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Weißerih-Zeitnng Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. V Wrenstag. Erscheint Dienstag« und j Freitag«. Au beziehen durch alle Post« anstalten. nun durch die königl. AmtSbanptmannschaft zu Freiberg dem Stadtrathe zu Geising eine höchste Bescheidung zugegangen, und hat man uns freundlichst ermächtigt, daraus Folgendes dem Publikum als interessant mit- zutbeilen. Die Herstellung der Wegestrecke von der Blechmühle nach Geising und resp. nach Altenberg, durch, dem Localvcrkehr entsprechende, bessere Instand setzung durch die Flurgemeinden und Adjacenten (wie dies bereits von der Blcchmühle über Lauenstein nach Müglitz geschehen), sei zur Zeit noch schon nm deßwillen zu beanstanden gewesen, um nicht dagegen zahlreiche andere, im allgemeinen und ausgedehnteren Interesse des LandeSverkchrs jedenfalls viel wichtigere und dringendere Staatsstraßenbaur zurücksetzen zu müssen. Erscheine es nun ferner »ach dem vorangegebcnen Gesichtspunkte und nach der damaligen Sachlage für den Verkehr der Städte Geising und Altenberg und der Umgegend überhaupt und unzweifelhaft als das nächste und dringendste Bedürfniß, vor Allem durch Beseitigung der gegenwärtigen, überaus un günstigen Wegestrecke zwischen beiden Städten die Seiten der kgl. ÄmtShauptmannschaft bereits cingcleitete Herstellung einer besseren, den Terrainverhält nissen möglichst zweckmäßig entsprechenden Wegcverbinbung zwischen genannten Orten herbei zu führen, so werde auch das königl. Finanzministerium auf die ihm deshalb vorliegenden Anträge, sobald cs nur die Umstände gestatten, weiter einzugehen gern bereit sein, auch werde sich dann die Füglich keit barbieten, daran nach Maßgabe der verfügbaren Etatmittel die bessere, straßenmäßige Instand setzung des Wegelractcs von der Blechmühle bis Geising zweckmäßig anzuschlicßen. Die Fortführung der Straße von Geising nach Zinnwald solle einer späteren Folgezeit überlassen bleibe». — Sonach können wir doch wenigstens der frohen Hoffnung leben, daß endlich und in nächster Zeit die für die Passanten aller Art, namentlich im Winter höchst gefährliche jetzige Müblbcrgstraßc werde beseitigt werden. Die Frage übrigens, ob eS zweck mäßiger sei, die neue Straße auf der Sommer- oder Winterseite anzulegen, dürfte wohl Seiten der Behörden einer nochmaligen, reiflichen Erörterung werth sein. Für die erstere Ansicht möchte die Billig keit des gleich bei der Hand seienden Materials, der geringe Werth der anszukaufenden Grundstücke, und namentlich, weil sie eher und directer in das Innere der Stadt Altenberg führen würde, sprechen; gegen letztere aber die schwierigere und deshalb kostspieligere Herbeischaffung des Materials, die auf die Erwerbung der zu verwendenden guten Wiesen und Felder (und diese Eigenschaft dürfte in hiesiger Gegend wohl auch 24. Januar 1860. Preis pio Quartal 10 Rgr. Inserat« die ^Spalten-Zeile 8 Pfg. Äml-- Md Aimigc-Mt dir Königlich» Wmchis-Armlrr md SladMht M Dippoldiswalde, Mn-Bein md Meader,. Tagesgeschichte. N Dippoldiswalde. Wir halten es für unsere Pflicht, den Lesern dieses Blattes, unter welchen sich kein geringer Theil Aktionäre und sonstiger Freunde deS Steinkvhlcnbau Vereins Gölberode-Dippol diswalde befindet, nach längerer Pause wieder eine Mittheilung über den Stand deö Dippoldschachtes zu geben, wobei wir versichern können, daß solche von uns ans glaubhafter Quelle geschöpft ist. Der Schackt ist nun 528 Ellen nicdcrgebracbt, und zwar fortwährend unter ganz normalen Gcbirgsablagerungen, wie solche eben da ausgetreten sind, wo man Steinkohlen ersunke» hat. Seit Monat October vorigen Jahres geht das Abteufen im Schiescrthon-Gebirge, welches zuweilen von einer sehr geringen, aus grauem und rolhem Sand stein bestehenden Ablagerung unterbrochen wird. Im Jahre 1859 sind 91 ^/so Lachter, demnach über 320 Ellen, ausgefahrcn worden, eine Teufe, die deutlich genug dafür spricht, daß man in dieser Zeit fleißig und rührig gearbeitet hat, und zwar um so mehr, als der Schacht bekanntlich von größerer Dimension ist, als die Schächte der Nachbarwerke. Dermalen wurden monatlich 10 und 12 Lachter Tenfe ausgefahren, woraus von selbst folgt, daß, weil die jetzige Gebirgsart mit sehr unbedeutenden Unterbrechungen bis zur Stein kohle aushält, im Monat Juni die 700 Ellen erreicht sind, welche von verschiedenen Fachmännern als die Teufe bezeichnet wird, welche zur Erreichung der Steinkohle erforderlich sein soll. Von Zeit zu Zeit ist man auf die sogenannte Kohlenblüthe gestoßen. Auf dem Werke selbst sind 57 Mann beschäftigt, und sind das Werk und die bei solchem beschäftigten Arbeiter bis jetzt von jedem Unglück verschont geblieben. Gebe der höchste Bcrghcrr auch künftig seinen Segen und Gedeihen der Unternehmung, welche mit einem ver- hältnißmäßig geringen Capital in kurzer Zeit mit gutem Erfolg auf den jetzigen Standpunkt gebracht worden ist. !! Vom Geissngöberge. Es ist bekannt, daß die Stadt Geising durch ihre Vertretung bereits seit längerer Zeit, sowohl bei den höchsten Landesbehörden, als auch vei dem Landtage, alle Schritte gethan hatte, die Fousetzung der Müglitzstraße von der sogen. Blcchmühle aus nach Geising und Zinnwald zu erwirken. Diesem anerkennungs- und nachahmungswertheil Streben setzte sie dadurch die Krone ans, daß sie bei der letzten, so erfreulichen Anwesenheit Sr. Majestät unseres allverehrten Königs durch Rath und Stadt verordnete Höchstdemselben eine dahin zielende Bittschrift überreichen ließ. Letztere wurde denn auch von dem königlichen Herrn, wie ersichtlich war, mit gnädigstem Wohlwollen cntgegengenommen. In neuester Zeit ist 4