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72. Jahrgang. M 1S1 Abend-Ausgabe Freitag, IS. MSrz ISA Gegründet 18S« «,M«a»NN! NeNNcht»« «re«»»» Aernlprecher-Lammelnummer; 2S Nu« I»r Nacht,spräche: 20 Oll Nt>»,lc,«-k^t»ll,ikr vom bt« >1. «»r, >»»« bet «»glich »wclmallger «uft-lliing ,eet Hau» L.L0 Morl. ^"AugS-Wel1Ul)k P,ftbe»ug»prel» lür Monat MLr» « Marl ohne PoslgufteUungtgebilhr. »intkl»»m«kr t« Pt,»««,. »te »njriani «erden nach «oldmark berechne«; die einspaltige ,o mm »reite geile stkn,i»s«,«»»,tic>*oiso- »» vlg-, für auewLrl« «o Pf«, ffamtllenan,eigen und LteNcngefuche ohne N»a«> ,s P,q.. auberhalb »!l Big., die eo mm breite »ieNamezeilc roo Pfg., ausierbalb rs» Bin vllertengebLIir »o Pfg. «u«w»riige «uitrLge gegen «orau»be,ablung. echrlfkleitnng «ch HauvigefchSttdfieller Marienslra»» S-»/4L «ruck «nd «erlag von riepsch » Neichardt in Lretde« Postfcheck-tioiilo 106S Lreibe» Nachdruck nur Mi» deutlicher Nnelleuaneabe Dresdner Nn^r "' «ulbllia. — »nverlannte Cck>rI0«»i>cke werden nicht nulbrwabrt. Sachsens Industrielle in Dresden. Der Verband Sächsischer Industrieller trat heute Freitag vormittag im BereinShauS zu Dresden zu seiner diesjährigen Lauptoersammluag zusammen. Der erste Teil dieser Tagung, der ln Form einer geschlossenen Mitgliederversammlung abgehalicn wurde, wurde von dem Vorsitzenden des Verbandes. Otto Moras mit einer Ansprache eröffnet, in der er u. a. anSsührte: Die Produktionsbedingungen der Wirtschaft sind nach wie vor außerordentlich ernst. Hieran kann auch die Tatsache der guten Beschäftigung einzelner Jndustricbranchen nichts ändern, denn es kommt ja bet Beurteilung unserer Vage. wo. raus nicht genug hingewiesen werden kann, nicht nur aus den Beschäftigungsgrad allein, sondern auch auf den wirtschaftlichen Ertrag des Betriebes an. und hier liegt gerade die Quelle zu neuen Schwierigkeiten, weil eben vor allem die Möglichkeiten zur Kapitalneubildung fehlen. Ein wichtiger Faktor für die Beurteilung aller dieser Fragen ist die Reparationssrage und von ihrer endgültigen Regelung wird sehr viel, wenn nicht alles, für die zukünftige Gestaltung der deutschen Wirtschaft abhängen. Aus diesem Grunde freuen wir uns außerorüent- lich. daß wtr heute die Ehre haben, in Herrn Staatssekretär Bergmann einen hervorragenden Kenner dieses ganzen Problems bei uns begrüben zu können, um Gelegenheit zu haben, aus seinem Munde Näheres über diese Frage zu höre». Ich benutze die Gelegenheit. Herrn Staatssekretär Bergmann tm Aufträge des Gesamtvorstandes herzlich» zu danken für sein« Bereitwilligkeit, heute bei unS zu sprechen, und bin siber- zeugt, bah Eie alle, meine Herren, seine Ausführungen mit größtem Jnteresis entgegennehmen werden. Sie werden tm Zusammenhang mit den Darlegungen des Herrn Dr. März Ihnen zeigen.-daß die sächsische Industrie in d^m Kampfe, der um alle diese Probleme weiter geführt werden muß. mehr denn je eine geschlossene starke Gesamtvrganisation braucht, die in allen Phasen dieser Auseinandersetzung ihre Interessen ver tritt, und ich freue mich, in diesem Zusammenhang auch heule fcststellen zu können, daß die sächsische Inbustrlc sich dieser Er kenntnis auch im abgelauscnen Geschäftsjahr nicht verschlossen hat. sondern treu zum Verband stand. Der Mltgliederstand des BerbandeS ist im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht zurückgegangen, son der» gestiegen. Allerdings stehen immer noch zahlreiche Jndustrieunternchmungen, die