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Amts- und Änzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Tel.-Ndr.: Kmt-blatt. v-zug5preis°^ Eibenstock, Larlsselb, hundrhübel, drs „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der r rs. kunwristischenLeilage Seifenblasen"inder L NeUhtl-e, OberftÜtzeNgkÜN, §ck0Nhelbe, Lrpedstwn,beinnserenvotensomiebelallen r . ..... . ne ch-post >.s,° l n r Zchonhelderhanlmer, 5osa, UnterftUtzengrün, wilbenthal usw. ? Erscheint täglich abends niit Ausnahme der r Sonn- und Zeiertagesnrden folgenden Tag. » Anzeigenpreis: die «leinspaltige Zeile 12 ; Pfennige. Im amtlichenTeile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. 110. ISIS Berantwortl. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock — «z. Zahr-ava. —. Dienstag, den 18. Mai Da« K««k»r-versahre« über da» Vermögen de» Hotelbesitzers H^tUnsL» in Ethenftock wird nach Abhaltung de» Schlußtermin« hier ¬ durch «ufiehste«. Eibenstock, den 12. Mai 1915. Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister d«S A-«igltchen Amtsgerichte- ist auf Blatt 260 für den Stadtbezirk (Firma vtt in Eibenstock) eingetragen worden: 1 . der bisherige Inhaber Ksjstsn Ott ist ausgeschieden 2 Inhaber ist der Architekt Lmll Osorg'.Ott m Eibenstock. Ejibenstock, den 15. Mai 1915 Königliches Amtsgericht. Das Kabinett Salaadra bleibt! Wie au« dem nachfolgenden Telegrammen kervorgeht, hat der König die Demisston de« bt«herig»n Kabinett« Sa- landra abgelehnt. Die Verhandlungen zur Bildung »ine« neuen Ministerium«, di« noch vorgestern geführt wurden, find also gescheitert. Wenn diese Tatsache, die einigermaßen über raschend kommt, auch nicht besonder« günstig wirkt, so darf man doch hoffen, daß di« letzte Entscheidung dem Parlament Vorbehalten bleibt, da« bekanntlich am 20 Mai zu^ammen- trttt. Die von der amtlichen »Agenzia Stefani* verbreitete Meldung lautet: Rom, 16. Mai. Der SSaig hat die Demissto» deS Ministerium- Salandra nicht angenommen. Jvfolgedeffe« bleibt da» gesamte Ministerin« ans seinem Poste«. Hierzu liegen noch folgende Meldungen vor: Mailand, 15. Mai Hier ist, wie der Berichterstatter der ,Vofs Z'g * melde», die Nachricht eingetroffen, Marcara habe die ihm vom König angebotene Neubildung de« Kabi nett» abgelehnt. Zunächst Hütte Marcora zwar «ingewilltgt, «in ,Versöhnung»'-Mintstnium zu bild««, dem sowohl Sa landra al» Giolitti angehören müßten, dies« KabinrttSbildung kam aber nicht zustande. Giolitti weigerte sich ent schieden, an irgend einem Ministerium teilzunehmen. Dann wollt« der König, wie verlautet, Salandra mit der Bil dung de» Ministeriums beauftragen. Dieser stellte aber die Bedingung, daß Sonnino oder eine andere Persönlichkeit, die da» Programm Sonninos billige, daS Portefeuille de» Auiwärtigen übernehmen müsse. Abend» gegen 7 Uhr er fuhr man, der König habe offiziell Salandra mit der Neu bildung beauftrag», etwa» später kam di« Kunde, der König habe den Rücktritt des bisherigen Kabinetts abgelehnt. Der Entschluß de» König», der auf einstimmigen Rat aller seiner Berater, Giolitti und di« beiden Kammerpräsidenten (also auch Marcora) eingeschlossen, gefaßt wurde, rief in Rom und Mailand großen Jubel hervor. Gut unterrichtete Kreise be haupten, daß Salandra sich von Sonnino um keinen Preis trennen und nur ihn als Minister de» Aeußern im neuen Kabinett neben sich annehmen würde. Zürich, 15 Mai. Wie au» Rom gemeldet wird, wird wahrscheinlich noch vor Eröffnung der Kammer da» Grün buch au-gegeben werden. Au» diesem sind besonders zwei Tat sachen wichtig: 1. Da» Kabinett Salandra hat amß4. Mai d«n Drei- bundoerlrag gekündigt. . 