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Donnerstag, den 10. April 1924 Nr. 86 77. Jahrg e Ml- II. KWeimIi Waid MmMemm. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts. Es werden außerdem verösfenllicht: Die Bekanntmachungen der SladlrSte zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Auf Blatt 479 des Handelsregisters ist heute die Firma „Ehaki" Haus und Küchengeräte, Inh. Lurt Roßberg in Niederschlema, und als deren Inhaber der Kaufmann Johannes Lurt Roßberg in Niederschlema ein getragen worden. (Angegebener Geschäftszweig: Vertrieb von Haus- und Küchengeräten im Großen.) Amtsgericht Schneeberg, den 3. April 1924. . Wer zur Anzeigeerstattung nicht besonder» , . . .. ... Anmeldung freiwillig im Etadtsteucramt nach- zuholcn. In bestrafen ist, wer der Anzeigepflicht nicht oder nicht richtig genügt. Der .»r»«»btrvHch« DoNrircund- nlckUni »glich mll Mmabme der Loge nord kenn- und IteMaaen. Der Preis lür die 34 mm dreüe Tnlonel-UnzeigenzeUe im 4 mlrdlalibezird Ist 10 rFomMenanzeige» uud Llellengeiuch« Bedürchger >L), auswärts IS, Üir die 00 mm brcUe Petil- RektainezeUe S0, auswärts 100, titr dte SO mm breite amü. Lvloneljerte 11, auswärts »1 Lotdpsemitg. Postscheck-aoni», Leipzig Nr. IL22S. Oem«tnde-»iro-a»nt»! d ue, Srzgeb. Nr. 70. Verlag E. M. Gärtner, Aue, Erzgeb. Kernsprecher, Aue «, SSPnitz (Amt Aue) 440, Schneeberg io, Schwarzenberg 551 Drahtanschrift! DottSfreunb Aueerzgebirg«, Schneeberg, den 4. April 1924. Der Stadtrat. — Steueramt. — Amtliche Anzeigen. Unter dem Viehbestand des Wirtschaftsbesitzers Gustav Kunz in Alberoda, Ortl.-Nr. 17, ist die Maul- und Klauenseuche festgestcllt wor den. ! 2» den nächsten Tagen wird durch unsere l Polizei-Beamten eine Hundc-Bestandausnahme vorgenommen werden. Jeder Sund, der am 10. April 1924 gehalten wird, i ist vom Besitzer zur Versteuerung anzumelden. Tritt die Stcuerpflicht im I Lauf« des Steuerjahres 1924 ein, so ist jeder Hund dem Stadtstcucramte Anzetgen-Annabm« Ilir die am Nachmittag erlcheiueade Nummer bis vormittags 9 lthr in den Koupigeschäli-- ltellcn. Ein- iSewädr tär die Ausnahme der Anzeigen am vorgeiämebenen Tage sowie an deslinimtsr Sielte wird nickt gegeben, aum nicht lür die Nichtigkeit »er durch iprech-r auigegedeuen ttnzeigen. — gürltückg. unverlangt -ingesandter öchrtltstüchs nverntmmt die öchryttettuug deine Verantwortung. - Unterbrechungen des iSeschästs- betriebes iegr inden »etne Ansprüche. Lei Zahlungsoerzüg und Konln rs gelten Rabatte als nicht vereinbart. yaupigelrbäslbsieilen in Aue, Uviinig, Schneeberg und Schwarzenberg. « enthaltend die amtlichen Lekanntmachungen der Amtshauptmannlchaft und der Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Slaats- u. städtischen Behörden IN Schneeberg, Löbnitz, Neustädtel, Grünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. WklWANtlWlitili Sperrbezirk ist das verseucht« Gehöft, Bcobnchtungsgeblet der Ort Alberoda uulsrhalb vom Gasthof „Zum kühlen Abend." Cs gelten die gleichen Bestimmungen wi« in der Bekanntmachung der Amtshauptmannschast Schwarzenberg vom 28. Mai 1920 (abgedruckt in Nr. 123 des „Erzgeb. Volksfreundesch. Diese Bestimmungen werden -.... . ... „ . ,, , an den für die Gemeinde üblichen Anschlagtafeln angeschlagen. Die . den 11. April, nachmittags 3Uhr, soll durch den Untcr- Liehbeiitzec werden angewiesen, sich über diese Bestimmungen zu unter- zeichnelen in Oberaffaltcr 1 Schwein (ungefähr - Zentner schwer) vfsent- - „ pH meistbietend vcriteigcrt werden. ! Sammelort der Bieter: Haltestelle Oberaffaltcr. Lößnitz, den 9. April 1924. richten. Die unter dem Biebbestand des Gutsbesitzers Franz Mehlhorn in Oberassalter fcstgestellte Maul- und Klauenseuche ist erloschen. Amtshauptmannschast Schwarzenberg, den 8. April 1924. Die am 24. vorige» Monats bekanntgcgcbcn« Sperrung der Staats- straßc Schneeberg—Karlsbad .o» km 23,8 (Oberwildenthal) bis Landes grenze wird vom 8. April 1924 ab wieder aufgehoben. Die Staatsstraße Wildenil,al—Sauersack bleibt noch gesperrt. Die Amtshauptmannschast Schwarzenberg, am 7. April 1924. Im Gasthaus zum goldenen Anker in Lößnitz sollen Sonnabend, den 12. April 1924, vormittags 9 Uhr, 1100 w. Stämme, 10—19 ein: 130 w. Stamme, 23—36 cm: 17 buch-, 13 birk. Klotze, 19—33 cm: 110 fi. Sl-,n- gen, 8—13 cm; aufbercitet im Stadtwald Abt. 4 (an der Albcrovaer Straße), 10 (an der Pfannensticler Straße), ferner Dienstag, den 13. April 1924, vorm. 9 Uhr, im evangelischen Vereinshause (Herberge) 12 rm Drennhol-, 120 rm Brenn- und Streurcisig, aufbereitet in Abt. 4 im Kirchcuwald; 25 Plätze anstehende Stöcke auf dem Schlage in Abt. 2 Kirchcnwald (rote Halde), gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Lößnitz, den 7. April 1924. Der Rat der Stadt und Kirchenvorstanb. Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden können In den Geschäftsstelle» des „Erzgebirgischen Volkssreundes" it Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg eingesehen werde». Der Zwangsvcrsteigcrungstcrmin vom 12. April 1924, betreffend das i binnen 14 Tagen anzuzetgen. im Grmldbuche für Auc-Iellc, Blatt 148, auf den Ramen der Firma I aufgefordort wird, hat die A> Naab u. Nehm eingetragene Grundstück, wird aufgehoben. Amtsgericht Schneeberg, 7. April 1924. Der Sachverständigenbericht. Deutschland soll zerstört werden! Wir hatten schon vor geraumer Zeit den amerikanischen Ausschuß-General Dawes mit seinen „großen" Landsmann Wilsonin Parallele gestellt. Das stellt sich immermehr als berechtigt heraus. Wilson hatte mit seinen vierzehn Punkten die Welt dumm gemacht, Dawes mit seiner bekannten schneidi gen Antrittsrede. Dem ehemaligen Präsidenten ging die Lust in den Friedensvcrhandlungen zu Versailles aus, dem Gene ral passiert das gleiche Malheur in Paris, wo er zirka acht Wochen an dem Gutachten herummorkste. Nach dem jetzt ver öffentlichten Auszug aus dem 60 Seiten starken Bericht der Sachverständigen haben die beiden Ausschüsse tatsächlich Aus schußarbeit geliefert, d. h. vom deutschen Standpunkt aus. Poincare dagegen wird, wenn er es auch nicht gleich vor der Oeffentlichkeit cingestehen wird, entzückt sein, er hat alles erreicht, was er wollte, vielleicht sogar mehr als er sich träu men ließ. Die guten Vorsätze des Hrn. Dawes sind auf dem heißen diplomatischen Boden von Paris zerschmolzen. Der Rest ist — für Deutschland — nicht mehr zu gebrauchen. Man kann, so scheint es, den langatmigen Bericht der Sachverständigenausschiisse kurz in einen Satz zusammen fassen: Deutschlands wirtschaftliche und damit nationale Versklavung soll verewigt wer den. Schon seit längerer Zeit sahen selbst unsere Negierenden dieses Ergebnis voraus. Von dem Silber st reif der Hoffnung am politischen Horizont war schon seit langem ernstlich keine Rede mehr. Und wenn hier und da Reichsminister noch davon sprachen, daß sich die Aussichten bes