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HoWeiMOWerAMlger .ugvpret» monatlich 25 — M. durch Boten frei in- Hau» Linien, beiAbhotung in den Ccähiigssicllen 24— M., Wocho»- Uuicn S.75 M. Bei Postbezug vierlcljahrlich 75>.— M. cinschl. s^ü'ivi^svdi-dr. Einzcyie Nr inm.r 1.25 Mk. Ausgabe werüngöch i n.v»'i.:a>--'. ^aUö buch höhere Ermatt, Betrieb;-itörnng, Cire k. k- erre, Auospcnung der Anzeiger vcispcilet oder nietet erschein,, ist der Verlag nicht zuin Ersatz verpachtet. — Boslschccktv.ua Leipzig 4V2I1. WeschästLstellc: Hohenstein-Ernstthal, Bahnstr. L. zugleich LierlmWiM Tqeiliik und Smdskstt TaMitt «nretaenprei» die »gespaltene Narpu«zetle S A) M., NeNam» -eile 8 — M.; bei Wiederholungm tarifmäßiger Jtachlaß. —. l.,iiskun>tserteiiung und Vermittlung von schriftlichen Angeboten 2 — Mk. — Anzeigenamgabe durch Fernsprecher schlicht ;eden i-Uran sprach aus. — Bei zwangsweiser Einziehung der An. zeige, gebühren durch Klage oder im Konkarosalle gelangt der volle Bekag unter Wegfall der bei svsorttger Bezahlung ba- wi iglcn Abzüge in Anrechnung. — Fernsprecher Nr. ,51. — Aireijjkk für L)c^cnstoittErilsrtl>il, Oborürnglnitz, Wolsdorf, Langenberg, Aleinsdorf, Falken, ^angencbursdorf, 2^eichenbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Ripdorf, Lrlbach, ^llirchberg, Ursprung, Müjtenbrand, Alitte!bach usw. M. 181 Roms, »c» 17.3i« rrrr zs. 3»-rs«, 3« der Schwede. In Berlin ist Hochbetrieb. Die Männer der Negierung arbeiteten selbst am gestrigen Sonntag. Das Reickskabinett hielt gestern nachmittag im Reichstag eine Sitzung ab. In dieser referierten, wie uns eilt Drahtbericht meldet, Reich ssiuanzministcr Hermes und Staatssekretär Schröder über die laufenden Verhandlungen mit dem Garantiekomitee, das inzwischen Berlin verlaffen hat, um in Paris über die bisherigen Verhandlungen mit der hicichsregierung Bericht zu erstatten. Die in- ncrpolitische Lage war nicht Gegenstand der Kabinettsbcsprechung. Ob überhaupt das K a- b i n c t t erweitert werden must, ist eine Frage, die inan an zuständiger Stelle gegen wärtig nicht unbedingt bejaht- Eine bestimmte Entscheidung in der innerpolitischen Lage werden erst die nächsten Tage bringen können- Damit würde also der Zustand cintrcten, dnst alles denn alten bleibt. Vis znm gewissen Grade natürlich nnr, denn daß der Zusammen- schlust der S. P. D- mit der U S. P. zu einer Arbeitsgemeinschaft nicht ohne Einfluß auf die anderen Parteien des Reichstags blei ben würde, war vorauszuseben- Der Gedanke, zwischen der Deutschen Volkspartei und dem Zentrum einen engeren Zusammenschluß, eine Art Arbeitsgemeinschaft zu schaffen, ist wieder aufgetaucht und augenblicklich Gegenstand von Besprechungen. Auf Zcntrumsseite spielen be- l anders die Träger des Gedankens, Steger- wakd und Brauns, die führende Rolle. Man denkt bei diesen Verhandlungen, wie von par lamentarischer Seite verlautet, auch daran, die Bayerische Volkspcrttei und die Demokraten auszunehmen und so einen Bürgerbund der gc- mäßigten Fraktionen All schassen. Die Aus sichten bei den Verhandlungen werden als günstig bezeichnet. Cs ist wahrscheinlich, daß sich der kommenden Arbeitsgemeinschaft zwischen Deutscher Volkspartci und Zentrum auch die Demokraten anschliestcn werden, während die Bayerische Volkspartei wohl nur für den Wablkamps irr Betracht kommt- Auf diese Weise ergibt sich nunmehr das Bild, daß