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sn. f' -r. Kchk-KW. M. svs UbendAutsab» r«ttao. I« oktvber Il»o F-i-lorechrk-Vamm-ln»»««»: »L»«I N» >ür «»chlvelprIXd», «r.»oou WNINNNm, ». d«»,»^<b»it»»kll«> Gegründet 18SS k« »»»« 8»i>»o>m, »»».«I« HO «r. «««chnqa» «VI». », Lräa»«ch ».«o «u. »inlchltezitch »6 VI». PoV»cdL», <»d« V»V»u««»ng»,edS»r> d»« 7»« «rchenlltchem «»rl»»». «tnielnummei »0 VI«. »>>«rtar»vre«I«: Dt« rtnivaMg» »0 »« dreU» grll« »» VI».. It» --»»tri» K> VI,. 8amMena»»eI««n «ch Vtell,n,el»ch« »dne N-t-N I» via», »d VI«., die »o mm »rette «eklem«,^le «d> VI«.. auderdalb »»o VI«. vllerte«. «düdi »0 VI» «luemirtt^ >-NrL»» ,«,«» Vor,»»de««»lu», ». Vnt»,» «erlch « Vet»-«, Lre»d«n.V«ßIchr<-K>». >ai« Lre«de», Vetddr»« ner «» »«»il.vuelleeen,»»» kLieedn. Vachr.) »ultllt» Unverlengt» VchNNstücke »erde» «tck» »uldemadrt ReWorMent v. Hindenburg in Aachen MW« Eimsmig di »er «Ile» KMrrsqlr unser Aachen» 10. Okt. Reichspräsident von HIndenburg traf in Begleitung des Staatssekretärs Dr. Meißner heute vor mittag um 10,1« Uhr aus dem Lauptbahnhos tu Aachen ein, wo sich zu seiner Begrüßung der Oberpräsident der Rhein- Provinz, Dr. FuchS, Regierungspräsident Stieler iriachen), Oberbürgermeister Dr. Rombach «Aachens, Gene ralleutnant Führenbach als Vertreter der Reichswehr. Reichsbahnpräsident v. Guürard «Kölns und andere hohe Beamte eingesunken hatten. Der Reichspräsident begab sich sofort zu seinem Wagen vor dem Bahnhof, vor welchem Eisen- bahn- und Zollbeamte mit ihren Fahnen sowie die städtische Feuerwehr und eine tausendköpstge Menge Spalier bildeten. Beim Erscheinen des Reichspräsidenten schallten nicht endenwollende Hochruse über den »eiten Platz. Wahrend der Fahrt des Reichspräsidenten durch die Stadt kreisten süns Flugzeuge in der Luft. Die mit Flaggen und Blumen geschmückten Straßen waren von dichten Volksmengen umsäumt. Vereine und Verbände mit ihren Fahnen bildeten auf dem ganze» Weg Spalter und brachten »cm Reichspräsidenten, wo er erschien, begeisterte Huldigun gen dar. Die Fahrt ging zunächst zur Technische« Hochschnle. Auf deren Freitreppe hatten Rektor, Senat und Studenten- schast in vollem Wichs Aufstellung genommen. Der Rektor der Hochschule, Prof. Dr.-Jng. Rötscher, begrüßte den NetchSprästbenten mit einer Ansprache, in der er die Be drückungen schilderte, unter denen die Hochschule in den Fahren der Besetzung, besonder« während d«S Separatistenausuän- dcs. zu leiden hatte. „Besonders dankbar", so schloß Pros. Rötscher, „sind wir für die Pflege und Förderung, die der Hochschule in all dieser schweren Zeit durch die Vorgesetzte Regierung zuteil wurde. Das besondere Wohlwollen auch fernerhin dieser Stätte deutscher Kultur und diesem starken Pfeiler deutschen Wesen« an der Westgrenze bewahren zu wollen, ist die ernstliche Bitte aller ihrer Angehörigen. Und daß Sie. hochverehrter Herr Reichspräsident, noch lange Zeit Deutschland und unser aller Schicksal leiten mögen, das ist unser innigster Wunsch, und in dem Sinne sordere ich die An gehörigen der Alma Mater «guenNS aus. zu rusen: Der getreue Hüter deutsch«« Landes einst im Weltkrieg«, allverehrter Herr Reichspräsident beute, »au Hin» denbnrg, leb« hoch, hoch, hoch!" Nachdem der Reichspräsident mit kurzen Worten gedankt hatte, wurde die Fahrt nach dem Rathaus fortgesetzt. Kur, nach 11 Uhr tras der Reichspräsident mit seiner Be- aleitung vor dem Aachener Rathaus der altehrwürdigen Kaiserpfalz rin. wo eine festliche Versammlung im historischen kaisersaal stehend das greise Reichsoberhaupt erwartete. Der Festakt begann mit der Beethovcnschen Ouvertüre in E-Dur, gespielt vom Städtischen Orchester. Hieraus betrat Regierungspräsident Stieler