serten, so war dies lediglich ein Manöver, um den Wählern ihrer Parteien etwas angenehmes zu sagen. Denn es macht sich schlecht, wenn man so ganz mit leeren Händen vor die Partei versammlungen tritt. In oen Versammlungen der Wirt schaftsführer dagegen ertönten laut die Warnungen, man war da schwarz gestimmt und hat recht bchKten. Es wird unmögliches von Deutschland verlangt. Man behält sich alle Maßregeln vor, die deutsche Wirtschaft zu kne beln und verlangt doch, daß die leeren Euter Milch in un geahnter Menge geben. Darüber, daß auch Käufer für diese Milch da sein müssen, wenn man aus ihr das Reparations- kapital schlagen will, verliert das Gutachten, wie es scheint, kein Wort. Ebenso wenig — und das ist das unerhörteste — darüber, wie lange die Versklamelg dauern soll. Die Leute um Dawes haben es, ebenso wie ihre unfähigen Vorgänger auf zahllosen Konferenzen, einfach nicht gewagt, eine end gültige Höhe der Reparationsleistungen festzu setzen. Sie waren Poincare willfährig, dessen stärkster Trumpf es von jeher gewesen ist, gerade diese wichtigste Frage ohne Klärung zu lassen. Ueber den Zeitpunkt, in dem Deutschland endlich von allen Lasten frei sein wird, darf nicht geredet werden. Denn er ist gleichbedeutend mit dem Beginn des Wiederaufstiegs des geknechteten Volkes und mit der ganz natürlichen Revanche. Das Niemals der angst schlotternden Franzosen hat sich der tapfere General Dawes zu eigen gemacht. In der Neichsregierung, so meldet man aus Berlin, spricht man davon, daß sich weitere umfangreiche Der- handlungen nötig machen merden. Es wird nichts besseres dabei herauskommen, solange Deutschland nicht der wieder geschlossenen Phalanx der Feinde einen festen Will- l e n entgegensetzt. Der 4. Mai ist dafür der Entscheidungstag. Paris, 8. April. „Matin" veröffentlicht einen ausführ lichen Auszug aus dem Bericht der Sachverständigen. Nach einer kurzen Darstellung der Einteilung des Berichts in 1. einen Begleitbrief, den der Vorsitzende, Gene ral Dawes, augenfällig, besanders an die öffentliche Meinung in Amerika, richtet, 2. ein kurzes Exposee über die leitenden Grund sätze, die Arbeiten und die Schlußfolgerungen, zu denen die Sachverständigen gelangt sind, 3. den Bericht selbst, und 4. etwa 10 Anhänge, die von der größten Bedeu tung seien, weil sie den gesamten Text der Statuten der Goldemissionsbank, der deutschen Neichsbahngesell- schaft und der Hypothekengesellschaft für die deutsche JndrpstkAe enthalten, folgt eine Zusammen fassung des Inhalts der einzelnen Kapitel. Die Grundgedanken des ersten Kapitels Uber die Sanie- rungderdeutschenFinanzen sind dem Blatt zufolge: Um das deutsche Budget auszuglcichcn, verlangen die Sach verständigen vom Deutschen Reich eine sehr strenge Kontrolle der Steuereinnahmen. Für den Fall, das trotz der getroffenen Vorsichtsmaßnahmen wiederum die Finanzen in Unordnung geraten bei der Erfüllung der Neparationsverpflichtungen, ist die automatische Einrichtung einer allgemeinen strengen Kon trolle mit den weitestgehenden Befugnissen vorgesehen. Die Sachverständigen schlagen außerdem vor, daß ein Teil der Budgeteinnahmen, wie die Zölle und gewisse Steuern auf den Verbrauch von Tabak und Alkohol direkt an die bei der neuen Goldemissionsbank zu errichtende Kasse abgefiihrt wird. Im zweiten Kapitel über die neue Emissionsbank heißt es, alle Maßnahmen zur Sanierung der deutschen Finan zen würden wirkungslos bleiben, wenn