der von der Linke,: unternommene Schritt auch dazu fübrt, bei den bürgerlichen Parteien eine Zusammenarbeit in die Wege zu leiten, die dem Gedeihen des Ganzen gegenüber der jetzi- aen Zerrissenheit unter Umständen sebr dienlich sein kann. Von Zcntrumsseite ivird auch die Forderung erhoben, die Deutschnationalen in die bürgerliche Arbeitsgemeinschaft mit cinzu- bezieben, da man beim Bürgerblock einen gro ßen Teil der Landbevölkerung nickt oknc wci- teres ausschalten könne- Vorher allerdings müßte, so verlangt man, der Trennungsstrich zwischen den gemäßigten Elementen und der radikalen Gruppe gezogen werden. Cs ist kaum anzunchmen, daß ein derarti ges politisches Gebilde Wahrscheinlichkeit wird. Es wäre der wiedererstandcne Rechtsblock seli gen Angedenkens- Der Kampf der Meinungen würde in verstärktem Maste auftreten, unter der Parole: die rechts, bie links! Kein ernst hafter Politiker denkt beute an eine Ausschal tung der Sozialdemokratie, und doch käme jenes Mittel einer solchen ziemlich nahe Die „Ger mania" bemerkt hierzu: Die Entwicklung kann dazu führen, daß der Plan greifbarere Gestalt annimmt. Es wäre falsch, nun gleich von einem Bürgerblock zu sprechen, der in unver söhnlichen, Gegensatz zu den, sozialistischen Block geraten müßte- Aber die Stunde scheint günstig, jetzt endlich die breite Basis zu schas sen, auf der die gen,einsame Arbeit aller wah ren Versaffungs- nnd Staatsfreunde möglich ist- Mir zweifeln, daß diese Ansicht in weiten Kreisen Anklang finden wird, denn auch die Deutschnationalen werden kaum einem Aufgaben verschiedener Parteigrundsätzc znstimmen- And das wäre doch wobl die Voraussetzung für den sogen-Bürgerblock. Als Ergebnis der bis herigen Beratungen stellte ein Parlamentarier, der an den Verhandlungen beteiligt war, fest, baß die Gesamtlage eber eine Verschärfung in der Richtung einer Reichst agsauflö- sung erfahren bat, als eine Klärung und Entspannung- Obgleich die Fraktionsmehrhei ten aller beteiligten Parteien eine Reichstags- auflösung ernstlich vermeiden wollen, sei doch obnc Frage bei den Verhandlungen mit dem wieder in Berlin eingetroffenen Reichspräsi- deuten ein starres Festbalten der Mehrllcits- sozialdemokraten an der Ausdehnung der Koa lition auf die Anabhängigen erkennbar gewesen. Für die Demokraten und ebenso für das Zen trum sei aber diese Forderung nicht annehmbar, ohne eine gleichzeitige Ansdebnung der Koali tion auf die Deutsche Volkspartei. — Wir verzichten einstiveilen darauf, alle die Gerüchte wiederzugeben, die in Verbindung mit dieser Frage aus Berlin in das übrige Deutschland gelangen, und die u a. eine völlige Umbildung der Regierung weissagen. Vorläufig ist alles noch in der Schwebe- Zu der Angelegenheit schreibt die Zeitung ,Der Deutsche": „Das eine steht jedenfalls schon jetzt fest, daß für den Fall einer Rcichs- tagsauflösung diese vier Parteien (gemeint sind die für die Arbeitsgemeinschaft in Frage kom menden Parteien: Zentrum, Deutsche Volks partci, Demokratische Pattei nud Bayerische- Volkspartei) eine politische Einheitsfront bilden werden- So hätten schließlich die Aufregungen in den letzten Wochen das Gute zur Folge ge habt, daß wir uns endlich auf dem Wiege zu festen parlamentarischen Mehrheitsvevhältnissen befinden würden." Ei« SMMschlah? Ein Leitartikel des „Daily Chronicle" den- tct darauf hin, daß die englische Regierung er