das Nednerpodium und begrüßte den Reichspräsidenten mit einer Ansprache, in der er u. a. sagte: „Es ist mir eine außer ordentliche Ehrung. Ihnen, hochverehrter Herr Reichspräsi dent. den WillkommcnSgruß der Beovlkorung des Aachener Landes hier an historischer Stelle entbieten zu können. Ihr Besuch sällt leider in eine Zeit besonders schwieriger politi- scher und wirtschaftlicher Verhältnisse Deutschlands. Die große wirtschaftliche Depression mit ihren schweren wirtschaftlichen und sozialen Folgen bat auch da« Aachener Land schwer ge- trvssen, um so empfindlicher getroffen, als daS Aachener Wirt schaftsgebiet sich noch nicht von den schweren Folgen der jahrelangen Besetzung und de« Versailler Vertrages erholt hat. Die Voraussetzungen sllr die Ucberwindung schwerster Zeit waren Opfermut, Vertrauen und Einigkeit. Sie. Herr Reichspräsident, gaben uns allen das schönste Bei spiel. Möge unser gemeinsamer Vater im Simmel dieses große Beispiel über religiöse Spaltung, politische Wirrnisse »nd soziales Elend hinweg segnen zum Wohle von Staat und Volk." Nachdem der Beifall verklungen war. ergrlss der Oberbürgermeister der Stadt Aachen, Dr. Rombach, das Wort zu seiner Begrüßungsansprache, in der er u. a. sagte: „Der altertümliche Saal dieses stolzen Rathauses, der so manches festliche Krönungsmahl deutscher Kaiser und Könige gesehen hat. umrahmt ein« Feierstunde, die wir lange bcrbeigeschnt haben und die nunmehr, da die Fesseln vom Rheinland gefallen sind, endlich Wirklichkeit geworden ist: Unser hochverehrter Hcxr Reichspräsident, Generalseld- marschall von Htndenburg, weilt als Gast in der Pfalz Karls des Großen. Wie «in Bollwerk des DentschtnmS hat dies« Pfalz «ehr als ein Jahrtausend lang dt« Wacht im Weste« gehalten. cher Frei- Zanken zu Nicht Willkür der Besatzung, nicht Anmaßung beuter vermochten Aachens Treue zum Reich in« bringen, und auch die wirtschaftlichen Bedrängnisse der Nach kriegkzeit, so schwer sie aus den Schultern der Bürger lasteten und gerade in der jetzigen schweren Krisen,eit noch laste», haben da« feste Band nicht lockern können, daS die Grenz, mark mit dem Reich verknüpft. Unser allertiesster Dank gilt den Männern, die für die Befreiung des Rheinlandes all ihre Kraft eingesetzt hoben, den Lebenden und den Toten, vor allem dem großen Toten Gustav Dtreleman ns Er gilt vor allem dem Lenker unserer politischen Geschicke, der in äußerster Pslichtersüllung für alle Zukunst dem Worte Geltung tz-b: Rhet» vnd «et» — avf e»tg u» geteilt! Unser Dank gilt unserem hohen Reichspräsidenten, dem Rufer zur Einigkeit und Volksgemeinschaft, dem wahren Vater oes Vaterlandes in unserer tiefernsten, schicksal» schwere« Zeit." Der Oberbürgermeister überreichte sodann dem Reichs präsidenten die Verbriesung des Ehrenbürgerrechtes der Stadt und schloß seine Ansprache mit einem Hoch aus den neuen Ehrenbürger Aachens, in daS die Ver sammlung begeistert etnstimmte. Nach der Ueberretchung des Ehrenbürgerbrieses begab sich Reichspräsident v. Htndenburg zum Rednerpult. um mit herzlichen Worten, oft von Beifall unterbrochen, sür die begeisterte Ausnahme zu danken. Er sagte u a.: „AIS Sie in der denkwürdigen Dezembernacht des vergangenen Jahres die endliche Befreiung von fremder Besatzung seterten, habe ich in einem telegraphischen Glückwunsch der Bevölkerung Aachen« für ihr mannhaftes Verhalten Dank und An erkennung ausgesprochen. Daß ich Ihnen dies jetzt, nachdem alle Länder am Rhein wieder frei sind, nun auch mündlich bekunden kann, ist mir eine besondere Genugtuung. Sie, Herr Oberbürgermeister, habe« mir soeben meine Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Aachen mltgeteilt. Ich nehme die HHrnng, die