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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.12.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061220020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906122002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906122002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-12
- Tag 1906-12-20
-
Monat
1906-12
-
Jahr
1906
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Dirk* Bia» wtiv dn» Lesen, von Dreßde» »tz ümAtduvA a> AüAe vae^e? hssfjzA gsA Abend-2lnrgabe zugestellt. während es die Post-Abonnenten am Morgen m einer Gesamtausgabe erhalten. SerugsgeMn ^ . tzutNiM»»« durch »ul«« '«»»ich« und »»r,n>« «, ,ud M«»«««« nur rtnmav .dur» au»»^r»i«»»«. -»»».»«.»«1 »»«. _ »t«r Aul»»»,,, durch d>« lodnrUcNellarld». im Nu». «U «uilurrchkndrm Su«ch>a«. tochdruck atter Antkel u. Onainal- Ilyifftmiaen uur um deutlicher ^u»I>rua«,ad»i.Drr»d.Rachr.'» «Mlz. i»a»»a,Iiche vooorar. «»'»rücke blecken iwderückichtiat; »ch «unuHrckle «rw» »licht auidewallü. «chch '.n »«» »er»»«» HogvLrrrdeL 1858 Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt m Dresden. Fsnresgen.cLrtt. Unimbme von UnkündliunutN dir nachmitlaur s Ukr Lonn- u»d Sei'Naa« nur Monenstrahk s« vo» N dir '/.l Uln Die > lvoltiae Grund- «eile «ca s Silben» 2» Pf, . An- kündl,ui»,en au! der PnvatliUc Zeile rs Pl, » die Livnltl,, Zeile auf Lerl feile so Pt, . ali Einaeiandl Zeile i-o Pf, An Nummer« »ach Sonn- und tzeieeiage» l lbaliiue Grund«,lc so Pf,., auf PlwLlieile «0 Pf,. 2lval»,e Zeile ani lerlicitc und als Singelandl so P,, Auo,värl,,c Auf. >ia,e nur ,e,en Loiausbejalilun^l. Lele,blauer kollen w Pfeimize. Fernsprecher: Sir. U und rOSL. -auptgeschSstSstelle: Marienstr.Z». l.Lnolin-86its mit cism „pfsilrinZ" k'fL. per Stück. Medvaron. Lchjkvr livol,seiner doutsolwr und onsrlit-olier ^n/ußf-, Uonsn-, l'aletot-und IVostoiit-toffs in allen inodornea leiden und ?nm»-(juaIitLt«o ru l-illj^stvo Preisen. Verkaufsstelle der rem KZI. kman/ministerium vsusrovüdlten vorsodriftsmSssix-va Vniformstotkv für liüuis;! Lilelie. 8tÄNts-li'ü-sthou»ids. Nermrm» I'ürseliel Lvdellslstrssss 19 / «Isln«» V Rr säik. k-itßt!: Sleueste Trob>be»Ict'tr. Hosiiachrichtcn Staatsbahue». Haiidelskanuuer, Dte»slve>höllnisse bei der Straßenbahn. Ge>ich>sveihn»dln»gen. Opriiiabrnddks Kviisetvalolinins. ,.G»»löd", 6)alkiikA»»old. DonneiStasi, 20. Dezember N-00. Neueste Trahtmeldnnsikn vom 19. Dezember. Lur Lage tu Frankreich. Paris. Der vom KriegSmrnister zur Disposition gestellte Gouverneur vou Verdun. General Pourguery de PechalosS, erließ einen Befahl. in dem er sich von den Truppe» verabschiedete und unter Hinweis auf die in der Lämmer gegen ihn voraebrachten gehässigen Angriffe erklärte, daß ihn, der Kriegsmunsier verurteilt haue, ohne ihn zu hören. Der Kriegsminister erblickt in diesem Truppcnbesehl eine un statthaste Kritik einer vo» ihm getroffenen Maßregel. ES heißt. daß General Pourguery nunmehr noch härter bestraft und in den nichtaktiven Stand versetzt werden soll. Lille. Nach der vom Ärieasyericht gegen Hauptmann Magnier wegen Verweigerung der Teilnahme an derKirchen° inventur durchgesührten Verhandlung kam cs im Gerichts- saale zu lärmenden Kundgebungen. Ein Teil des Publikums brach in Hochrufe aus Magnier aus. ein anderer Teil in Hoch, rufe aus den Kriegsminister Piquart und auf Dreyfus. Mehrere Manifestanten wurden aus der Straße handgemein. Sur Lage iu Rustlaud. .Lodz. Heute wurden zwei Bomben auf den Polizei- «erster geworfen, der leicht verwundet wurde. Die Äuffche deS Polizeimeisters wurde zertrümmert. 