li," -- Die Wahl des Generals v. Spitz zum 1. Vorsitzenden des Deutschen Kcieaerlmndes ist ministeriell be stätigt worden. — Die aus der Chicago« Weltausstellung den deutschen Ausstellern verliehenen Medaillen undLiplomc sind end lich beim Reichsamt des Innern angekommen. Sic iüllen 22 Kisten zu je einem Kubikmeter. Deutichand ist das erste Land, welches, abgesehen von den Ausstellern in den Vereinigten Staaten, in den Besitz der Medaillen und Diplome gelangt ist. Berlin. Der Reichskanzler begiedt sich morgen auf zwei Tage nach Schillingssürst. — Im Abgeordnetenhanse stand heute der Antrag der Konservativen betreffend die Wahrungssrage zur Berathung. Von den Abga. Dr. Arend und v. Kordons war dazu beantragt, daß hier bezüglich internationaler Verhandlungen die Initiative Englands abgewartet werden soll. Schließlich wurde der Gegenstand auf Wunsch der Antragsteller von der Tagesord nung avgesetzt, da sowohl der Finanzmuiister wie der Landwirth- schattsminister wegen dienstlicher Reisen behindert waren, der Be- ratlning beizuwohnen. — Die Reichstagskommission für das Bürger liche Gesetzbuch »ahm heute 8 1346 in der Fassung des Entwurfes an. wonach das Vermögen der Frau durch dze Eheschließung der Verwaltung und Nutznießung des Mannes unteiworien wird lein gebrachtes Gut>. und wonach zu dem ciilgehrachtc» Gute auch das Vermöge» gehört, was die Frau während der E Frhr. v. Stumm hatte dagegen beantra liche Güterrecht, daß das nng komme und der Frau . _ ständig über ihr Vermögen zu verfügen. Dieser Antrag war nach längerer Debatte gegen 6 Stimmen abgelchnt worden. — Die Schlnßsteinleaung an dem Postament der Statue des Großen Kurfürsten am der neuen Kiirsurstcnbrücke hat heute Vormittag in feierlicher Weise statlgefunden. Die vom Kaiser vollzogene Ur kunde, die in den Schlußstein gelegt wurde, wurde vom Kultus minister Dr. Bosse verlesen. — Eine gewaltige Rauchsäule schwebte heute Vormittag über Berlin. Auf dem Bahnhof Gesundbrunnen waren große Mengen hölzerner Schwellen, die mit Theer inwräg- nirt sind, wahrscheinlich durch Funken einer Lokomotive in Brand geratyen. Es sind für ungefähr 12,000 M. Schwellen unbrauchbar geworden. Man vermuthete zuerst, daß die König!. Bibliothek brenne.) Berlin. Die Gesetzentwürfe betreffend Abänderung des Gesetzes über die kaiserliche Schutztrupve für Südwestasrika und Kamerun, sowie betreffend die Wehrpflicht j» den Schutzgebieten sind gestern vom Ausschuß des BundesratbrS angenommen worden. Dieselben werden vorauSsichltich bereits Ende nächster Woche dein Reichstage zugeben. In parlamentarischen Kreisen hofft man, daß auch der Nachtragsetat, der u. Ä. die Forderung von 7'/-- Mm. M. für die Umgestaltung der vierten Bataillone enthalten wird, noch vor Pfingsten dem Reichstage übermittelt werden kann. Köln. Wie der „Köln. Ztg." aus Petersburg gemeldet wird, sprach sich der dort weilende chinesische Vicekönig Lihnngtschang Ehe erwirbt. Abg. bei dem Besuche, den er dem deutschen Botschafter Radolm machte, ungemein freundschastlich über Deutschland aus. Er betonte seine hohe Ehrfurcht und Bewunderung für den Kaiser Wilhelm sowie für den Reichskanzler Fürsten Hohenlohe und erkundigte sich weiter lebhaft nach dem Befinden des Füchten Bismarck, dem er nach seinem Besuche in Berlin seine Aufwartung zu machen gedenke.