2. Am 6. Mai ha» da» Kabinett mit dem Dreiver band ein Abkommen getroffen, welche» die Bedeutung eine» BundeSvertrage« befitze. Die Kümpfe im Weste» und Osten. Wieder ein französischer Armeebefehl. Deutsche Unterseeboote im Mittelmeer. Ein interessantes Schriftstück zur neue sten franzöjis ch- englis ch e n Offensive, in den: den Truppen in beweglichen Worten gesagt wird, daß es sich jetzt oarum handle, endlich nach 9 Monaten einen nachhaltigen Erfolg gegen den Feind zu er zielen, veröffentlicht unsere Oberste Heeresleitung in ihrem letzten Bericht. Auch im Osten ist der russische Vorstoß bei Szawlc bereits wieder zum Stehen gebracht und im Süd osten wurde die Verfolgung bis zum unteren San fortgesetzt, wo die Russen Widerstand zu leisten beabsichtigen. Die letzten beiden Generalstabsberichte lauten: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 15. Mai. Westlicher Kriegsschauplatz Bei Steen straate am Ypernkanal wiesen wir einen nächtlichen Angriff ab. An der Straße St. Ju lien-Ypern griffen wir weiter an und mach ten Fortschritte. 3 englische Offiziere mit 60 Mann und i Maschinengewehr fielen in unsere Hand. Die Zahl der seit dem 22. April bei Ypern von uns gemachten Gefangenen ist aus 110 Offiziere und 5450 Mann gestiegen, wozu noch über 500 verwun dete Gefangene kommen. Südwestlich Lille ent wickelten sich auch gestern heftige Artilleriekänipfe. Feind liche Jnsanterieangrifse erfolgten dort nicht. An der Lore tto höhe wurden die meisten feindlichen Angriffsversuche niedergehalten. EinAngriff nördlich des Höhenzuges, der bis in unsere Gräben gelangte, wurde n n t e r s ch w e r ste n V e r l n ste n für den Feind abgeschlagen. Bei der Räumung von Carency u. des Westteiles von Ablain ist, wie jetzt festgestellt wurde, ein in der vordersten Linie eingebautes Feld Geschütz u. eine geringe Anzahl von Behelfsminenwer fern verloren gegangen. Außerdem fielen fünf von nns früher erbeutete französische Geschütze, nämlich 3 kleine Revolverkanonen und 2 Mörser, die als Mi- nenwcrser benutzt wurden, irr Feindeshand zurück. Nördlich von Arras blieb es im Allgemeinen ru hig. Südlich Ailly, östlich der Maas, nahmen wir einige feindliche Gräben. 52 verwundete und 166 unverwundete Franzosen, darunter 1 Bataillonskom- mandeur, wurden gefangen genommen. Drei feind liche Ang ri ffe gegen unsere Stellungen an der Straße Es sey - Flireq wurden abgewicse n. Im Priesterwalde setzten »vir uns im Morgengrauen durch einen Vorstoß in Besitz eines feindlichen Grabens und machten hier einige Gefangene. Oöstlicher Kriegsschauplatz. Nach einem vorübergehenden kleinen Erfolg des Feindes, der uns 3 Geschütze kostete, ist der Vormarsch starker russischer Kräfte bei Szawle zum Stehen gebracht worden. Feindliche Angriffe gegen die untere Dubissa scheiterten. Der Geg ner bat nunmehr auch in die Gegend südlich des Njeinen eilig Verstärkungen herangeführt, Gefechtsbcrührnng mit diesen besteht noch nicht. Bei Angu st o w und Kal mars a wurden feindliche Angriffe abgeschlagen. T ü d ö st l i ch e r K r i c g s s ch n u p l a tz. In dem Nanm südlich der unteren Pilika bis znr Weichsel setzten die verbündeten Truppen den weiter abzichenden Russen nach. Der Brückenkopf von Iaroslan am Tan wurde gestern erstürmt. Schulter au Schulter mit der österreichisch-ungarischen Armee, in deren Verband sic stehen, erreichten die Truppen des Generals v. d. Mar witz die Gegend von Dobro m i l. Weiter südlich wird ebenfalls die Verfolgung rastlos fortgesetzt. Die ver bündeten Truppen'haben vielfach die Gebirgsausgangc gewonnen. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) «Amtlich.) Großes Hauptquartier, 16. Mai. Westlicher Kriegsschauplatz. Nörd lich von Ypern greifen schwarze Truppen seit ge stern nachmittag ohne jede Rücksicht aus eigene Ver luste unsere Stellungen westlich des Kanals bei Steenstraate und Hct Sas an. Bei Het Tas wurden alle Angriffe abgewiejen. Bei Steenstraate dauert der Kampf »och au. Südwestlich von Lille schritten die Englän der mit starker Artillerievorbereitung gegen unsere Stellungen südlich Neuve Chapelle zum Jnfantericangriff, der an den meisten Stellen schon abgeschlagen ist: an einzelnen Punkten wird noch gekämpft. Wei ter süblich beiderseits des L o rc t t o h ö h c u r ü ck e n s und bei Souchcz, sowie nördlich von Arras, bei Neuville, brachen erneute französische Angriffe in unserem Feuer zusammen. Besonders starke Ver luste erlitte» die Franzosen auf der Lorettohöhe, so wie bei Souchez und Neuville. Westlich der Argouneu setzte n w i r » » s abends durch