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Freilag, 18. Juni 1837 Gaston Doumergue gestorben Dou- schetsttttteuqr Vr«»d«il-A„ V«ll«eftr.l7, Finenes «>7l1». V0U SelchiM»ft«ll«, vc«t >md vrela»; v«r»i>«t« Ve4dr«ker«l ». li«Ua- r-. ». ». Winkl, polierst«, z« 17, 8«r«nes voi», P»fttch«cki Nr. 10», vaE StadtbaM vr«Nx, Nr. «7S7 Fünf 2999 Im Fall« «nur höherer «ewott, verdot, «Intrrlrndrr «rlrlrd» ftörunge» ha« der vorher odee Merbunglrelbei»« kl« «nlprllch», lall, dl« Sri«"»« >» b-Ichrönllem Umfang«, «k spült« «de, nicht «r,ch«lnt. «rlalln»,,»»« «ft v «»de» «rlcheini I »al «üchtnlllch. «anaNIcher v»»u-,pr«I« durch Irüg«, «lnschl. l» Psg t,». <g ps-. Irögerlohn 1.70: durch dl« Post 1.70 «lnlchllthlich p»stll»e,w«Ilung«gebllhr, »ujllglich »0 Psg. Post.vtsttllgrkd. SIM-Nr. 10 Psg., Sonnabend, n. Festtago'Nr. 70 Psg. «bbestellungen massen spätesten, «In« Woch« vor «blaus der ve»»»,t«lt schrlsilich del« Verla- einge-an-e, sein. Unser« r,r«« dllrseu KI»« Abbestellung«, «nt-egennehme», der vielfach als das eigentliche Haupt des Kabinetts angesehen wurde, übernahm die Finanzen, der frühere Ministerpräsident Monis die Marine, der Deputierte Noulens, bisher Budget berichterstatter, dus Kriegsministerium. Anfang Juni 191-1 demissionierte Doumergue mit dem ge samten Ministerium im Zusammenhang mit dem Gesetz über die dreijährige Dienstpflicht. Bet Kriegsausbruch jedoch trat er als Minister des Aeuhcren in das Kabinett Viviani ein, gab es aber Ende August 1914, bei der Umbildung des Kabinetts Viviani in ein Ministerium der nationalen Verteidigung an Delcassö ab. Er selbst überahm das Portefeuille der Kolonien, das er auch in dem am 3. 11. 1915 neugebildeten Kabinett Briand beibehielt. Mit Brinnd trat er ain 17. 3. 1917 zurück und begab sich dann in politischer Mission nach Russland. Im Jahre 1921 war er kurze Zeit Finanzminister. Dann wurde er Präsident des Senats. Nach dem Sturz des Präsidenten Millerand Infolge des Wahlsieges der Linksparteien und ihrer Weigerung, mit diesem zusammen zu arbeiten, wurde Doumergue am 13. 9. 1924 mit 515 Stimmen zum Präsidenten der Republik ge wählt. Der Gegner Painlcve, der eigentlich Favorit der Linken war, erhielt nur 319 Stimmen. Doumergue entstammte einer alten Hugenottenfamilic und war der erste französische Präsident protestantischen Bekennt nisses. Nach Ablauf seiner 7iährigen Amtszeit zog er sich vor übergehend aus dem politischen Leben zurück und lebte auf seinem Landsitz in Tournefeuille. Er wurde fortan im Volks mund — zur Charakterisierung seiner gewinnenden Erschei nung sei das erwähnt — der „ewig lächelnde Weise von Tournc- feuillc" genannt. Während der kritischen Monate des Sta- v i s k y - S k a n d a l s bot der Präsident der Republik Lebrun ihm im Anschlutz an den Rücktritt des Kabinetts Chautemps die Bildung einer Regierung an, doch lehnte Doumergue zunächst dieses Angebot ab. Erst nach den blutigen Unruhen vom Febr. 1934 und dem Sturz des Kabinetts Daladier lies; sich Gaston Doumergue dazu bewegen, eine „Regierung der nationalen Einigkeit" zu bilden. Er wurde damals im Triumph in Paris empfangen. Bis zum November desselben Jahres stand er an der Spitze dieser Regierung. Er stürzte dann aber über seine Verfass ungsresorm, die den Widerstand der radckal- sozialen Kabinettsmitglieder hervorrief. Seitdem hatte mergue sich vollkommen von der Politik zurückgezogen. Verla«,«u vre'de«. »njelgenpeeg«! dl« Ispattl-, 0 «« drett« gell« I 8it4 sllr 8a»Illem>n«eI-e» I Pf» Z», plah»ll»lch« U»— »U l*i— «—W leiste«, Gaston Dopmelgue wurde am 1. 8. 