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Dresdner Journal : 18.03.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186603185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660318
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1866
-
Monat
1866-03
- Tag 1866-03-18
-
Monat
1866-03
-
Jahr
1866
- Titel
- Dresdner Journal : 18.03.1866
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1866 O63 Sonntag, den 18. März ^ärz. Irrs-ntrImrMl k'Lr äsu «»m» «ü»«r <I,ii S»iuo «ü»«r r«U«: 1 Nssr. l/Lt»r „Lii^,»»oat" Lr« L»U« i - Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. SM--- Feuilleton. , roth .trittkoM luiä 8t»iap«I- Kuno. diesem Falle die Mittelstaaten «innehmtn, welche Rollt würde Frankreich spielen? Wie di« Frage augenblicklich liegt, bietet sie nur Verlegenheit für die Gegenwart und Gefahren für die Zukunft. Nach unserm Dafür halten müßten die beiden Kabinett ihrrn Streit dem Schiedsrichtersp'ruche eines europäischen Gerichtshofes unterwerfen. Preußen würde sich dann freilich ver anlaßt sehen, einige Zugeständnisse zu machen, die, wir klein sie auch wären, ihm nicht leicht ankämen, aber jedenfalls nützlich und nothwendig wären, denn die Mei nung Europas fordert man nicht umsonst heraus. Man hat in der letzten Zeit viel, besonders in der deutschen Presse, von einer Zusammenziehung russischer Streit kräfte an der galizischen Grenze gesprochen. Dieselbe besteht in der Wirklichkeit nur in den Köpfen der Jour nalisten. Bei einem in Deutschland ausbrechenden Kriege hat Rußland weder ein directes noch rin indirectes In teresse, sich zu betheiligen. In einem Augenblicke, wo der europäische Frieden so große Gefahren läuft, wird Rußland dieselben gewiß nicht durch eine bewaffnete Intervention vergrößern. Ein Interesse für Rußland, zu interveniren, sei es nun zu Gunsten Preußens oder Oesterreichs, besteht nicht. Damit ist nicht gesagt, daß eS gleichgiltig ist gegen die von Preußen angestrebte Herrschaft auf der Ostsee, aber das ist eine europäische Frage, die alle Regierungen mehr oder weniger intcr- esstrt. Sollte unglücklicherweise in Deutschland der Krieg ausbrechen, so wird Rußland, wir nehmen keinen An stand es zu wiederholen, ruhiger Zuschauer bleiben, aber nur so lange, als seine gerechten Interessen nicht bedroht sind. Augenblicklich ist seine einzige Pflicht, den deutschen Mächten Mäßigung im Princip und in der Praxis so wie Berufung auf den Schiedsrichter spruch von ganz Europa zu rathen als das einzige Mittel, um die Verwickelungen und Gefahren der Elbherzog- thümerfrage zu umgehen." doch^Verrath und Hinterlist gleich schwer oder gleich leicht wiegen, ob sie hüben oder drüben sich geltend machten. Wir halten das Büchlein — das erste über diesen Stoff, das wir gesehen — für einen recht schätzbaren Beitrag zur Zeitgeschichte, auch für uns Deutsche reich an Lehre, wenn gleich in einem gewiß nicht beabsich tigten Sinne. * * * Erscheine»: ml« Xu»u«Iuo« Ler 8onu- uuL kelerie»», ^deaL» kUr Leu kolz^QLe» INbrttak: ö IHr. — lixr. 1» »e»v—L.s la» Literat». Die Kriegführung der Polen im Jahre 1883. Nach eigenen Beobachtungen ,c. von I. Franz L. v. Erlach, Oberstleutn im ridgenösstschen Ar- tilleriestabe. Mit Holzschnitten und einer lithographir- ten Tafel. (Darmstadt und Leipzig, Zernin, 1866.) Ein „Amateur" erzählt, wa» er gesehen und erfahren. Es ist natürlich, daß polnischersritS nur Edelmuth und alle