'Der Kutscher und ein Dragoner von der Eskorte erlitten Verletzungen durch Bomben splitter. Sebastopol. Von den 15 Matrosen, die seinerzeit an der Meuterei auf. dem Panzerschiffe „Pokemkin" teil- genommen und noch ibrer Rückkehr aus Rumänien sich frei willig dem Gericht gestellt haben, wurden einer zu 4 Jahren Zwangsarbeit und die übrigen zur Einreibung in die Arreslan- tenäbteilung auf die Dauer vou 6 Mouaten bis 2 Jahren ver urteilt. ArkutSk. In Tschita wurde eine Bombenwerkstatt entdeckt. 12 Personen wurden verhaftet. München. lieber da» Befinden der Prinzessin UPprecht wird folgender Bericht ausgeaeben: DaS Be enden der Prinzessin ist beute bedeutend besser nach ziemlich reichlichem und gutem Schlaf in der Nacht. Temperatur 38,1, PnlS öS. Berlin. (Priv.-Tel.) Der hier 11.19 Uhr vorm, fällige Gchuellzu« aus Bitterfeld fuhr bei Jüterbogk in «ine auf der Strecke beschäftigte Arbeiterkolonne. Drei Mann wurden überfahren und sofort getötet. Berlin. Wie ein Telegramm aus Kingston (Jamaica) meldet, hat der deutsche Kreuzer „Bremen" die Versuche, den gestrandeten Dampfer „Prinzessin Victoria Luise" abzuschleppen, aufgegcben. da bei dem stark havarier te« Zustande des Schisses Bergungsversuche aus sichtslos sind. Hannover. (Priv.-Tel.) Hannoversche Welfenkreise be absichtige» die Abfindung einer Da n kd e p u t a t i o n an den Herzog von Cumberland anläßlich seines Nichtsverzichts auf Hannover. München. (Priv.-Tel.) Um die Beschuldigung Bebels vor Gericht zurückzuweisen und als Unwahrheit erweisen zu können, hat Dr. Peters die „Münchn. Post . die ihn in einem Artikel „Hänge^Peters" genannt hat. verklagt. Posen. (Priv.-Tel.) I» Gnesen wurde eine von vielen Hunderten besuchte polnische Frauenverjammlung. in der Propst Piotrowitz zum Ausharren im Schulstreik aus- forderte, polizeilich ausgelöst. Infolgedessen spielte» vor dem BeriamnilungSlokole tumultuarrsche Szenen ab. Paris. Aus Marseille wird gemeldet, daß heute nacht dort gegen 1 Uhr im Viertel des Botanischen Gartens durch Explosion eines Spirituslagers ein zwei stöckiges Haus einstürzte. Zahlreiche Personen wurden ver schüttet. Aus den Trümmern wurden bisher ein Toter und 15 Schwerverwundete hervorgezogen. Paris. sPriv.-Tel.) Mehallo Guewas, der an geblich 8000 Mann Truppen haben sollte, kam in Elkiar mit 3000 Mann an. Am Sonntag desertierten 1800 Mann, sodaß noch 1200 blieben. Bern. Der Ständerat hat beute den Gesetzentwurf betr. den Schutz von Erfindungen, der sich speziell aut den Schutz von Patenten aus dem Gebiete der Chemie erstreckt, einstimmig angenommen. London. Tie „Times" melden aus Peking: Amtlich wird bekannt gegeben, daß nach dem Ucbereinkommen mit Ruß land China aus freien Stücken als internationale Wohn- und Handelsplätze nachfolgende vier Orte öffnet: TschangNchun. P'irin, Karbin und die Grenzstation Mandschuria. Die Leslnung erfolgt am russischen Ncujahrs- tage. Konstantinopel. Das Protokoll über daS Uebcrein» kommen der Dette publique mit der Pforte bclressend das in ake don is ck, e Defizit ist gestern unterzeichnet und der Pforte überreicht worden. Newyork. Alle Nachrichten über das Unglück, das den Dampfer „Prinzessin