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Mopauer m Tageblatt Das „Zschopau«! Lageblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Monatlich. Bezugspreis 1.70 RM. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer Seschäft»ft.,von den Boten, sowie von ollen Postanstalten angenommen. und Anzeiger Anreigenpreis«: Di« 4b mm breit« AlMimeteigeile 7 Pf.; die 45 mm breit« Milliineterreil« im Lext- teil 25 Pf.: Nachlahstaffel S; Ziffer- und Nachweisgeoühr 25 Pf. rurüglich Porto. Da» „Zschopauer Tageblatt und Aa,«lg,r* ist das ,ur Berösfentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrat» ,n Flöha und de» Bürgermeisters ,u Zschopau behSrdlicherseit, bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Zinaniamtes Zschopau — Bankkonten: Lrrgeblrgische Handelsbank r. G. m. b. H. Zschopau, Gemeindegirokooto Zschopau Nr. 24l, Postscheckkonto: Leip,ig Rr. 42SS4 — Fernsprecher: Ar. 7>2 Zeitung für die Ort«: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wilischthal, Wihfchdorf II» 1^3 8. Ma! 1989 197. Lestürrung im Einkreisungslager Sowjelrussen wollen nlchl sür England blulen Der Sturz des Sowjetaußenkommissars Litwinow- F i n telstein und seine ErsetzuugdmL-Molotow bleibt die große Ueberraschung für dir aber für dt§ «Kriegshetzer und Einlreisungspolitile» der Demo kratien. Genaues über die Gründe des Rücktritts verlautet nicht au->*M^skau. Infolgedessen hat ein aufgeregtes Rätselraten in den Hauptstädten der EinlrcisungsdeMö- lraticn eingesetzt, wo mit Recht befürchtet wird, daß durch den Personenwechsel in Moskan der demokratischen Ein- schwerer Schlag versetzt worden ist. Zn London wie eine Bombe eingeschlagen Die Ausbootung Litwinow-Finkelsteins ist die große Sensation für die englischen Blätter. Man gibt zu ver stehen, daß der Rücktritt Litwinows mit dew aMenblick- lichen Verhandlungen zwischen England, Frankreich und Sowjetrußland in Zusammenhang stehe. Man befürchtet in London jetzt, daß der Lauf der Verhandlungen durch den Rücktritt Litwinow-Finkelsteins, der in England als der Mann der „kollektiven Sicherheit* galt, stark, wenn nicht entscheidend beeinflußt wird. Die Nachricht hat in London wie eine Bombe eingeschlagen. Im englischen Außenministerium soll man die ersten Nachrichten über den Rücktritt Finkelsteins einfach nicht geglaubt haben. Die „Times* glaubt sich dadurch trösten zu müssen, wenn sie meint, daß man von einem Umschwung der sowjet- russischen Außenpolitik noch nicht sprechen könne. Der „Daily Telegrap h" bringt zum Ausdruck, in amtlichen englischen Kreisen sei man sehr besorgt, denn Litwinow Finkelstein eine Tripelallianee gewesen, während MolototHÄWmv die entgegengesetzte Linie .vertret«" Seulschenversolgungen in Polen Haßansbrüche polnischer Landen in Sstoberschlefien Der Haß gegen alles Deutsche hat in Ostober sch l e s i e n schwere Ucbergriffe gezeitigt. ES ist zu Will kürakten gegen die Volksdeutschen Zeitungen in Ostober, schlesien gekommen und aufgeputschte polnische Elemente haben sich in sinnloser Wut gegen deutsches Eigentum ausgetobt. Nachdem die Zeitungsvertriebsunternehmen und Zei tungshändler wie auch die Gaststätten in Ostober schlesien gezwungen worden sind, den Verkauf und das Auslegen deutscher Zeitungen einzustellen, wurde den volksdeutschen Zeitungen, und zwar der „Kattowitzer Zei tung', dem „Oberschlesischen Kurier* in Königshütte und dem Organ der Jungdeutschen Partei in Polen, „Der