sonstigen brillanten Aeußerlichkriten der Sarmaten in Aufrechnung kommen, daß der Herr Verfafler den Racenunterschied zwischen Edelmann und Bauer ignorirt, anstatt die Thrilnahmlosigkeit der letzter« wenigsten» achten. Loatgl. - L; G.; do. v. v. I8ü2 * Dresden, 17. März. Nach den neuesten Nachrich ten, die der aus England vorgestern Abend hier ange kommene bekannte Afrikareisende Miani von Sir Mur chison (Präsident der geogr. Gesellschaft in London) mitgebracht und in der gestrigen Sitzung des „Vereins für Erdkunde" mitgetheilt hat, ist Baron Karl v. d. Decken nicht ermordet, sondern nur gefangen genommen worden. Herr Miani erbietet sich in die sem Falle (wie dies auch, wenn wir»nicht irren, von vr. O. Kersten in Altenburg geschehen) eine Expedition von Suez nach dem Dschubaflusse zur Rettung des Ba rons auszuführen, sobald ihm die nöthige Unterstützung von Seiten der deutschen Regierungen und des deut schen Volkes zu Theil würde. (Dem entgegen meldet man aus London vom 14. März, .daß daselbst in der Montagssttzung der geographischen Gesellschaft der bri tische Consul zu Zanzibar, Oberst Playfair, eine ihm zugekommene Mittheilung über die barbarische Ermor dung v. d. Decken s durch die Bewohner von Berbers am Dschuba verlesen habe.) zum^Theil daraus zu erklären, und daß alle Gräuel, die verübt worden sind, lediglich auf Rechnung der „Bestialität der Moskowiter" gesetzt werden. Diese Eigenthümlichkrit der Geschichtschreibung kennt man be reits zur Genüge, kaum daß die „ganz Grünen" noch davon getäuscht werden. Aber interessant und, wie es scheinen will, ziemlich zutreffend sind die Detailangaben über Organisation, Gefechtsweise, Erfolge. Man schaut in das Getriebe eines Revolutionskrieges, man nimmt Theil an den hoch herzigen Anstrengungen, die durch Selbstverläugnung den Mangel der allernothwendigsten Requisiten ersetzen wollen, und lernt einen Patriotismus schätzen, der nicht aufhört, für die doch verlorne Sache in den Tod zu gehen. Das Einsetzen der eigenen Person, der Todes- muth adelt auch eine sonst verwerfliche Sache, lo „nss levo le Leskonneur. Aber wie auch der Verfasser verhüllt, die alte polnische Uneinigkeit bricht immer wieder durch; eS herrscht kein freiwilliges Unterordnen, kein Einfügen ins Ganze. DaS ist, unsers Erachtens, ein Rest der Nomadenselbstständigkeit, der den Sarmatrn im Blute liegt, eine Raeeneigenthümlichkeit, die auf die aller einfachste und natürlichste Weise das lose Gefüge aller polnischen StaatSeinrichtungen motivirt. „Im Ganzen, da liegt die Kraft", wo kein innerliches Zusammen- stehen zum Ganzen, da auch keine Kraft. Da- wider wärtige Berräthereigeschrei ist nichts als ein AuSbruch des. rohen Selbstständigkeitsgefühls — man fühlt, daß der Andere sich nicht unterordnet, weil man es ebenso wenig thun würde, und nennt da» — Lerrath, anstatt Naturtrieb, Mangel an innerer Eultur, an wahrer, insbesondere classtschrr Bildung. Entschieden vortheilhast wäre es gewesen, wenn der Verfasser die gleiche Sache hätte mit dem gleichen Ra men nennen wollen; er ist ja nicht Pole: ihm müßte y.: vano- eisruöahn a« l3v^ allgemeine Dresden, 17. März. Die Augsburger „Allgemeine Zeitung" ent hält einen längern Artikel über die Ausgab e Bayer ns, der als Zeichen der Zeit und Stimmung immerhin be- merkenswerth ist. Derselbe faßt schließlich die bemerkte Aufgabe folgendermaßen zusammen: „Bayerns Aufgabe ist: Bildung eines