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15 Ackern, chorlau. >rik Expedition, Druck und Verlag vo« E. M. Gärtner in Schneeberg. Sonntag. 22. IM 1894. Rr. 168. kau, r Tablett- in- alle II« M idtel. en- nal trotz wenn aller sie schen, eftaschen^ »5 >0 w /5 ;o »tr. 1. borst kodlsn. l Preisen -Serg: besitz der bri- !, auf Deutschland Zelle zu ritton dss. erg. bringe ich- idelgäng« zum ange. »i Die Italiener in Kaffala. Die Nachricht von dem afrikanischen Siege hat in Rom eine begeisterte Aufnahme gesunden; die Stimmung, welche das Telegramm des Generals Baratieri im Senat verbreitete, kam auch den innerpoUtisch« Sorgen des Ka- binets zu Gute. So lebhafter Zustimmungs-Kundgebungen, wie sie dem Vortrag« Sonninos über die finanziellen Maß nahmen zu Theil geworden sind, hat die ganze Finanz reform bisher sich noch nicht zu erfreuen gehabt. Der Wortlaut der vom Ministerpräsidenten Crispi im Senat verlesenen Depesche ist folgender: Son«» und Festtag«. Arris viertrlMrlich I Mert SV Pfennige. Besetzung Kiongas bildet keinenEingriff in die Hechte Portugals, da durch Vertrag mit dem Sultan von Sansibar im Jahre 1890, der die Küste bi- südlich derTunghibaibeansprucht, der ganze Küst strich des Sultanats, abgesehen von dem Besitz der tiich-ostafrikanischen Gesellschaft, übergegangen ist. „Kassala, den 17. Juli, 10 Uhr Vormittags. Da di« Derwische ihre in den letzten Tagen begonnenen Streif- züge bis an unsere Vorposten ausdehnten, wodurch dieselben bedroht erschienen, brach ich von Salderat auf und über rumpelte um 6 Uhr 30 Min. Morgens Kassala. Die Be- satzung, ungefähr 2000 Mann Fußvolk und 600 Reiter stark, leisttte besonders im Innern des Platzes heftigen Widerstand, aber nach einer Attacke unserer Kavallerie und einem geschlossenen Angriffe der übrigen Truppen wandte sich die Garnison zur Flucht unter Zurücklassung zahlreicher Todten und Verwundeten. Auf unserer Seite fiel ein Offizier, der Kommandeur einer Schwadron, der an der Spitze seiner Abtheilung, die er zum Angriff führte, ge- tödtet wurde. Außerdem wurden einige wenig« in itali enischen Diensten stehende Eingeborene getödtet, oder ver wundet. Die Verluste des Gegners sind noch nicht festzu- stellen. Viele Fahnen und zwei Kanonen fielen in unsere Hände." Dieser Waffenerfolg ist der zweite, den die italienischen Kolonialtruppen gegen die Derwische errungen haben. Ge- nau vor 7 Monaten, am 20. Dezember 1893, schlug Oberst Arimondi bei Agordat die Mahdisttn zurück. O b die Eroberung Kassa las, die jetzt gelungen ist, von den Italienern behauptet werden kann, läßt sich zunächst noch nicht abschätzen. In dem 1891 geschloffenen italienisch-englischen Abkommen wurde den Italienern allerdings das Recht eingeräumt, Kassala zu besetzen, aber gleichzeitig die Einschränkung hinzugefügt, daß die Stadt wieder geräumt werden müsse, falls Egypten, das heißt England, wieder an die Erober ung des Sudans gehen würde. Es ist allerdings die An- leitereS abzuweisen, daß die Londoner Tagesgeschichte. Deotschlaod. — Ejg Lissaboner Drahtbericht der „Times" besagt, es sei eine diplomatische Frage entstanden zwischen Portugal und Deutschland wegen der Thatsache, daß deutsche Kriegsschiffe die Kiongabai südlich vom Rovumaflusse besetzten und die deutsche Flagg« in Kionga hißten,- da- die Portugiesen kraft des Vertrages vom Dezember 1886 als ihr Gebiet beanspruchen. Diesem Vertrage gemäß folge di« di« Besitzungen der beiden Länder in Ostafrika trennend« Grrnze dem Laufe des Rovuma von dessen Mündung bis zu seiner Vereinigung mit dem Flusse Msinge und lauf« von da westlich nach dem Nyassasee. Ungeachtet dessen scheine es, daß die Frage, ob Kionga, das zwischen dem Rovuma und der Tunghibai gelegen ist, unter der Oberhoheit des Sultans von Sansibar stehe, niemals gelüst worden wäre. Es wird gemuthmaßt, daß Deutschland Kionga kraft der vom Sultan erworbenen Rechte besetzt hab«, der vor dem Vertrage von 1886 Deutschland das Recht zugestand, das ganze Gebiet nörd- lich von der Mitte der Tunghibai ab zu besetzen. — Die „Köln. Ztg" meldet hierzu aus Berlin: Die Frankreich. Paris, 20. Juli. Die Kammer setzte heut« die