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Dresdner Nachrichten : 29.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188106295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810629
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810629
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-06
- Tag 1881-06-29
-
Monat
1881-06
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.06.1881
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Vrvxle» 1881. Wu« t»«»,!?, «lum». >0 Vf«. gvooo «l—»l. Mist»«» 2nier»t«n-«lnn<>l>iuc auNviel»! u- «».>»« tn Ha«- bm«. v«riin> wttn.LctPtii.valtl, vrertau. tzrnnllurt o.M.— M»V. »°st. In «erNn. Le,,»-. Wl». Hamburg. Frankfurt -M.. «itW> jn,. — L.»»» » V«. InyianNur« o.M. — vurenux d. ,,A»»«It»«n» »»»«".- >>»»»». I »>"»,<»« UI.» t ca. tn Pari,. Tagtvratt für Uolitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. M stnbericht, Fremdentiste. L»„t»vUpI«r 8 osvn-HusstsIIung (grüsütv I)ou»ei<:dlllui>!'> M »Olk«Mr. SO ^ goöüuvt. vou trüb 0 bi» -Vdonck« 8 Obr, ^ blntrov 50 I't., Könnings 20 kt. f>. 8t;illrlf6vi;lion ?lO^x»t-r?5>tin:iekt 1^' I^uitorrs um! o»8i« I ln;,'«. 8S. IkUrsLaz. v»,»„ »«»„i Mare«»»»»»' l» »j« N»«m. » U»r »,u«'»»mmiü. isl.dknur,nch°K«M»,«».!«,. »l,Ii-e„1« Vr.bdI«N»ch».»v«,. — »er «nun, einer et» »,(»>,'« V-llljkU! lau«, l LP»,e. l»i«,«s,n»t di, keile M Pige. Au, »arau», lii, da» »jichS- «t«t,k ^richcinen der Luliri«, wird m.lit ,e,ed«N. Au«wäclt,e Ann.urcrn» Aui>r»«e »in uu» ,mbela»»i<nglrme» Und 'vertonen Injeinen wir nuk arge» Vrä»um«»a»d»>k»I,N»^»»«ch Vrtesmarten odrr Pouemtoi»«»«. »chr Siide» I.ur» IL Pi»«. 2». >«rat« Ille di, Moiuaa». «um««, «» »cheme« 7i'ittag,dt« -PNU- «rU« ii» Vi««. pllteiit-Kiii-criliagtil >,IrÄ«lOn »nt« Ltnininit», I»>Ot«Ii lilühlllfplplltzümmp Eoblenz. Tie .Kaiserin verbrachte die llülillllvlv^ialltultz. Nacht unruhig, das Lieber war mäßig und die Lpcratioiisivunde bei rieb igeud. ^ ^ I WNterung dom 28. Juni: Barometer nach Oskar Biuold. Wailstraiic IL. iAbcndSSII.) «U/H" D MtzUD "dUMill.. jeilaester» I Miii. gcs.rlleu. Hwrinomrirogr. n. Steaum.: >7 a W„ nirdr. <rVV-o M.r. ^V» Tem». 8»zg., hgMx T"»», »u "W. NoN,.L» Wind. Brd.iki. woili i. s »nt« t-tnininil»« I»>Ot«Inn8> tz IßZ -A nur ailt'in /» linde» Zürich st io. t'nbiilc vvu !' s «u ?xß K«»ni8«»I»rtt< I»i»d««rn!8»iv Xr. 72. ^ A lilnsli-aticumii gratis unst lrnncü. - H Pest. Biaber sind 298 Wahlen bekannt, von denen 174 der Regierungspartei nngeliöre». — Tie Geschworenen verurlbeilten deir Journalisten koivaes wegen seiner Angriffe gegen die Armee zu 3 Ntonaten "Arrest und 1>D0 Fl. Geldstrafe. i>> do »Aussichten kür ben 20. Juni: Vonvi«g»»'.d stark btrväikr, , Temperatur tlcselbe, isticdcrschlägc nicht ausgeschlossen. Mittwoch, 2S. Juni. Abonnement. Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner ^Nachrichten" bitten wir das Abonnement für das dritte Quartal 1881 baldigst erneuern zu »vollen, damit »vir die Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern können. Sämmtliche Postanstalten des deutschen Reichs und Aus landes nehmen Bestellungen auf unser Blatt an In Dresden abonnirt man (incl. Bringerlohn) vierteljährlich mit 2 Mark 50 Pfg., bei den kaiserlichen Postanstalten in Sachsen mit 2 Mark 75 Pfg. Expedition der Dresdner Rachrichten, Marienstr. I». verantwortlicher Redacteur für Politisches Vr. lLmtl viere« tu Trcdden „Zu .Hilfe! Zu Hilfe! Rettet uns! Webe! Wir sind verloren!" So schallt das Klagegeschrei aus de» Spalten der oricntalisirtcn Presse. Dazwischen kreischen Töne des grimmen Zornes, knirschen Flüche, ballen sich Fäuste. Um Moses willen, was ist denn geschehen? Stürzt RbodoS unter Feuers'Flammen? »Aus dem sich .zusammc»- rottendcn Volke gewabrt man einen Ritter doch zu Roß. Sein Pferd scheu zu machen, ilm selbst herunter zu reißen, dazu sollen Wuthgeheul und Fauslschlag dienen. Graf Wilbelm Bismarck ist der Anlaß und Held des unermeßlichen Preßtumultcs. Er bat in einem konservativen Verein zu Berlin gesprochen. Er ließ die Arbeite» des lebten Reichstages Revue passircn. Er verarbeitete dabei gründlich die liberalen Frcibandlcr. Er schloß seine Rede mit dem Ruse: „Nieder mit dem Berliner Fortschrittsringe!" Hundert- stimmiger Jubel umtoste ihn. Alles Das — man lese die Einzel heiten seiner wuchtigen Anklagen in der „TagcSgcsch." nach — würde man allenfalls dem Zivcitgcborcncn des Reichskanzlers verzeihen. Aber Zweierlei kann die Frcmdlingsprcssc nimmermehr vergeben. Der Verwegene bat Eduard Lastern auf die Hühneraugen getreten und dann hat, am Schluffe der Versammlung, der Vorsihcnde unser brausendem Jubel erklärt: „Fürst Bismarck ist ganz und gar der Gesinnungsgenosse der Konservativen und Antisemiten!" Hierfür gicbt es auf Erden keine Absolution. Alles dnrfst Tu sein, Konservativer oder Sozialdemokrat, Jesuit oder Freimaurer, Sklavenhalter oder Hindu, Europäer oder Malaiie — Eines aber niemals, unter keiner Bedingung, unter keinem Himmelsstriche: Antisemit. Es ist heutzutage gefahrloser Bismnrckcn zu beleidigen-, zerre den Papst an seiner Tiara, treibe übermüthigcn Spott mit Königskrone und Kaiscrsccpter, verhöhne christliche Religion und die fromme Sitte Deiner Väter — darüber läßt sich reden. Du giltst sogar als ein Mordskerl und in jener Sorte von Zeitungen wird Dir kein .Haar gekrümmt. Aber laß Dir im Leben nicht cinfallcn, einem vorlauten Judenjüngling auf die Finger zu klopfen. Sonst bist Du ein verlorener Mann Und daö hat Wilhelm Bismarck gethan. In seiner „Brandrede" bat dieser „grüne" Graf, der noch in die Klippschule ging, als Ebren-Lasker on der Gründung des deutschen Reiches arbeitete, sich crdrcistet, einen Propheten, wie „unseren Laskcr" zu lästern. Steinigt ihn! Sieht man sich die Wilhclm'sche Rede genauer an, so hat sie im Grunde nur das ausgesprochen, was hundertmal von anderen Seiten schon und mitunter viel schärfer dargelegt wurde. Es kommt aber bekanntlich im Leben oft das Meiste daraus an, Wer Etwas sagt! Und nun schickt der Kanzler seinen eigenen Sohn unter die Berliner Wähler und dieser bat vor der GescbgchungSweishcit Lasker's, Bambergcr's, Wolfson's und anderer Heiligen aus Juda's Stamme nicht ein Fünkchen Respekt. Ja, mehr noch! Dieser „Junker" hat kein Wort der Abwehr dagegen, daß man ausspricht: auch Fürst Bismarck denkt genau so wie er über die große, aus tief sittlichen Scclenregungcn entsprungene Bewegung des deutschen Volkes, die sich gegen das Wucher- und Schachcrthum kehrt und die deutschen Gesetze nach den Bedürfnissen der großen Mehrheit der Bewohner des Vaterlandes und nicht zum Extravorthcit der frenidstaiiimigen Minderzahl eingerichtet haben will. Diese Wilhclm-Bismarck'schc Rede war ein klärendes Ercigniß. Sic wird in weiteren Volks schichten Wiederholt finden. Sie kommt zu den Wahlen gerade recht und sie sollte auch die Wähler in Antonstadt-Dresden veran lassen, ihre LandtagScandidaten auf ihre Parteizugehörigkeit zu prüfen. Die guten Bauern sind am Sonnabend unter dem Minister von Pseufcr zu Bett gegangen und am Sonntag unter dem Minister v. Feilitzsch aufgcstandcn. Beide Herren haben ihre Aemtcr ver tauscht. Pfeufer erhielt den erblichen Adel und wurde Krcishaupt- mann von Oberbancrn, Feilitzsch schwang sich von diesem Posten zum Portefeuille-Inhaber ans. Alle Welt fragt: Warum DaS? Herr v. Pfeufer soll selbst von seiner Entfernung und „Veredelung" höchlichst überrascht worden sein. Pfeufer ist keineswegs ein Lpfcr des Unwillens der Klerikalen geworden, obwohl er ihnen zuletzt noch eine» argen Verdruß bereitet hat. In Bayer»» stehen nämlich die Land tagswahlen bevor. Um den Klerikalen einige Sitze abzujagen, hat er, es war kurze Zeit vor seinem Rücktritte, die Wahlkreise ctivas anders zusammengclcgt. In Bayern leistete man von jeher ein Erkleckliches in dieser WahlkreiSgeometrie und Pfeufer handhabte dabei den Eirkcl besonders virtuos. Die allernatürlichste Erklärung der Personalvcrändcrung ist, daß die Politik ihr völlig fernsteht und einzig daS persönliche Gutbefindcn des jungfräulichen Königs von Bayern sie bewirkt hat. Erkennbare Gründe giebt es da nicht. Feilitzsch empfahl sich dem König durch seine persönlichen Eigen schaften. Nun ist er Minister geworden. „Unsere Zeit ist so wolkenlos und sriedcnSsichcr, wie schon lange nicht. Die materiellen Interessen waren vordem stark vernachlässigt und die Regierung hielt cS daher für geboten, sich vor Allem ihrer anzunehmen und die ärmeren Klaffen zu entlasten." Diese Stelle findet sich auch in der sog. „Brandrede" des Grafen Bismarck. Das ist gewiß ein wahres Wort. Trügen nicht alle Anzeichen, so geht Europa einer Epoche fruchtbringender, großartiger Arbeit entgegen. Endlich nach Jahren der Aufregung und des Kampfes ist vollstän dige politische Ruhe eingctretcn und darin werden auch für lange Zeit die italienisch-französischen Reibereien nichts ändern. Tic Nationen schicken sich au, an prodnltiver "Arbeit Das nachznboien, was sic seit 1873 notbgednmgen versäumen mußten. Ter Bann des Mißtrauens und der Furcht ist gewichendie Fülle des aus- gcstapclt liegenden Kapitals crmögtickst Arbeiten und Anlagen, um sowobl für den sozialen Frieden der Gegenwart weise gesetzgeberische Reformen cinzuführe», wie für den volkswirihschaftlichcn Fortschritt überhaupt breite und sichere Grundlagen zu