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abemuer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. AbonnementSpreis einschließlich zwei illustrierter achtsritigen Beilagen sowie einer illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung snr Tharaud) Seisersdars) Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für auswärtige Inserenten 15 Pf., Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. klein- und Grotzölsa, Obernaundorf, Hamsberg, Somsdorf, Cotzmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher PulikationSkraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 40. Fernsprecher: Amt Deuben 114. Donnerstag, den 4. April 1907. Fernsprecher: Amt Deuben 114, 20. Jahrgang. hältniffe gemessen — einen relativ wesentlichen ist Kl. L (2. Kl. 0 (3. Beifall. Ganz besonders sprachen wieder die Kl. v(1.u.2. Kl. L (3. // ); Projektionsz. Perspckt. ): Fach- u. Werkstatt;. ): Fceihandz. u. Slillehre. U. ült. Personen): Slillehre, Skizze u- Kalkulation. Oer LürZermeistvi'. W lltig. Hur Nav una fern. Rabenau, den 3. April. — Seit 1. April (Sommerhalbjahr) beginnt der Schalterdienst beim hiesigen Postamt früh 7 Uhr. — Die Fachzeichenschule zu Rabenau. Da- Jahr 1906/07 liägt in allen Stücken den Charakter eines Uebergangsjahrcs, und Kl. (FortbildungSkursus im Werkstattzeichnen. Diese Erweiterung u. Umbildung unserer Fach- schule ist ermöglicht worden, ohne daß vaS Schulgeld, das an und für sich gering be messen ist erhöht wurde, trotzdem im Haushalt - plan für das Jahr 1S07 ein mutmaßlicher Aufwand von 1200 M. aufgestellt werden mußte, der durch die Opferwilligkeil unserer städtischen Behörde, vor allein aber auch durch die huld vollste Fürsorge und besondere Rücksichtnahme für das aufstrebende und darum uuterstützungs- werte Rabenau seitens des Staates und der Kgl. AmtShauptmannschaft durch Gewährung von Beihilfen gedeckt werden Wird. ES soll jeden im holzgewerblichen Betriebe Arbeitenden die Gelegenheit geboten werden, diese Schule zu seiner weiteren Fort- und Ausbildung die Gelegenheit geboten werden, diese Schule be suchen zu können. Die Kl. L sei vor allem auch den im Conlor beschäftigen jungen Kauf leuten anempfohlen. Zu dieser Empfehlung fol gende Geschichte: Ein junger tüchtiger Ressender und Kaufmann einer Stuhlfabrik aus G. tritt bei dem Mödelhäudler L. in B. ein. An der Hand seines Musterbuches hofft er wie bisher euren größeren Auftrag zu erlangen. X. zeigt für deir Katalog diesmal gar kein Interesse, sondern blingt einige Musterstühle und Skizzen und verlangt, die Preise für diese zu bestimmen. Der Neisenve kann cs oder getränt eS sich nicht und bittet, um Zusendung des Probestuhle-, der Skizze etc. mit der Versicherung genauester Kalkulation und promptester Bedienung. Einige Stunden später erscheint am selbigen Orte ein Rasender aus R. Verhandlung wie das erste Mal. Dieser Reisende hat kalkulieren gelernt, er nimmt die Kalkulationssofort auf d. eingehendste unter Berücksichtigung des Nutzen für seine Firma vor, d. h. er kalkuliert richtig. Nach einiger Zeit entfernt er sich auch, wie der erste Reisende aus G., nur mit dem Unterschiede, daß er seiner.Firma einen größeren Auftrag zustellen kann. Diese Kalkulation an der Hand von Modellen, Skizzen etc. soll neben der nicht schule mit 12 Schülern eröffnet. Me mit großen Erwartungen ins Leben gerufene Schule hatte sich anfangs nur sehr geringer Beachtung zu erfreuen. Die Gründe hierfür dürften verschie- schiedene gewesen sein, doch als der hauptsäch lichste muß jedenfalls der gelten, daß die Schüler aller Jahrgänge zusammen und Sonntags unterrichtet wurden. Im Jahre 1904/05 er höhte sich die Schülerzahl auf 15. Jetzt am Schluffe des Berichtsjahres 1906/07 besuchen 55 Schüler unsere Anstalt. Die Ursachen für diese Zunahme sind zum großen.Teil