Aufbruch', von feiten der Polizeibehörden das Aushän gen ihrer Blätter in den eigenen Schaukästen mit soforti- gcr Wirkung untersagt. Mit dieser Anordnung, die einen reinen Will kürakt darstellt, an denen das Graszynski-Negime in Ostoberschlesien unendlich reich ist, setzen sich die örtlichen Behörden über Recht und Gesetz hinweg, denn es gibt keine gesetzliche Grundlage, die den eingesessenen deutschen Zeitungen den Aushang ihrer Druckschriften verbieten könnte. Darüber hinaus haben die volksdeutschen Zei tungen kaum noch die Möglichkeit, ihre Ausgaben der Oeffentlichkeit zur Kenntnis zn bringen, da kaum ein Tag vergeht, an dem sie nicht wegen irgendeiner Ueber- schrift oder eines Berichtes oder eines Teiles einer Mel dung beschlagnahmt werden. Organisierte Ueberfälle In der Nacht tobten sich aufgeputschte polnische Ele- mente wieder einmal in sinnloser Wut in Ostoberschlesien au deutschem Eigentum aus. An Bismarckhütte wurde ein regelrechter lieber fall einer polnischen Bande aus die Deutsche Volksbücherei verübt. Nach dem Einschlagen der Fenster scheiben machten sich die Polen über die Einrichtung deS großen Raumes her. Sie stürzten die Büchergestelle um, zerrissen die Bücher und übergossen sie mit Tinte. Dann zerschlugen sie das gesamte Mobiliar und verschwanden unter Mitnahme eines Teiles des Bücherbestandes. Die Zerstörung und Verwüstung wurde so gründlich vorgc- uommen, daß bisher ein Ueberblick über fehlende Be stände nicht gewonnen werden konnte. In derselben Nacht wurde in Kattowitz von »»bekannten Tälern eine große Schaufensterscheibe am Gebäude der „Kattowitzer Zeitung* eingeschlagen. In Bielitz rissen polnische Nowdies das große Straßen schild der „Schlesischen Zeitung* vom Hause ab und ver nichteten es. An der Geschäftsstelle der Jungdeutschen Partei in Btala wurden zahlreiche Fensterscheiben ein- gcschlagcn. Auch ans anderen Ortschaften Ostoberschle siens werden Angriffe polnischer Banden auf deutsches Eigentum berichtet. In zahlreichen Fällen wurden Fen- slerschciben an Wohnungen Volksdeutscher eingeworfen und Wände und Zäune mit hetzerischen Beschriftungen be sudelt. »Die polnische Ostsee" Die wilden Chauvinisten in Polen lassen es sich nlchl verdrießen, weiter gegen das Deutsche Reich zu Hetze» Der Vizesejmmarschall Surzynski Hal sich in einer Rede bei einer polnischen Feier in Danzig unter anderem die unverschämte Aeußerung geleistet, daß die Weichselmünduna der Lebensraum der polnischen Nation sei. Nach langer'Wanderung durch uralte polnische Erde ströme hier die Weichsel in die p o l n i s ch e O sts ee. Die polnische Nation müsse in kategorischer Form die Achtung ihrer „uralten Rechte* des freien Zugangs zum Meer und der Sicherstellung der Rechte der polnischen Bevölke rung in Danzig fordern, eine Achtung, die der Führer bei seinem großzügigen Angebot den Polen durchaus nicht versagt hat. Diese Hetzreden geben allerdings nicht die Stimmung des gesamten polnischen Volkes wieder. Nach anderen Warschauer Pressemeldungen wird in Polen eine Stim mung der Niedergeschlagenheit, der Schwäche und des vollkommenen Defaitismus in immer größeren Kreisen der Bevölkerung festgestellt. Merkwürdige Feiergeftaltung Ostoberschlessen unter Terror — Schmähschriften auf den Führer Polen beging am 3. Mai seinen Nationalfeiertag. Es muß eine merkwürdige Anschauung über die Feiergestaltung herr schen, wenn Berichte kommen, nach denen in der Nacht