schassen. Wir Deutsche haben uns bisher vom Auslände bezüglich der Kolonialpolitik in kläglicher Weise überflügeln taffen. Höher als bis zur Samoa- Vorlage brachten »vir's nicht. Tic Erwerbung überseeischer Kolonien erscheint noch Vielen als ein toller Traum. Für die Verbesserung unserer Vcrkcbrswcge, die Durchfübrnng eines kanalnctzes und der artige Unternehmungen geschieht blutwenig. Ten Strom unserer Hunderttausende von Auswanderern taffen wir sich über die Erde ergießen, statt ihn in Töchterländer unserer Muttererde zu leiten. Unter elendem Parteigczünlc versäumen »vir die Gunst des Jahr hunderts, verlieren »vir Ausgaben aus den Augen, an deren Lösung die Zukunft und Weltmachtstcllung unserer "Nation hangt. Geben »vir doch diesen Krähwinkel-Standpunkt auf! Unsere Reichs- und Landesregierung war bisher genöthigt, die Staatsgewalt vor der Begehrlichkeit ehrgeiziger Parteiführer zu schützen und sic reibt in diesen Kämpfen einen Theil der Machtmittel der geeinigten Nation auf, die in sozialen Reformen und einer weitsichtigen Kolonial politik »vcit höhere und würdigere "Ausgaben hätten. Ter äußere politische Friede finde bei den Wahlen die Nation geeinigt, um das innere Friedcnswcrk fruchtbar für die Nation in großartigem Style in Angriff zu nehmen! Gegen den Präsidenten Gre-vy zieht sich ein finsteres Unwetter zusammen. In Saida in Südalgier bat ein furchtbares Gemetzel stattgcfundcn. Zablrciche "Arbeiter spanischer Nationalität, die dort das zur Papicrsabrikation benutzte Alfagras cinsaimnelten, sind von dem Araberhäuptling Bon Amema mit der allen Wilden eigenen Gransainkeit bingcschlachtet worden. Tie Schuld dieser Katastrophe trägt im Wesentlichen der Gouverneur von Algier, Albert Grövy, Bruder des Präsidenten der Republik, und die französischen Generäle in Algier, die jene spanisch-französischen Kolonisten weder schützten noch warnte». In letzter Instanz ist aber der Kriegsminister Farre verantwortlich, der jene unfähigen Generäle nach Algier geschickt hat. Es steht nun eine Interpellation darüber in der Kammer bevor. Gainbctta hofft den Gouverneur von Algier stürzen zu können, um sich auf diese Weise am Präsi denten Grövy selbst zu rächen. Das Schlimmste dabei ist, daß die Gährung der Muhamedancr täglich wächst sie hat nicht nur ganz Algier ergriffen, sondern pflanzt sich auch aus Tunis fort. Rochefort darf sich mit Fug daraus berufen, daß er bereits vor der tunesischen Expedition mit dem Hinweise gewarnt babc, daß man nicht bloü Tunesien nicht gewinnen, sondern wahrscheinlich sogar Algerien bei diesem Feldzüge opfern würde. Am Montage haben die Bulgaren mit überwältigender Mehr heit beschlossen, daß Alexander auch fernerhin ihr Fürst sein solle. Nur in Tirnowa, dem Sitze der Radikalen, erlitt die Partei des Fürsten eine Niederlage. Tic Ruhe wurde fast nirgends gestört. Aus die Mittel, mit denen Alexander seinen Erfolg erzielte, braucht er freilich nicht stolz zu sein. Petitionen, die ilm auf seiner Rund reise ersuchten, die Verfassung aufrecht zu erballen, zerriß Seine Gestrengen mit eigener Hand, die Ilcberreicher der