mir wird, mit aufrichtigem Dan damit erwiesen wird, mit aufrichtigem Danke entgegen. Ich will t« dieser Stund« nicht mehr die vergangenen schweren Jahr, harten Leiden« in Ihre Erinnerung »urückruien. Abei eine Zelt lebt gerade ln diesem Ihrem altehrwürbtgen Rat hau« vor unseren Augen wieder auf: Jene sorgenschweren Tage, in denen sich Ihr Bürgersinn unerschrocken und opfer bereit zur Wehr setzte gegen landesverräterische Umtriebe. Ganz Deutschland blickte damals mit stolzer Bewunderung auf Sie: Sie haben sich würdig erwiesen der groben Ver gangenheit Ihrer Stadt. In Tagen jüngster Vergangenheit haben Sie, die trotz aller äußeren Bedrückung innerlich freie und unabhängige Bürger von Aachen blieben, das stolze Vor recht sür sich tu Anspruch genommen, in treuem Dienste am Vaterlanüe dem ganzen deutschen Volk ein leuchtendes Vor bild zu ietn. Wir wollen diese feierliche Stunde nicht schließen, ohne auch sür die Zukunft des Vaterlandes treue und einigende Arbeit zu geloben, indem wir rusen: Deutsch land.unser geliebtes Vaterland eS lebe ho ch!" Das Deutschlandlied beschloß die Feier. Immer wieder ertönten Hochrute auS der Versammlung, als der Reichspräsident hieraus den Festsaal verließ, um sich noch einmal von der Balustrade des Rathauses a«S der Menschenmenge zu zeigen. Nach einem DankeSwort an die vereinigten Aachener Sängerchüre bestieg lodann der Reichspräsident unter dem Kreuzfeuer der Photo graphen und Kino-Operateure seinen Wagen, um nochmal» eine Rundfahrt durch die Stadt anzutreten. Die Ab sperrung hatte Mühe, die begeisterten Menschcnmasien durch- zuhalten. Nach der Feier im Rathaus setzte der Reichspräsident mit seiner Begleitung die Fahrt nach dem Kurhaus fort wo Regierungspräsident Stieler zu Ehren des hohen Gastes ein Frühstück tm kleinen Kreise gab. Keim Brmadtmmo Be die «im« Stiizim Berlin, 16. Okt. Amtlich wird mttgcteilt: Der Herr Reichspräsident hat das von einem Verteidiger der drei vom Reichsgericht verurteilten RetchSwehroisiziere an ihn ge richtet« Gesuch«« Begnadigung abschlägig br ich leben. Zur Begründung wirb angegeben, daß die Not wendigkeit. gerade in politisch bewegter Zeit dienstliche Zucht und Untcrordnugg in der Reichswehr »»erschüttert aufrecht» zuerhalten, die gnadenwetse Aushebung des Urteils und — wenigstens zur Zeit — auch eine Milderung der Strafe nicht zulasse. Die Mlksrartci Mt von Brüning ab Auseinandersetzungen mit Curtius? orndtmelrinag nnnnrer Lorllavr SvdrUtlattnng Berlin. 10. Oktober. Die NeichStagssraktio» der Deutschen PolkSpartei tritt heute nachmitta« » Uhr im Reichstag ,« ihrer ersten Sitzung zusammen. Im Zn» sammenhang mit den verschiedentlich«« Pressemeldungen, baß ein Teil der Ncichstagssraktion versuchen werde, den ReIchs- außenminister Dr. CnrtiuS znm Rücktritt z« be» wegen, ersahren wir. daß sich die gesamte Aktion wohl weniger gegen Dr. CnrtiuS als Person richtet, als argen das Kabi nett Brüning als solches, von dem sich die Deutsch« Bolkspartei zu distanzieren wünscht. — Der ReichSanßen» minister trlsst im Lanse des ipätcu Nachmittags aus DniS» b « r -, wo er znm Begräbnis seiner Mutter weilte, wieder in Berlin ein und wird sich dann sofort in di« Fraktionssttznng der Deutschen Bolkspartei begebe«. Ein Vorstoß, den der Pressedienst der BolkS- konservatlven Partei am Donnerstag gegen Dr. Curtius unternommen hat, wirb angeblich noch Veranlassung zu einer politischen Aussprache innerhalb der Reichsregierung geben. Dr. CnrtiuS ist der Auffassung, daß dieser Vorstoß um so weniger gerechtfertigt sei. als Treviranus in der letzten Kabinettösitzung die Außenpolitik von Dr. CurtiuS ausdrücklich gebilligt habe. — Von gut unterrichteter Seite wird dazu