engen Bundesstaates der Mittrl- und Kleinstaaten, geeignet, sofort mit den Großstaaten oder einem derselben in einen Staatenbund zu treten, geeignet aber auch, mit der Zeit sich mit denselben oder einem derselben zu einem Bundesstaate zu vereinen. Diese Aufgabe zu erfüllen hat Bayern heute noch die Macht. Es müßte sie jedoch ergreifen mit offenem Visir, mit Aufgebung jedes Vergrößerungsgedankens, mit An- - nähme des fast von allen mittel- und kleindeutschen Volksvertretungen seit Jahren ausgesprochenen, tief im Volke wurzelnden Verlangens eines deutschen Parla ments. Der Mittel- und Kleinstaaten, welche es wa gen könnten, einem solchen Aufrufe nicht zu folgen, werden wenige sein und diese entbehrt werden können. Der Versuch würde gelingen. Gelänge er aber auch nicht — das Eine steht fest: Bayern wird durch den selben seine Machtstellung und sein Ansehen in Deutsch land nicht verringern." Zur Eldherzogthümersrage bringt die „Rus sische Korrespondenz" einen Artikel, der wieder einen Beleg für den Satz giebt, daß die Entfernung von dem auf der Londoner Conferenz durch die Ver treter Gesammtdeutschlands ausgestellten Programm von den europäischen Mächten als Handhabe dazu benutzt wird, um die Herzogthümersrage abermals zu einer europäischen zu machen. Die „Ruff. Corresp." sagt: „Die gegenwärtig wegen der Elbherzogthümer zwischen Preußen und Oesterreich bestehende Uneinigkeit wird täglich größer und ist, obwohl bisher nur auf dem Felde der Diplomatie, für Deutschland eine ernste Streit frage, deren Folgen für den allgemeinen Frieden ge fährlich werden können. Preußen hat, wir können es angesichts dieser heftigen Eifersucht nicht oft genug wiederholen, einen großen Fehler begangen, indem es aus dieser Streitfrage, statt einer europäischen, eine ausschließlich deutsche machte. Es ist in der That un möglich, den gegenwärtigen provisorischen Zustand ins Unbestimmte fort zu erhalten mit all' den Erörterungen, Eifersüchteleien und Unzufriedenheiten, die er erzeugt. Die Herzogthümer ebenso wie Preußen, Oesterreich und ganz Deutschland, wünschen aus dieser gefährlichen, alle Kreise beunruhigenden Ungewißheit herauszukommen. Und selbst wenn die Annexion Herrn Bismarck gelingt, so wird es nur durch große Opfer geschehen, und der Besitz wird für Preußen eine unversiegliche Quelle von Gefahren sein. Oesterreich kann unmöglich freiwillig den Forderungen der preußischen Regierung nachgeben und ohne Widerspruch seinen Einfluß in Deutschland opfern. Der Krieg würde allerdings eine Lösung in seinem Gefolge haben, aber welche Stellung würden in rd kalt, rcteu- dlr. G. l "X, höher. «ab« Amtlicher Theil. Dresden, 15. März. Seine Majestät der König haben zu genehmigen geruhet, daß der Galeriedirector, Professor vr. Schnorr von CarolSfeld daS von Seiner Majestät dem Kaiser von Mexico ihm verliehene Ritterkreuz des Guadalupe-Ordens annehme und trage. Dresden, 16. März. Seine Majestät der König haben AllerhöchstJhrem Gesandten am König!. Preußi schen Hofe, wirklichen Geheimen Rath Grafen vonHo- henthal die Erlaubniß den ihm von Seiner Königlich Preußischen Majestät verliehenen Rothen Adlerorden > Klasse annehmen und tragen zu dürfen, allergnädigst zu ertheilen geruhet. * Frau Sophie Schröder in München, die große dramatische Künstlerin, hat am 1. März ihren 85. Ge burtstag gefeiert; aus nah und fern waren Beglück wünschungen eingelaufen, und König Ludwig