Victoria Luise" getroffen hat, rühmen die Disziplin und Unerschrockenheit, die Offiziere und Mannschaften bewiesen haben, und bestreiten, daß irgendwelche Panik an Bord geherrscht habe. Buenos-Ayres. Im letzter Zeit sind hier einige Krankheitsfälle vorgekommen. die den Verdacht erwecken, daß es sich mm Be ulen pest handelt. Die Stadtverwaltung machte hiervon dem Minister des Innern Anzeige, der im Ein verständnis mit dem Ministerpräsidenten die erforderlichen hygienischen Maßregeln zu treffen beschloß. ine Hauptschreierin wurde verhaftet. vettliches nus Filchstsches. Dresden. 19 Dezember. —* Se. Majestät der König zeichnete gestern den Herren- abend des Osfizierkorps des Grcnadier-Negiments Nr. 101 im Offizierskasino mit seinem Besuche auS. — Heute früh 7 Uhr 37 Min. fuhr der Monarch vom Neustädter Bahnhofe aus in Begleitung mehrerer Herren zur Jagd nach Jahnishausen, von wo er nachmittags hierher zurückkchren wird. —* Dem Amtsgerichtssekretär a. D- Kindl er in Sayda, der 31 Jahre lang den städtischen Kollegien und zuletzt als Stadtrat angchört hat. ist der Titel „Stadt rat vcr- liehen worden. —* Ende dieses JahreS tritt bekanntlich Herr Stad trat Kubn nach S2jnh,kger veidienstvvller Tätigkeit als besoldete- Rolsmitgtted in den Ruhestand. Von der Wertschätzung des Scheidenden zeugen mannigfache Ehrungen, die ihm jetzt z» teil geworden sind. König FrirdUch August verlieh ihm das Ritter kreuz 1. Klasse vom Verdienstorden. Vorgestern versanimelte sich der GesnmtauSschuß für das A»ine»wesen im Arnienamt auf der Landdai'sstraße und überreichte Herr» Stndtrat Krrh» eine große prachtvolle Nbr, wobei die Herren Stadlrnt a. D. Srhaal und Stadtverordneter Beyer die Verdienste K»H»S würdigten, die er sich um Dresden und sein Arme »wesen erworben bat. —* Durch die im „ReichSairzeiger" bereits veröffentlichte Bekanntmachung deS preußischen Ministers für Lnrrdwirtichait vom 15. d. M. über die Eirrsuhr von lebende» Sckweirren niid von Schweinefleisch ans Dänemark. Schweden und Norwegen sind die von den einzelnen Negierurrg-präsidkliteir über die Einfuhr von lebenden Schweinen und von Schweinefleisch «rnS den genannten drei Ländern erlassenen Verbote vom 20. d. M. ab aufgehoben worden. An kbrr Stelle ist. nm volle Klarheit über das geltend« Recht zu schaffen, ein einheitliches, auf die Einfuhr lebrnder « Schweine beschränktes Verbot getreten, so daß nunmehr für die Einiuhrvo » frischem und z ubereitetem Schw eine- ileijch keinerlei veteriiiärvotrzerliche Beichräilkmigerl mehr de stehen Damit ist die in der Reichstngssitznng vom ll d M. seitens des Reichskanzlers bezüglich der Zulassung von frischem Schweinefleisch abgegebene Zulage irr vollem llinsange für Preußen eriülll worben. Achnliche Bekanntmachungen der übrigen Bundes staaten stehen bevor. —* Die Betriebseinnahmen der Sächsischen Staalscisenbahucn haben auch im Monat Novem bcr dieses Jahres ei» überaus günstiges Ergebnis geliefert, besonders im Güterverkehr, der eine beträchtliche Steigerung gegen das Vorjahr anfweist. Nach vorläufiaer Feststellung wurden vereinnahmt: 3 263 000 Mk. im Personenverkehr l-l- 168 070 Mk. gegen -den gleichen Monat im Vorjahr). 8 681 800 Mk. im Güterverkehr t-s- 773 000 Mk). 11944 80 > Mark im ganzen l-s- 941 070 Mk.). Tie Zunahme beträgt 5,4 Proz. un Personenverkehr, 9.8 Proz. im Güterverkehr. 