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Nummer 35 — 23. Iahraanu kmol wöchentl. vrrusirpreir: sür Februar 2.60 Rent.-Mnrk AnretftkN: Berechnung ter Anzeigen nach Reut.-Mart Preise: Die eingeipaltene Petitzeile 20«j. s. Familien- u. Beieinsanzrigen, Eesuckelö^. Die st etil-91e»amezeile 86mm breit, I »6. Oflertengebühr für Selbstabholer 16^. bei »ebeilendung dura, die Post außerdem Poriozuschlag. kreis siir llie kinrelnummer io kenten-kjennig. Geschäjilicher Teil;. Jo sei tzoumanu, Dresden Sonntag, 10. Februar 1021 Iw Halle höherer Gewalt erlncki jede Verpstickilung aul Lteteruna sowie Erfüllung von Anzeiaen-Austräae» und Letstunn von Sckadeneriatz. Fürundeullich und dnrckHeni- lprecher übermittelte Anzeigen ilbernebmen wir keine Ver- antwortmig. Unverlangt eingekandte und mit Nückvorto nicht versehene Manuskripte werden »ich, ansbewahrt Sprechstunde der Redaktion 6 bis 8 Uhr nachmittags Hauptschristleitei:: Dr. Jot es Albert, Dresden Tageszeitung für christliche Politik und Kultur S«ed»>u»io^ «od t»e>U ünoNeve: Dre»deu«?iltsiadt 10, ^olb'ink rast» so Fernruf 92722 / Postscheckkonto Dresden 14707 Ae Well l!kr Ml! - M «eile Lebe» Druck und Ver agi Saxonia « Puchdruckerei V1. m. b. H Dresden-Altstadt 18, Holbeinstraße z« .. ,, , Eine baldige Wahlrechtsreform? Erledigung der Vorlage noch vor den Wahlen ? — Die Antwort der Sowjetregierung an England Die erschütterte Stellung Poineaies Me Abäli-ttnitg des Milch!» Berlin, S. Februar. Die Frage der Reform des RcichStagS- IklahlrechteS ist jetzt soweit gediehen, das; der neue Reichstag höchstwahrscheinlich bereits nach dem geänderte» Wahlrecht ge wählt werden wird. Das Reichskabinett hat gestern dem Ent wurf deS NeichsinncnministeriumS über die Abmilderung des NcichstagSwahlrechtes zugestimmt. Ter Entwurf ist ziemlich kompliziert und das Kabinett hat bei seiner gestrigen Beratung noch mancherlei Veränderungen vorgenonnnen. Da diese noch der Formulierung bedürfen, sind nähere Einzelheiten über die Gestaltung, die der Entwurf im Kabinett erhalten hat, vor mor gen nicht zu erwarten. Dann wird der Entwurf den gesetzgeben den Körperschaften zngeleitet werden. Die riiWit Anlimt in LkOsn London. 9. Februar. Ter Vertreter der Sowietrcgiernng in London Rakowski stattete gestern in« Ansicnamt einen Besuch ab und überreichte »sm Anstmminister Maedonald die Antwort seiner Regierung ans die englische Note, in der die Anerkennung Soivietrnsjlands ausgesprochen ist. Ist ihrer Erwiderung nimmt die Sowi'etregiernng von der Anerkennung Kenntnis und erklärt: Ter dringende Wille des Bundes der vereinigten sozialistischen Sowietrepublikcn, die freunaschaftlicbeu Beziehungen der Völker Grosibritnnniens und aer Sowjetunion die erste Sorge der Re gierung sein zu lassen, veranlasst die Sowsetregiernng z» der E-ttä>'ii»c> .st«, bei-ejt ist- im ireundschastlichen Geiste alle mittelbar nuo unmittelbar aus der Anerkennung hervorgeheuden Frage» zu erörtern und zu lösen. Tie Sowsetregierung stellt weiterhin fest, dast sie folgerichtig bereit ist, zu einem Ein vernehmen über den Ersatz derjenigen früheren Verträge mit der englischen Negierung zu kommen, die während oder nach den Kriege erloschen sind oder ihre Rechtskraft durch die Ereignisse verloren haben. Zn diesem Zweck schickt sich die Sowjeiregie- rnng an, in unmittelbarster Zukunft mit allen Vollmachten ausgerüstete Vertreter noch London zu entsenden, deren Aufgabe eb.mso die Lösung der noch austenstehenden An sprüche und Verpflichtungen der einen Partei