I. hat ihr von Nizza aus brieflich gratulirt. * Der Lübecker Musikverein hat am 15. März die Abhaltung eines großen norddeutschen Musikfestes zu Lübeck im Juni, gleich dem des Jahres 1839, be schlossen. vr. Kulenkamp wurde zum Präses, vr. Klüg- mann zum Schriftführer des Comitö's gewählt. * vr. Franz Pfeiffer in Wien berichtet in der „Allg. Ztg.": vr. August Reifferscheid aus Bonn, welcher seit anderthalb Jahren die Bibliotheken zu Verona, Mai land, Turin, Florenz und Rom bereist und durchforscht, hat neue, bisher unbekannte Bruchstücke auSUlfila'S gothischer Bibelübersetzung aufgefunden. Die selben gehören zu dem auS dem Kloster Bobblo stam menden Coder AmbrosianuS S. 36 »up., welcher die gothischr Uebersetzung der Paulinischen Brief« enthält und zum Unterschied von einem zweiten, ebenfalls in der Ambrosiana aufbewahrten Coder, zum Theil des selben Inhalt-, aber kleinern Umfangs, als Coder Am brostanus bezeichnet wird, und finden sich jetzt in Turin. Es sind vier Blätter, welche zum zweiten Ouaternio gehörten; der AmbrosianuS fängt mit dem dritten Qua- ternio an. Von diesen vier Blättern sind mindesten» drei Palimpsest. Sicher ist, daß sie noch nie gelesen Tagesgeschichte. * Wien, 16. März. Der heute veröffentlichte Post- vertrag zwischen Oesterreich und Rußland, abgeschlossen zu Wien am 9. Februar 1866, ist von Sr. k. k. apostolischen Majestät ratificirt worden zu Ofen am 23. Februar, und die Auswechslung der bei derseitigen Ratificirungen hat in Wien am 8. März stattgefunden. Derselbe umfaßt einerseits den öster reichischen Kaiserstaat und das Fürstenthum Liechtenstein, In welchem die österreichische Regierung das Postwesen verwaltet, und andererseits das russische Kaiserreich mit dem von demselben unzertrennlichen Königreich Polen und Großfürstenthum Finnland, und soll vom 13. März (1. März alten Stils) d. I. ab ausgeführt werden. — (A- Z ) Nach den Meldungen des Grasen Ka- rolyi ist cs kaum noch zweifelhaft, daß Preußen, wenn es jetzt die Bundesreformfrage anregt, zunächst einfach auf diejenigen Punkte zurückgreifen wird, welche König Wilhelm in seiner Antwort vom 22. Oct. 1863 auf das Collectivschreiben der deutschen Fürsten als den Kern jeder Bundesreform hinstellen zu müssen glaubte. Graf Karolyi dürfte bereits vorläufig den Standpunkt Oesterreichs dahin gekennzeichnet haben, daß er genau derselbe geblieben, wie er unmittelbar nach jener Ant wort präcisirt worden, daß Oesterreich mithin, weil cs selbst ein Veto nicht beansprucht, auch Preußen ein solches nicht zugestehen kann, daß es aus seine bundes mäßig bevorzugte Stellung zu verzichten keinen Anlaß hat, daß endlich über die Modalitäten einer Volksver tretung am Bunde zu verhandeln ist. — (W. Bl.) Se. Maj. der Kaiser empfing gestern Vormittag die Triester Deputation. Dieselbe, unter Führung des Podestas d'Porenta, bestand aus den Her ren Conti, Morpurgo, de Piteri und Ritter v. Scrinzi. Die Deputation wurde von Sr. Majestät sehr freund lich empfangen und nach einer viertelstündigen Audienz entlassen. — Großfürst Nikolaus von Rußland und Herzog Adolph von Nassau sind gestern Abend mit dem Triester Schnellzuge angekommen. Beide werden heute von Sr. Maj. dem Kaiser besucht und empfangen « slltbel.: 1 „ t» „ „ » StvimMrd :» vr-»-- tö U1»„1Q« Kuwm«-»: 1 Nssr. ralrrattaprris»: :a. -Sv; Uhr n der Her- nauf Co», na. v Uhr in; Mitt. Weber au» Hr. Caud. iak. ML». !. Döhner; Or. pbil. Hr. Diak. digt