Angreifer in Besitz eines star ken französischen Stützpunktes von 600 Meter Breite und 200 Meter Tiefe nördlich von Villr- sur Tourbe und behaupteten denselben gegen drei nächtliche, für den Feind sehr verlustreiche Gegen angriffe. Viel Material und 60 Gefangene fielen in unsere Hand. Zwischen Maas und Mosel san den auf der ganzen Front lebhafte Artilleriekänipfe statt. Zu Jnsanteriekämpfen kam es nur am West rande des Priesterwal des, wo der Kampf noch nicht abgeschlossen ist. Oöstlich er Kriegsschauplatz In der Gegend Szawle wurde ein russischer Vor stoß mühelos abgewieseu. Die Zahl der dort in den letzten Tagen gemachten Gesungenen über steigt 1500. An der Dubissa, nordwestlich ltgiann, mußte eine kleinere Abteilung von uns stärkeren russischen Krästen weichen: sie verlor 2 Geschütze. Weiter südlich, bei Eriagola, wurden die Russen un ter Verlust von 120 Gefangene» zurückgeworfe». Nördlich und südlich von Angu stow und beider seits des Omulew scheiterten starte rns fische Nachtangriffe unter schweren Verlusten für den Gegner, der 245 Gefangene bei ims zurückließ. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Zivi scheu Piliza uud oberer Weichsel, sowie aus der Front Sambor (40 Kilometer südöstlich Przemasl« Ttrpj - Stanislau befinden die verbündete» Armee» sich im weiteren Vormarsch. Am unteren Sau von Przempsl abwärts leistet der Feind Widerstand Ein französischer Armeebefehl Wie es unsere Gewohnheit bei französische» An griffen mit großen Zielen ist, wird der nachfolgende französische Befehl für die im Gunge befindlich' Offensive nördlich von Arras bekannt gegeben: 10ieme armee, 33ienw corps clchrmste letat-IVIajor: Nack' einem Feldzug vou 9 Monaten, wovon 7 in den Verschanzungen Angebracht wurden, ist cs Zeit, eine endgültige Anstrengung zu machen, um die seindliche Linie zu durchbreche» und Besseres erwartend — die Deutsche» zunächst vom nationalen Boden zu vertreiben. Der Augenblick ist günstig: niemals war die Armee stärker und von einem er habeneren Geiste beseelt. Der Feind ist nach seinen heftigen Angriffen der ersten Monate jetzt auf die Verteidigung seiner West u. Ostfront bc>chränll, wäh rend die neutrale» Nationen dacanj warte», das; wir ihnen durch eine» Erfolg das Zeichen zum Los schlage» geben. Der Feind vor uns scheint nur über einige Di rijionen zu verfügen. Wir sind viermal so stark als er uud haben eine Artillerie so furchtbar, wie üc noch nie auf dem Lchlachtfelde erschienen ist. Es handelt sich heute nicht mehr darum, einen Hand streich zu wagen oder einen Graben zu nehmen. Es handelt sich darum, den Feind zu schlagen. Da rum gilt cs, ihn mit äußerster Heftigkeit anzugreifen u. mit einer unvergleichlich zähen Erbitterung zu vcr folgen, ohne uns um Ermüdung, Hunger, Dnrst oder Leiden zu kümmern. Nichts ist erreicht, wenn der Feind nicht endgültig geschlagen wird Sv möge dem« jeder — Offiziere, Unteroffiziere und Loldaten davon überzeugt sein, daß das Vaterland vvn dem Angen blick an, wo der Befehl zum Angriff gegeben, bis zum endgültigen Erfolg jede Kühnheit, jede Kraft anstrengung und jedes Opfer von uns fordert. Der kommandierende General des 33. Armeekorps, lgez.) Petain. Del Chef des Generalstabes. (Name unleserlich. Besonders interessant ist die Angabe über die deutsche Defensive auf der Ostfront. Oberste Heeresleitung W. T B.- Die Engländer beurteilen unsere Ttcllnug im Westen folgendermaßen: Rotterdam, 14. Mai. Der „Nicuwe Rotter damsche Courant" gibt folgende Auslastungen der „Times" wieder: Das schöne Wetter hat es rrmög licht, die deutsche» Stellungen gründlich aufzutlären. Dabei fanden wir, daß die Deutsche» fast alle beherrschenden Höhe» besetzt haben. Es gibt nur wenige Punkte, die angreifbar smd, und diese haben die Deutschen mit starten Vrrteidiguilgswertcu versehen. Die Straßen find von guten deutsche» Trup pen besetzt und durch gewaltige Artillerie gedeckt Dann sind wir noch von den: Gasanfall bei Ypern mitge nommcn Dic Ergebnisse unserer sonntäglich.'» Ä» grijfe enttäufche». Der Feind war viel stärker vcr schanzt, als wir vermutet hatten. Wir müssen besser