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griS««g -es Lezikk» AazrlgeupreU: Die 4» Millimeter »reite Petltzell« 29 Netchtpfennkge. Slngesan-1 «n» Reklamen »0 Reichtpfennige. Kieses Sla» enlhSN -le amllschM Bekannlmachuu-e» -ell Amtshauptmannschaft, -es Amtsgericht» «»- -es Sta-lralL zu Dippot-iswal-e 1 Bezaglprel«: Für «lnen Monat 2 Nelchimar» I mit Zotragen, einzeln« Nummern IS Nelcht- K Pfennige. Gemeind« - Verband« - Girokonto j Nummer I Fernsprecher: Amt Dippoldit- ; »aide Nr. ». Postscheckkonto Dresden 12 548. Weitzeritz Jeidmg Tageszeitung mH Anzeiger Wr Di-pvMswal-e» Schmieöeberg U.A VerantwvrMche» Aedakteurr Kelir Jeba«. - Dm» und Verlag: Earl Jehne im NiVssI-imoat-e. Nr. 254 Sonnabend, am 29. Oktober 1927 93. Zchrgang Die Gemeinden Höckendorf, Ruppendorf, Borlas, Beerwalde und Paulshain haben sich zu einem Zweckverbande mit dem Namen Gemeindeverband Höckendorf und Um gegend zur gemeinsamen Anstellung einer Gemeindekrankenschwester zujommengeschlossen. Die Satzung, die vom Bezirksausschuh gem. W 7, 162 Ge meindeordnung genehmigt worden ist und Bestimmungen über Zweck und Namen, Geschäftsführung und Verwaltung des Ver bandes, die Gemeindeschwester, Aufbringung der Mittel, Bekannt machungen und Auslösung des Verbandes sowie das Inkrafttreten der Satzung enthält, liegt in der Zeit vom 1. bis 15. 11. 1927 bei der Amtshauptmannschaft aus und kann in den Dlenststunden ein- gesehen werden. G. 17 b Gpo. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 28. 10. 1927. Die mit Bekanntmachung vom 21. Juli 1927 über die Orte Dittersdorf, Glashütte, Schlottwih, Hausdorf, Reinholdshain, Cunnersdorf, Reinhardtsgrimma, Luchau, Iohnsbach, Bärenstein, Börnchen b. L., Liebenau, Lauenstein, Berthelsdorf, Ober- und Niederfrauendorf, Falkenhain, Börnersdorf, Hennersbach, Döbra, Wattersdorf, Geising, Altenberg, Breitenau, Oelsengrund, Dönsch ten, Elend, Fürstenwalde, Fürstenau, Hirschsprung und Löwen hain verhängte Hundesperre wird aufgehoben. G. 3 b Tollw. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 28. 10. 1927. Die Eisenbahner-Mohnungsbau-Gesellschaft m. b. H. in Dres den beabsichtigt, die Tage- und Schmu^sKlosett- und Küchen-)Ab- wässer, die aus ihrem auf Flurstück Nr. 717 des Flurbuchs für Altenberg errichteten Fünffamilienwohnhause anfallen, durch den Bahngraoen in die Biela abzuleiten, nachdem die Schmutzwässer in einer Omsgrube vorgereinigt worden sind. Die Unterlagen können während der Dienststunden an hiesiger Amisstelle eingesehen werden. Gemäh Z 33 Absatz 1 des Masser- gesetzes wird dies mit der Aufforderung bekannt gemacht, etwaige Einwendungen gegen dieses Vorhaben binnen zwei Wochen, von dem auf das Erscheinen gegenwärtiger Bekanntmachung folgen den Tage ab gerechnet, bei der unterzeichneten Behörde anzu bringen. Einwendungen, die nach Ablauf dieser Frist erhoben werden, bleiben, soweit sie nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhen, wegen Fristversäumnis unberücksichtigt. L. — A. 8 — Dippoldiswalde, am 28. Oktober 1927. Die Amtshauptmannschaft. Vorauszahlungen auf Einkommen- und Rörperschaftssteuer. An die Bezahlung der am 19. Oktober 1927 ohne Schonfrist fällig gewesenen Vorauszahlungen an Einkommensteuer der Ge werbetreibenden und Körperschaflssteuer wird hierdurch öffentlich erinnert. Wer die geschuldeten Vorauszahlungen nicht rechtzeitig abge- führk hak, wird hiermit auf Grund von g 314 der Reichsabgaben ordnung aufgefordert, die Rückstände nebst Verzugszinsen bis zum 5. November ds. 2s. an die Finanzkasse Dippoldiswalde abzu führen. Eine besondere schriftliche Mahnung ergeht nicht. Nach Ablauf dieser Frist werden die rückständigen Steuerbeträge nebst Verzugszinsen durch Postnachnahme