Volltext Seite (XML)
ei de« etzt bt- 1855 iir. Mittwoch, den 18. Mai reSdcn. ler, senen. Mr lichen Familie zusteht. ;e Nr. rcibun- halb 8 in Tut- rbsen. ohl. . >ank. nstundt nnigge- cth und er all- Dank d. M. k aber l Grabe i Herrn ebenden von ei- . wahr- Regen- abe an Erscheint jeden Wochentag früh 9 Uhr. Prett vierteljährlich 15 Ngr. — Inserate werden an den Wochentagen nur biS^Nachmittagi Z Uhr' fiir die nächsterscheinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennige« berechnet. tamens ,d div. »selben )ren in ütz L aus der feinsten weißen Cameelwolle gewebten Abbas der ara- A bischen Männer. Der Mantel ist in Bezug auf seine Form eines derjenigen Kleidungsstücke, welches die meiste Bildsamkeit ! entwickelt hat, eine Eigenschaft, worin derselbe allerdings durch seinen Umfang wesentlich unterstützt worden ist. Dabei ist aber auch in Anschlag zu bringen, daß der Mantel, wenn er einmal angelegt worden, den Beruf hat, den ganzen Inhalt ' zweckmäßig zu vertreten. Er hat sich aber auch willig dem jeweiligen Bedürfnisse gefügt. Der Reiter, der Fußgänger, der Fahrende zu Wasser und zu Lande hat dem Mantel die für ihn eben zweckmäßige Form gegeben. Die Bauernfrau, welche ihre Gartenerzeugnisse mit zur Stadt bringt, hat den Mantel sich anders gebildet als die Städterin, welche eben nur ihre Person seinem Schutze anvertraut, oder welche ihn zum Verkündigen ihrer Vermögensumstände oder des Ranges aus erkoren, den sie in der Gesellschaft einzunehmen die Ehre hat. Der Mantel, als die alleräußerste Hülle des Menschen, ist dasjenige Kleidungsstück, das als Unterscheidungszeichen ge wählt worden ist. Die Fürsten der europäischen Culturländer haben zu allen Zeiten durch die purpurrothe Farbe ihres Man tels ihre erhabene Stelle angedeutet. Nächstdem haben die Rathsherren der deutschen und italienischen Städte des Mittel alters, die fürstlichen Statthalter, die Richter dem Beispiele der Fürsten Folge geleistet. So hat auch die Geistlichkeit aller Völker den Mantel zum Zeichen ihrer Würde benutzt; ebenso die Professoren der europäischen Universitäten, die sich nach den Fakultäten in die Hauptfarben theilten, wobei jedoch keine die gelbe sich erwählt hat. Selbst die Schüler trugen noch zu Anfänge dieses Jahrhunderts eigenthümliche Mäntel. Dabei unterschieden sich Fürsten- und Domschüler durch die mehr aristokratische Schalaune von den Stadtschülern, von denen wiederum hie und da das Chor schwarze und die Currenden blaue Mäntel zum Abzeichen tragen mußten. So findet man auch den Mantel als Unterscheidungszeichen der Nationalitäten: der Croate hat seinen rothen, der Slowake den braunen, der Kaukasier den schwarzen Mantel. So muß der Mantel diene« zum Abzeichen politischer Parteien z. B. der Mantel der Car- bonari. Vorzüglich hat ihn die Bildhauerkunst in ihren Dienst genommen, da er sich als das Kleidungsstück erwies, welches die meiste Bildsamkeit darbietet. Der Rock ist theils Fortsetzung des Schurzes, theils deS Mantels. Er umhüllte ursprünglich nur den Körper vom Halse bis zu den Knieen. Das rauhere Klima fügte demselben Aermel an. Wo die Mode gebietet, hat der Rock größere Bildsamkeit noch bewiesen, als der Mantel. In China freilich, wohin die Mode noch nicht gedrungen, herrscht auch auf diesem Gebiete in Bezug auf Farbe und Stoff eine gewisse Einförmigkeit. Jede Klaffe der Gesellschaft hat für dm Winter, wie für de» Sommer ihre besondere, althergebrachte Tracht, sowie auch ihr vom Gesetz geordnetes Festkleid. Nur den Frauen ist für die Wahl der Kleidung volle Freiheit gestattet und ihnen sind namentlich die bunten Farben überlassen, mit der Ausnahme der citronengelben, die ausschließlich den Personen der kaiser» Unsere Kleidung, i. Auf den niedrigsten Kulturstufen kennt der Mensch gar keine Kleidung; er ersetzt dieselbe theils durch einen Anstrich von Fett, Oel, Fischthran und farbiger Erde oder er führt auch, wie der Australier und Pescherch, ein brennendes Stück bei sich, um die Kälte von sich abzuwehren. Das älteste eigentliche Kleidungsstück ist der einfache Schurz; in den Urwäldern von Amerika wird derselbe aus Baumwollenfaden gefertigt, von den Völkern am weißen Nil und in Oberäthiopien aus dem Felle der Antilopen, in West afrika aus schwarzgefärbtem Grase, auf den Inseln der Südsee aus Binsen oder aus dem Basie des Papiermaulbeerbaumes. In unseren europäischen Costumen findet sich der Schurz nur noch über der eigentlichen Kleidung, um dieselbe vor Verletzun gen zu schützen, welche sie durch die Beschäftigung ihres Trä gers zu fürchten hat. Die Linnenschürzen unserer Köchinnen, die wollenen der Ladendiener, die Lederschürzen der Arbeiter ge ben davon Zeugniß. Der Mantel ist demnächst zu nennen. Er erscheint auf den niedrigsten Culturstufen in einfachster Gestalt, z. B. bei den Kaffern als ein rohes Schaffell, bei den nordamerikanischen Indianern als Büffelhaut. In den Culturländern hat sich der Mantel nach Bedürfniß, wie durch Luxus gar mannichfach ge staltet. Der Mantel der Schiffer, namentlich im Mittelmeer, ist aus einem dichten dauerhaften Wollstoff und gleicht einem Schilderhause, welches stehen bleibt, wenn sein Inhaber heraus geschlüpft ist. Er ist der directe Gegensatz zu den feinen sei denen Domino's der Nobili der alten Lagunenstadt und der Freiberger Anzeiger und Tageblatt.