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A-orter Wochenblatt. Mittheil« «g^n über örtliche und vaterländische Angelegenheiten. Fünfzehnter Jahrgang. Preir für de» Jahrgang b«i Bestellung von der P«st^ l^Tha^e^bei Bestellung de« Blatte« durch »otengelegenheii: - », 1. Mittwoch, S. Januar 1850. Wahlempfehlung. Bei der bevorstehenden Neuwahl eine« Volksver treter- für den 44... 4.). und 46. Wahlbezirk in die l. Hammer fudlte ich mich veranlaßt, al» Wahlkanvidat auzuireten Drohdorf, den 1. Januar 1850. Christian Gottlob Jahn, Baucrgulsbesitzer. r. Die Gründe, welche mich zu dieser Empfehlung veranlassen, sind folgende: 1- Daß mein Name unter den,Kandidat» zum ge genwärtigen Randlage'nicht genannt war, hat manchen meiner frükern Wähler so unangenehm beruhet, daß mir die bittersten Vorwürfe gemacht worden sind; laber Halle ich es für Pflicht, mich jehi sofort für die Äunabme einer etwa auf mich fallenden Wahl zu erklären. '2) Din ich von mehrcrn wahren Volksfrennden Sach. scnS dringend dazu aufgefordert worden, es erfor dert es daher die Ehrenhaftigkeit meines NamenS, mich jetzt, wo die entschieden freisinnigen Volks vertreter ohnedies nicht zahlreich sind, nicht zu rück zu bleiben. Haben einige sogen. Volksmänner bei Beginn der Wahlen, das Gerücht verbreitet, ich wolle nicht gewählt sein. Die Gründe, warum dies Gerücht verbreitet wurde, siud mir zwar bekannt ' worden, ich übergehe sie jedoch jetzt und bemerke nur, ich werde nie nach Stellen Haschen oder sol che zu erschleichen suchen, daher weder unwahre Gerüchte verbreiten, noch mich aufdringlich machen oder wohl gar Terrorismus über die Wahler aus- übcn, denn ich ehre die Freiheit auch in der Ue- berzeugung bei den Wahlen; mir gnügl daher die einfache obige Erklärung. 4) Endlich hat man auch das falsche Gericht ver breitet, ich sei durch die seil dem Mai erlittenen Verfolgungen von meiner früheren Ueberzeugung,c. abgebracht worden. Ich erkläre daher vor der «anzen Demokratie, daß ich noch der Alt» bin und da- nach meiner Ueberzeugung das, was voriges Jahr Recht und Bedürsniß deö Volks war, eS auch jetzt noch ist, nämlich: gründliche sociale Re so ran. Meine Grundsätze und Wirksamkeit sind auS dem Landtage bekannt, worüber ich also Nichts zu bemer ken habe. Ler Obige. Das neue sächsische Budget auf die Jahre I8Ä» — I8SI Mittels Dekretes vom 26.Movember'd.!J. ist-den Kammern die Budgetvorlage für die Finanzperiode 1849 bis mir 1851 zugegangen. DaS Budget der ordentli chen Skaatsbedurfnisse und Au-gaben auf dir lckufendc Finanzperiode ist auf 7,600,669 Thlr. bestimmt und hat im Vergleiche zu dem der abgewichenen Finanzperiode <5,786,059 Tdlr.) die sehr beträchtliche Erhöhung um 1,814,609 Thlr. Denn wenn auch bei dem Gesamml- Ministerium und den Departements der Finanzen und des Auswärtigen eine Ausgabenverminderung im Be trage von 38,568 Thlr. gemacht wurde, so ist doch eine Vermehrung cingctreten von 905,326 Thlr. für allgemeine Slaatsbedurtnisse, von 50,117 Thlr. für das Departement der Justiz, 44,515 Thlr. für daS Departement dcS Innern, von 670,884 Thlr. für das Departement des Krieges, von 44,926 Thlr. für das Departcment des Kultus und öffentlichen Unterrichtes, von 75,783 Thlr. für die allgemeinen deutschen An- gelegenheiten, von 33,996 Thlr. für den Pensionsetat und von 27,618 Thlr. für den Bauetat. Der ordent liche Mehraufwand für die ganze Finanzperiode belauft sich demnach auf 5,443,827 Thlr., zu welcher Summe noch das Budget der außerordentlichen Ausgaben hin- ' zukommt. — Einstweilen beantragt die Staatsregier- > ung an außerordentlichen Ausgaben: 3,739,746 Tblr. zum fortgesetzten Baue der Slaatseisenbahn; 200,000 Thlr. außerordentlicher Bauaufwand wegen Umgestal- ' tung der Untergerichte; 220,000 Thlr. zu Vollendung deS Museumgebäudes; 113,376 Thlr, zum Wiederauf bau der abgebrannten Zwingergebaude zu Dresden; 25,000 Thlr. zum Ankäufe einiger Baustellen zunächst ' des Prinzenpalais; 90,000 Thlr. für die Erwerbung und Zweck» des ElsterbadeS bei Adorf; 946,932 Thlr-