eingehoben werden. Die Kosten der Postnachnahme haben die säumigen Zahler zu tragen. Werden die Postnahnohmen nicht eingelöst und stellen die Steuer pflichtigen auch keinen begründeten Stundungsantrag, so werden die geschuldeten Beträge unter Auferlegung der Zwangsvoll- strcckungskosten im Verwaltungswege beigetrieben werden. Finanzamt Dippoldiswalde, am 26. Oktober 1927. öpackgsse WstoMuMe Geschäftszeit: Werktags >/,9-12 Uhr und 2—4 Uhr, Sonnabends nur '/,9—12 Uhr. Verzinsung der Spareinlagen nach jährlich 4V-—SV- v. H. Als Mitglied der öffentlichen Versicherungsanstalt der Säch sischen Sparkassen sind wir Vermittlungsstelle für Lebens-, Volks-, Haftpflicht-, Anfall-, Transport-, Valoren-, Autokasko- und Krankenversicherungen. Stadkgirokasse Konto 20. Postscheckkonto Dresden Nr. 2890. sinnsprechanschlujz Nr. 2 und 21. Abt. Sparkasse. VerLlicheö und LiichsisHcS Dippoldiswalde. Auch in unserer Stadt ist die Woh nungsnot noch immer recht gross. Gar lang ist die Liste aller derer, die auf dem Rathause als Wohnungsuchende einge- lragen sind, und die Vorgemerkten müssen noch immer recht lange warten, bis sie an die Reihe kommen. ES ist daher dankbar zu begrüßen, wenn Wohnungsneubauten geschaffen : werden. Da denkt nun mancher, daß es in unserm Städtchen j damit recht spärlich aussieht, und doch ist gerade in diesem Sahre viel geschaffen worden. Im Auftrage der Stadt hat , Baumeister Hinkelmann in der Siedlung Wolframsdorf einen Vierfamilien-Neubau geschaffen und mit Anterstühung des l Landesfinanzamks entstand am Heidewege ebenfalls durch Baumeister Hinkelmann (Firma L. A. Fritsch) ein Fünf- , familienhaus für Finanzbeamte. Es mag manchen Bewohner geben, die diesem Neubau an der Peripherie der Stadt we niger Beachtung geschenkt haben, sie gehen lieber nach der Talsperre und dem Bödichen spazieren, aber auch dieser Bau ist ein Schmuck des Geländes, und dieser wird mit beitragen, die Wohnungsnot zu mildern, und wer dort Wohnung findet, der kann sich wirklich glücklich schätzen. DaS war die ein stimmige Meinung aller, die unter Führung des Erbauers, Baumeister Hinkelmann und seines getreuen Helfers, Bau meister Christ, gestern nachmittag das Gebäude besichtigen durften, bevor es am 1. November von den 5 Familien be zogen wird. Seiten des Landesfinanzamks war Obersteuer- inspekkor Lickink, Dresden, vom hiesigen Finanzamt Ober- steuerinspekkor Wunderlich zugegen. Der Bauplatz ist einzig schön gewählt. Der Blick schweift (schon aus den Erdgeschoß- fenstern) über die Stadt hinweg nach den Höhen von Ruppen dorf, hinunker nach der Talsperre oder hinüber nach der Dresdner Staatsstraße mit ihrem regen Verkehr, hinauf auf das frische Grün der Dippoldiswalder Heide oben hinter Skeinbruch und Windischhaus. Räch der Stadt zu ist die Schauseite gerichtet. Die glatte Fläche des Gebäudes wird durch Fensterläden und Blumenkästen an den großen Fen stern belebt, nach der Heide zu liegen der Eingang, Treppen haus, Aborte und Küchen. Auch an den Schmalseiten haben die Fenster Läden, außerdem sind alle Fenster Kastenfenster, also doppelt, und dadurch schon die Wohnungen gegen Wind und Melker gut geschützt. Das ganze Gebäude ist unter kellert. Jeder Parke ist ein großer und ein kleiner Keller raum zugewiesen, und mancher in beschränkten Verhältnissen Wohnende wäre vielleicht froh, einen solchen Keller als Woh nung zu haben. Ein Teil des Kellers ist für das geräumige, von außen zugängliche Waschhaus abgetrennt. Die 4 Woh nungen im Erdgeschoß und ersten Obergeschoß sind gleich groß. Ein schöner, wenn auch nicht zu großer Korridor liegt in der Mitke der Wohnung. Von ihm aus betritt man das Bad, gleichzeitig Klosett, daneben ist eine schöne Küche mit einem Herd und angebauker Kochmaschine sowie einem geräumigen, eingebauten Küchenschrank. 