auf Grund ihrer Bedeutung und aus Solldaritätsgründen unbedingt in die Reihen der Berbandsmitglteder gehörte», abseits, und Ich benutze die heutige Gelegenheit, um an Sie alle einen Appell zu richten, diese Firmen, soweit Sic mit ihnen in Berührung stehen, von der Notwendigkeit des Anschlusses au den V. S. I. zu über zeugen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir leider auch eine ganze Reihe Mitglieder durch den Tod verloren. Es befanden sich darunter zwei Vorstandsmitglieder: Herr Geheim rat Bauer, der seit dem Jahre 1906 dem Gcsamtvorstand angchörte. und Herr Röll aus Aue. und gestern erfolgte die Beisetzung des Herrn Kommerzienrats Dr. K r tt g e r - Chem nitz. Ihnen allen, die für uns gewirkt haben und nun für immer von uns gegangen sind, danken wir für ihre Mitarbeit, und ich bitte Sie. sich zu Ehren der Verstorbenen von den Plätzen zu erheben. Wir Lebenden aber wollen auch im kvm mcnden Jahre mit aller Tatkraft und ungebeugt durch alles, was wir über uns ergehen lassen mußten, weiter arbeiten an dem -Ziel. der sächsischen Industrie den Platz zu sichern, den sic für sich auch unter Währung der berechtigten Interessen anderer Berusskreise in Anspruch nehmen kann. Hierauf erstattete der Schatzmeister des Verbandes. Herr Konsul F. N. Bollmann. Sebnitz, den Äassenberlchk, aus dem hervorging, daß eS dem Verband trotz des dauernd erweiterten Aufgabengebietes durch Intensive Arbeit und größte Sparsamkeit gelungen ist. mit den Ihm zur Verfügung stehenden Beiträgen ohne Beitragserhöhung auszukommen und noch einen kleinen Ucberschuß zu erreichen. Zu dem Punkt Neuwahl wurden die nachstehend verzeichnetcn Herren einstimmig tn den Vorstand wiedergewählt: 1. Karl Biagosch, i. Fa. Karl Krause. A.^N.. Leipzig. 2. Kommerzienrat Stadtrat William Dochner, i. Fa. A. Doekmer. A.-G. Strnmpfwarcn und Unterzcuge, Chemnitz. 8. Johannes Elster, i. Fa. Gcbr. Nebel, Adorf t. V. 4. Direktor Hans, i. Fa. Leipziger Baumwollspinnerei. Leipzig-Lindenan. 5. Direktor Kierdorf, i. Fa. Vereinigte Eschebachsche Werke. A.-G.. Dresden-Loschwitz. «. Dr. Hugo Kratz, DreSden-A.24. 7. Generaldirektor Dr.-Jng. e. h. Krug. Vorsitzender deS Bergbaulichen Vereins zu Zwickau. Lugau i. E. 8. Fabrikdtrektor Max Sehnig, i. Fa. Gebier.Werke. A.-G.. Nicderlüßnitz. n. Landrat a. D. Rechtsanwalt »nd Notar Dr. Lenz, Greiz. 10. Generaldirektor Merbitz, i. Fa. A.-G. für Glasindustrie vorm. Fr. Siemens. DreSden-A. 11. Otto Mora», i. Fa. Vereinigte Dentfche Textilwerke. A.-G.. Zittau i. Sa. 12. Geh. Kommerzienrat Dr. Niethammer, I. Fa. Kttbler u. Niethammer. Papierfabrik. Kriebstein. 13. BergwcskSbirektor Dr. Rabemacher, M. d. R.. i. Fa. Deutsche Erdöl. A.-G., Borna. 14. Heinrich Reich. Mühlenbesiber, Meißen a. b. Elbe. 15. Curt Spranger. i. Fa. Gustav Spranger, Mund- harmonikasabrik. Klingenthal i. Sa. IS. Fabrikbesitzer Emil Stecher, i. Fa. Moritz Stecher, Leüerwerke, Frciberg. 17. Konsul F. R. Vollman«, i. Fa. Mey u. Co., Blumen- und Blättersabrik. Sebnitz i. Sa. 18. Kommerzienrat Carl Hermann WalbenfelS, t. Fa. C. A. Waldenfels. Vaumwollzwlrnereten und »spinnereien. Plauen i. V. IS. Direktor Wittke. i. Fa. Sachfenwerk Niedersedlitz. A.-G. Niedersedlitz. 20. Direktor Wulff, t. Fa. Spinnfaser-A.