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Ersch. tSgl. Morg. 7 u. Inserat«, d. Spalt»«!« SPf., w«rd«» b.Xb.7 (Sonnt, bi« rU.)angenomm«» in d«r E,p«ditio«: JohanntSallee und Datsenhautstraß« « Unterhaltung md Geschäftsverkehr. -7^ Mitr«dact«ur: Theodor Drodisch. Abon«. vietteljährlich ro Skgr. d«i unrntgtldl. Lieferung in« Hau«. Durch dt« k. Post vttrtrljährlich rr Agr. Einzeln« Rmnwrm , 1 »gr. Nr. 16S. Dienstag, dm L8. 1861. Dresden, dm 18. Juni. — Se. Maj.der Körtig hgt dem Zustizrath Karl Wilhelm Sebrrt zum Geheimen Justizrathe bei dem Justizministerium er nannt. r. — I. K. K. H. di« vrrw. «roßherzogin von Toscana und I. K. H. dir Prinzessin Amalie find gestern Mittag °/«l2 Uhr von Berlin wieder hier eingrtroffen und haben Sich nach Pillnitz' begeben. - ? — Die zweit« Kammer b«gan« g«st«rn dir allgemeine Bt- rathung d«r Wahlgrsetzentwürft. Eingegangen war u. A. «in allerhöchste» Dekret, di« Ausprägung von Kupferfünfpsennigern betreffend. — Da« .Themn. Tagebl.' schreibt: In der Stdung d«r 3. Kammer vom l3. Juni, in welcher d«r Borschlag der Regie rung, daß di« landwirthschaftliche Abtheilung der Tharandter Aka demie mit der Universität Leipzig vereinigt werden solle, mit 54 gegen 14 Stimmen ahgelehnt wurde, passiert« dem Leipziger Ab- geordneten v. Heyner ein starke» qui pro quor Er sagte näm lich nach dem Bericht« der »Const. Ztg/: »Als der berühmte Stöck- Hardt mit seinen Feldpredigtrn in ganz Deutschland Furore ge macht Hab«, da sei Tharandt von Studierenden s«hr stequentirt worden. U sei zu bedauern, daß man Stöckhardt habe ziehm lassen/ H«rr V. Heynee hätte wohl wissen können, daß. nicht der Tharandter Agriculturchemiker Stöckhardt, sondern der Landwirts Stöckhardt, welcher an der Chemnitzer Gewerbschul« den Lehrstuhl der Landwirthschaft — mit völliger Ausschließung der Chemie — inne halt?, einem höchst ehrenvollen Rufe nach Jena gefolgt ist. Sonderbar, daß die Verwechselung nach den vorliegenden Berich ten von Niemandem aufgedeckt wurde! — Sitzung der I. Kammer am 18. Juni Vorm. 11 Uhr. 1) Adoptirter Bericht der II Kammer über da« Königlich« Lernt, die Vergütung dir Steuer für aurgeführten Rübenzucker und di« Besteuerung de» Zucker« au» getrochieten Rüben betr. 3) Münd lich«! Bortrag der Awischendeputation über einen Differenzpunkt sn Bezug auf dm Entwurf einer Militärstrafprozeßordnüng. 3) Be richt der 2. Deputation übrr Abtheilung I de« Au-gabebudget», Briträg« zu den «u»gaben de« deutschen Bunde« betr. 4) Be richt duselbin Deputation über Abtheilung k dr< Au-gabevud«, grt«, da» Departement de» Au«wärtigm betr. 6) Adoptirter Be richt der II. Kammer über di« Petition de- Advocat v. Büna« zu Radeburg wegen Abschaffung der Todr<strafe. ^ — v«ss«ntlichr Strtcht»v-«rhand!ung«u. (Hauptver handlung vom vorigen Sonnabend.) In der dritten Etage de» Hause» Rr. 44 auf der großen Ziegelgaff« lrbt« bi» vor eini gen Jahren «in« b«jahrt< Dam«, Fräulein