in den Organssationsänderunge» zu suchen, welche den Unterricht und seine Erfolge erleichterten und förderten. Jin vergangenen Jahre wurde geometrisches und Pcojektionszeichnen als die Grundlage des."gesamten technischen Zeichnens eingesührt. Hemmend für die stete Weitcrent- wickelung war der Sonntagsunterricht in der Klasse 8 (Slillehre), welcher wiederum 3 Jahr gänge vereinte. Dank dem Entgegenkommen unserer städtischen Behörden hat eine weitere zweckmäßige Umbildung unserer Fachzeichenschule stattgefnnden. — Der Sonnlagsunterricht hat aufgehört; die elektrische Beleuchtung in den 2 Zeichenzimmern ermöglicht unter den gün stigsten Lichtverhältnissen den Abendunterricht in allen Klaffen. Die Freihandzeichenklasse ist in 2 Abt. geteilt worden, sodaß gegenwärtig 6 Klaffen existieren und zwar: Kl. (1. Lehrliiigsj.): Geometrisch. Zeichnen. für unsere Stadt und insbesondere für unser Gewerbe ist eS, das Wohlwollen, daß man bis her allerseits unserer Fachzeichenschule in der letzten Zeit entgegengebracht hat, ihr auch ferner hin schenken zu wollen. Dies aber wolle man besonders dadurch betätigen, daß Eltern und Lehrherrn ihre Söhne, ihre Lehrlinge zum Be suche der Fachzeichenschule anhalten, sodaß alle im holzindustriellen Gewerbe beschäftigten Jüng linge dieser Anstalt angehören möchten. Die Klaffen und U — geometrisches Zeichnen u. ProjektionSlehre als Grundlage für das gesamte technische Zeichnen — sind bestimmt, dem Fach- u Gewerbeschüler sowohl, MS auch dem in der Praxis stehenden Tischler, Drechsler, Schlosser, Klempner usw. denn Aufzeichnen oder Skizzieren von Modellen etc. die Grund lagen an die Hand zu geben. Darum finden in diesen Klassen auch andere als holzindustrielle Gewerbe jederzeit gern Aufnahme und ist der Besuch allen den Gewerben, die dat Zeichnen brauchen, nur anzuempfehlen. — Gutes ge wollt mit Vertrauen führet zum Ziele! — Nun sind sie vorüber, die sehnsuchts voll erwarteten Oster fei er tage. Die Er wartungen, die in sie gesetzt wurden, haben sie erfüllt, sie dürften allgemein befriedigt haben. Auch die Wetterpropheten sollten diesmal init ihren Prophezeiungen recht behalten. An bei den Feiertagen lachte eine Helle Frühlingssonne vom azurblauen Himmel hernieder, und ein freundlicher Mond rief in Gemeinschaft mit einem Heer von Sternen den Zauber der Früh lingsabende und Frühlingsnächte hervor. Kein Wunder, wenn eS niemand in der engen Stube duldete, sondern alles hinausslrömte ins Freie, in der Frühe des ersten Feiertages beginnend und am Abend des letzten Feiertages aufhörend. Und wie wohl fühlte man sich in Wald und Flur, trotzdem sich das Grün der ersprossen- dcn Wiesen nur schwach abhob von dem Grau des Erdbodens und in den Wäldern sich noch die tahlen Aeste der Bäume emporstreckten, harrend des grüne» Kleides, daS für diesmal bis Ostern noch nicht fertig geworden war. Nur an Vereinzelten, den wärmenden Strahlen der Sonne besonders ausgesetzten Stellen zeig ten sich die Knospen in boffnungssroher Ent wickelung. So hat mit dem prächtigen Kar freitags- und Osterwetter der Frühling offiziell seinen Einzug ins Land gehalten. — Der ausgesprochene WohltäligkeilSsinn, dessen sich unsere Stadt von jeher erfreut hat, und der namentlich von feiten des „Apollo" schon oft zum Ausdruck gelangt ist, erfuhr von demselben am 1. Osterfeiertag aufs Neue dankenswerte Bestätigung. Genannter Verein gab an diesem Tage im „Amtshof" ein Konzert, mit der Bestimmung, daß der Reinertrag dem Fcauenverein zuflußen soll. Das 16 Nummern aufweisende Programm gewährte durch seine gewählte Zusammenstellung sowohl als auch treffliche Ausführung einen gesanglichen Ge nuß. AuS der Fülle des Gediegenen »vollen wir nur herausgreifen: „An die Heimat" v. Jüngst, „Abendstimmung", Chor mit Piano forte- und C llo - Begleitung V- Pache, „Des