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Sonntags-Ausgabe NEruasoreis" ««»r i»» D, ,n« ,««>««» »,«4 Ha»« ,«drach« »»»attlch M. 1«. »I»N«il«dkUch M. «L0; se, «dd»l»r «onalllch M. lLS; d,rch «»««am,«» -tUel«, l»« -«,« g«dr,chl monatlich M. U7S^ olartol. IßhkUch M. »orch tl» Poft laa«rhald Dotlchland« m»«at- Uch «. »larlallldkll« M. S^» tanllchllebllch SchrtsUiU,», «ich »«IchasltlloH«! Zoh-nn>«,aN« R».S Han-els-IeUung Amtsblatt des Rates und des poUzeüunLes der Stadt Leip-ig 110. Jahrgang AnreiaLnoreis: " »- »- —i»« t v V.Ntjoll.» -Pf. «>1».»Vf.i ». Vatzlr»«» «» «mS. r«g »4 P«t«,4N« w Vt. a «»«» 7» VK KI««». «V» »- » Vf^ «, Vah—rfchrlstui t» Vr*y. «rchttz«. »ea«,«u OalenUnnft«^ r» I«n» „«tchl. poft,«»^^ NI»»eIn»»»«r >« Vs» — ««». «4 >»«»«« ,, Vf» S«»»I»'«ch-4lnIchI»b *«. I«««, ««« «» »««« Nr. 40S Sonntag, den 13. August ISIS Der Kaiser im Sommegebiet Der österr.-ung. Heeresbericht Wien, 12. August. Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegsschauplatz Front des Feldmarfchalleutnants Erzherzog Carl Der Angriff der in den Karpathen kämpfenden deut- schen und österreichisch-ungarischen Truppen schreitet erfolgreich vorwärts. Sie nahmen dem Feinde gestern 700 Gefangene und drei Maschinengewehre ab. Südöstlich von Worochta ver suchte russische Gegenstöße wurden restlos abgewiesen. Sonst kam es im Bereich der Heeressront des Erzherzogs nur mehr an der unteren Zlota - Lipa und südlich von Zalocze zu lebhafterer Gefechtstätigkeit. Front des Generalfeldmarschalls von Hindenburg Die Armee des Generalobersten von Böhm-Ermolli schlug restlich von Zalocze mehrere starke Angriffe ab. Westlich von Kaszowka wurden bei einem Ueberfall auf eine feindliche Borfeldstellung 170 Gefangene und drei Ma schinengewehre eingebracht. Südlich von Stobychwa brachen abermals russische Uebergangsversuche zusammen. Italienischer Kriegsschauplatz Im Abschnitt zwischen dem Meere und dem Wippach- kat wurden mehrere Versuche der Italiener, sich unseren neuen Stellungen zu nähern, durch Feuer vereitelt. Auf den Hohen »stlich von Görz schlugen unsere Truppen wieder einen starken Angriff ab und nahmen hierbei zehn Offiziere, 140 Mann gefangen. Der Monte San Gabriele und der Monte Santo standen unter heftigem feindlichen Artilleriefeuer. H An der Tiroler Front brachten uns kleinere Anter- nehmungen 89 Gefangene, darunter fünf Offizier», und ein Maschinengewehr ein. Südöstlicher Kriegsschauplatz Nichts von besonderer Bedeutung. - - Ereignisse zur See Seeflugzeuge haben in der Nacht vom 11. auf den 12. lau fenden Monats die feindlichen Batterien an der Isonzo- Mündung, die feindliche Flugstatton Gorgo und die Adria- Werke bei Monfalcone sehr wirksam mit Bomben belegt. Sie kehrten trotz heftigster Beschießung unversehrt zurück. Der italienische Generalstabschef über Cadornas Offensive (r.) Budapest, 12. August. (Eig. Drahtberlcht.) Dem Magyar Orszag" wird von der französischen Grenze berichtet: Der Kriegsberichterstatter des .Journal", Adam, hatte Gelegenheit, mit Ge neral Porro zu sprechen. Dieser erklärte, daß vom militärischen "tant vunkl die Offensive im Trentino die leichteste nnd auch die rkle nationale Offensive wäre. Die Einnahme von Rovereto vürde in ganz Italien große Begeisterung Hervorrufen. In dieser Si- uration sei cs aber für die Entente nützlicher, wenn die italienische Ar- -ee an der ganzen Front eingreif« und die österreichisch- » ^arische Armee vom Gardasee bis zur Adria beschäftigt sei, daß keine Truppen nach anderen Kriegsschauplätzen gebracht werden -unnen. Italien warte daher lieber mit der Eroberung des Trentino !nd begnüge