gegen die andere und die Erörterung derjenigen Mittel sein wird, den russischen Kredit in Grostbritannien wieder herznstellen. Die Note seht hinzu, dast oie Sowsetregierung sich mit der englischen Regierung in voller Uebereinstimmnng darüber befindet, dast gegenseitiges Vertrauen und Zurückhaltung von den internen Angelegenheiten des anderen oie unerlässlich:n Voraussetzungen sür die Festigung und Entwicklung freunoschastlicher Beziehungen zwischen den bei den Ländern sind. Zum Schluß wird in der Note mitgeteilt, dast Rakowski nunmehr zum ordentliche» Geschäftsträger des Bundes der söderalisierten Sowjetrepubliken am Hofe von Saut James ernannt worden ist. Neue IwWnMe in der fran-Mc» Kammer Paris, S. Februar. In der gestrigen Kammcrsihung »ahm die Kammer die Diskussion über oen Schlußsatz des Artikels 1 auf. der bestimmt, daß die von Her Negierung zu verordnenden Aenderungen betreffend die Verwaltungsreform und Einschrän kungen binnen 6 Monaten dem Parlament zu unterbreiten sind, falls sie Aenderungen von bestehenden Gesetzen erforderlich ma chen. Der Abg. Klotz brachte einem Zusatzantrag ein, der die An fügung einer Bestimmung verlangte, wonach die Ersparnisse kei nesfalls den dritten Abschnitt des Heeresbudgets, der Flottenpro- aramme und Marinercserven in Mitleidenschaft ziehen dürfen. Poincare forderte die Kammer auf, was die nationale Verteidi gung anbelangt, dem Vertrauen der Regierung zu überlassen und den Antrag Klotz abzusetzen. Der Abg. Hadert hielt ein schleuniges Vertrauensvotum sür das beste Mittel, die nationale Verteidigung zu stärken. Infolge einer Diskussion zwischen dem Abgeordneten Tamponier und Denis kam cs zu einen Tumult, den der Präsident mit Mühe beilegte. Der Lärm brach wieder soS, als der Abg. Tamponier sagte, Senator Hnmbcrt habe seit 1014 festgestsllt, daß man nicht bereit gewesen sei, den Krieg zu führen. Poincare ruft: Was kann die Kammer von einer solchen Debatte gewinnen. Kein Redner konnte sich Gehör verschaffen, nur Poincare verschaffte sich Gehör: Wenn die Diskussion an- dauere, werde er den Saal verlassen. Da die Abgeordneten trotzdem ihre Diskussion fortsetzten, verließ Poincare die Regie- rungSbank. ihm folgten der Finanzminister und andere Regie rungsvertreter. Der Präsident unterbrach um 4,10 die Sitzung. Um 4.36 eröffnete er sie wieder und Poincare kebrte auf die Re gierungsbank zurück. I» heftiger Erregung erklärte der Kam- mcrvorsitzende: Ich möchte mich an unsre sämtlichen Kollegen wen den und sie bitten, derartige Zwischenfälle zu vermeiden. Nicht nur Frankreich, auch das Ausland blickt auf uns. Der Abg. Tainponier verzichtete sodann ans die Fortsetzung seiner Aus führungen. Der Abg. Klotz erklärte: Die Worte und Gesten des Ministerpräsidenten genügen mir, ich ziehe meinen Antrag zurück. Darauf schritt das Haus zur Abstimmung über den Schlußsatz des Artikels 1. der mit 362 gegen 182 Stimmen an genommen wurde. DaS Amendement deS Abg. Lecguin wurde mit 329 gegen 232 Stimmen qurückgcwicsen. Der Vorsitzende teilte alsdann mit. daß ein Abänderungsantrag deS Abg. Vallat vorliege, der verlangt, daß die Zabl der Ministerien eingeschränkt und die Entschädigungen für die Abgeordneten herabgesetzt wer den. Poincare erklärte, er werde sich nickst auf die Diskussion dieses ZusatzantragcS einlassc». Er stellte die Vertrauens frage. In der Abstimmung wurde der Antrag Vallat mit Il>2 gegen 63 Stimme» abgclchnt. Sodann wurde der ganze Artikel I mit 320 gegen 207 Stimmen angenommen. Paris, 9. Februar Gestern