-G.. Elster berg i. V. Hierauf erstattete der Syndikus des Verbandes. Herr Dr. Johannes März, den Geschäslsberichl, dem wir folgendes entnehmen: Das vergangene Geschäftsjahr war zwar für viele Indu striezweige ein Jahr auswärtssteigcndcr Beschäftigung, jedoch blieben zahlreiche Voraussetzungen für eine wirklich prosperierende Entwicklung unerfüllt. Wichtige Unkostenfaktorcn wurde» wesentlich verteuert. Um der aus dieser Situation sich ergebenden Verbandsarbeit den notwendigen Nachdruck und die erforderlichen Erfolgsaus- sichtcu zu verschaffen, mußte größtes Gewicht aus die Stabili sierung und Mehrung des sächsischen Einflusses im Reich gelegt werden. Die Bestrebungen des Verbandes, im endgültigen ReichSwirtschaftSrat der fUchfischrn Industrie eine ausreichende und ihrer Bedeutung entsprechende Verirrung zu schassen, fand durch die Verabschiedung der Re- gierungsvorlage durch den Reichs rat einen gewissen Ab schluß. Wen» auch die NeichSratSbcschküsse nicht voll dem ur sprünglichen Wunsche des Verbandes, die gesamte dritte Ab teilung aus regionaler Grundlage zu ernennen, entsprachen, so stellen doch die vom Neichsrat vvrgenommenen Aenderungen einen ganz bedeutsame» Fortschritt in der Berücksichtigung der regionalen Wirtschaftsgebiete dar. Der unermüdlichen Auf klärungsarbeit des Verbandes ist eS mit zu verdanken, ins besondere seiner Einwirkung aus die sächsischen und durch be freundete Verbände auch aus außersächsische Negierungen, daß im Neichsrat eine Mehrheit für die vorgenommenen Äcsctzes- vcrbesserungc» zustande kam. Der Stärkung des Wirtschaft- lichcn Einflusses diente weiter die Gründung einer Arbeits gemeinschaft der Spitzenverbände der sächsischen Wirtschaft so wie einer Arbeitsgemeinschaft mit dem Verband der Mitteldeutschen Industrie im benachbarten Thüringen, durch die eine Verständigung über Möglichkeiten gemeinsamen Vorgehens herbeigcsührt werben soll. — Die zu letzt genannte Arbeitsgemeinschaft mar angesichts der gleich artigen Struktur beider Industriegebiete besonders zweck mäßig und stellt eine noch engere organisatorische Form der schon früher gepflogenen Zusammenarbeit dar. Unter Aus- rechterhaltung der Selbständigkeit beider Verbände soll die Arbeitsgemeinschaft dein weiteren Hand-in-Hand-Arbeiten in beide Gebiete gleich berührenden Fragen und der Stärkung ihres Einflusses dienen. Eine besonders dringende Ausgabe, die Interessen der sächsischen Industrie zu wahren und für die Sicherstellung ihres Einflusses zu wirken, lag bei den Bestrebungen zur Derfasfungs- und Derwattungsreform vor. Für den Verband ergab sich insbesondere die Notwendig keit einer Prüfung dieser Frage unter zwei Gesichtspunkten Was die Möglichkeiten erzielbarer Ergebnisse anlangt. führten die angcstelltcn Erörterungen zu dem Ergebnis, daß es zweck mäßig sei. die Erwartungen insbesondere an etwa damit ver bundcne Steuersenkungen nicht hoch zu spannen. Die Hauptgründe für die Steigerung des öffentlichen Ver waltungsauswandes in Deutschland und damit auch der Stcuerbclastung liegen aus dem Gebiete der Veränderung des Geldwertes und der Krtcgsfolgcn und dann besonders aber auch tn der starken Steigern»» der Ansprüche des Staats bürgers an den Staat. Zu einer fühlbare» Entlastung ist daher ein durchgreifender Ausgabcnabbau sowie eine Beschränkung in der Uebernahmc neuer Ausgaben aus das durch unsere Wirtschaftslage gebotene Maß notwendig. Da die Lösung der Frage, wie der endgültige verfassungsrechtliche Aufbau des Deutschen Reiches z» gestalten ist. nur Im Wege der organi schen Entwicklung, keinesfalls aber auf gewaltsame Weise, die mit inncrpolitischen und damit