Petitionen wurden von seinen Beamten geniißbandelt. Tic Wechten wurden an vielen Orten durch fürstliche Kommissarc aufs Gröblichste beein flußt. Für die Ruhe Europas ist cs jedenfalls daS Beste, wenn Alexander Bnlgarcnfürst bleibt. Aber einer freien Wabl verdankt er dieses „Glück" nicht. beliebt, 2'/, Tarwstädtcr O r Proe. besser. Ben sächs. Bank- wcrtbc» zage» alte Dresdner sogar 4'neue l'/s Proc. an. Deutst-tze Fonts ruhig, tcst, ircintcr etwas belebter als in ken letzten Tagen. Bergwerke allein »raren schwach. Jnbustrle- papiere belebter und vleUach bdber, u. A. Lauchhaminer <Z- 1,6 Proe.s, Sächs. Stlckmaschlnen (-j- 2,4 Proe.) Lokales und Sächsisches. — Gegenüber der gestrige» Meldung über taSBenute» drS Prinzen Albert ist heute von etwas Besserung zu berichte»; das Fieber bat abgenommc», die bedrohlichen Gchlrncrlcheinun- gen sind geringer, aber die Schwäche ist noch immer sehr groß. - Nächsten Freitag tcu I. Juli d- I. begeht der tn Laube gast wohnende Herr General N cbrboti von Holvcrberg, Grcclleuz, sein üiffäbrigcö Dlenslinbiläum. DaS 't-rogramin zur Vorfeier am Donnerstag "Abend ist beim Herrn Genicinbevorstanv daielbst einzuscbcn. — Ju^Eriniierung an die Anwesenheit Sr. Maj. des Königs Albert in Qber-Glogau in» Jabrc 1872 bal Graf Eduard von Op persdorf» jr. dortselbs» zum Besten sächsischer Militär-Waisenknaben eine Stiftung begründet, welche den Namen „König Albert- Stiftnng" führt. Das der Stiftung zugeivendetc Kapital beträgt MO Mark. — Ans den sächsischen Staatsbaknen wurden im Mai 1,589,830 Personen, 330,077 weuiger als im gleichen Monat des Vorjahres, befördert. Tagcgen bat die Güterbeförderung, die 835,933 Tonnen betrug, ein geringes PluS «von 21,663 Tonnen) auizuwcisen. Vereinnahmt wurden 5,124,379 Mk., d. i. 376,086 Mk. weniger als im Mai 1880. Dieser Einnahnicausfall kommt fast ausschließlich aus das Konto des geringeren Personenverkehrs, der wohl darin seinen Grund hat, daß Pfingsten Heuer aus den Juni fiel. Von Anfang des JabreS bis Eirde Mai betrug die Einnahine 25,243,031 Akt., d. i. 603,932 Mt. weniger als in den ersten fünf Monaten 1880, trotzdem daß die Bctricbslängc der sächsischen Bah nen um 33,17 Kilometer (Pirna - Berggießhübel und Lommatzscn- Nossen) zugcnommcn hat. .hoffentlich hat der Juni diesen Ausfall wieder einyebrackt. — Be» der Haussuchung und Verhaftung des Sozialdemokraten Käufer soll die Polizei S ainm el t i st cn für die Familien Ausgcwicscncr gesunden haben. Bei der Frau des bereits inbaf- tirtcn EommiS des Kanscr'schcn Geschäfts wurde ein rcservirt auf- bewahrtcr Geldbetrag beschlagnahmt, der nach der Behauptung der Frau zur Wolmuiigsmicthe diente, nach Annahme der Behörde aber eine Sammlung zu sozialistischen Zwecken war. Endlich wurde die ganze Bibliothek im Geschäfte und in der Wohnung der Frau Paschkn, deren Mann wegen politischer Vergehen im Landesgefängniß Zwickau eine Strafe verbüßt, beschlagnahmt, ctiva 100 Bände. — Der Komet ist augenblicklich das willkommenste Bcobach- tungsobickt aller Astronomen nnv sonstiger Stcrnmicker aus dem bochvercnrtcn Publikum. Je tiefer die