Feldkommandeurs Tod",Solovortrag v. Nagler usw., die tiefen Eindruck hinterließen. Aber auch der Komik wurde in mehreren Nummern Rechnung getragen. Herr Schwab verstand eS auch dieSinal durch seine vollendeten Vor träge sich starken Applaus zu erringen. Mit dein humoristischen Terzett „Eine urfidele Ge richtssitzung" fand der Abend seinen Abschluß. Wohl alle Zuhörer schieden mit dein Wunsche: Auf Wiedersehen, ihr fleißigen Sänger, im Herbste! — In dem schönen, geräumigen Saale der „König Albert-Höhe" veranstaltete am 1. Osterfeiertage der Männerturnverein „Vor wärts" eine zahlreich besuchte Abendunler- haltung. Der Besuch lohnte sich aber auch, denn das Gebotene war durchweg nur gutes. Alle Vorträge gelangen gut und fanden reichen >nacht worden sind, werden in Gemäßheit der Mßiminungen in § 46 d. Einkommensteuerge setz S vom 24. Juti 1900 beziehentlich § 28 Ergänzuiigssteuergefetzes vom 2. Juli M2 alle Personen, welche hier ihre Steuer- ^"chl zu erfüllen haben, denen aber der ^Mrzettel nicht hat behändigt werden können, ^gefordert, wegen Mitteilung des EusschätzungS- ^gebnisfis sich bei der hiesigen Stabtsteuer- wnwhme anzumelden. Rabenau, am 3. April 1907. E Ne mit Kvtts Fundgegenstand abgegeben worden. Rabenau, am 3. April 1907. Der Lürxermeislvr. Witt ig. . kvlLSNNriNSioKlZNg, ote Fortbildungs- und Fachzeichen- schule betreffend. i.Tle Anmeldung zur Fortbildungsschule er folgt Montag, den 8., Dienstag, den 9. u. Donnerstag, den 11. April nun während der Sprechzeit deS Direktors (10—12 Vorm.) unter Vorlegung des Zensurbuches u. deS Schulentlaffungtzeugniffes i. Direktorzimmer. ^ Rach dein Gesetze hat jeder FortbildungS- schüler die Fortbildungsschule seines Wohn- vrleszu besuchen, doch werden auch Ausnahmen -"gelassen. Auskünfte hierüber zu erteilen, Iß die Schuld» ektion gern bereit. — Diejenigen kiono»»-» wohnenden Schüler, die eine auswärtige Fortbildungs- oder Fach schule besuchen, haben zu obengenannter Zeit der hiesigen Schutdireklion eine Aufnahme- bsscheinigung ihrer Anstalt vorzulegen. 4. Dec Unterricht beginnt für Kl. I am 8., für Kt. II am S. und für Kl. III am 12. April nachmittags 1 Uhr. f»vkD«ivkvn»okuIv. 1. Kt. (1. Lehrlingsjahr): Geom. Zeichnen, Mr Leuteritz Dienstag nachm. 6—8 Uhr. ö (2. Lehrlingsjahr): Piojektionszeichnen, Herr Leuteritz Freitag nachm. 6—8 Uhr. "i. 0 (3. Lehrlingsjahr): Fach- u. Werkzeichnen, Herr Göpfert DonnerSlag nachm. 6—8 Uhr. "i- D (1. u. 2. Lehrlingsjahr) Freihandzeichnen u. Slillehre, Herr Fuhrmann Montag nachm. 7 —9 Uhr. Kl- L (3. u. ältere Pers.) Slillehre, Skizze, Kal kulation, Herr Fuhrmann Mittwoch nachm. 7—9 Uhr. §i. I' (FortbildungSkursus) Weckstaltzeichnen, Herr Göpfert, Zelt wird nach Uebcrcinkunft noch bestimmt. 2. Auch auswärts Wohnende könnenvou der borleilhaslen Eimichiung Gebrauch machen. 2 Noch sehr wenig bekannt ist der §or1- biläunKslllli'S, geleitet von Herrn Göpfert, "" dem auch im ManncSalter stehende Herren "ül Nutzen u. Vorteil teilnehmm. 4. Lehrlinge zahlen viki'IvIMIn'Iieli prä- uumuwrrmcko nur 1 Mark, Teilnehmer am FortbildungskursuS nur 2 Mk. 5. Anmeldungen werden zugleich mit der Anmeldung für die Fortbildungsschule ent- gkgengenommen und während der unter Punkt l genannten Unterrichtszeiten. Unterrichtsbeginn Montag, den 15. April 1907. Viv SLkuIMnsktion. Reinicke. den Charakter mies Uebergangsjahrcs, und minder wertvollen Stillehre in Kl. L getrieben l -war zeigt es — mit dem Maßstabe unserer Ver-werden. —Winschmso:rt für unsere Schule,elektrischen Keulenübungen an. Ungeteilte Hei- Veksnntmsvkung. l „ Nachdem die Ergebnisse der diesjährigen Fortschritt, obwohl der Weg zu dem Ziele, Einschätzung zur Einkommen- und Ergän- das der Fachschulausschuß sich für diese An- -ungssteuer den Beitragspflichtigen bekannt gc- stalt gesteckt hat, noch weit