auch wirtschaftlichen Er schütterungen verbunden wäre, gesucht werden darf, kann eS sich bei der Lösung der versassnngSrechtlichen Probleme nur um Arbeit auf lange Sicht handeln. Um so notwendiger ist cs, diejenigen Frage» energisch in Angriff zu nehmen, die ohne grundlegende Verfassungsänderungen heute bereits möglich sind, auch wenn man ihre finanziellen ErsolgsanSsichtcn nicht sehr hoch cinschätzt. Die Ucbcrvrüfung der öffentliche» Ver- waltung in Deutschland ans VereinsachungS. und Verbilli- gungsmöglichkciten muß sich ans alle Gewalten, tnöbesondcre auch das Reich, erstrecken, welches ebenfalls über einen aus gedehnte» BcrwaltnngSapparat verfügt. Der zweite Gesichtspunkt, unter dem vom Standpunkt der sächsischen Industrie das Gesamtproblcm zu betrachten Ist. ist die Frage der Sicherung und des Ausbaues des Einflusses der regionalen WIrtschaftvbcztrke auf den Gang der Gesetzgebung und Verwaltung. Die Richtlinien, welche der Verband für seine Mitarbeit an diesen Fragen unter Berücksichtigung der beiden genannten Gesichtspunkte ausgestellt hat. fordern deshalb bei einer etwaigen Neuordnung unseres BchördenaufbaucS Sie Ein haltung deS Grundsatzes der Dezentralisation sowie die Ge währung ausreichender Elnflußmüglichkeiien der Wirtschaft». gebiete auf Gesetzgebung und Verwaltung, in der Erkenntnis, daß die Zentralisation, die mir ganz besonders in den Nach, kriegsjahren erlebt habe», ungesund und sür die territorialen Wirtschaftsgebiete nachteilig ist. Rcichsetgene Verwaltungen sollten nach Ansicht des Der. bandcs aus allen denjenigen Gebiete» nicht eingerichtet wer. den, wo Länder und Gemeinden bereits leistungssähige Ver» waltungsorganisationen besitzen, um Doppel, und Neben« einanderarbeit zu vermeiden. Des weiteren hält der Verband eine ZuständigkeitS. erweiterung der unteren und mittleren Behörden sür er- forderlich, ebenso eine übersichtlichere Gestaltung des geltenden Rechts und eine Vereinheitlichung des Kostcnwcsens mit dem Ziele der Senkung. Neben den Nesormmaßnahmen aus dem Gebiete der eigentlichen Verwaltung ist ein durchgreifender Ausgabenabbau notwendig, der allein Ersparnisse in nennens wertem Umfange ermöglicht. Neue Ausgaben sollte die öfsent. liche Hand nur beim Vorlicgen eines wirklich dringenden Be« dürsnisscs übernehmen, keinesfalls könne, trotz aller An- erkennung eines unter heutigen Verhältnissen mehr als früher notwendigen Maßes öffentlicher Fürsorge und Wohlsahrts- pflege die bisherige Entwicklung Deutschlands zum Wohl- sahrtsstaat weiter gefördert werden. Zur Gesundung der deutschen Ausgabcnwirtschaft hält der Verband die Einführung eines unmittelbaren Vetorechts für den Rcichsfinanzmintstcr und die Finanzminister der Länder gegenüber den Parlamenten für erforderlich, um der Neigung, der Parlamente, neue Ausgaben zu beschließen, ent. gegenzutreten. > Endlich muß der Gedanke der Verantwortlichkeit stärker als bisher betont werden. Aus diesem Grunde hält der Ver- band «S für zweckmäßig, wenn Sicherheiten dafür geschaffen werden, -aß die beschließenden Mehrheiten von den Aus wirkungen der von ihnen beschlossenen Ausgaben auch tn» sofern unmittelbar betroffen werden sollten, daß sie viel mehr als bisher zu ihrer Deckung mit hcrangezogcn werben. Ter gegenwärtige Zustand, daß Länder und Gemeinden zwar für große Ausgaben verantwortlich sind, aber nur einen Teil der erforderlichen Einnahmen selbst bestimmen, ist mit den Not wendigkeiten