man nicht gleichzeitig die deutsche Währung sanierte. Die Sachverständigen hätten deshalb einen vollkommenen Plan für die Schaffung einer internationalen Goldemissionsbank aufgestellt, die später die Neichsbank, die Rentenbank und die Schachtsche Goldkreditbank in sich aufnehmen solle. Die Goldelnissionsbank, die ihren Sitz in Berlin haben soll, werde mit einem Kapital von 400 Millionen Goldmark ge gründet werden, das in 4 Millionen Aktien, zahlbar in Gold oder ausländischen Devisen, eingeteilt sei. Ein Viertel werde der Neichsbant gegen Vermittelung ihrer Aktiven einschließlich des Immobilienbesitzes zur Verfügung gestellt, die übrigen drei Viertel würden internationalen Zeichnern angebotcn werden, die natürlich im Aufsichtsrat vertreten sein würden. Die aus- gegebenen Banknoten müßten mindestens zu einem Drittel ihres Werles gedeckt sein. Das dritte Kapital besaßt sich mit dem Ruhrgebiet. Es wird darin ausgeführt, die Sachverständigen seien zu dem Ergebnis gelangt, daß die wirtschaftliche Wiederherstellung Deutschlands auf die Dauer nur unter der Bedingung gesichert werden könne, daß die wirtschaftliche Einheitdes Reichs wieder bergest eilt werde. Ohne zu der militä rischen Besetzung des Ruhrgebiets Stellung zu nehmen, erklären die Sachverständigen, es sei notwendig, Dcutschland diefreie Verfügung über seine Z o l l e i n nah m en, S t a a ts be s i tz u n g en und Eisenbahnen in den besetzten Gebieten w i ed e r zu g e b e n. Die Eisen bahnen des Nuhrgebietcs und des Rheinlandes sollen durch alliierte Vertreter überwacht werden, um die Sicherheit der Besatzungstruppen zu gewährleisten und die eventuelle Wieder aufnahme des Besetzungsgebietes zu ermöglichen. Im vierten Kapitel, das die Reparationszah lungen im engen Sinne behandelt, schlagen die Sachverstän digen vor, daß man Deutschland eine von Jahr zu Iabr ge ringer werdende Herabsetzung seiner Verpflich tungen gewähre. Deutschland solle zahlen im ersten Jahre 1 Milliarde Goldmark, ausgebracht durch eine internationale Anleihe von 800 Millionen und durch Verkehrssteuern non 200 Millionen, im zweiten und dritten Jahr ie 1200 Millio nen, im vierten Jahr 1750 Millionen, vom fünften Jahre ab jährlich 2460 Millionen, die durch die verschiedenartigsten Ein- nahmcgnellen sichergestellt werden sollen. Vom sechsen Jahre ab werde die Nc"arationskommiRou von Deutübland h ö berc Zohlungcn verlange n. die neu ein m vom , Komitee Dawes bestimmten Vesseruugs s ch e i n festgesetzt l werden sollen. Die obengenannten 2460 Millionen sollen sich aus folgenden Posten zusammensetzen: Budgeteinnahmen (dar unter 300 Millionen Verkehrssteuern) 1500 Millionen, Eisen bahneinnahmen 660 Millionen, Einnahmen aus der Hypothsk auf Industriebesitz 300 Millionen. Die R e i ch s ei s en b ah n e n, mit denen sich Kapitel befaßt, sollen auf 50 Jahre an eine Gesellschaft mit einem- Kapital von 26 Milliarden Goldmark konzetiert werden. Dies Kapital soll bestehen aus 2 Milliarden Vorzugsaktien, die zu X zugunsten der Gesellschaft verkauft werden sollen, 13 Milli arden gewöhnliche Aktien, die entsprechend dem Gewinn dK Gesellschaft veränderliche Dividenden tragen und der deutschen Regierung übergeben werden sollen, 11 Milliarden bevorrech tete Obligationen, zu 6 Prozent (5 Prozent Zinsen und > Pro zent Tilgungsrate), wobei die Tilgung in 37 Jahren vom vierten Jahre ab gerechnet durchgeführt werden soll. Diese letztgenannten