1893 in Aigues-Vives tm Departement Gard geboren, ist also ein Altersgenosse von Caillaux. Er studierte Rechtswissenschaft und war dann zu nächst Advokat In NImcs (1885—1899). Dann war er einige Jahre als Beamter in den Kolonien, zuerst in Conchinchina, dann Friedensrichter in Algerien. Im Jahre 1893 wurde er für Nimes in die Kammer gewählt und war hier in den Jahren 1895—99 deren Sekretär. Zum ersten Mal Minister wurde er 1992 lm Kabinett Combes, wo er das Portefeuille der Kolonien Innehatte. Unterdessen war er Im Departement Gard gewählt worden. Dem folgenden Kabinett Rouvicr gehörte er nicht an. Dagegen war er in den Jahren 1995—99 Präsident der Kam mer, und dann In Sarricns Kabinett vom 14. 3. 1909 zusammen mit Poincare, der die Finanzen hatte, Handolsminister, ebenso In Elemenceaus Kabinett vom 29. 19. 1999. Hier sattelte er später auf das Ministerium des Unterrichts und der schönen Künste um. Als Clemenceau im September 1999 zurücktrat und Briand Platz machte, trat auch Doumeraue zurück, und hat seither in keinem Kabinett mehr gesessen. Doch wurde er un terdessen in den Senat gewählt. Anfang Dezember 1913 fiel das Kabinett Barthou über die Frage der 1309-Millionen-Anleihe. Zuerst der alte Ribot, dann Jean Dupuy bemühten sich vergeblich, ein neues Kabinett zustande zu bringen. Hierauf erteilte Präsident Poincare Dou mergue den Auftrag zur Kabinettsbildung. Das Kabinett Dou mergue kam am 8. 12 13 zustande. D. selbst übernahm darin das Aeußcre, weil er niemanden dafür finden konnte. Caillaux, Der Führer übermittelt Aelchsverweser Sorthy selne Glückwünsche Berlin, 18. Juni. Der Führer und Reichskanzler hat Seiner Durchlaucht, dem Reichsverweser des Königreiches Ungarn zum Geburtstag drahtlich seine Glückwünsche über- mittest. Britische Reichswirtschafi Zum Abschluß de, Empire-Konferenz Die Konferenz der Vertreter des britischen Weltreich hat sich, bevor sie schloß, einen zufriedenstellenden Verlauf und somit Erfolg bescheinigt. Worin wird dieser Erfolg erblickt? Eingreifende stoffliche Beschlüsse sind nicht gefaßt worden. Der in der Menschheitsgeschichte einmalige Bau des britischen Weltreiches, in seiner Zusammengesetztheit aus selbständigen Staaten, Reichsteilen im Uebergang zur Selbstregierung, Kronkolonien, Schutzgebieten, Fürsten« staaten hat sich in nichts geändert, keinerlei Aenderung wurde auch nur vorgeschlagen, man fühlt sich in dem „regio nalen Völkerbunde" (der immerhin beinahe den vierten Teil der Menschheit umfaßt) so weit ganz wohl. Die ge meinsame Königskrone, die, von Irland allenfalls ab gesehen, nirgends drückt, strahlt über dieser Te lwelt in unvermindertem Glanz. Fragen der Reichsverfassung, so weit bei dem eigentümlich losen Gefüge des „Empire" von einer solchen überhaupt die Rede sein kann, wurden höch stens in allgemeiner Form erörtert, ebenso die Probleme der englischen, der Weltreichs- und der dominialen Politik. Selbst die wesentlichste der Entscheidungen, zu denen man gemeinsam gelangte, die Empfehlung, das Völkerbund statut von den Friedensverträgen zu lösen, konnte natur gemäß nur eins Meinungsäußerung sein, nicht Beschluß. Aehnltches gilt selbst von den Konferenzergebnissen, die innerhalb des Umkreises des Weltreiches bleiben: den Richt linien für die gemeinsame Außenpolitik wie für die Wehr haftigkeit des Eesamtreichs und seiner Teile. Man hat sich über Grundsätze auf diesen Gebieten nicht so sehr geeinigt als die schon vorhandene Eesinnungsgleichheit sich gegen seitig bestätigt. Eine Feststellung, in die im übrigen auch die Anerkennung der praktischen Unterschiede, je nach Lag« und Bedürfnissen der einzelnen Reichsteile, mit ein geschlossen ist. Aber ist das britische Weltreich denn nur eine sweit« geschichtete) politische, und ist es nicht auch eine wirtschaft liche Tatsache? Zweifellos, und trotz aller Unabhängigkeit der Dominions, sind die Neichsteile auch wirtschaftlich enger miteinander und mit England verbunden als mit den übrigen Ländern der Erde' und zweifellos hat man sich »uf der Reichskonferenz bemüht, das Gefühl dieser Verbunden heit zu verstärken, indem man sich üver