8,6 Proz. im ganzen. In der Zeit vom 1. Januar bis 30. November dieses Jahres wurden vereinnahmt: 45 548 217 Mark im Personenverkehr s-l- 2 761 891 Mk. gegen den gleicher: Zeitraum im Vorjahrs, 86 903 864 Mk. un Güterverkehr ich 6 988 0-36 Mk.). 132452 081 Mk. rm ganzen ich 9 749 927 Mark). Die Mchrcinnahme beträgt durchschnittlich au; 1 Kilo meter Vahnlänge: 760 Mk. im Personenverkehr, 1SV4 Mk. im Güterverkehr. 2664 Mk. im ganzen. —* In einer bis auf den letzten Platz gefüllten Volks- Versammlung im „Trianon" gestern abend wurde der bisherige Vertreter des snnsten sächsischen Reichstagswahlkreises Dr. Grodnauer wiederum als sozialdemokratischer Kan didat. ausgestellt. Tr. Grodnguer referierte über die Vorgänge, die zur Reichstagsauslösung geführt haben. —* Die Handelskammer zu Dresden hielt heute vormittag lgll -llhr eine öffentliche Gchamtlsitzuna av. in deren Eingang der Vorsitzende Komdnerzienrat EolienLusch die neuen KammermitAlieder Komu.erzienrgi! Iulius Hegemeister Dresden und Kaufmann Carl Ä ä ß l e r - Wurden herzlich begrüßte. Den Vortrag aus der Rsgfftronde. deren wichtugsn Angelegenheiten mir bereits wiedergegeben Häven, erstattete Syndikus Dr. Karst. Weiter nahm die Kammer die Exgän- zunig ihrer Ausschüsse vor, soweit sie -durch das Ausscheiden der Herren Täudrich und Eckhardt notig geworden. Di« Bestim mungen über die Verleihung von Auerkennungs- urkund-en -wurden dahin abgcandert, daß als Unteobrechunir der Altbeilszeit nicht die Ableistung der Militärpflicht oilt. wenn die Rückkehr in das frühere Dienstverhältnis unmittelbar nach Beendigung der militärischen Dienstzeit erfolgt ist. Ebenso wenig gilt als Unterbrechung Krankheit, wenn -der Lohn weite, gezahlt oder sofort nach Wiederherstellung die Arbeit im bis yerigen Betriebe wieder ausgenommen wird, weiter -sonstige vom Willen des Artbeitrehmers una-blhängige Unterbrechungen. Auf AiUraa des Kauimermitglicdes Ko-uemerizicurats Sieg billigte die Kammer -wlgcndes Gutachten: „Mit -Rücksicht daraus, daß es nicht feststeht^ ob überhaupt die Versetzung von Getreide aus is-pe-zia-ltaris I nach Spezia l- tarif II -für die Mühlen des Mammevbczirkes die davon er hofften Vorteile bringt, daß -vielmehr sehr wahrscheinlich ein bestimmter Teil der bedeutenden Müllerei des Bezirkes ldie sogenannten Vertsandmü-blen) durch die Frachtermäßiouna ge- schädiat werden wird und daß -schließlich die Folgen der Frachi- ermäßigung für die Staatssrnanzen in keiner Weise obzuseken sind, spricht sich die Kammer zurzeit gegen -jene Frachr- ermäßigiing für Getreide aus. — Sollte avcr von einer anderen deutschen Eisenbahn-Verwaltung, insbesondere der preußisch-hessi sche». die Frachtermäßigung für Getreide voraenooiimen werden, so hält cs die Kammer für nottvendia. daß die ioch-Uche Eisen- bahnderwaHuna -sofort die gleiche Anordnung trifft." — Die Kammer beschloß dann: dem Deutschen Hondelstogc zu berichten, daß auch im Dresdner Kam-merbezirke nicht selten einerieits Minderkaulfleut« den gesttzlichen Beitim m-ungen zuwider eine Firma führen, und anderseits Vollkauf- leute unter einer Ha-»dolssirma Geschäfte obi-ckließen, ohne vorher die notwendige Eintragung ihrer Firma in das Handels- «nllst uud Wissenschaft. Mitteilung aus dem Bureau der Koni glichen Hof- t b ea t er. Da dre Hosthealer am 24. Dezember v. I. geschlossen bleiben, findet der Vorverkauf zu den Vorstellungen am ersten Weihuachtsfeiertage bereits -sonntag, den 23. Dezember, vor mittags von 1411 bis 1 Uhr. statt. Das SSnigl. Konservatoriu« verschaffte gestern in einem Overstaden» einer Anzahl fortgeschrittener Gesangs schüler und -Schülerinnen, die sich der Bühnenlaufbahn widmen wolle», die dringend notwendige Gelegenheit, sich vor einer größeren Zuschauermenge auf den Brettern sehen und hören zu lassen. Wenn auch di« kleine AnstaltSbühne wur bedmgunM- werje solchen Zwecken zu dienen vermag, so vermittelten doch die zur Aufführung gewählten Szenen aus „Mignon, fTHomaSI, aus Mozarts „Don Juan" und aus Kreutzers „Nachtlager in Granada" im ganzen recht erfreuliche und befriedigende Eindrücke. Eine der Vollendung nahestehende Leistung, die sich selbst im Rahmen einer wirklichen Opernviihne hätte mit Ehren behaupten können, bot die Orgcni-Schülerin M. Elfriede Marti« mit ihrer Pkilin-e l,.Mignon"). Nament lich mit dem prächtig gelungeney Vortrag der von Koloratur- kunststückchen strotzenden Po.onäse „Titama ist herabgestiegen" erwies sie neben einem wohlklingenden und kräftigen Organ «me gesangliche Fertigkeit und Stimmbewealichkeit. die ebenso zweifellos von dem Lehraeschick ihrer Gesangsmeisterin. w,e von dem eigenen Studiensleiß überzeugte. Nächst ihr ist alS rm« ebenfalls vortrefflich geschulte und stimmbegabte Sängerin, di« übrigens auch alS Mignon und Gabriele ff,Nachtlager") recht hübsches darstellerisches Geschick bekundete. Irl. Johanna Levy sau» der Klaffe Marie Sichle) zu nennen: doch hat die junge Künstlerin in bezug auf RegistcrauSaleich. sickere Bildung ver hohen Töne und stinimliche Bolubilität sTrülec!) noch mancherlei zu lernen. Ähnliches «zilt von Irl. Neukomm lKlasse fffr-au Braunroth), die eine un allgemeinen recht ge- fällige und musikalisch zuverlässige Zerline l„Do» Inan") aus die Bühne stellte. Bon den austrctenden Herren hiinerlietz den astnstigsten- Eindruck Herr KiMr sKlaffe Mann), ein mit auS- bigen und sympathischen Mitteln gerüsteter Bobbaritonist, Lothario sMignon") und alS Jag« (.Nachtlager") sehr annehmbar sang und spielte. Auch der Ton Juan des Herrn Oehr (früher -Schüler Jfferts) ließ sich als eine gesanglich und repräsentativ wohlakzeptable Leistung schätzen, während der Tenorist Herr L-u-dwig (Wilhelm Meister und Gomez) sowohl hinsichtlich deS Stimmklanaes als auch des bisher erreichten musikalischen Bildungsgrades nur bescheidenen Ansprückien ge- nügen konnte. Mit der kisinen Rolle des Masetto in „Don Juan" fand sich Herr Dcheder, der vielleicht einmal ein ganz tüchtiger Bassist werden kann, recht gut ab. Mit großer Sorg falt und bestem Erfolge waren von den Herren Paul Bercht lder der Ausführung selbst als ausgezeichneter Dirigent und Klavierbegleiter fungiert«) und Gustav Storcke die musika- lischen und die szenisH-dramatischen Vorbereitungen zu der flott und lückenlos sich abspielenden Aufführung getroffen worden, an der nur eins empsindlick störte: die endlos langen Pausen. Gibr's denn da kein Mittel zur Akchilse? —dt. -f* Unter der Spitzmarke ^Grobheiten anf der Dresdner Hosbihue" wird der „Jrankf. Ztg" aus Paris geschrieben: „Bor den Pariser Gerichten lpielt gegenwärtig enr Prozeß zwischen der Sängerin Frau Emma Calvs und ihrem Impresario M. Schür mann. Der Jiuvresario verlangt von der Sängerin eine Entschädigung, weil eine von ihm organisierte Tournee in Deutschland durch die Schuld der Künst lerin