wägt, den europäischen Alliierten den Erlast ihrer Schulden anzubitten, nm dadurch die Herabsetzung der Reparationssumme und eine internationale Anleihe zu ermöglichen. Auch sonst stößt man auf viele Versuche, das Pu- blikum auf eine solche Lösung vorzubereiten. Laut „Outlook" gingen den internationalen Bankiers bereits Anfragen zu, ob sic bereit seien, nach Paris zurückzukehren, um die An leihe zu bemcrkstelligen, welche Frankreich noch vor kurzen, verwarfen hat. Der malische Delegierte in der Repara- tionskomulission, John Bradbury, ist in London eingetroffcn und hatte zahlreiche Be sprechungen in, Schatzamt. Der Londoner Be richterstatter der „Chicago Tribune" will erfah ren haben, daß Bradbury von Poincarse die Zusicherung erhalten habe, daß dieser bereit sei, Zugeständnisse zu machen, wem, Frank- reich? Interessen geschützt würden- Die eng lische Regierung wird sich dem genannten Blatte zufolge hauptsächlich damit beschäftigen, wie ein Ausgleich mit den Vereinigten Staa ten zustande kommen könnte. Frankreichs Gegenzüge. Paris, 16. Juli. Was der „Temps" angckündigt kuckte, bestätigt sieb. Frankreich stellt sich auf den Standpunkt, daß ein Moratorium nur gewährt werden könnte, wenn hewiesen würde, daß Deutschland alle ihm zur Ver fügung stebenden Zahlungsmittel für die Re- parationcn auswendet- Wenn dagegen nach der Anschauung Frankreichs bewiesen würde, daß dies nicht der Fall ist, werde die Reparations kommission das Moratorium nicht gewähren, sondern müßte die absichtliche Verfehlung der Rcichsrcgierung feststellen. Daun hätte sie den alliierten Regierungen die zu ergreifenden Mast nahmen vorzuschlagen. Als solche Maßnahmen stellt Pertinar im „Cckw de Paris" auf: eine Reform des Budgets, der deutschen Währung, Straftnaßnabmea und Garantien, außerdem aber müßten die Raturallieferungen Deutsch- lands verstärkt werden. Cr erfährt, daß das Moratorium in dieser Gestalt die Form einer Straftucißnabwe annc^me. Würden die alliier ten Regierungen sich anschicken, dielen Wunsch Frankreichs zu übersetzen, dann müßte dieses sofort gegen Deutschland Sonder maß- nahmen erctreilen. Daher würde nuck. keine Begegnung zwischen Lloyd George und Poin- egree stattsinden, wenn nicht vorher fcstoestcllt wäre, daß die Anschauung Frankreichs durch- gesetzt würde. Einstellung der deutsche» Zahlungen. tu. Paris, 17. Juli. In einer vom deutschen Botschafter der französischen Regie rung übergebenen Rote wird erklärt, daß Deutschland nicht mebr in der Lage ist, die Zahlungen für das Ausgleichsverfahren zu leisten. 7 Spsrlos oers-mMn. Die Jagd nach den Mördern Rathcnaus ist noch immer ergebnislos geblieben. Es hat sich herausgestellt, daß alle bisher gemeldeten Spuren sich als irrig erwiesen Haden. Bei Nachprüfung durch die Polizei konnten die Verdächtigen in jeden, Falle sich über ähre Persönlichkeit einwandfrei ausweisen, so daß es fraglich erscheinen mnß, ob sich die Mörder überhaupt jemals in dem Fahndungsgebiet auf- gehalten haben- Trotzdem liegen wieder Nach- richten vor, die über neugcfundcne Spuren melden- So wird aus H a n n o v c r gemel det, daß am Freitag vormittag Landjäger zwei Verdächtige verfolgt hätten, deren Kleidung derjenigen der Täter ähnelte- Als die Beam ten sie in der Räbe von Peine erreichten, hätten die Verdächtigen btt dem Anruf dcr Landjägcr auf diese geschossen, woranf die Be amten ihrerseits