Leichte t. ^12 Uhr Hr. Hilf-, »orm. KV uß; Mitt. hr. Pastor Diak. Vr. S Uhr Hr. 2 Uhr Hr. Gemeinde: Or. pbil. selbe: Mit- unter den enhauspre cm. v Uhr 0 Uhr Hr. hr deutsche ofenhagen. ttdormeL cd Larl^- >'do«k. — 11 o'clocb. b. V8A G. G.; LugS- Frank- G.; A.; Wien Louisd'or k G. Nat. Au«, ltsanlche» ct. d. Cre- nzd. -1.87; I. «ist» 1ÜÜH G.; jotsdamer Br«»- S.; Köln- S G.; gal. ludwigsh. Nordbahn he O1t. X. ö.; rhei- 32)4 E.; 136 G.; spapirre: 4KA» atsschuld- -0)4 G.: National do. I8M«r 47H G.; nkn.VVHtz ufs.-polu. . 77 G.; 76k G. igcrBauk 88 G.; ato-Lom- 36k G.; Sank 1VS neininaer 7K G.; . Credit- G.; wei- i 2 Mt. z. Nach sweise cath um as Gat- killioneu ert: daS üfie auf en Rech 1. ssrcS. rz. Nach sweise 7S (Ab- ,327,618 nresrrv« >. St- »rs« z, iß loco zenmehl grieSler l S.2ä, pr. r. Ctr. 1 S.rv fer loco >2-62. rusrrateaaauah»» »uowSrt,: k» O«mla1»»1»uLr äs» Oreeäaer äonrnd»; »deaL», : 8. kuor.1», L LawdaiU-LItouai t Vool.»»; Sorlto: Oaoeivo'ieb« Suev- b«näl., kcreueree'e üurvaa; Irem«: L. 8onr.ori-,z Ir«1«: Oov« , krmUlwrt ». Snobb. j «öw: Xr>oi.e LLouu»»; karw: e. (SS, rn«äs»bou»«lls»Q,); kraL: k'e. L»»r.ic'» Üuobd.; Btt«: Lomptoir <1. b.tV1«a«r 2dtuox, Stakauo^l. »67. Herausgrdtt: LSn1»I Lrpaäitioo Lee vreeLoer äonenal», vrooäon, blarwaote»— K«. 7. Nichtamtlicher Theil. Uetersicht. Telegraphische Nachricht»«. AeitungSscha«. (Allgemeine Zeitung. — Russische Cor- respondenz.) TageSgeschichte. Wien: Postvertrag mit Rußland. Zur Bundesreformfrage. Werbungen für Mexico. Tages bericht. Standrecht in Böhmen. — Prag: Die Er- cesse in Schüttenhofen. Vom Landtag«. — Graz: Preßproceß. — Berlin: Keine Mobilisirung. Ei senbahn zwischen Breslau und Warschau. Die Nord- polexpcdition. — Königsberg: Proceß der Privat bank. — Paris: Aus dem gesetzgebenden Körper. Ueberreichung des schwarzen Adlerordens an den kaiser lichen Prinzen. Kein Choleraausbruch in Aegypten. — Florenz: Tagesbericht. — Neapel: Freiwillige Sistirung eine» Räuberchefs. — Madrid: Anleihe. — London: Rettungsmedaille. Parlamentsverhand lungen. Nachrichten vom Cap. — Kopenhagen: Graf Sponneck'S Eintritt in das Cabinet wahrschein lich. — Athen: Konflikt mit der Synode. Vulca- nische Umwälzungen bei Santorins. — Mexico: Alamos wieder im Besitz der Kaiserlichen. GchleSvigrHalsteiv. (Die preußische Verordnung vom 11. März. Preußische Etappenstraße in Holstein. Maßregeln wegen der Leichenfeierlichkeit in Krusen dorf. Küstenschifffahrtserlrichterung.) Lre»d«er Nachricht»«. Etatistik und volkswirthschaft. Henilletan. Inserate. Tageskalender, «orsennach- richten. genannte« Machten keine nr«e« Kriegsschiffe a«S den englischen Werften wrgznführen. Eine Interpeüatian Nawlinsan'S deaatwartete Layard dahin, daß der Re» giernng kein positiver Bericht »der da» Borrütken der Ruffe« gegr« vokhara zngegangen sei. Rußland hake England feierlich versichert, eS wünsche keine Gebiets erweiterungen gegen vokhara. Rrw-Vort, 7. März, Morgen». (Per „Cuba") Im Congreffe wurden zwei neue Anträge eingebracht. Der ReconstrurtianSauSschuß beantragte, Tennessee bedingungsweise zum Congreffe zuznlassen. Der mit den »»»«artigen Angelegenheiten betraute Lomits stellte den Antrag, die NnionSregierung solle der Re publik Mexiko eine Anleihe von SV Millionen Dollar» garaatiren. Die fenische Bewegung dauert fort. Bou allen Seiten laufen Unterzeichnungen zu dem Pro gramme der Fenier ein. Der