abgebrochen- werden mußte. Tus Amüsant« daran ist jedoch, daß dieses Verschulden in dem dreimaliaen Ausruf jenes Worte- bestehen soll, dem Cambronne aus dem DÄachtselde oon Waterloo historisch« Geltung verschafft haben soll. Die Sach«, die seinerzeit großes Aussehen erregt hat. war so: J-m Juli 1904 sanp Frau Calvö in der Dresdner Hosopcr die Carmen, wie man weiß, ihre Bravourrolle. Alles ging gut vis zum letzten Akte, bis z» der Stelle, wo Ton Josö die un- traue Geliebte ermorden soll. Die Regie in Drcsd^r ließ in diesem Moment Carmen stets dem Publikum den Nucken zu- wenden und den Mord im Hintergrund vor sich gehen, und der Tenorist, der Don Josä sang, war seit Jahren an diese Situation aetvöhnt. Frau Caloä wünschte die Ermordunasszene zu ändern und im Vordergründe zu spielen. Aus oen Proben klappte alles. Aber bei der Vorstellung vergaß der Tenorist, g-on, in seine Rolle versenkt, die eingesiigte Aenderung. Carmen wartete vergeblich anf den Dolchstoß, der auch aus die erste leis« Mahnung noch nicht kam. „Imdsailo. arötio!" schrie rhu darauf die -Sängerin an. und nach Erschöpfung dieser sanfteren Schmeichelworte soll auch Eauibronnes Wort im schönsten Sopran erklungen sein. Ter König, welcher der Vor stellung beiwohnte, verließ die Loge, das Publikum wurde auf geregt. Wenigstens behauptet das der Impresario. Am nächsten Morgen erhielt er einen BEef des Intendanten Groieu S e eba ch, der kurz mittcilte, daß das Gastspiel nicht fortgesetzt werden könne, da Frau Calvä den Don Josö der Hosvühur schwer beleidigt habe. Ter Anwalt der Sängerin bestreitet allerdings, daß die Zuruse so scharf geklungen hatten, und die Richter haben sich acht Tage Bedenkzeit genommen, um zu ent scheiden. ob das Cambrvnnefchc Wort, wenn es wirklich ac tallen ist. mit den 30 000 Frcs. gesühnt werden soll, die der Impresario als Entscksiidigung für die abgebrochene Tournee verlangt." — Diese Mitteilung, die auch in zahlreiche andere Blätter übergeht, ist in der Hauptsache falsch. Zunächst fand die Vorstellung mit Mme. Calvö nicht rm Juli statt. Di-: Hofoper war zu dieser Zelt, vom 31. Juiu bis 6. August 1904. geschloffen (Sommerterien). Mme. Calvö gastierte als Carmen vielmehr am 3. November dieses Jahres. Ter König oder irgend jemand von der Hofgesellschaft war nicht anwesend und konnte nicht anwe'cn-d sein, weil der sächsische Hof infolge dec- Todes König Georgs ff' 15- Oktober 1904) in tiefer Trauer war. Uebcrhaupt ist von den oben geschilderten Vorgängen absolut nichts bemerkt worden, wie wir aus eigener An schauung wissen, nnd von irgend ein-er Aufregung lm Publi kum kann nicht die Rede sein. Wohl sind, indem die brave Carmen starb, als ihre letzten Seufzer einige der oben an geführten Redensarten gefallen. Das hat aber außer -Burrian Josö und dessen intimster Umgebung aus der Bühne stiemund gehört. Erst am anderen Taae erfuhr man unter Diskretion, was vorgeiallen und was dem zweiten Gastspiele der Calvö ein jähes Ende bereitet hatte. Wenn diese Tatsache im Ealvö- Schi'irinann.Prazesse von Bedeutung sein kann, jo steht sie hier mit zur Verfügung. b* Zu unserer Mitteilung über ,Gunlöd" -wirst von Köln noch berichtet: Mit großer Sorgfalt, m von 'leitender Stelle aus mit hingebender Liede zur Sache wurde PeterCornelius' unvollendet hintevlassene dreiaktige Oper ^Lnnlöd". stir.
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