erklärt, daß Minister Treviranus dem Artikel vollkommen sernsteht und ihn als einen Angriss aus sich selbst empfindet. In Kreisen der Volks- konscrvativen Partei ist man der Auffassung, daß Minister Trevtranu« mit der Zustimmung zu dem Bericht des Außenministers tm Kabinett zu weit gegangen sei und daß das auch der Artikel zum Ausdruck bringen soll. Unter diese» Umständen kann natürlich keine Rede davon sein, daß er »« irgendwelchen Weiterungen im Kabinett führt. Das Ksmnumtaus über -te letzte Kabinetts- fjtzunv vvm Kabinett gebilligt Berlin, 10. Okt. Zu der Meldung einer Berliner Korre spondenz. in der erneut behauptet wurde, daß das Kom munique über die letzte Kabincttssitzung insofern eine Fälschung barstelle, als 6s nicht die Meinung deS Kabinetts wtebergebe, wird von unterrichteter Seite nach- drückltchst betont, daß eS sich bei dem Kommunique nicht um eine Ausarbeitung der Reichspressechefs handelt. DaS Stempel der Reichsregie- Reichsregierung einmütig gebilligt Kommunique trägt rung und ist von worden. Dte Sozialdemokraten zum nationalsozialistischen Mtßtrauensanirag Berlin, 10. Okt. Zu dem Mißtrauensvotum, das die Nationalsozialisten gegen das Kabinett Brüning ein- bringen wollen, schreibt der „Vorwärts", die sozialdemo kratische Fraktion wisse, daß sie jederzeit imstande iei. mit den Nattonalsozialisten und den Kommunisten eine Mehrheit der Negation zu bilden. Ob und wann sie von dieser Möglichkeit Gebrauch mache, werde sie selber entscheiden Die Sozialdemokraten werden tm Reichstag weder die Politik BrüningS noch die Politik Hitlers oder Thälmanns, sonder« ihre eigene Politik machen. Der Landtag geht in Ferien Wie wir erfahren, wirb ber Landtag am Dienstag die von uns schon angekündtgte mehrwöchige Pause etnlegen, dte den ersten Abschnitt seiner Arbeiten beendet. Der Landtag kann gegenwärtig kaum wetterarbetten, weil ihm der HauShait- vlan für 1080 noch nicht «nterbrei'sl worden ist. Angesichts der Unmöglichkeit, gegenwärtig eine andere N-c,«-"-"g z,, bilden, hat sich nun Ministerpräsident Schieck entschlossen, trotz des geschästSsührenben Eharakters seines Kabinetts, den Etat vorzulegen und der Aeltestenrat hat dieser Absicht mit Ausnahme der Nationalsozialisten und Kommunisten zuge- sttmmt. Wenn auch daS Finanzministerium In wenigen Tagen dte Schlußberatung vornehmen kann, so wird doch die Dru legu: q etniae Zeit erfordern nnd r-n rechnet »-«-v damit daß ber 1080er Haushaltplan erst im November vorgeleg: werden kann. Allerdings wirb sich der HauSbqstnsan 1080. den mtntster Dr. Hebrich verantwortlich zeichnet, recht erheb- ltch von de» Pln» «nttrschetbe». de« der frührr« Finanz- orge aushaltplan kann keine Rede mehr sein, da die Einnahmen beträchtlich zurückgegangen sind und angesichts der geplanten Steuerkürzangen des Reiches voraussichtlich noch weiter zu rückgehen werden. Dazu kommt der beträchtliche Rückgang der Steuereinnahmen, der zur Zeit der Ausstellnna de» Weberschen Etats noch nicht vorauSzuichen war Auf der anderen Seite Nnd erhebliche Mehrausgaben «nt- standen, denen nur verhältnismäßig wenige Mebreinna'men durch dte RetchsbtersteuererhShnng gegenüberstehen. ES tit daher fürs laufende Rechnungsjahr, — wie wir früher l hon ankitndigten — mit einem erheblichen Fehlbetrag zu rechnen. Im Landtag hat man das Bestreben, den Haushaltvlan so schnell wie möglich zu erledigen, io daß er noch vor JahreS- schluß verabschiedet werden kann. Zu dieser Zeit allerdings müß'c eigentlich schon der nächste Hansbaltplan. ber Istr 1931, vorgelegt werde!,. Die Negierung wird aber mi tkm wohl warten, bt» n-si die endgültige Gestaltung der Reich», steuerverhältntsse übersehen läßt. Jedenfalls wird der Land-