mickimitiag verbreitete sich in politischen Kreisen das Gerücht, das Kabinett Poincare sei zn- rückaetrclen. DaS Gerücht, das sich bei Nachprüfung als falsch erwiesen hat. ist durch den Zwischenfall in der Nachmittags- sitznng der Kammer entstanden. Es verlautet, daß der frühere Finanzminister Klotz dem Ministerpräsidenten eins besonders ver letzende Beincrknng zngernfen habe. Eine Viertelstunde lang schien der Rücktritt des Kabinetts unvermeidlich. Was nach dein Hinausgehen Poincares im Palast Bourbon vnrging, ist bis zur Stunde noch nicht bekannt. Um 6,30 Uhr erschien Poincare und die Minister wieder im Sitzungssaal und nahmen ihre Plätze auf den NegierungSbanken wieder ein. Paris, 0. Februar. Die Pariser Presse hält rS siir im. mcr wahrscheinlicher, das; daS Kabinett Poincare wenn auch nicht vor der Kammer, so doch vor dem Senat zu Fall kommen werbe. Der Senat wird die Verordnung ablrlmcn, wenn Ihm diese über haupt noch vor den Wahlen unterbreitet wird. Nom, 9. Februar. Eine ganze Anzahl italienischer Blätter vrschäftigcn sich mit der innenpolitischrn Lage Frankreichs n»d sind der Ansicht, dast »mimehr, nachdem die französische» Links parteien Ihren Angriff gegen Poincare Immer mehr verschärfen, und „nn auch Anhänger der Mittclparteicn sich von ihm abwenden, mit dcnr Sturz PoincarrS n»d damit mit einer vollständigen Acnderuiig der sranzvsischen Politik Dentschlnnd gegenüber zu rechnen sei. TinmilllMeii im SlMrWn LMllig München, 9. Febrnar. In der gestrigen Sitzung des Bay- rische» Landtages richtete der demokratische Abgeordnete Dr. Müller, Meiningen, einen besonders scharfen Angriff ge gen die bayrische Negierung und GeneralstaatSkoimnissar Kahr und erklärte dabei: Wenn die Bavrische Volkspartei so schänd liche Dinge wie die Meuterei des General Lossows ohne weiteres deckt, könne keine Autorität im Staate bestehen. Mit der Schutz- Haft wird der schändlichste Mißbrauch getrieben. S? wird nicht eher in Bnpern Ruhe werden, bis auch die Klage gegen Kahr, Lossow und Seißcr erhoben sei. Die Stellung KahrS sei un haltbar geworden. Dc-Sbalb wiederhole er den Ruf: Weg mit dem Gencralstaatskommissariat. Geschehe das nicht, so trage die Mehrheit und die Negierung die Schuld für das neue drohende ChaoS in Bayern. München, 9. Februar. Im weiteren Verlaufe der Nach- niittagssitzunq des Bayrischen Landtages kam eS zu stürmischen Szene». Den Anstatt dazu gab die Forderung des Sozialdemo kraten Sänger, daß der Jnstizminister über Ehrhardt Auskunft geben solle. Der Justizminister Dr. Gürtner nahm hierauf daS Wort nnd erklärte, daß bei einem bayrischen Gerichtshof oder bei einer bayrischen Behörde kein Verfahren anhängig sei. Der Generalstaatskominissar habe bekanntlich angeordnet, daß die Po lizeibehörden vorerst d. - Vollzug deS Repnbli.'schiitzgcsetzeS in Bayern cinznstellen haben. Die Justizverwaltung hat damit also gar nichts zu tun. Abg. Dr. Müller (Demokrat fragte daun, warum die Beschlagnahme der Broschüre des Professors Nothen- büschcr erfolgt sei. Da sich weder der Minister des Innern noch der Jnstizminister zum Worte meldete, erklärte Abg. Müller, daß die Beschlagnahme wegen Beleidigung der bayrischen Staats anwaltschaft erfolgt sei. so das; also Herr von Kahr die Staats anwaltschaften vorgeschoben habe, um, seine eigene Person zu schützen. ES kam im Anschluß cm diese Erklärung zu großen T »in u lt sz e n e n, bei denen der Präsident trotz aller Mah nungen zur Ruhe nickst dnrckdringen konnte. Dann nahm der Minister deS Innern Dr. Schwel, er