sich vorläufig mit lokalen Erfolgen. (r.) Frankfurt a. M., 12. August. (Eigener Draht- 'ericht.) Wie die .Frankfurter Zeitung" aus Lugano er fährt, wurde bei dem letzten österreichischen Fliegerangriff über Benedigdie Kirche Santa Maria Formosa zerstört. Der Blutpreis sür Görz (r.) Köln, 12. Augnst. lDrahtbericht.) Aus Wien wird der .Köln, .slg." gemeldet: Die Kriegsberichterstatter schildern den Gesamtverlauf der Verteidigung von Görz und den Hergang der letzten Kämpfe. In ->en fünf vorangegangenen Isonzoschlachken stand jedesmal der Gör; er Brückenkopf mit den anschlicßcndcn Stellungen auf der Hochfläche von Doberdo im Mittelpunkt der italienischen Angriffe. 300 000 Mann opferte der Herzog von Aosta, der Führer der italienischen Isonzearmec, in diesen fünf Schlachten, ohne die österreichisch-ungarischen Stellungen ernstlich zu erschüttern, trotzdem er schon in einem Tages befehl bereits den 4. Juni 1915 zur Eroberung der Hochfläche von Doberdo vorausbestimmt hakte. Der Abbruch der österreichisch-unga rischen Ofsensive ermöglichte ihm jetzt den letzten Versuch. Italienischer Generalftabsbericht nid. Rom, 12. August. lDrahtbericht.) Amtlicher Bericht -om Freitag: Der gestrige Tag brachte einen neuen glänzenden Sieg ür unsere Waffen. Die tapferen Truppe« der dritten Armee, die mit wachsender Kraft in dem heftigen Angriff verharrten, der im Laufe des 0. August im Abschnitt von San Michele und San Martino unternommen wurde, eroberten die gesamten sehr starken Linien des Feindes auf dem Karst zwischen Wipp ach und dem Monte Coslch. Der Gegner zog sich In voller Auflösung zurück. Im Osten des Tales hallen sich gegenwärtig nur noch starke Nachhuten auf dem Döbelt und auf der Höhe 129 östlich Monfalcone. Unsere Trvppen besetzten Robbia, San Martino del Larfo und die ganze Hochsläche von Doberdo. Sie erreichten die Linie Flnoal- tal-Erni Hrlb. Im Gebiet östlich von Görz leistet der stark »er- schanzlr Feind ans der Linie Monle San Gabriele-Monl« San Marco Widerstand. Unsere Truppen erreichte» di« West abhänge dieser Stellungen und di« Linie des Bergslufses Berlojbizza. Anf der iidrigen Front wurden di« üblichen demonstrative« Unterneh mungen de« Segners allenthalben zu rückgeschlagen. Die Gefangenen- und Beulezahlen wachsen unaufhörlich. Feindliche Flugzeuge warfen Bcmbc» auf die Lagune von Grade und auf Venedig. Sie ver- urscchlen keine Verluste an Menschenleben, richteten aber einigen Schoden an Fabriken an. Ein Geschwader unserer Voisin-Flugzeuge erneuerte gestern die Beschießung von Pravaci na, von wo der Feind Material ans den verlorenen Stellungen wegschasfte. Unter Vermeidung des Feuers der Abwehr-Batterien warfen die Flieger etwa 40 Bomben auf das Ziel, zerstörten es und kehrten dann unbe schädigt in unsere Linien zurück. Der Kaiser wieder an der Westfront wtb. Berlin, 12. August. (Amtliche Meldung.) Seine Majestät der Kaiser besichtigte nach der Rückkehr zur Westfront die an der flandrischen Küste stehenden Teile des Feld heeres sowie der Marine und begab sich darauf zunächst in das Sommeqebiet, um den dort kämpfenden Führern und Truppen seine dankbar st e Anerkennung auszusprcchen. Seine Majestät besuchte dabei eben aus dem Kampf zu rückgekehrte Truppen. Brussilows Riesenverluste (^.) Köln. 12. August. (Drahlberichl.) Der .Köln. Ztg." wird aus Wien gemeldet: Roda Roda schätzt die russischen Verluste bei der jetzigen neunwöchigcn Offensive auf Millionen. 