mancherlei Sonder wünsche aussprach/um den grundsätzlichen guten Willen mindestens zu unterstreichen. Natürlich aber konnte auch das nicht gleichbedeutend mit stofflichen Beschlüßen f«in, wie sie seit Ottawa verwirklicht wurden. Keinesfalls zeigt sich in noch so freundschaftlichen Gesprächen das britische Weltreich als ein Wirtschaftskörper, oder auch nur ein ..Wirtschaftsblock": dazu ist es zu groß, zu vielgestaltig, dazu sind die Beziehungen seiner aus alle Kontinente ver teilten Glieder zu anderen Wirtschaftsgebieten zu eng. Es gibt keine „Empire-Wirtschaft" auch nur annähernd im Sinne der Nationalwirtschaften, und es gibt keinen allbritischen Außenhandel. Von der Wirtschaft her gesehen, ist das Gefüge des britisck-en Weltreiches noch loser als selbst das politische: denn die Wirtschaft der Reichsteile hat, unter anderem, nichts, was der Krone entspräche. Gewiß, Großbritannien bezieht fast ein Drittel (32 bi» 33 Prozent) seiner Einfuhr aus den außereuropäischen Teilen des Empire, setzt nahe an zwei Fünftel (38 Prozent) seiner Ausfuhr dorthin ab. Aber die Ausfuhr beispiels weise der Vereinigten Staaten nach den Ländern dchi Empire einschließlich Großbritanniens selbst ist absolut ge nommen größer als die englische nach den anderen Reichs gebieten, und auch verhältnismäßig mindestens ebenso groß, nämlich gut 40 Prozent der amerikanischen Gesamtausfuhr. Die nichteuropäischen Teile des Empire beziehen aus den USA. immerhin dem Wert nach 62 Prozent dessen, was sie aus Großbritannien erhalten, führen allerdings nach den Vereinigten Staaten weniger als halb soviel aus wie nach den britischen Inseln. Viel ungünstiger vom Standpunkt des „Mutterlandes" aber sind die Verhältnisse beispiels weise im Handel mit dem unmittelbaren Nachbarn der amerikanischen Union, mit Kanada: die Ausfuhr der USA. nach diesem Dominium ist gut dreimal so groß wie die englische, und selbst die Einfuhr von daher etwas größer. Auch Ottawa hat an den relativen Zahlen des britischen Außenhandels nur wenig geändert. Dennoch wäre es ein Fehlschluß, wenn man annehmen wollte, die Offenheit der nichteuropäischen Reichsteile für den Handel mit anderen, verhältnismäßig benachbarten Ländern, ihre durch räumliche und sachliche Naturgegeben heiten bedingten Beziehungen zu diesen Wirtschaftsgebieten müßte in England, oder gar in den Dominions, al» ein absoluter Mißstand, als eine schwere Beeinträchtigung der Reichseinhett empfunden werden. Denn die Weite dieser Beziehungen beweist ja schließlich nichts andere» al» eben die ungeheure Weite, die Bielverbundenheit und Wirt schaftsmacht — des Britischen Weltreiches selbst. Niemals darf man vergessen, wie anders in diesem „Völkerbund" von einer halben Menschenmilliarde die Maßstäbe, di« wirtschaftlichen wie die politischen Gesichtspunkte sind, als Ablösung der deutschen Schiffe Zwei Kreuzer, drei Torpedoboot« gehen nach Spanten. Berlin, 18. Juni. Zur Ablösung unserer in den spanischen Gewässern be- kindlichen Seestreitkriiste sind gestern die Kreuzer „Nürnberg" und „Karlsruhe" sowie die Torpedoboote „Greif", „Kondor" und „Moewe" unter dem Kommando des Befehlshabers der Aufklärungsstreitkräfte, Bizeadmtral Boehm, nach Spanten ausgelaufen. London, 18. Juni. General Franco hat einem Sonderberichterstatter der „Times" eine Unterredung über die Möglichkeit der Been digung des Krieges aus dem Verhandlungswege gewährt, einer Verhandlung, die notfalls auch durch fremde Vermittelung zu stande kommen könnte. General Fronco erklärte zunächst, er wünsche eine Beendigung dos Krieges sobald als möglich, damit Spanien weiterer Menschenverlust und weitere Zer störung erspart werde. Die britische öffentliche Meinung müsse aber erkennen, datz eine riesige Mehrheit, die heute in der bolschewistischen Zone Spaniens lebe, unter Tyrannei stehe und auf eine Befreiung