vor dem Feiertag in allen Orten Ostoberschlesiens zahlreiche Volks deutsche beschimpft, bedroht und mißhandelt wurden. In den meisten Fällen entfesselten Aufständische und Angehörige der polnischen Jugendorganisation diese Ausschreitungen. In Kunzendorf, Landkreis Kattowitz, einer überwiegend deutschen Gemeinde, wurden in der genannten Nacht von um herziehenden Aufständischen und jungen polnischen Burschen die Fensterscheiben in den Wohnungen Deutscher eingeschla gen und eingeworfen. Ganze Straßenzüge boten ein Bild der Verwüstung. In Kattowitz und Umgebung wurden in der Nacht zm» 3. Mai Schmähschriften auf den Führer und das deutsche Volk verteilt und an Häusern und Zäunen angebracht, deren gemei ner Inhalt nicht wiederzugeben ist. In der Nacht zum Donnerstag wurde von polnischen Aufständischen auch die deutsche Privatschule in Kostuchna im Kreis Pleß heimgesucht. Zwölf große Fensterscheiben der Schule wurden durch Stetnwürfe zertrümmert. In Rybntk wurden in der gleichen Nacht die Schaufenster der deutschen Geschäfte mit Teer verschmiert und mit Hetz schriften verklebt. Zu einem Sturm der Aufständischen auf die Geschäftsstelle der Jungdeutschen Partei in Biala wurden nicht nur samt- liche 24 großen Fensterscheiben der Geschäftsstelle zertrümmert, sondern auch alle Fensterkreuze von den polnischen Aufständi schen herausgeriffen. Die Täter drangen dann auch in die Räume ein und zerstörten die gesamte Einrichtung. Schuleinichreibmgen mter LmS Nach einer amtlichen Meldung sind bei den Schuleinschrei- bungen in Ostoberschlesien, die in der Zeit vom 20. bis zum 24. April stattsanden, 25384 Kinder zu den polnischen Schulen und nur 1098, d. s. 4,2 v. H., zu den staatlichen deutschen Min- derhcitenschulen angemeldet worden. Diese Tatsache wird von der offiziösen Polnischen Tele- graphcuagentur mit Zeichen besonderer Genugtuung herausge- stellt. Die Agentur verkündet frohlockend, daß die Zahl der zu den deutschen Schulen angemeldeten Kindern gegenüber dem Voriahr um ein volles Prozent zurückgegangen sei, denn im vergangenen Jahr seien noch 1430 Kinder zu den demscheu Miuderheitenschulcn angemeldet worden. Die Polnische Telc- graphenageittur vergißt dabei nur zu schildern, mit welch ri- aoiofen, erbärmlichen Mitten von selten der polnischen Behör den vorgcgangen wurde, um die Zahl der augemeldelen venl- schen Kinder hcrabzudrücken. Daß hierbei stets die übelsten Druckmittel wirtschaftlicher oder politischer Natur, wie Entlas sungen, Gewaltandrohungen und Gewaltansübungen angcwen- ! det werden und verwaltungstechnische Schikanen und Wiittür- I alte herh'alten müssen, ist «in offene- Geheimnis. Aus den Schilderungen der englischen Presse geht immer deutlicher hervor, daß man englischerseits anschei nend nicht gewillt war, auf Litwinow-Finkelsteins Pläne einzugehen. Nach einer Auslassung der „Times* hab« man in London befürchtet, durch eine allzu einseitige Bindung an Sowjetrußland in der übrigen Paktpolitil behindert zu werden. Es erscheine nicht (Nanu? Vorher las man es anders in der englischen Presse. — Die Red.) wünschenswert, daß es zu einer Tripelallianee komme, die im Endergebnis Europa in zwei feindliche bewaffnete Lager teilen würde, was — wie 1914 — nur mit einer bewaffneten Auseinandersetzung enden könnte. Es gäbe antikommunistische Länder, mit denen England keine Art von Streit hege. Die „Times* gesteht ein, daß nur die Furcht, „sich Feinde aus