ist. Im Jahre 1901 wurde die städt. Fachzeichen- terkeit erregte die zum Schluß vorgeführte Posse „Der Säugling" von O. Richter, die flott und sicher gespielt, den Darstellern alle Ehre »nachte. Die GcsangSriege des Vereins ver schönte den Abend durch Vortrag einiger gut gelungener Lieder. Alles in allein kann der Verein init Genugtuung auf diese Veranstal tung zurückblicken. — Zwei alte Wahrzeichen von Rabenau, die Lindenbäume bei den Liebcrt'schen und Louis Hamannschen Grundstücken müssen der demnächst beginnenden Trotoirpflasterung und der damit verbundenen Straßenverbrciternng weichen. Seit Dienstag Vormittag sind sechs Mann von der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr mit dein Umlegen der Bäume beschäftigt. Dieses Schauspiel hatte eine große Anzahl Zuschauer angelockt, die der Arbeit mit Interesse folgten. — In dem Konkuc-verfahren über das Vermögen deS Tischlermeisters Hermann Ger stenberger in Rabenau soll mit Genehmig ung des Konkursgerichts die Schlußverteilung erfolgen. Hierzu sind Mk. 1379.48 verfügbar. Bei der Verteilung sind Mk. 9394.89 nicht bevorrechtigte Forderungen zu berücksichtigen — Wohl selten dürfte im Saale deS Amts- hofeS die Luft in solch angenehme Schwing ungen versetzt worden sein, als eS am Diens tag der Fall war. Die Pionier-Kapelle auS Dresden, die einen guten Ruf genießt, gab ein Konzert, vor einein leider schwach besetzten Saale. Das von Herrn Stabshocnist A. Lange feinsinnig zusammengcstellte Programm enthielt Werke von Beethoven, Wagner, Gounod usw. Den Schluß bildeten die Parademärsche aller Staaten, die gelegentlich der internationalen Truppenschau vor Graf Waldcrsee gespielt wurden. Sämtliche Piecen wurden mit Bra vour wiedcrgegebcn und von den: Auditorium lebhaft applaudiert. Besonders gefielen auch das ausgezeichnet interpretierte „Sleuermauns- lied und Matrosenchor" aus der Oper „Der fliegende Holländer" von Wagner, die Gavotte für Cello-Solo von Popper und das Konzert stück für Campanophou von Bode. — Em flotter Ball folgte auf das Konzert. Dresden. Als am 2. Feiertag nachts gegen 12 Uhr der Schlosser Paul Schröder mit seiner Ehefrau, seiner Mutter und seinen zwei Kinder» vom Tanzlokal Bellevue heim« kehrend über die Marienbrücke ging, Ifiß er plötzlich sein 3 jähriges Mädchen, das er auf dein Arme trug, irr die Elbe fallen und sprang dann selbst dein Kinde nach. Beide verschwan den sofort in dein hochgeschwollenen Strom. Seine über den Vorgang aufs höchste erregte Ehefrau, die mit dem zweiten Kinde ihrem Ehemanne nachfolgen wollte, konnte nur mit giößter Mühe von ihrem Vorhaben zurückge- haile» werden. Der Beweggrund dürfte in Eifersucht zu suche» sei». Die Leiche» sind noch nicht gefunden worden. — Am 1. Feier tage abends gab der Maschinenschlosser Kranz Peoksch gegen die Prostituierte Elisabet Bäu rich auf offener Straße zwei Schüsse ab, ver letzte sie aber nur leicht. Darauf richtete er die Waffe zweimal gegen sich selbst und ver wundete sich am Kopf und der linken Brust, ebenfalls nur leicht. Das Motiv der Tat ist Eifersucht. Proksch wurde verhaftet. — Jil der Ziegelei des Baumeisters Fritzsche in Zittau war der 30 jährige Zimmermann Tannert mit Reparatur des Fahrstuhl» be schäftigt. Durch einen noch nicht aufgeklärten Umstand setzte sich der Fahrstuhl in Bewegung. Tannert konnte sich nicht mehr retten und wurde im Fahrstuhlschachte erdrückt. — In Hartenstein bei Niederschlema ver starb eine Wöchnerin am Herzschlag uninittelbar nach der Geburt des 20. Kindes, die vor sich ging, ehe Geburtshilfe ankam; daS Kind be findet sich gesund und wohl bei Verwandten. — Der Schneider Motschmann inLeip- z i g, der am 18- März aus Verzweiflung über den Tod seiner Frau sein kleines Töchter chen erschoß und sich dann selbst zu erschießen versuchte, ist wieder hergestellt.