das Wort zu der Mit teilung, daß sich das Gesamtministcrinm mit der Angelegenheit befaßt. Die Debatte war dam st geschlossen. Der Abg. Slang (Bayrische ValkSvarteil bezweifelte, alz eS zur Abstimmung kom men sollte, die Beschlußfähigkeit des Hauses und entfesselte damit ans den Bänken der Linken einen solchen Entrüstungssturm, daß der Präsident die Sitzung ausheben mußte. München, 9. Februar. Der Bayrische Landtag trat gestern abend zu einer neuen Sitzung zusammen, um die AnSsyrache über die politische Debatte sortzusetzen. ES kam jedoch lediglich zu einer GeschäftSordminasdebatte, die damit endete, daß sich daS Hans als beschlußunfähig erwies. Der Präsident beraumte die nächste Vollsitzung auf DonnerSian an. Die Flaqqenanqelegenheit Köln. 9. Februar. Nach einem Telegramm des Berichterstat ters 'dler „Kölnischen Zeitung" in Washington haben Umfragen über die Beteiligung der deutschen Botschaft an den Tranerfeiersich» leiten sür Wilson folgendes ergeben: 1. Eine anstlickw Mittei lung vom Tode WilsonS ist der deutschen Botschaft weder vom Staatsdepartement noch von, Doyen deS diplomatischen KorvS zngegangcn. 2. Der deutsche Botschafter erhielt am 4. d. M. nur ein Rundschreiben des Doyen mit der Anfrage, ob er bereit sei, einen Anteil an den Kranzkosten zu übernehmen, was van.' dem Botschafter sofort schriftlich bejaht wurde. 3. Als die Bot schaft am 5. Februar erfuhr, dast daS Kabinett für den 6. Februar die nationale Trauer beschlossen hat, hat sie sofort ihre Teil nahme erklärt und diese auch nachmittags der Presse mitgeteilt. 4. Am Tranertage hat die deutsche Botschaft die Flagge auf Halbmast gehisst. Die Flagge ist niemals auf Vollmast gehisst ge wesen, wie fälschlich behauptet worden ist. Knttqiiilküihe Miize In den letzten Jahren war in Deutschland bezüglich der „konfessionellen Gegensätze" eine gewisse Beruhigung eingelreien. Die Auswirkungen des Krieges, die bittere Not der Frontsoldaten, das tägliche Elend in der Heimat, hatte die Deutschen wieder fest zusammengeschmiedet. Man vergaß jene unwürdigen Szenen der religiösen Kämpfe, wie sie sich vordem bei nnS absyiele» konnten. Es schien, als ob man endlich erkannt habe, daß die beiden christlichen Konfessionen nicht dazu da sind, sich gegenseitig zu befeinden, sondern sich einander naher zu bringen nnd, wen» möglich, sich gegenseitig verstehen zu lernen. Wir glau- den auch in der Tat, daß dieses Ziel in einem gewissen Ilmfange erreicht wurde. Ja, eS wurde gerade bei nnS in der Nachkriegs zeit durch verschiedene kulturelle Kämpfe, die. christlichen Ge meinschaften znsammenzuführen, gefördert, Christentum stand gegen Neuheidentnm, Christentum gegen den materialistischen Marxismus von rechts und links. Neuerdings nimmt es nun den Anschein, als ob acwisse Geister diese ernste Ruhe, die Platz gegriffen hat, nicht mehr ertragen könnten, als ob sie unter all"» Umständen etwas vom Zaune reißen müßten, um neue Kämpfe beranfznbeschwören. Es liegen verschiedene Tatsachen dafür vor. Wir haben es bis- heute nntcrlasscn, darauf hinznweissn in der Hosfnnng, durch Still schweigen die Sache vielleicht a»S der Welt zu schassen. Aber es zeigt sich doch, daß die hetzerischen Elemente ihre Arbeit Weiler betreiben, so daß wir gezwungen sind, die Sachs näher zu ver folgen. Bor einigen Tagen brachte eine sächsische Taaeszeilun > einen Artikel ,.25 Jahre loS von Nom". In Giesem Artikel wird die sattsam bekannte Lo?