1000 und mehr russische Leichen vor einem Regimentsabschnill seien nach jedem Slurm die Regel. Brussilow habe für jedes Regiment gleich hinter der Front drei bis vier Ersatzbataillone gehabt, die, sonst völlig ausgerüstet, nur die Gewehre von den nach dem Slurm übriggeblicbcnen und zurückgezogenen Truppenteilen übernahmen. Man habe noch dem Urteil eines von der Front zurückgckehrten höheren Offi ziers ein ganz neues, anderes Heer, tapfere Soldaten, tapfer« Offiziere, entschieden zielbewusste Führung. Um fo ehrentzyster sei es für die Heere der Mittelmächte, den Kampf mit einem solchen Gegner erfolgreich zu bestehe». Die Räumung von Stanislav (r.) Wien, 12. August. (Drahtberlcht unsere« ni.- SonderberlchterstattersI Die Räumung von Sta nislav und der Umgebung der Stadt hat sich in voller Ruhe vollzogen. Die Verwaltungsstellen hatten zwar noch bis zum Beginn der Woche amtiert, jedoch sind sämtlich« Akten und Wertgegenstände schon teil längerer Zeit geborgen. Die Räumung der Stadt wurde vollständig durchgeführt. Auch die Zivilbevölkerung hat bis auf ganz ge ringe Reste die Stadt verlassen and wird nach dem Westen abtransportiert. Schon zwei Tage vor Ueberlassung von Stanislau an die Russen waren die Umgebung und ebenso das etwa 10 Kilometer östlich gelegene Tysmienica geräumt. Da diese letzter« Stadt dem Feinde überlassen werden mußte, war Stanislav unmittelbar gefährdet, da zwischen TySmienica and Stanislav keine erfolgreiche Derteldigang möglich war und sich auch keine geeignete Verteidigungsstellung befindet. Stanislau ist jetzt zum dritten Male in den Händen der Russen. Finnland reLrntierungspflichtig (r.) Basel, 12. August. (Eigener Drahtbericht.) Die Basler Blätter melden aus Petersburg: Ein kaiserlicher Ukas ordnet die Aufhebung der Befreiung vom Militärdienst für Finnland während der Dauer des gegenwärtigen Krieges an. Hamadan von den Russen geräumt wtb. Petersburg, 12. August. (Drahtbericht.) Im amtlichen Abendbericht vom 10. August heißt es: Am Sereth, südwestlich von Zalocze, setzten die Oesterreicher und Deutschen eine Reihe von Gegenangriffen an. Bis jetzt wurden SO Offiziere und 1300 Sol daten gefangen eingebracht. An der Bahn Monasterzyfka—Rizniow kamen unsere Truppen etwas vorwärts. Im amtlichen Nachmitkagsbericht vom 11. August heißt es: Am Stochod dauern die heftigen Kämpf« an. Am Sereth kamen unsere Truppen vorwärts. Der Feind setzte uns starken Widerstand entgegen. Trotz der Anstrengungen des Feindes, unsere Offensive zum Stehen zu bringen, Haden unsere tapferen Truppen den Feind aus den Dörfern und Wäldern auf dem rechten Flußufer vertrieben und die beherrschenden Höhenzüge erreicht. Es wird jetzt in der Linie der Dörfer Troscianice—Reflerowce gekämpft. Ilnser« Kavallerieregi menter griffen feindliche Infanterie an. Es gelang ihnen, sie in voller Unordnung zurückzuwerfen. In diesem Raume machten wir vom 4. bis 10. August 268 Offiziere und 13 000 Soldaten zu Gefangenen. Außerdem wurden noch mehr als 1000 verwundet« Deutsch« und Oester reicher aufgesammelt. Im ganzen wurden am 10. August an unver wundeten deutschen und österreichischen Gefangenen gezShlt: 2 Stabs offiziere, 104 Offiziere und 4872 Soldaten. An der Eisenbahn Mo- nasterzyska—Rizniow rückten wir «eiter vor. Eine« unserer Infan- terieregimenter dran- in den Südteil der Stadt Monasterzyfka ein, wo noch gekämpft wird. Wir nahmen in diesem Raum 2500 Mann gefangen, darunter eine« österreichischen Regimentskommandeur mit seinem Stad«. Unsere Truppen erreichten da« link« Ufer der Slota- Lipa, nahmen da« Dorf Lazarowka und fingen mehr al« 1000 Oester reicher und Deutsche. Ein deutsche« Regiment, da« dl« Slota-Llpa überschritten hatte, wurde mit sehr schweren Verlusten abgewiesen. Unser« Kavallerie erreichte da« linke