Wechsrlrour» auf London stand 145; Gald- agio33H; Bond» 1V3H, fest, belebt; Baumwolle 44, ruhig. ürche: Schubert. -Drr»V«n. iiedel. untcr ü Liz 2.6-li^ werden. — Feldzeugmeister Ritter v. Benedek ist vor gestern Abend, nachdem derselbe noch einer Militärcon- ferenz beigewohnt hatte, nach Verona abgereist. — Gon Seite des UnterrichtsratheS wurde soeben die Reorga nisation der evangelisch-theologischen Facultät vom Stapel gelassen. — Die vielbesprochene neue Militärconvention zwischen den Regierungen von Oesterreich und Mexico ist, wie der „Deb." berichtet wird, gestern abgeschlossen worden. Diese Convention ist bekanntlich im Wesent lichen nur eine Vervollständigung der früher», indem sie stipulirt, daß in den österreichischen Staaten Wer bungen bis zur Höhe von 2060 Mann behufs Com- pleterhaltung des österreichischen Freiwilligencorps ver anstaltet werden können. Die Werbungen werden als bald beginnen, weil sonst die Transporte in die heiße Jahreszeit fallen würden. * Wien, 16. März. (Tel.) Nach der „General- Corresp." hat das Staatsministerium im Einvernehmen mit dem Justizministerium die Einsetzung des Stand- rechts über diejenigen Bezirke des Königreichs Böh men verfügt, in welchen jüngst Ausschreitungen vor- gckommen find, indem es gleichzeitig das Prager Statt haltereipräsidium ermächtigt hat, das Standrecht auch auf alle durch Erceffe bedrohten Bezirke auszudehnen. (Nach der „Boh." ist für den Prager Kreis, und zwar wegen der Verbrechen: 1) deS Aufruhrs, 2) der öffentlichen Gewaltthätigkrit durch Zerstörung fremden Eigenthums und 3) des Mordes, Raubes und der Brandlegung, im Falle sie damit im Zusammenhänge stehen sollten, daS standrechtliche Verfahren verhängt worden). — Bezüglich des, gestern von der „Presse" mitge- theilten Telegramms aus Pesth über den anbefohlenen Abmarsch eines beträchtlichen Theiles der dortigen Garnison nach Böhmen ist die „G.-C." in der Lage, zu erklären, daß es sich hier nur um eine der gewöhn lichen, alljährlich vor sich gehenden DislocationS- veränderungen einzelner Truppenabtheilungen handelt. Prag. Der „Boh." entnehmen wir über die Er- cesse in Schüttenhofen (am 12. u. 13. März) noch Folgendes: Die Ercedenten zertrümmerten in den Ju denwohnungen durch Steinwürfe nicht blos ganze Fcn- stcrreihen, sondern auch die Fensterstöcke, stürmten mit wildem Geschrei die Wohnungen, warfen Spiegel, zer trümmerte Möbel, zerfetzte Kleider und aufgewicktlte Kleidstosse zu den Fenstern heraus, zerschnitten die Bet ten und ließen die Federn als einen wahren Schnee fall durch die Gasse fliegen. In den späten Abend stunden nahmen die Plünderungszüge der von Brannt wein und Bier fast durchgängig berauschten Tumul tuanten ihren weitern Fortgang. Aus den KaufmannS- gewölben wurden Waaren verschiedenster Art geraubt, manche der letzter» ins Wasser versenkt, manche ver schleppt, Auch körperliche Verfolgungen der gröblich sten Art fanden statt. Eine Israelitin wurde förmlich bei den Haarflechten am Fußboden fortgeschlcppt und mit dem Kopfe an das Pflaster gestoßen. Mehrere Is raeliten, die nicht schnell genug die Flucht ergriffen, wurden körperlich arg verletzt. Der Schaden an Eigen thum aus dieser Revolte, die vielleicht noch nicht ihr Ende erreichte, da am heutigen Tage (13. März) trun kene Rotten zügellos und mit Knitteln bewehrt die Stadt durchkreuzen, wird auf 60,000 Fl. geschätzt. Auch die Synagoge verschonte