Emili« Clementine Ror-<nmrr,t Schwester des Herrn vbfrWellationtgertchtssecre- tair Morgenstern allhier. Si« hielt sich äußerst zurückgezogrn ' und hatt« nur mit wenige» Menschen Gemeinschaft, ja selbst mit ihr«» nächsten Verwandten scheint sie nur wenig Umgang gepflogen zu haben, obgleich sie von denselben und nammUich von dem letztgenannten Bruder seit einer Reih« von Jahrm bestimmte alljährliche Unterstützungen bezog, au» d«nrn si« bet -> ihrer voran» gefetzten Mittellosigkeit, sowi« au» einigen anderm ihr bestimmten Zuflüssen ihr« Subsistenz -«stritt. Eine völlig« Spannung zwischen ihr und ihrem nurgedachten Bruder trat «in, al< derselbe im Lauft der Z«it in Erfahrung grbracht ha ben mußt«, daß seine Schwester sich nach und nach «irrige» Bermögen erspart hatte und deshalb wegen ihre» allgemein«!» Gesundheft«justande- im Jahr« 1858 beim k. Srricht-amt in ' drr Person de» Herrn Advocat Kohlschütter einen Zustandsvor mund für dieselbe hatte bestell«» lasse«. Die damal» erfolgt« Erörterung ihrer Bermögensverhältniss« hatt« ergeben, daß si« in verschieden«« Einzrlpapierrn 50V Gulden württembergifche ii Creditactien, 600 Thlr. sächsische Landrrntenbriefe und 325 Thlr. in rrbländischen Pfandbriefen besaß, außerdem auch noch spä ter sich einen k. sächsischen Staatsschuldschein von 100 Thlrv. gekauft, sowi« «in disponible« Baarvermigen von circa 200 Thlru. in ihrer Verwahrung hatt«; wie sich denn z. B. er gab, daß sie dem Herrn Rittmeister a. D. Freiherrn v. Arnim allhier, welcher au-nahm-wris« ihr volle» Vertrauen genoß und der ihr au» Gefälligkeit die Einkaffirung ihrer Zinsm besorgt«, auch zuweilen nicht unbedeutende Baarsummm von ihr zu« einstweiligen Aufheben bekam- einstmal» di« Eröffnung grthan hatt«, daß sie ungefähr 2000 Thlr. in Lerthpapierrn b«fitzr. In den letzten Jahren ihre» Aufenthalt» auf der -roßen Zie- -elgaffe lernt« nun dir Fräulein Morgenstern «in« später an den ZiMmermsnn W«rn«r, HauSbefitzer auf der Rosrngaffe Rr. 23, verheiraths!« Frau Förster geb. Döhl«r kennen, welch« da mals auf der großen Ziegtlgaffe «inen BictualienhaUdel betrieb. Besagt« Frau Försttr, 'jetzt wltderum verwittw. Werner, wußt« sich nun nach^und nach der Fräulein Morgenstern, welch« öf, ter» ihre kleinen Bedürftiisft einkauste, so zu infinuiren, daß allmtltg «in intime» Verhältniß entstanden zu sein scheint. Frau Förster war ihr auf all« möglich« W«is« gefällig, vrrpflegt« si«, natürlich gegen Remuneration, später sogar in denn Be hausung, indem sie ihr «in Essen und Trinken all«» Erforder lich« zutsug, mochte auch schon zu jener Zeit tu ihr« Vermö gen»- und sonstigen Verhältnisse ein«» sehr ttrftn Blick gtthan haben und wissen, an welchem geheimen Orte si« ihre Hat- seligkeitrn zu verbergen pflegte- Zu jener Zeit fand aber di« Förster Gelegenheit, sich an den schon gedacht«« Ztmmerman» und Schloßwächter Werner ru verheirathen. Dieser jedoch wollt« .... - -Uo' u : ' .---5' ,1kl'.