'Nach der Giebelseite liegt ein geräumiges Schlafzimmer und außerdem hat noch jede Woh nung zwei Zimmer von etwa 22 und 18 Quadratmeter Bodenfläche nach der Stadt zu. Große Fenster lassen ge nügend Licht einströmen, große Kachelöfen sorgen, daß auch im Winter der Aufenthalt in den Zimmern gemütlich ist. Bald noch schöner aber ist, besonders für den, der sich an einer schrägen Wand nicht stößt, die Wohnung im 2. Stock. Sie liegt noch freier, mit weitem Fernblick und ist geräu miger als die im Erdgeschoß; die Küche ist größer, ein Zim mer ist mehr, freilich bedingte die Dachkonstruktion, daß in zwei Zimmern in den Ecken Säulen stehen. Diese Wohnung hat außer Bad und Küche noch drei Zimmer. Außerdem ist in diesem 2. Stock noch je 1 Fremdenzimmer, das zu den Wohnungen des 1. Stocks gehört. Ein großer Mäschekrocken- boden nimmt den Dachraum ein. Bodenkammern fehlen. Die Keller sind ja groß und solche Kammern sind ja auch meist nur Aufbewahrungsraum für allerhand Gerümpel, das man lieber gleich wegtut. Wer durch das Haus geht, der kommt ohne weiteres zu der Aeberzeugung, daß hier der Raum glän zend ausgenutzt ist, große geräumige Zimmer mit viel Luft und Licht, mit direktem Eingang vom Korridor, mit Ver bindung untereinander und doch wieder mit großen Mand- flächen, die es ermöglichen, auch Möbel aufzustellen, ohne Eingänge zu verbauen. Wenn etwas fehlt, so ist es der An schluß an Gas. Darauf müssen die Bewohner einstweilen — vielleicht schweren Herzens — verzichten, aber das ist nicht Schuld des Bauherrn und Baumeisters. Die Gosag ver langte für Einlegen der Rohre einen derart hohen Preis, der sich wirklich nicht erschwingen ließ, ohne die Mieke zu er höhen. Vielleicht wird auch hier das Bauprinzip der Gosag mal ein anderes. Auf dem das Gelände umziehende Land werden noch kleine Gärten für die Bewohner und ein Bleich plan angelegt, ein Stück nimmt auch die Abwässer- Sammel grube mit aufgebauter Aschengrube ein. Nach dem Nachbar grundstück werden Flieder- und Rotdornbüsche das Grund stück abschließen. Beim Bau und der inneren Ausstattung sind, das ist auch zu begrüßen, nur Dippoldiswalder Hand werker und Eewerbtreibende beschäftigt worden. Nun wird der Bau bezogen, in der Stadt werden dadurch wieder einige Wohnungen frei und andere Wohnungsuchende können be dacht werden. Aebrigens ist, noch ein Stück weiter draußen inzwischen schon wieder zu einem Neubau abgesteckk worden, den die Firma L. A. Fritsch im Auftrage der Frau Marg, verw. Müller errichten wird. — Henke Sonnabend nachmittag findet die Eröffnungs- Vorstellung der Ar Ni-Lichtspiele statt. Um 4 Uhr nachmittags beginnt sie. Pünktliches Erscheinen wird empfohlen, da bei Beginn der Vorstellung die Saaltüren geschlossen werden. „O du mein Heimatland" (Walpurgisnacht) heißt der Film, der als erster in dem neuen, schönen Lichtspielpalast gezeigt wird. Ein Naturfilm, bisher wohl einzig in seiner Art, ein Film von den Gestaden des deutschen Rheines, von den Mädchen und Burschen, von den Gauen und Bergen. Die lockende Welt mit all ihrer Lockung an Gold und Macht im Kampf mit der Heimat, mit ihrem stillen Zauber und ihrem lebenswarmen Glück. Aus diesem Kulturfilm wurde ein Märchenfilm zartester Poesie gemacht. In kurzer Exposition wird gezeigt, wie ein junger Mann in den Bann einer kalten mondänen Frau gerät. Mit Liebeskummer im Herzen tritt der Jüngling seinen Urlaub an. Er sieht nichts von der Pracht der Natur, die er durchwandert, weil seine Ge danken bei der Frau sind, bis er dem „Märchen" begegnet, einem jungen Mädchen, das in ihm wieder den gesunden Sinn erweckt. Auf der Wanderung kommt er in alle Teile des