ideologischen Gründen zu machen*, England davon zürückgehalten habe, Litwinow- Finkelsteins Plänen ohne Einschränkung züzustimmen. Paris: Der Kreml ist verstimmt Das französische Nachrichtenbüro „Havas* meldet ans Moskau, daß der Rücktritt Litwinows im Zusammen hang mit den englisch-französischen Verhandlungen stehe. Auch in Frankreich ist man über die Ausbootung deS sowjetrussischen Außenkommissars völlig überrascht. Fran zösische Blätter sprechen von einem „Theaierstreich in Moskau' und fragen üch besorgt, welche Nachwirkungen dieses sang- und klanglose Abtreten Litwinow-Finkel- steins gerade auf die laufenden diplomatischen Verhand lungen der Westmächte im Hinblick auf die Einkreisungs- Politik gegen die autoritären Staaten haben könnte. Man weist in Paris darauf hin, daß Litwinow-Finkelstein als der Mann der kollektiven Sicherheit und der Zusammen arbeit mit den westlichen „Demokratien* gegolten habe und erinnert daran, daß in Paris bereits das Ver schwinden des „Journal de Moscou*, des Organs deS Außenkommissariats, als ein Schlag gegen Litwinow- Finkelstein gedeuiet worden sei. Schon die letzte Rede Stalins auf der kommunistischen Pnrteivcrsammlung habe nicht in der Linie der kollektiven Sicherheit gelegen, vielmehr habe Stalin den Westmächten vorgcworfcn, danach getrachtet zu haben, die Sowjetunion und Deutschland aufeinander-uhetze» und ihre eigenen Schwierigkeiten zu lösen. Andererseits sei es offensichtlich, daß die britische und die französische Negierung die von Sowjetrußland ge stellten Bedingungen für Moskaus Mitarbeit an einer gemeinsamen Aktion als unannehmbar bekunden hätte. LeiMe Palte mit Lettland und Estland Verhandlungen über Nichtangriffspakte vor dem Abfchlub Auf Grund eines bei früheren Gelegenheiten zwischen der deutschen und der lettischen Regierung angebahnten Meinungsaustausches sind die Regierungen der beiden Länder nunmkhr übereingekommen, einen Nichtangriffs pakt abzuschliesten, über dessen Inhalt bereits Ueberein stimmung besteht. Desgleichen werden zwischen der RcichSregierung und der Regierung Estlands Verhandlungen über den Abschluß eines Nichtangriffspaktes geführt, die gleichfalls bereits weit fortgeschritten find. * Der Führer macht fein Wort wahr Der Führer hat erst vor wenigen Tagen die üble Stim mungsmache gekennzeichnet, die das Telegramm des Prä sidenten der Vereinigten Staaten von Nordamerika mit beraufbeschworen hat. Präsident Roosevelt hatte in seinem Telegramm an den Führer unter den Staaten, die sich durch Deutschland angeblich bedroht fühlen sollten, auch Lettland und Estland aufgeführt. Der Führer hat bereits in seiner Antwort an Roose velt darauf HIngewicsen, daß eine Rückfrage bei diesen und den anderen Staaten die völlige Haltlosigkeit der ausgestellten Behauptung ergeben hat. Zum anderen aber hat der Führer betont, daß Deutschland bereit Ist, den vnn Roosevelt genannten Staaten auf der Grundlag« unbedingter Gegenseitigkeit eine Zusicherung deS Nichian- griffes zu geben. Die Welt sollte sich längst daran gewöhnt haben, daß der Führer sein Wort ernst meint und ihm die Tat folgen läßt. Deutschland zeigt mit diesen vor dem Abschluß ste henden Abmachungen — und es find dies nicht die ein zigen Beweise in der Geschichte des nationalsozialistischen StaateS — daß eS jederzeit gewillt ist, Beiträge zur Er haltung und zur Befestigung deS Friedens zu leisten, so- kern der Partner nur de» gleichen Willen mitbringt.