Berathung d«S Gesetzentwurfs zur Unterdrückung des Anarch- smus ohne Zwischenfall fort. Ein Amendement, welches bezweckte, ^daß den Schwurgerichten die, Aburteilung der anarchistischen Presse erhalten bleibe, wurde abgelehnt. Im weiteren Verlaufe der Sitzung begründete Charpentier Sozialist) seinen Antrag zu dem Anarchistengesetz, in dem Gesetz« zu unt«rscheid«n, ob Pir Aufreizung von Militär- lersonen zu Ungehorsam in Friedenszeiten oder in KriegS- Zeiten erfolgt. Nachdem dieser sstitrag mit 426 gegen 70 Stimmen abgelehnt worden war, wurde, Artikel 1 des Entwurfs» welcher die anarchistischen Preßver- ,ehen den. Polizeigerichten überweist, mit 297 gegen 205 Stimmen angenommen. Paris, 20. Juli. Nachts wurde in den Pariser Straßen «ine anarchistische Affiche angeklebt; sie blieb von dtr Polizei anfangs unbeachtet, da sie wie ein AmtSan- schlag auf weißem Papier mit ber Ueberschrift „Stadt Paris" gedruckt war. Sie lautet:,.GenMndeMMHeschluß vom 20. Juli. „AnaestchtS der Gesetz gegen hiemensch- lichz, Gedanken, und Thatfreiheit legen ^wir, keineswegs? d« Mafien, nieder. Auf'S Geradewohl werden wir ?dr«in. schlagen und wie reißende Thiere wüthen. Gift, Dynamit und Mordbrennerei stehen der Bürgerschaft, be vor. Werden unsere ^Schriften koufi-zirt uyh uns^e ' verboten, so sprechen wir durch die That^" Di« wurde, sobald die Polizei ihren anarchistfichen Ehärakter erkannte, überall abgerissen. Pari-, 20. Juli. Der Vorsitzende d«S Lyoner Schwurgericht-, Breuillac, verhörte HÄte, dem Gebrauche gemäß, Caserio, der seine früheren Angaben Wiederholpe. Der Mörder «klärte, weder gegen die Anklageschrift «och gegen «in «twaigrS Todesmthttl Berufung ergreif« zu u. Kinder» e. empfiehlt leisen Markte höchstens 3000 Einwohner, vor dem Kriege mit den Mah- disten hatte eS als Hauptstadt der egyptisch-nubischen Pro- vinz Tara an 10 000 Einwohner und eine Garnison von 1500 Mann, darunter 300 Mann Artillerie. Die Draht verbindung von Berber nach Suakin hatte in Kassala ihr« Hauptstation. Der Verlust dieses Platze» dürfte den Der wischen um so schmerzlicher sein, als Kassala ihren An- griffen ehedem am längsten widerstanden hatte. Die freu dige Aufnahme, welche die Si«g«snachricht in der italie nischen Deputirtenkammer gefunden, beweist, einen wie starken Klang die patriotisch-nationale Satte Parteispaltungen in Italien noch immer giebt, nur an der richtigen Stelle berührt wird. Regierung mit dem jetzigen Bormarsche der Italiener im Ettrvernehmen steht, vielleicht durch einen neuen geheimen Vertrag, von dem Europa gelegentlich wieder „au- den öffentlichen Blättern" erfährt, wie iS nach dem Einge- ständniß deS deutschen Auswärtigen Amtes mit dem vielberufmen Kongoabkommen am 12. Mai 1894 der Fall gewesen. Ihre gegenwärtige Regierung bürgt den Italienern jedenfalls dafür, daß die Kolonialerfolge ihrer Arme« nicht durch diplomatische Fehler verkürzt werden. Kassala, das durch den Sieg plötzlich eine erhebliche kolonial-politische Bedeutung gewonnen hat, liegt am Khor «l Gach, einem Nebenflüsse de- NilarmeS Atbara und ist zwischen dem Nilbecken und Abessinien der weitaus besuchte Versammlung beschloß die Gründung eines Saal» befitzer Vereins, welcher dH Saalsperre gegen die Sozial demokraten aufrecht erhalten will, bis der Boykott gegen die Brauereien aufgehoben ist. Berlin, 20. Juli. Major v. Wißmann hatte heute eine längere Konferenz mit dem Direktor der Kolonialab- theilung des Auswärtigen.Amtes Or. Kayser. Braunschweig, 20. Juli. Eine Versammlung der Wirthe Braunschweigs und Umgebung nahm eine Re solution an, worin der BierboHott als ein unberechtigter Eingriff in die Geschäftsführung der Brauerei«« bezeichnet und, entgegen der Aufforderung eines sozialistischen Blatte-, die vollste Sympathie mit den Brauereien erklärt wird. Velgien. Lüttich, 20. Juli. Die Untersuchung über den Dynamitanschlag in Hermale ergab, daß d-S Verbrechen nicht gegen den Universitätsprofessor Franeott«, sondern gegen dessen Schwager, den reichen GroßindustzMen. Col- inet, gerichtet war. Die Polizei verhaftete emen Ange- tellten Collinets, der verdächtig ist, di« That aus Rach» ücht