sparsamster Finanzwirtschast nicht vereinbar und sollte beim endgültigen Finanzausgleich eine Abstellung er fahren. Hierauf behandelte Dr. März ausführlich alle die Einzel- fragen, mit denen sich der Verband im Lause des Geschäfts- jahrcs befaßt hatte, wie sie bereits durch die Veröffentlichungen des BerbandeS in der Presse bekanntgcgebcn worden sind. Darauf entwarf der Redner ein sehr eindringliches Bild von der schwierigen Lage der sächsischen Industrie auf den Weltmärkten und zeigte, wie gerade in einem Jahr des Kampfes internationaler Kongresse gegen Ausfuhrbestimmun gen die sächsische Industrie sich einer hochanschwellenden Woge neuer Kandels- ftemmniffe gegenübersah. Wie in Italien, Spanien, dem Balkan der dortige Protektionismus Verbindungen zerschnitt, die bereits jahrzehntelang in der Vorkriegszeit bestanden: wie cs un möglich wurde, italienische Fabriken mit sächsischen Ma schinen. andere M i t t e l m e e r l ä n d e r mit sächsischen chemi schen Erzeugnissen. Medikamenten. Präparaten, oder eng lische Kolonien, oder Australien, mit sächsischen Farben und Lacken zu beliefern. Wie der Nationalismus tn Spanten gerade dem Tcxtilexport schwere Wunden schlug, in Portugal die Devisenvorschriften die deutsche Ausfuhr drosselten, so trafen mehrere Anträge auf autonome Zoll- erhöHungen in England wichtigste sächsische Erzeug nisse, wie verschiedene Arten von Textilien, keramische Er zeugnisse, Knopswaren, Wirkwaren ufw. bzw. beunruhigten sie dte Verbindungen tn schwerster Weise. Er zeigte ferner, daß Nachbarländer, die mit uns tn Europa wie in Uebersce in schwerster Konkurrenz stehen, tn wichtigen Bran chen 80 und 40 Prozent niedrigere Löhne zahlten als in Sachsen, und wies darauf hin, wie die Hcimprvpaganda diese Schwierigkeiten noch erhöhend die Abneigung der fremden Länder gegen ausländische Produkte steigerte. Er wies darauf hin. wie der Verband dte zahllosen ihm bckanntwerdcndeu Beispiele sowohl den deutschen Stellen wie den internationa len Kongressen gegenüber verwertet hatte. Wie er unermüd lich versuchte, für sächsische Waren wenigstens ans dem Wege von Zollcrmäßigungcn Erleichterungen tm Anslande zu schaffen. Wie leider aber manche sächsischen Wünsche nicht zu erfüllen waren, ja im Gegenteil wichtige Positionen der Ferttgtndustric dem AnSlanüe geopfert werden mußten. Dte schweren Kämpfe, die nm den Fortgang der japanischen Verhandlungen, den Abschluß der französischen Vor- vertrüge und des Handelsvertrages, derSaarzoll Verhand lungen, den jugoslawischen Vertrag, die türkischen Abmachungen, sich abgespielt haben, ließ er vor der Versamm lung voküberzichcn. So sehr die Rührigkeit und Energie der deutschen Unterhändler »nd die Unterstützung der sächsischen RegiernngSstellen auch hier anerkannt wurden, so sehr mußte cs der Redner anderseits bedauern, daß die Erfolge für dte verarbeitende Industrie weit hinter den notwendigen Wün schen zurückbliebcn. Dr. März schilderte weiter die lebhaften Klagen expor- ticrendcr Firmen, die sich nicht nur auf die handelspolitische Lage bezogen, sondern tm hohen Maße auch darauf, -aß cs -er sächsischen Industrie mit ihrer unvvrletthaflen Dinnenlage kaum noch zu konkurrieren möglich ist, wie es insbesondere die hohen Frachtkosten unmöglich machen, mit der sich immer mehr ausdehueudcn Verarbeitung des Rohmaterials am GewiunungSorte tn Wettbewerb zu treten, zumal da die tn den Rohstosfgcbieten sitzenden Arbeitskräfte mit ihre»