das Feuer erwidert und einen der Täter verwundet hätten- Sondcrbarerweift sollen die Täter aber trotzdem entkommen sein. Nach einer anderen Meldung aus Braun schweig sind auf den, Bahnhof Ablum durch eine» Landjäger zwei Männer fcstgenommcn worden, die dem Signalement der Rathenau»! Mörder entsprechen. Sie wurden in das Amts- gerichtsgefängnis Königslutter übergefühtt, wo nähere Nachforschungen über ihre Personalien vorgenommen werden sollen. Die Einleitung des gerichtlichen Verfahrens. Auster auf Fischer und Kern fahndet die Polizei auch noch auf einen gewißen Günther- Brandt, der der unmittelbaren Mittäterschaft verdächtigt wird. Die Ermittelungen haben cr- gedcn, daß Brandt vor einigen. Tagen ans Berlin geflüchtet ist. Inzwischen sind alle Per- sonen, die der Täterschaft, Teilnehmerschast, I Begünstigung oder Mitwisserschaft beschuldigt wurden, den zuständigen Gerichten zugeführt wmden. Cs bandelt sich insgesamt um 23 Per- I sc-oen, u- a. un, den Handlungsgehilfen Rudolf I Heinze aus Dresden mrd den Kapitänleutnant Friedrich V- Abendroth aus Dresden, die der I Mitwisserschaft bezw- der Begünstigung bc- I schuldigt werden Die übrigen Ramen haben ! nur bereits veröffentlicht- Neue Verhaftungen Aschaffcn b n rg a- M-, l 6. Juli. Aus der Richtung Gmünden wurden au, Frei tag abend zwei junge Leute, die von dort ka men, angetzalten. Nach Kleidung und Aus- seben scheint cs, daß die Beschreibung der oer- solgten Mörder Rathcnaus auf sic zutrifst- Dic Auswcisc und Fahrräder wurden den jun gen Leuten abgenommen- .Heute vormittag ivurden sic den Gerichtshctzörden zur näheren Personalfeststelluna zugeführt. Die Ermittclun- gcu, ob cs sich tzier un, die wirklichen Täter bandelt, sind noch nicht abgeschlossen. Dit östemichW RMzrtsim. Wien, 16. Juli Der österreichische Nationalrat arbeitet zurzeit an dem Finanz plan der Regierung. Cs wurde das Gesetz zur Errichtung der neuen Notenbank erledigt und nun soll das hü eich über die innere Anleihe au die Reibe kommen. 400 Milliarden Kro nen soll das Ergebnis der inneren Anleihe bringen und jetzt schon macht das Defizit Oesterreichs 1000 Milliarden Kronen aus. In weiten Kreisen steht man den Bemühungen der Regierung mit sebr geringen, Glanben an Er folg gegenüber. Dic Kaufe der fremden Va luten geben ein trauriges Bild der Lage in Oesterreich. Die deutsche Mark ist auf 65jft gestiegen, der Dollar kostet 30 500 Kronen und in Dollar muß Oesterreich Fett und Mehl be zahlen- Ein Kilogramm Schweinefett kostet bereits mebr als 10 000 Kronen, der Laib Brot muß seit heute mit 1700 Kronen, die berühmte sogenannte Kaisersemmel mit 100 Kronen bezahlt werden. Die wichtigste Da- luta für Oesterreich, die tschechische Krone, stellt ans 695 österreichische Kronen. In tschechoslo wakischer Krone müssen Kohle und Zucker, die aus der Tschechoslowakei kommen, bezalllt wer den. Die „Neue Zeitung" sagt, der Bundes kanzler müsse nunmehr ein offenes und unzwci- ftlbast deutliches Wort zu den Großmächten sprechen und einen Beschluß des Nationalrates vemulassen, wenn bis Mitte August von außen I keine Hilft komme, müsse das Ministenum zu- I rücktrtten und die Nationalversammlung erklä- I rcn, daß aus itzrcr Mitte kein vercmtwortliches I Ministerium mebr gebildet werden könne- Das Anschlußbegehren, die einzige Rettung l In Wien sanden 22 von der sozialdemo- I kratischcn Partei cinbcrnfene