man nicht und zertrümmerte Fenster, Thüren und Bänke. Leider hat sich dieser Be wegung nebst dem fremden Bagabundenthum auch rin Theil des Landvolkes und sogar auch von deutscher Seite beigesellt. Soeben kommt mir die Kunde zu, daß — für Schüttenhofen selbst gewiß zu spät — Militär re- quirirt worden und mit einem Hauptmann an der Spitze eine Compagnie bereits eingerückt sei, die bei den Arre» tirungen thätig ist. Auch der k. k. KreiShauptmann Urban aus Pisek ist in Schüttenhofen bereits einge langt. Die Untersuchung wird selbstverständlich einen Monstrcproccß nach sich ziehen und die Fäden bloß« legen, ob und welche geheime Kräfte hier die treiben- worden, ja, daß man nicht einmal wußte, daß sie einen Palimpsest enthalten, geschweige ihre Zusammengehörig keit mit der Mailänder Handschrift erkannt hat. -f Der Nachlaß Fr. Rückert's, der von des ver storbenen Dichters Sohne, dem Pros. Heinrich Rückert in Breslau, herausgegeben wird, enthält, wie jetzt mitge theilt wird, von poetischen Erzeugnissen nur kleine lyrische Gedichte und bildet gleichsam ein poetisches Tage buch. Die größern Werke sind theils Jugrndproducte, thrils von dem Dichter selbst, als zur Herausgabe nicht geeignet,-zurückgestellt worden. Dagegen sind die nach gelassenen wissenschaftlichen Werke von einem Umfangt, der alle Erwartungen überschreitet. Sie gehören durch gängig dem linguistischen »Gebiete an. — Am 6. März fand in Wien eine Rückert-Feier statt. Der reiche Ertrag dieser Gedächtnißseier ist für den Fond zur Er richtung eines Rückert-Denkmals bestimmt. s- Im Berliner Hoftheater ging am 6. d. M. das zweiactige Lustspiel „Revanche" von Frau Birch- Pfeiffer in Scene und gefiel. Es spielt am Hofe Lud- wig'S XVI. — In Graz wurde ein neues Drama „Jacobaea von Bayern" von Fr. Marr zur Aufführung gebracht und ebenfalls, wie es den Berichten nach scheint, beifällig ausgenommen. « Die „Union" meldet, daß Herr Pacini, der Nestor der Musikverleger und Komponisten, in einem Alter von 88 Jahren mit Tode abgegangen ist. s Zum Zweck der Errichtung einer Gemälde galerie in BreSlau soll eine große Lotterie veran staltet und 110,000 Loose t 1 Thlr. ausgcgeben wer den. Zur Derlvosung kommen Kunstwerke, die in Wien, München, Düsseldorf, Dresden, Berlin, Weimar, Stutt gart, Königsberg, Frankfurt a. M. und Karlsruhe an gekauft werden sollen. Telegraphische Nachrichten. Wien, Sonnabend, 17. Marz. Die heutige „Debatte" erklärt, feiten der Wrstmachte fei eine Kundgebung gegen die Verordnung deS König» von Preußen vom 11. d. Mts. bezüglich Schleswig» zu erwarten, da dieser Erlaß den provisorischen Charak ter der Dinge in Schlr-wig-Holstein geradezu negire. Wien, Freitag, 16. März. (Telegr. d. Boh.) Ein österreichische» Rundschreiben an die außerdeutschen Regierungen legt den Standpunkt der Wiener Regie rung in der holsteinschen Frage dar, protestirt gegen die Anneetion der Herzogthümer und gegen Gewalt- maßrrgeln, nnd macht Preußen dafür verantwortlich, wenn Oesterreich, durch Rechtsverletzungen gezwungen, den Krieg aufnehmen müßte. London, Freitag, 16. März, Rächt». In der heutigen Sitzung de« Unterhauses erwiderte auf eine Interpellation Lelwhn'S der UnterstaatSsecretar de» Aurwartigen, Lavard: Der spanische, der peruanische und der chilenische Gesandte hätten die Versicherung gegeben, während der Dauer de» Krieg» zwischen den
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