begangen zu haben. Hausversteigerung ErbtheilungShalber soll das zum Nachlaß der Frau Johanne Christiane verw. Härtel hier gehörige, in guter GrschäftSlage befindliche, im Brandcataster für Schön heide mit Nr. 257 bezeichnete Haus, in welchem gegenwärtig die Fleischerei betrieb« Wird, nebst den dazu gehörigen 58 ar (1 Acker 29 Qu-Ruch«) Flächeninhalt um fassend« Flurstücken Montaa, den 30. Jqli 1894, Vormittags 11 Uhr, an Expedittonsstelle der Unterzeichnet« unter den vorher im Termine bekannt zu machen den Bedingungen versteigert werden. ErstehungSlustige werden hierzu eingeladen. Schönheide, am 20. Juli 1894. Gem.'Borst. Haupt, Ortsx. Anmeldung zum Anschluß an die Stadt- Fernsprecheinrichtung Neue Anschlüsse an die Stadt-Fernsprechrinrichtung« für Ane (Erzgeb.) und Schwarzenberg (Sachs«) sind, wenn die Ausführung in dem im Monat September beginnend« zweit« Bauabschnitte des laufenden Jahres gewünscht wird, spätestens bis zum 1. August bei den Kaiserlichen Postämtern in Aue (Erzgeb.) und Schwarzen» berg (Sachsen) anzumrldm. Später eingehende Anmeldungen können erst im nächstjährig« ersten, im Monat April beginnend« Bauabschnitte berücksichtigt werden. Einer Erneuerung der bereits vorgemerkten Anmeldungen bedarf es nicht. Leipzig, 5. Juli 1894. Der Kaiserliche Ober-Postbireetor. Geheime Ober-Postrath. Walther. die Einfchärfung und Ausdehnung des Verbots sogenannter Verrufserklärungen gegen Gewerbetreibende-betreffend Der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft sind mehrfach Klagen darüber zu Ohren gekommen, daß Gewerbetreibende des diesseitigen Bezirk-, insbesondere Gastwirthe und Restaurateure, häufig dadurch in der Ausübung ihres Gewerbes und in der frei« Verfügung über ihre Lokalitäten beeinträchtigt würden, daß ihnen geschäftliche Nachtheile die Fernhaltung ganzer Volksschichten u. s. w. in Aussicht gestellt werd«, sofern sie nicht ihre Lokale zu politischen Versammlungen dieser oder jener Parteirichtung hergeben und sich dadurch die Aufnahme in eine Liste der von Angehörigen dieser Partei zu besuchend« Lokale und in Anspruch zu nehmenden Gewerbebetriebe erwerben sollten. Im Interesse der durch diese Beschränkung der persönlich« und gewerblichen Freiheit gefährdeten öffentlichen Ordnung si«ht sich die Königliche AmtShauptmannschast genöthigt, nicht nur die von ihr unter dem 17. Mai dss. Js. in dm Amtsblättern er lassene Bekanntmachung, das Verbot sogenannter Verrusse,klärungen betreffend, nach- drücklich in Erinnerung zu bringen, sondern auch die oben bezeichneten Androhungen geschäftlicher Nachtheile, falls der Gewerbebetrieb nicht zur Unterstützung gewisser polttlscher Bestrebungen hergegeben werde, sowie die öffentlich durch Anschlag oder in Zeitungen, Flugblättem und Versammlungen erfolgende Aufforderung, nur solche Gewerbetreibende in Nahrung zu setzen, wäche als den Anforderungen der politischen Partei genügend bekannt gemacht worden sind, unter Androhung der nämlichen Strafe — Geldstrafe bis zu 150 Mark oder Haftstrafe bis zu 14 Tagen — zu verbieten. Alle Bezirkseingesessen« werden im Interesse der gefährdeten Gewerbefreiheit ersucht, Zuwiderhandlungen gegen dieses Verbot zur Anzeige zu bring« und d« Poli- zeibehörden bei der Ermittelung der Schuldigen zur Hand zu gehen. Zwickau, am 19. Jul, 1894. Die Königliche AmtShauptmannschast. vr» Schnorr von CarolSfeld v. Oer. — Wie die „Nationalliberale Korrespondenz" au- parlamentarischen Kreis« vernimmt wird der Reichstag in diesem Herbst ungewöhnlich früh, wabrscheinlich schon Mitte Oktober, einberuf« werden. ES ist der Reichsregierung selbst darum zu thun, «ine volle, ausgedehnt« Tagung vor sich zu habrn, da «ine große Anzahl wichtiger und schwirr- ,ger Gesrtzentwürfe, in erster Linie die Steuervorlag«, dem Reichstage zugehen werd«. Berlin, 20. Juli. Dem anarchistischen Redakteur Landauer, z. Zt. im Mefänaniß, wurde die Berechtigung zum einjährig« Militärdienst entzog«. igeb.Nolksfreunü. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. Mtsvlatt W die köaialichta «ad »Ldttschea i» Wie, «Mchqta, pGtea-tt», LLüuih, «eustädtel, «chaeederg, «chwar,enber, «ad «ildeasttt.