Dnjeflruser südlich von Uscle- Zielone. Die Gesamtzahl der dort bei den Kämpfen am 8. und S. August gemachten Gesängen«« ist auf 8000 Mann gestiegen. In der Richtung auf Stanislau nähern sich unsere Truppen dem Dnfestr südlich Mariom- pol und erreichten da« recht« Bistrihauser. An der Ka»kas»«fr,»l besetzten wir den Küstenabschnitt öst lich von Kerasun und den Flecken Elewo. Eia türkischer Angriff west- lich Gümüschkhane ward« abgewiese«. Südlich de« Wansee« warfen wir den Feind nach Westen zurück. Im amtlichen Bericht vom 11. August abend« heißt e«: Unser Erfolg amSer«th zwang den Gegner, seine ausgebaulen Stellungen nord- westlich Tornopol aufzugeden. Gleichzeitig gingen unsere Truppen im Norden von Monasterzyfka znm Angriff über und besetzten diesen Ort. In der Gegend der Mündung der Slota Llpa find unsere Kavallerie truppenteile weltergekommen. Wir eroberten nach heftigem Kampfe in der Gegend von Slaai«la» am 10. August dl« Stadt Stanislau und verfolgen den Feind. Der Feind räumte das linke Ufer der Bistritza. InP « rsi« n zogen sich unsere Truppen unter dem Druck der Türken ansHamadanzurück. Wahn und Wahrheit Hundertundsechste Kriegswoche ch Je erbitterker die Kämpfe an allen Fronten toben, und je mehr die Aussicht unserer Feinde schwindet, trotz einzelner E» folge der Italiener bei Görz und der Nüssen in Oskgalizien, das KriegSglück entscheidend zu ihren Gunsten zu wenden, um so wil der schießen die Wahnideen auf, mit denen man in London und Paris die Stimmung der Völker noch einmal aufzupeitschen sich müht. ES ist, als ob der Feldzug der Verleumdung und des Hasses, der schon lange vor Kriegsausbruch gegen deutsches Wesen und deutsche Arbeit geführt wurde, mit der reifenden Entscheidung auf den Schlachtfeldern auch seinen Höhepunkt erklimmen wollte. Und wie in diesem unrühmlichen Tun der liberale Minister präsident Asguikh mit den konservativen Mitgliedern seines Kabinetts, zu deren Handlanger er immer mehr herabsinkt, sich vereinigt, so finden sich die liberalen und konservativen Blätter Englands in dem Versuch, die deutsche Kriegführung herabzusetzen nnd mit tönendcren Worten denn je die Vernichtung des deut^ schen Militarismus, ja die Absetzung der Hohenzollern zu fordern. Die konservative .Morningpost" stellt eine Liste von 14 Bedin gungen auf, die Deutschland und seinen Verbündeten nach ihrer Besiegung auferlegt werden sollen. Darunter befindet sich die Auslieferung des deutschen Kriegsmaterials und der deutschen Kriegs- und Handelsflotte, die Verteilung der deutschen Kolonien an Frankreich, England, Belgien und Portugal, die Rückgabe der Reichslande an Frankreich, die Besetzung der Nordseeinseln Helgoland, Sylt und Borkum, die Abtrennung der preußisch- polnischen Gebiete und was dergleichen Forderungen mehr sind. Die .Times" prägen das hübsche Wort, daß kein Raum auf der Welt fei für europäische Zivilisation und für deutschen Militaris mus, und der Pariser .Temps" will im Friedensvertrag von 1917 daS Europa des Rechtes aufbaoen, gegründet auf eine gerecht wirkende Kraft. Das alles aber geschieht zur selben Zeit, da der «Corrlere della Sera" aus Athen erfährt, daß der edle Vierver band, der Hüter des Rechts, eine Niederlage seines Schützling« Venizelos bei den kommenden griechischen Wahlen als eine Be- stätigung der Deutschfreundlichkeik Griechenlands ansehen und durch eine Blockade und durch seine Kanonen Griechenland schwer dafür bestrafen werde. So bearbeitet die feindliche Presse die Bevölkerung hinter der Front mit schönen Hoffnungen und Wahnideen. Aber die Kämpfer an der Front empören sich immer mehr über