deutschen Vaterlandes, lernt es von allen Seiten kennen. Wirklichkeit und Märchenspiel sind eng verwoben, greifen un merkbar ineinander. Entzückende Einfälle, teils von feinstem Humor. Dieser neue, echt deutsche Film wurde vom Bund Deutscher Heimatschutz in diesem Jahre fertiggestellt. Es ist wirklich etwas Hervorragendes, womit die „Ar-Ni"-Lichtspiele eröffnet werden. Ein Besuch ist nur warm zu empfehlen. Dippoldiswalde. Mit Veranstaltungen reich bedachte Tage sind die beiden nächsten Tage. Schon heute nachmittag ist ja bekanntlich die Eröffnung der Ar-Ni-Lichtspiele. Am Abend findet in „Stadt Dresden" ein Kommers der „Erho lung" statt; morgen abend feiert die gleiche Gesellschaft ihr 80 jähriges Bestehen mit einem Festabend und Ball in der „Reichskrone". Ein reichhaltiges Programm läßt für heute und morgen Besonderes erwarten. Ein Hauptmoment des Festes soll eine Wiedersehensfeier ehemaliger Mitglieder sein, und die zwei Festtage werden sicher manchen veranlassen, daran teilzunehmen. Zu gleicher Zeit begeht morgen Sonn tag im Schützenhaus der Gesangverein „Liederkranz" sein 25 jähriges Bestehen. Ein reichhaltiges Programm mit Männer- und gemischten Chören, das Auftreten von Frl. Joh. Günther, Tänzerin an der Staatsoper, wird dafür sorgen, daß auch diese Veranstaltung gut besucht wird. Man weiß ja, daß der „Liederkranz" Gutes zu bieten in der Lage ist, und Frl. Günther steht hier im besten Andenken. In den „Stern- Lichtspielen" läuft am Sonntag abend der Orientfilm „Der Harem von Buchara". Der Film hat überaus farben prächtige Bilder und ist von einer Echtheit, wie sie hier noch nicht zu sehen war. Am Reformationsfest ist abends in der „Reichskrone" kirchlicher Familienabend. Dazu ist in mehreren Kirchspielen der Umgebung (Seifersdorf, Johnsbach) Kirmes und in verschiedenen Lokalen Karpfenschmaus, Abend essen und dergleichen. Außerdem findet in vielen Sälen Ball statt. Gelegenheit zum Nicht-zu-Hause-bleiben ist also reichlich da. Dippoldiswalde. Gestern nachmittag in der 2. Stunde geriet vor dem Geschäft des Riemermeisters Nitzsche in der Herrengasse ein Motorrad beim Antrekcn in Brand. Das Feuer pflanzte sich auf den Benzinbehälker fort, so daß eine starke Flamme aufschoß. Nach vergeblichen Versuchen mit Wasser und Minimax-Naßlöscher wurde der Brand mit Asche erstickt. Dem Rade selbst hatte das Feuer verhältnismäßig wenig geschadet. Es konnte auf den noch ganz gut er haltenen Pneumatiks weggefahren werden. Eine große Schar „Wißbegieriger" hatte sich rasch eingefunden. Dippoldiswalde. Am Aeformakionsfest ist alljährlich Kollekte für den Gustav-Adolf-Vcrein zu sammeln. Un sere Glaubensbrüder in der Diaspora (Zerstreung) d. h. in Ländern mit vorwiegend katholischer Bevölkerung, wo evan gelische Gemeinden hin und her zerstreut sich finden, haben oft einen schweren Kampf um des Glaubens willen zu be stehen, aber sie halten fest und stehen treu zum Erbe ihrer Väter. Um so mehr ist es unsere Pflicht, sie darin zu stärken und ihnen durch Gaben der Liebe zu helfen, ihr deutsch-evan gelisches Christentum zu erhalten. Reformationsfest legt uns diese Pflicht besonders aufs Herz und aufs Gewissen. Mag eine reiche Kollekte ein äußerer Ausdruck evangelischen Be wußtseins und brüderlicher Liebe sein! Am Reformations fest nachmittags 2 Uhr findet Gottesdienst für Schwerhörige in der Sakristei statt. Großenhain, 28. Oktober. In der Nacht zum Donners- tag wurde in die Amtsräume der hiesigen Amtshauptmann schaft eingebrochen. Die Täter hatten sich vermutlich bei eintretender Dunkelheit in das Gebäude einschließen lassen. Sie haben Schreibpulte und Tischkästen erbrochen, haben aber nichts von Bedeutung gestohlen. Ein Zimmer hat der Täter verunreinigt.