-von-Rom-Bewcgnng erneut an? Taacs- lickst gezogen und als der Anstoß zu einem „dentsch-cvangelttckei, GlanbcnSfrnhliiig" bezeichnet. Oesterreich ist hierbei in den Mit- tell'iintt gestellt. DaS Blatt bemerkt, das; nie wieder seitdem ld. h. seit der LoS-von Rom-Beweguncsi da? Deutschtum im Ans lande ein solche? nationales nnd reliaiö'es Pfingsten erlebte. Ce gilt Sein oder Nichtsein de? deutschen Wesen?. Auch in Deutsch, lang habe sich der f r i s ch - f r ö b l i ch e GeistcSkamvf anSgewirli. Zwickau wird besonders in den Vordergrund gestellt. Der Pre> testcnstismns habe die Enge deS toten Bnchstabendi'enstes ge sprengt. Daran knüpft dann da? Blatt die bange Frage nn die gegenwäritg Lebenden: Wie siebt es »m nnS? ES ist kein Zweifel mehr: die nltramontane Welt betreibt rnigS umz evan gelische Deutschland herum eine zielbewusste ..Eintreilnng". Mehr noch: Er macht sich mitten drin breit. Man bedenke: 403 Klosier- gründnngen zäklt man allein in den Jahren 1919—1921; das macht monatlich 19 bis 20 neue Klöster in Deutschland. Unsere Reichs-Hauptstadt hat zur Zeit nicht weniger als 108 katholische OrdenSanstalten anfznweisen. Und wer weiß, das; die Leibiarde des UltramontanisinuS der Jesuitenorden mit 1128 Streitern ans dem Plan steht? Deutschland die stärkste Jesuitenprovinz —, gibt daS nicht zu denken? ES wäre zuviel Liebenswürdigkeit nnsererseils. wollten wir ans alle Einzelheiten diese? Themas eingeben. Der Katholik er sieht schon an? diesem Wenigen, wie die Dinge liegen. Pbrateo. logie ist stelz da? Grnndelement solcher Angriffe gewesen. So ist cs heute noch). ES ist jedoch mehr als Uebcrhebnng. wenn der Protestantismus als die Grnndbedingnna sür da? Sein oder Nichtsein des deutschen Wesen? hinaesteltt wird. Wir möchten noch einen Beweis dafür erbracht haben, mit welchen Mitteln oder ans Grund welcher Prinzipien der Katholizismus dem deut schen Wesen aeschadet hat. Man bat scheinbar gar feine,st Ein blick in den täglichen Lauf der politischen oder staatlichen Dinge, sonst würde man wissen, das; gerade Vertreter des Katholizismus in den lebten Jahren mit der aanzen Kraft ibre-s ei'aenen Wesens für die Eigenarten der deutschen Seele, für die dents ch c Knl. tur sich eingesetzt haben. Ist etwa, um nur ein Beispiel zu nehmen, der Kampf der Rhein- und Rnhrhcwohncr, die in ihrer übergroßen Mehrzahl katholisch sind, nicht eine der heldenhaiteiten Kämpfe der Geschichte, in denen deutsche? Empfinden, deutsches Kuktnrbewusstsein gegen ein: Welt von Unkultur und MaierialiS. mnS behauptet wurde? Oder um ganz in der Nabe zu bleiben. Vergisst man so leicht die Kämpfe der sächsischen Katholiken, die um die Erhaltung ihrer innersten deutschen religiösen Lebens- güter gekämpft haben? Kam nickt die Auswirkung dieses Kampfes gerade dem Protestantismus zugute? ES ist uns darum unverständlich, wie heute derartige Vorwürfe ans den Mark! ge worfen werden können. Wo liegt der Grnnd? — Vielleicht of fenbart er sich am ehesten in tonen Worten, wo die Errungen schaften deS Katholizismus mit heimlichem Neid beleuchtet wer den. Das gibt allerdings zu denken DaS wäre einer der schlimmsten Beweggründe, die wir nnS vorstellen könnten. Der Generalsekretär des evangelischen Bundes bat in der Michaelikkirche in Hof i. V. einen Vortrag gehalten. Dieser Vor trag ist gefüllt mit Beleidigungen gegen die Katholiken. ES ist doch wohl mehr als Hohn, wenn man von einem vollgerülictten Maße von Mitschuld spricht, das die jesuitisch-kirchiiche Erobe rungspolitik an der Entzündung der Balkanwirren trage, die znnij Weltkrieg führten. Aus dem Fonds der Rnhrabgaben aber seien