— Die Nachrichten über dm Zustand des Großsürsten-ThronfolgerS lauten recht traurig, so daß es zweifelhaft ist, ob die Kaiserin- Wittwe zur Krönung kommt. Essen. In einer Vertammlung der rheinisch-westfälischen Walzwerke, die heute in Petecsberg bei Köntgswinter stattsnnd, wurde beschlossen, die Preise um 2V» M. Pro Tonne zu erhöhen. Die Vereinigung der Walzwerke wurde bis zum 1. Rial 1897 ver längert. Reichenbach i. Schlei. Veranlaßt durch die Drohung der Fabrikcnschließuna seitens der Fabrikanten erfolgte die Wiederauf nahme der Arbeit sämrntlicher Weber und Spuler. Der Streik ist damit beendet. Ni ü n ch en. Anläßlich der morgen stattfindenden Jriedens- feier fand heute in der Frauenkirche ein TrauergotteSdlenst zum Andenken an die im Kriege I879/7l Gefallenen statt Ter Prinz- regent, sämmtliche in München weilende Prinzen, die Minister, die Generalität, Mitglieder der beiden Kammern, die Spitzen der städtischen Behörden und eine große Anzahl Vs» Veteranen wohn ten dem Gottesdienste bei. Nachmittazs wurde auf dem Königs- Platze die Friedensseier der 'Münchener Schuljugend abgehalten, an der ca. 20,009 Kinder theilnahmen. Wien. Der Abgeordnete Süß stellte heute den Antrag, daß die vereinigte deutsche Linke wegen der Bürgermeistersrage in die Opposition gebe, und drohte ün Fall der Nlchtannahme des An trags mit dem Austritt aus der Partei. * R 0 m. Die Kammer nahm in namentlicher Abstimmung mit 278 gegen 133 Stimmen die Tagesordnung Suardi Gianiorte an. welche von den Erklärungen der Regierung in der Airikasrage Akt nimmt, und nahm sodann auch durch Ausstehcu und Sitzen bleiben die Vorlage betreffend die Ueberschreitimo der Ausgaben für Aicika an. Massaua b. General Baldissera hat Ras Mangascha, Ras Sebat und Ras Agostatari aufgeiordcrt. die gefangenen Italiener wieder in Freiheit zu letzen: im Fall der Weigerung würden ernste Repressalie» angewendet werden. Ras Sebat und Ras Mangascha machten Ausflüchte, Ras Agostatari lieferte die in nächster Nähe befindlichen Gefangenen aus mit dem Versprechen, daß er die übrigen morgen zurückjendeu werde. Die Verhandlungen mit Ras Mangascha und Ras Sebat dauern fort. Inzwischen hat General Baldissera Befehl gegeben, morgen mit Repressalien zu beginnen. Stockholm. Der Reichstag beschloß heute in gemeinsamer Abstimmung mit 220 gegen >40 Stimmen, die sogenannten Kriegs- kreditc in der gegenwärtigen Höhe von 7'/- Millionen Kronen bei- zubchaltcn. Die Minderheit stimmte für Herabsetzung bis auf 4'/» und 6'/s Millionen Kronen. Hrlsi 11 gb 0 rg. Der König von Schweden wird wahrschein lich in der ersten Hälfte der nächsten Woche nach Schweden zncück- kchren und die erste Reconvalesccnzzeit auf Schloß Sofiero ver bringen. Rotterdam. Nachdem sich die im hiesigen Hafen beschäf tigten Erz-Airslader gestern für den Streik entschieden haben, sind heute Vormittag sowohl diese wie die Getreide-Auslader in den allgemeinen Ausstand eingetreten. Starke Polizetvatrouillen be wachen die Hafenallais. Heute Nachmittag hatten die Arbeitgeber mit einer Abordnung der AuSständiichen eine Besprechung. Konstantinopel. Die englische Botschaft wird ans Grund von Konsiliarberichten über den durch Zwang und Furcht herbei