nächtlichen Schatten hcrab- sinken, desto Heller flammt der Vagabond im Wcttenraume ans. Aus dem Kopfe des Kometen gehen 3 heilere Strahlenbüschcl aus; «eaeste Ttlearamme 0tr..TreSvner NaLr."vom 28 Juni. Berlin. Das Befinden der Kaiserin, welches in Folge eines plötzlich aufgetretenen Leidens gestern die Konsultation des Geh. Rath Prof. 1)r. Busch aus Bonn und die Vornahme eines erheb lichen operativen Eingriffs erforderte, ist den Umständen nach im Allgemeinen befriedigend, doch wird Ihre Majestät »och längere Ruhe und Schonung bedürfen. Paris. Die Regierung beabsichtigt, einen General in außer ordentlicher Mission nach Süd Algier senden und denselben mit dein Oberkommando der dortigen inilrtärischen Operationen zu be trauen. Etwa 8000 Ansiedler (Franzoscn, Spanier n. s. w.) sind bereits aus jenen Gegenden geflüchtet. Tic Kolonisation lst a»f Jahre hinaus gestört. Gegenüber dem Dementi der „Agence Havas" melden mehrere Journale bereits die Abreise des Gouverneurs von Algier, Albert Grcvn. Tie Interpellanten über die atgicrischcn Vorgänge werden ein scharfes Tadclsvotum gegen den Gouverneur beantrage». In den Blättern beschäftigt man sich bereits mit besten eventueller Nachfolge. Genannt wird namentlich de Freycinct. Berliner Börse, (kolossales Geschellt — und taö I» der saison morto und noch dazu bei knappem Geldstandc! Für ble Fort setzung der Hausse iin nächsten Monat berrscht ein Optimismus son dergleichen. Nur einige Papiere schlosse» sich von der steigende» Bewegung auö. io Lombarden, die zu 220 eiistctzten, dann aber aus 2l5'/s zurüekglngen und 4'/e M. unter gestern schlossen. Crcdltacttcn tlür die 3 M. Report gezahlt werde» »nutzten, notl- ren 62','/s-7, 4 M. besser. Ungarische 623. I Bk. besser. Fran zosen 636-42-40, 3 M. besser. "Bon Eisend, stanken tzeuke oilerr. Im Vordergründe; Nordwestbab», Elbettzat, Galizier. Dur-Bo- venbachcr erzielten bet lebhaftem Geschält wesentliche 'Besserunge», während deutsche zwar »est, abcriilcht sein animiik w.ilc». Plioeit. ^ >cst, ruhig. Am glänzcudstcn kam die Disposition dcrBdrie rei den ! Bankakt. zum Ausdruck. Divkoinogrs.1,Deutsche B.lganzbesonbcrö i ui» diesen Kern schwebt ein dunklerer Raum, hinter welchem eine glasglockcnsörmige hellere Lichtpartic erscheint. Neben dieser ist eine ähnliche, seitwärts verschobene Lichtpartie zu sehen, welche man in dieser cxcentrischen Stellung mir äußerst selten zu beobachten Gelegenheit hat. Ter Komet ist circmnpolar und mithin, bei gün stiger Atmosphäre, während der ganzen "Nacht sichtbar. — lieber Leipzig ist nun doch der V cla'gcrtvv-ff S- z u stand verhängt worden. Tic sächsische Regierung haOLiese Maßn-gel im Bundesratbc beantragt und der Bundcsratn HKffihr zugcstimmt. DaS amtliche „Journal" nnßcit sich hicrübcrKaso: Die Potizcibciwrden in Leipzig und Umgegend waren nach Erlaß des Sozialistengesetzes gegen die sozialdemokratische Presse, welche geradezu terroristisch vorgmg und durch Schürung des Klasscnbaffcs ibrc Partei kräftigen wollte, energisch cingcschritten. Daraus warf sich die sozialdemokratische Agitation mit umso größerem