diese leicht fertige Art. Im Pariser .L'Oeuvre" hält ein Sergeant den Bläk- tern seines Landes ein Spiegelbild vor, über 4aS sie nicht entzückt sein werden. Er sagt geradezu, daß die französische Presse mora lisch alles verloren hat, und stellt fest, daß die .treuen Leser", die anfangs alles glaubten, — an das unaufhaltsame Vordringen der Kosaken, an den General Winter, an den pfeilartigen Durchbruch, an die Abnutzung, die Revolution in Berlin und die Panik in Konstantinopel —, heute an nichts mehr glauben. Das ist die bittere Wahrheit, die in diesen Tagen durch aufgefundene Armeebefehle französischer und englischer Heerführer vollauf be, stäkigt wurde. Der französische General Lebouc suchte seine müden Poilus zu neuem Ansturm mit der Begründung anzu spornen, daß der deutsche Soldat erst recht ermüdet und völlig demoralisiert sei, und ähnliche Töne klingen aus einem Befehl des englischen Generals Rawlinson. Inzwischen haben die .demoralisierten und erschöpften" Deutschen an der Somme und vor Verdun gezeigt, daß auch dieses Mittel, den feindlichen Truppen Mut zu machen, um den kurzen Schritt zum entscheiden den Sieg zu tun, vergeblich war. ES bleibt eben die Wahrheit bestehen, die im .Basler Anzeiger" also festgestellk wird: .Seit zwei Monaten im Osten, seit einem Monat im Westen sind Ströme Blutes vergossen worden, ohne daß etwas Wesentliches, etwa« Durchschlagendes für den Vierverband erreicht worden wäre." Und das bleibt bestehen, trotz der Eroberung der zer schossenen Stadt Görz durch die Italiener und trotz des Erfolges, den in den letzten Tagen die Russen bet Delatyn und Stanislau in Galizien errangen. In der Pikardie sinkt ein französisches Dorf nach dem andern unter den französischen und englischen Granaten in Schutt und Asche. DaS eben genannte Basler Blatt macht eine Rechnung auf, die den Machthabern in London und Paris die Augen öffnen könnte, wenn sie sehen wollten. Ganze 72 Quadratkilometer sind mit einem Verlust von 350 0W Mann in vier Wochen erkauft worden. Für die Eroberung eines Quadratkilometers mußten also 5000 Mann geopfert werden, .eine grausige, abscheuliche Rechnung", und dabei sind im Westen 50 000 solcher Quadratkilometer zurückzuerobern, bis dl« Deut schen auS Frankreich und Belgien hinauSgedrängt sind. .Auch wenn man annimmt, daß diese Quadratkilometer nur an entschei denden Punkten erobert werden müssen, und daß andere dann selbst fassen, so steht doch die Rechnung noch immer so, daß, wenn der deutsche Widerstand fo hartnäckig bleibt wie jetzt, nicht nur die Gesamtzahl der Entenketruppen für diese Aufgabe geopfert werden müßte, sondern ganze Völker." Es wird kn Frankreich und England gewiß Leute genug geben, die für eine solche Rechnung, vor der alle Wahnideen zerstieben, Verständnis haben. Leider aber wollen die Verantwortlichen, die mit dem Schicksal ihrer Völker immer leichtfertiger spielen, davon nichts wissen Sie klammern sich Immer wieder an die Suggestion der Zahl, trotzdem, wie der .Basier Anzeiger" mit Recht sagt, dl« Geschichte und die Erfahrung gerade in diesem Kriege soott schon gelehrt hat, daß die «eberlegenheit der Zahl zwar ein «Sichtiger Vorteil über den Gegner ist, daß sie aber keineswegs in sich schon den Sieg verbürgt. .Die Zahl ist nur einer der vielen Faktoren, die den Sieg herbeiführen können, nnd im Kriege ist dazu noch immer mit Faktoren zu rechnen, die nicht direkt meßbar, die zahlenmäßig gar nicht festzulegen sind. Hierher gehört nicht zuletzt das Bewußtsein auch des letzten Soldaten, für wa- und warum er -kämoll. Und da ist das Bewußtsein, sür Heim und Hgf, für Avetb