geführten Uebertritt von ca. 159 Armeniern und anderen Christen zum Islam unter allseitig« Unterstützung Schritte unternehmen. Sofia. Fürst Ferdinand ist heute Vormittag hier eingetrossen und am Bahnhöfe von den Mitgliedern des diplomatischen Korps, der Geistlichkeit aller hier vertretenen Religionen, mit Ausnahme der römisch-katholischen, sowie sämmtlichen Behörden empfangen worden. Yokohama. Japan und Rußland unterhandeln über ein gemeinschaftliches Vorgehen in Korea. Japan verlangt, daß sich der König aus dem russischen Gcsandtschastsgebäudc nach de», Palais zurnckbegcbe: auch wird die Vertheilung von Truppen in Korea und die Abtretung des Telegraphen an die Javaner erörtert. Havanna h. Das Kriegsgericht veriirtheitte die an Bord des „Eompctidor" gefangenen Freibeuter zum Tode. Die Berliner Börse verkehrte heute in großer Zurück Haltung, die Tendenz neigte eher zur Schwäche. Bei den gering fügigen Umsätzen vermochte auch der Umstand, daß der Geldstand sich nach Abwickelung der chinesisch-japanischen Anleihe-Angelegen heit leichter gestellt bat, keinen ncnnenswerthcn Einfluß zu ge winnen. Ebenso wurden die festeren Stimmungsbcrichte von den meisten auswärtigen Plätzen kauin beachtet. Eine ausgeprägt feste Tendenz hatten nur ilaliensiche Werthc, Bahnen wie Renten, ans Auslassungen des italienischen Kricgsininisters über die Latze in Abessinien. In der zweiten Stunde ruhte das Geschäft fast völlig, es war zeitweilig schwer, überhaupt Kurse zu erfahre». Bant Aktien setzten fest und höher ein. mußten aber später nachgeben, sodaß der Kurs gegen gestrigen Schluß wenig verändert ist: Be sonderes ist nicht zn melden. Am Markt für Eisenbahn-Aktien waren heimische Weiche gut beachtet und behauptet, von fremden Bahnen zogen italienische an. österreichische gut behauptet, während schweizerische nachgaben. Montan-Akticn hakten sehr wenig Ver kehr. die Kurse für Kohlen- und für Hüttenwerthe zeigten nur kleine Verschiebungen, lebhaft nnd hoher waren Laura-Aktien. Von Renten stellten sich Italiener und Türken höher, Mexikaner etwas niedriger, Russen behauptet: heimische Anleihen unverändert. Der Schluß der Börse war schwach. Privaidiskont 2^/x Proz. — Die Getreidebörse verkehrte in leicht abgeschwächter nnd lustloser Haltung, da die Nachfrage seitens des Konsums klein« war und verschiedentlich sich Realisationslust zeigte. Weizen und Rogtzen etwas niedriger, Hafer gut behauptet und ca.M. höher. Spiritus still, aber auf kleine Zufuhren fest, loco ca. 30 Psg. Höher. — Wetter: Schön, Nordostwind. 8»»» >t«,i ». » . iLtltub.« vreru evt.rs. DiSconto W7.so. TrcStucr Bank isr.lv. Etvaikdobn —. Lombarden «w«. Laura IS4.M. Nna. Gold-. Portuaiele» - Rubia. I a»>r. <s UI» t> «<>m.' Mente ics os. Italiener ks.ie. Evanler sz'-. Vorrriaiclen ras?, r Urten rr.vo. Turkrnlool« iro.so. Qttomandan! S77.»i. Siaaidbati» 7ss.oo. Lombarden —. Hell. »roduklen >§chl»s,.> »>ei«en ver Mai is.ea. ner-evtcmber Deren der is.<5. seit, Lrnritur ber Mai si.ea. ver Levlember-Derember LI.7L. rulna. Muböl rer Mai re.so. ver Levidr.-Tcchr, ss.so. bebaiwtei. «m ft > >d» m, tl robnkie» iE«ftlii1i.» Werren rer Mai —, rer Sevlcmbcr irr. Mo»«>, ver Mai Ivt. ver Si»l SS, ver ciiober Ivo. S ca
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