Eifer auf das Vereinswesen, das in zablreichcn Vereinen mit meistens sehr unschuldig klingenden Namen betrieben ivird. Nach Verhängung deS Belagerungszustandes über Berlin und Hamburg wurde Leipzig mit seinen stark bevölkerten industriercichen Vororten der Honpt- sammclpunkt der Sozialdemokraten, von wo ans die Agitation und Verbindung mit den Parteigenossen planmäßig untcrbatten wurde. Tic Regierung bat ans den Berichten die Uebcrzcugung gewonnen, daß die Organisation und revolutionäre Tbätigkeit der dort ver einigten, nicht wenige der tonangebenden Führer unter sich zählenden Mitglieder der llmsturzpartci eine Höbe erreicht hat, durch welche die öffentliche Sicherheit bedroht erscheint. Daraufhin wird über Stadl und Amtshanptmannschast Leipzig vom 29. Juni ab der kleine Belagerungszustand verhängt. Personen, von denen eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung zu besorgen ist, tonnen polizeilich auögcwicscn werden. Tie betr. Verordnung ist von sämmttichcn Ministern unterzeichnet. — In der „Lctpz. Zeitung" vom 24. d. wird mltgetbellt, daß die Auiiorkerung zur Unterstützung her tn Rußland durch Pdbelerceffe geschädigten Juden tn Leipzig allein durch südliche Firmen cl» Erträgnlß von 3300 Mk. ergeben hat. Da rgut wlgt säst unmittelbar: „Für vle Wasserbcschätlgtcn In Tharandt.'c. sind bis jetzt an der Leipziger Saminclstclle 130 Mk. cingegangcn." Die „Post" giebt dieser Notiz recht bezeichnend die Ucberschritt: „Kokmopolitlich." - DaS einzige ll'rjäbrlge Kind des Herrn Restaurateur Sceber hier ward am Sonntag Nachmittag unter »ehr zaplrelcher Bet Heiligung von Verwandten und Freunden, von der gekämm ten Lehrerschaft, ihrem Direktor vornweg, und einer Schaar Kinder, wohl gegen 300, auf den» neuen Aiinciifriedlwle dem Schooße der Erde übergeben. Belm Einiciikc» des Sarges ge schah es, daß daö Grab viel zu klein hergestellt worden war. Es entstand ein Drücken. Hebe». Senken, der Sarg wollte nicht in die Erde, da riß Jemand daS Reisig kcrauS. auch da ging cS noch nicht, jetzt wurde der Sarg, nachdem er genug hin- und vergeschüttelt worden, törmlich guS dem Grabe herausgerissen» so daß die unteren Füße an demselben atbrachen. und neben daS Grad gesetzt. Der Todtcngräder nabin wiederholt die Schmiege heraus und maß daö Grab. Jetzt sprang rin Arbeiter ln da» Grab und mochte dasselbe wobt etwas erweitern, und nun erst sing die Einicnkung nach einer Viettelstunce verlorener, peln. -leber und autregender Zeit vor sich. Welch ein Geiübl tür die arinen Eltern, und von welcher Wirkung muß ein solcher ANug auf die Gcinütbcr der begleitenden Kindcrschaar sein? Tie letzte Luftfahrt, welche die Herren Franzosen Godarv und Erommclin mit dem Ballon Oomets von hier auS unternähme», begann vorgestern Abend genau 2 Minuten vor ' «8 Ilbr und ist im "Allgemeinen, gleich »nie die kürzliche Nachtfahrt, glücklich veitausen, nur daß diesmal eine doppelte Landung zu verzeichnen ist. An das Dresdner Wetter weichen die Hem« Aeronauten schwerlich mit Vergnügen zurttckdenken. denn von d«
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