Massenversamm lungen statt, in welcher gegen den Finanzplan I der Regierung Stellung genommen und als I einzige Rettung Oesterreichs Anschluß an I Deutschland bezeichnet wurde- Im Parlament traten znnschcn den Par- I tcien über das Regierungsprogramm insofern I Schwierigkeiten ein, als die Sozialdemokraten I die Erledigung einer Reitze sozialpolitischer ! Vorlagen wie Verbesserung des Arbeitslosen- I versicherungsgesctzcs, Erhöhung der Arbeitslosen- Unterstützung, rasche Erledigung des Wohnungs- anfordcrungsgesehcs und Revision des Mieter schutzes verlangten. Mischer wichst«. Berlin, 15. Juli. Präsident Löb« eröffnet die Sitzung. — Angenommen wird ein Gesetzentwurf über dic Ersatzpflicht für be schädigte Reichsbanknotm, nach dem für in b«. schädigten, Zustande zurückkommende Banknoten Ersatz nnr geleistet wird, wenn das besondere .Kennzeichen aus den, Reststück vorhanden ist. - Ferner wird angenommen ein Ergänzungs gesetz, bctr- die Metallreserven der Metall- notenbanken. Anacnommcn wird dann weiter ein Antrag aller Parteien, der eine Denkschrift über Fra gen der Woblsabltspflege einschließlich der Ar- mcnfürsorge verlangt. Diese Angelegenheiten sotten von, Innenministerium aus das Arbcits- Ministerium übergeben. Cs soll eine Neurege lung des Wolllfabttswesens und des Armen- wescns erfolgen, damit anch diejenigen Bedürf tigen Unterstützungen erlangen können, die bis her mittellos dastanden. Der Gesetzentwurf zur Errichtung eines Reichspolizciamtes und von Landeskriminalpolizcibetzörden wird dem Rechtsausschuß überwiesen. Cs folgt di, zweite Beratung des Gesetzes über die Pflichten der Beamten zu« Schutze der Republik. Nach der Ausschußsaffung ist jeder Reichst'«- amte auf die Rcichsverfostung eidlich zu ver pflichten. (Eine Inhaltsangabe dieses Entwur fes bähen wir bereits mitgeteilt.) Abg- Steinkopf (Soz.) berichtet über die Vcrllandlunoen des Ausschusses, der di« Regierung ersucht, die Pcrsonalrcserate nur zuverlässigen Republikanern zn übcttraaen und dafür zu sorgen, daß in, Dienste btt den Be hörden keinerlei parteipolitische Propaganda ge trieben wird. Abg. Schulze-Berlin (D-N) ke^nt I das vorlieaende Gesetz als zu weitgehend ab. A^'g Dr- Höfle tZcntr): An den wolll- I erworbenen Rechten der Beamten darf nicht I gerüttelt werden. Die ablehnende Haltung ge gen diesen Entwurf nehmen aber nur Kreise ein, die jedes Gesetz der heutigen Regierung alllehnen. Abg. Dr. Scholz (Dtsch- Vp): Bei 1 dicker Erörterung hat man den Eindruck, als I ob „rechte Hand,' linke Hand, beide vertauscht!" I ist. Die Rechtsparteien treten für die verfaß sungsmäßigcn Grundsätze ein und für die freie Meinungsäußerung, während die Linke eine starke Sehnsucht nach dem Okrigkeitsstaat, .Kabinettsjustiz und mittelalterlicher Schreckcns- lnun»er zeigt. Ein interessanter Zwiespalt zeigt sich auch in der Seele der hoben Rttchsrcgie- rung; im Ausschuß wurde von der Regierung immer wieder erklärt, daß cs sich ja um gar nicl-ts Neues handele, daß alles schon längst im Reichsbeamtcngesetz stelle und daß die ganze Geschichte außerordentlich hannlos sei, daß an dem augenblicklichen Zustande gar nichts ge ändert werde. Wenn dem so ist, dann sind wir der Meinung, daß das ganze Gesetz durchau»->ich1 notwendig ist. . Imnmministcr Dr Köster: Die Spre cher der Rechten haben sich hier zu Herolden dcr Beamtsufreiheit ^mackst. Wir verbitten