durch dle Waffen der Nationalen warte. Auf der anderen Seite seien die Volschewistenhäupt- linge verantwortlich für Tausende von Verbrechen aller Art, die in ihrem Gebiet seit dem 18. Juli begangen worden seien und sür dle Ne eine exemplarische Strafe verdienten. Deshalb sei das einzige mögliche Ende des Krieges der Sieg der Nationalen, die jeden Versuch, ein Kompromitz zu schließen, als einen Betrug an Spanien ansähen. Agf die Frage, ob es nicht möglich sein würde, das Reglerunassustem sür das neue Spanten, das auf einer ein zigen politischen Partei basiert, umzubauen, um die Mit arbeit aller heute noch abseits stehenden Kräfte zu gewinnen, antwortete der Generalissimus, er glaubte das nicht. Sein Pro gramm sei nicht durch die -Rücksichtnahme auf Personen, son dern durch eine Wertung der Tatsachen bestimmt. Die Er fahrung zeige, daß dle spanische Zivilisation nur durch ein System oerte.tdigt werden könne, wie es das nationale Spa nien proklamiere und errichte. Den fundamentalen Gegensatz zwischen dem nationalen Spanien und dem Chaos der bolsche wistischen Zone habe die britische OefsenUlchkeit noch nicht erkannt, obwohl er von allen denen.verstanden und gewürdigt worden sei, die seit vielen Jahren in Spanten lebten. * '» Ser Monate Heeresbericht Fortsetzung de» Bormarsch«» aus Bilbao — Reich« Kriegsbeute Talamanea, 18. Juni. Der nationale Heeresbericht vom Donnerstag lautet wie folgt: Front von Biseaya: An allen Abschnitten ist heute der glänzende Vormarsch unserer Truppen sortgeseht worden. Die Brigade „Schwarze Pfeile" hat Arzafa, Las Arenas, Agucche und Desierto besetzt und eine 155-mm-Barterie erbeutet. Diese Brigade beherrscht nunmehr die ganze rechte Flußmündung Oer „lächelnde Weise von Tourneseuille" Aum Adleben de- früheren Präsidenten der französischen Republik Paris, 18. Juni. Der ehemalige Präsident der französischen Repu blik Gaston Doumergue ist am Freitag früh in Aigues-BIves (Departement Gard), wo er am 1. August 1883 geboren wurde, gestorben. Mit Gaston Doumergue verliert Frankreich eine der bekanntesten politischen Persönlichkeiten. Seit 48 Jahren ununterbrochen am öffentlich)«« Leben des Staates teilnehmend, wurde er noch im hohen Alter berufen, eine führende Roll« an der Spitze einer „Regie rung der nationalen Einigung" im Anschluß an die Februar-Unruhen des Jahres 1934 zu spielen. Dou mergue war von 1924 bis 1931 Präsident der französischen Republik. Franco: Keine Friedensverhandlungen Deutliche Worte des spanischen StaatSchefS ln elner »rlme-^Merredung von Bilbao. Gestern konnte sie 975 Gefangene machen. „Offiziere" und 29 Soldaten sind übergegangen. Etwa Personen Zivilbevölkerung und 22 gefangengehaltene Offiziere wurden befreit, 899 Stück Viel; erbeutet. Eine andere Heeres gruppe besetzte die Höhen von Ozagara, Uzquirizaga, Orosca und die beiden Berggipfel von-Malmacin. Nach einem glän zenden Angriff auf die Höhen geht der Vormarsch weiter fort. Unter dem erbeuteten, aber noch nicht geordneten Kriegs material befinden sich u. a. 114 Munitionskisten. 139 Kisten Handgranaten 39 Kisten Dynamit, mehrere Lastkraftwagen mit anderem Kriegsmaterial und 14 Lafetten. An allen Front abschnitten sind eine große Anzahl von Milizsoldaten und „Offizieren" sowie etwa 1909 Familien übergegangen. Front von Asturien, Leon, Madrid, Avila und Soria: Leichtes Feuer. Front von Aragon: Der Feind griff unsere Stellungen bei Torrasa (Abschnitt Huesca) an und wurde zuriickgeschlagen. SUdarmee: Der Feind griff «ine nationale Stellung bei Esplel an, wurde zuriickgeschlagen und mußte sich sluchtari'g zurückziehcn. Flugwaffe: -Unsere Flieger bombardierten die feindlichen Stellungen bet Huesca. Gegnerische Flieger bombardierten um 14 Uhr das Hospital von Motril. Eine Person wurde getütet, zehn wurden verwundet. Nummer 148—3«. Iahrg. Sächsische volkssMuno