sollen der Neparationstommission übergeben werden und nach dem vierten Jahr entsprechend obigen Be rechnungen 660 Millionen Goldmark einbringen. Die ReM- rationskommission wird ermächtigt, die in ihrem Besitz befind lichen Obligationen auf dem internationalen Markt auzubietim und auf diese Weise sofort etwa 10 Milliarden Goldmark flüssig zu machen. Um diese Flüssigmachung zu ermöglichen, sieht der Sachverständigenbericht Garantien für die interna tionalen Zeichner vor: 1. Ein interalliiertes Fideitounniß vertritt im Aussichts- rat der Gesellschaft die nichtdeutschen Obligationsbeiltzer. Falls in einem Jahr durch mangelhafte Verwaltung die Finanzen der Gesellschaft gefährdet sein sollten, wird dies Fideikommiß als bald die Funktionen eines Generaldirektors, übernehmen und mit beträchtlichen Vollmachten ausgcstattct werden, die es auch ermächtigen, die Tarife zu erhöhen. 2. Die zur Verzinsung und Tilgung der bevorrechteten Obligationen erforderlichen Summen werden unmittelbar von den Bruttoeinnahmen und nicht vom Nettogewinn der Gesell schaft erhoben. 3. Wenn trotzallcdem die Zahlungen der Eisenbahngesell schäft an die Neparationskommission für die Verzinsung und Tilgung der Obligationen nicht ansreichcn sollten, wird die Neparationskommission das Defizit dadurch decken, daß ste Teile gewisser Steuern, die sie jährlich an die deutsche Finanz verwaltung abzuführen haben, zurückbchält. Somit wird dos Reich in letzter Linie verantwortlich gegenüber den Obligations besitzern sein. 4. Der Bericht sieht ferner die Ausgabe von 5 Milliarden Obligationen auf G a r a n t i e g ru n d l a g e des indu- striellenBesitzes Deutschlands vor, die der NeparationD kommission übergeben werden sollen. Diese Obligationen er fordern also bei 5 Prozent Zinsen und 1 Prozent Tilgungs rate 40 Jahre hindurch jährlich 300 Millionen Goldmark. Mit der Verwaltung dieser Annuitäten wird ein Treuhänder l»e auftragt, der die Zinsen jener Hypotheken einzuziehen Hot. So wird jeder belastete Besitzer gezwungen, diese Zinsen M zahlen, falls er nicht der Beschlagnahme oder dem Verkauf seines Hauses sich aussetzen will. Außerdem ist die deutsche Negierung für diese Zahlungen verantwortlich. Falls dke Zahlungen ansb leiben, wird die Reparatiomr- kommission die Verzinsung und Tilgung der Obligationen durch Einbehaltung der 6 teu e rn sicher n, die sonst du die deutsche Finanzuerwaltung abzuführen wären. Die Eil - bchaltung soll auf Grund eines ähnlichen Systems erfolgen, wie bei den Eisenbahnobligationen. Diese Garantie setzt die Neparationstommission in den Stand, 5 Milliarden Hypo- thekenobligationen auf dem Geldmarkt anzubieten und rafry flüssig zu machen. Jedem Defizit unter einem dieser .Kapitel entspricht also, so bemerkt „Matin"/eine gleichwertige Forde rung gegenüber anderen Kapiteln. Ein Defizit bei den Eisenbahnen oder Hypotheken würde durch Mittel ads den fiskalischen Einnahmequellen reichlich gedeckt werden, Lie: über die vorgesehenen Beträge hinaus erhoben würden. Mit Recht hielten die Sachverständigen dies letzte Problem für schwieriger als die Frage, wieviel und wie Deutschland zahl-str könne. - ! Sic schlagen die Errichtung eines ständigen Komitees, bestehend aus 5 Fachkommissaren vor, zu den6n ein von der Reparationskommission vorzuschlagender und vrlr den Regierungen zu genehmigender Vorsitzender hinzukommen soll. Dies Komitee soll die Aufgabe haben, einerseits die Kotz»,