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r» .^.1 UmtsHlchtt D du KSnigüche Umlshauptmannschast Mpp-ÜiswaKe, sowie für die MiWchett WntsgerichLe mW die StadMhe M Dippoldiswalde M IraüMM betracht der jetzige« schwierigen landw. Berhältnifle, welche bei rationeller Bewmhschaftung größte Spar» samkett iw Einkauf der landw. Bedarf-ariikrl erfordern, ,u einer besonder- intereffanten gestalten, weshalb wir die Herren Lanvwirthe von MH Und Fern angelegentlich auf diese« Vortrag aufinerksam machen. Eintritt«» karte« für Richtmiwliedes find in der Kanzlei der Oekonomtschen Ssstüschaft t.K.S. — Wiener Str. IS, II — während der Vormittagsstunden von 9—12 Uhr kostenlos zu entnehmen. SelferSdorf. Der seit ca. 5 Jahren hiesiger Postagentür beigrgebene Briefträger K. ist wegeü Ver- untreaung im Amte gefänglich eingezvaeü worden. Wie Man hört, hat sich dieser pflichtvergessene Biamte Geldunterschlagungen i« ganz beträchtlicher Höhe zu Schulden kommen lasse«. — Zur Warnung für FottbifdungSschüler! Drei FortbtldungSschüler von hier, milche übrigen Herbst ihre vorzeitige Entlassung mit noch anderen erzwingen wollte«, find jetzt vom Schöffengericht zü Dippoldis walde wegen ruhestörenden Lärmens bezw. grobe« Unfug-, verübt vor der WohÜüng de« Lokalschul- inspektvrS, mit je I Lag Haft bestraft würdet^ Lreitenan b. Börnersdorf, 30. Jan. I« diesem Jahre, alram ö. September, vollendet sich ein Zeit raum von 75 Jahren, seitdem wir unser freundliches GotteShauS haben; denn am ü. September ISIS fand durch den 8uv. dt. Krehl in Pirna die Weihe der Kirche statt. Das frühere GotteShauS war am 10. Oktober I8l3 von den barbarisch hausenden Ruffen in Brand gesteckt worden; hierbei ging auch die Pfarr wohnung mit dem gesammten Archiv verloren. Dresden. Der einzige Gegenstand der Tages- ordnung der Zweiten Kammer am 31. Januar war die Echlußberathung über den schriftlichen Bericht der Rechenschaftsdeputatton über das König!. Dekret Nr. I, den Rechenschaftsbericht auf die Jahre I8S0/SI betreffend, und zwar über Kap. I bis mit SI des Etats der Ueberschüffe dieses Berichts. Zu Kap. 10: Braun kohlenwerk zu Kaditzsch sprach sich Abg. Kellner gegen einen etwa beabstchtigten Verkauf aus. Zu Kap. IS: Fiskalische Erzbergwerke bei Freiberg entspann sich eine längere Debatte. Abg. Kellner bemängelte das Verfahren der Rechenschasttdeputation, die durch Aus blicke in die Zukunft ihre Zuständigkeit überschritten habe und versuchte nachzuweisen, daß der Bergbau nicht die Opfer erfordert habe, wie die Deputation be haupte. Der Referent Uhlmann-Stollberg und Abq. Opitz, ferner auch Abg. Philipp und Ühlemann-Gör litz nahmen die Deputation gegen die Vorwürfe in Schutz, während Abg. vr. Minckwitz und Vizepräsident Georgi allerdings das Verfahren der Deputation, durch Ausblicke aus die Zukunft für den gegenwärtigen Etat anzuregen, al- über die Aufgabe der Deputation hinau-gehend bezeichneten. Schließlich nahm die Kammer den Antrag der Deputation: der Regierung für die Verwaltung der EtaatSfinanzen für I8S0/SI, und zwar für die Kap. I bi- SI, Entlastung zu ertheilen, an. — Wenn Sachsen alle die Bahnen bauen wollte, um welche die königliche Regierung angegangen wird, so könnten die Stände gut 100 Millionen ver- willtgen. BiS heute sind 8 Verzeichnisse der an den Landtag gerichteten Beschwerden und Petitionen zur Ausgabe gelangt. Jedes derselben weist Petitionen um Erbauung, Weitersührung oder Einrichtung von Haltestellen an ältere» Bahnen auf. Auch da- am Montag Abend au-gegebene neueste Verzeichntß, welche- die Zahlen SS4 bis 888 umfaßt, weist unter den darin enthaltenen IV Petitionen nicht weniger als IO auf, die sich auf Anlegung von Bahnen beziehen. — Al- künftigen Kretshauptmann zu Dresden nennt «an jetzt mit aller Bestimmtheit den derzeitigen Kreishauptmann Schmiedel zu Zwickau, welcher vor seiner Berufung nach dort mit dem Prädikat Geh. Evangelium von Christo immer weiter mit seine« Segen votwärtSbriNgen, die evangelische Wahrheit den Sieg erringen! — Lieser Lage führte ein GrwerbSgehilfe in einem hiesigen Geschäft-lokale eine grobe Betrügerei aus, in dem er eine au» Pfennigen bestehende, aber von ihm mit einer höheren Inhaltsangabe bezeichnete Geldrolle in Zahlung gab. Auf da- schwache Sehvermögen de- Ladeninhabers dabei bauend, gelang dem Burschen zunächst auch seine Schwindelei. Jedoch schon nach Mehreren Smnden war er, obgleich er leugnete, in dem betreffenden Geschäft überhaupt gewesen zu sein, seiner Thal überführt, da er von anderen Leuten ge sehen worden war. Dippoldiswalde. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monate Januar 1304 Einzahlungen im Betrage von 105760 Mark 5 Pfg. gemacht, dagegen erfolgten 844 Rückzahlungen im Betrage von ISS 390 Mark 74 Pfg. Svarmarken L 5 Pfg. find verkauft worvek: 150 Stück. —.Freitag, den 9. Februar, Nach«. 4'/i Uhr, wird die Oekonomische Gesellschaft im Königreiche Sachsen ihrt 4. ordentliche Bdrtragsoersammluug im laufenden Winterhalbjahr in der Mutsche« Schänke zu de« „Drei Raben, DerSden-A., Marievstr. SO, im großen untere« Saat obhalten. Herr Professor vr. Kirchner» DUM» d«S iandntz Institut- an der Uni versität Leipzig, wird sprechen über: .Zeit- und Streit fragen auS dem Gebiet« der Düngerlehre.* Die Er örterung genannten Gegenstandes dürfte sich in An Regierung-rath als Referent i« Ministerium de-Jnnern thätig war. — WaS die Jagdkarten alljährlich dem Staat einbringen, ist gar nicht zü unterschätze«. Die An- theil« an oem Eäö» <nw denselben bezifferte sich 1800 auf 80839 Mark und im Jahre 1891 stieg der Erlö» auf 80684 Ma«. Pirna. Der SeMtinderath von Copitz hattest- in seiner Sitzung NM 30. JaNuar Mit dem MtraO aüf Erwerbung der Lochmühlen-Wafferkrast zstM Bi» hust der Aülegung einer elektrischen LtchtceütrK- eötNt. einer Wasserleitung zu beschäftigen. Der HtrfttlluNtzS- aufwand ist aus inSgesammt 190006 Mk. verüüsthlagt. Nach längerer Aussprache wurde avtr der AMiag Mit 10 gegen 5 Stimmen abgelehnt. — DK Angelegenheit des Turnhallen-Baue-, welche bereits seit einem Jahrzehnt die Gemüther be schäftigt Und in gewissen Zwischenräumen immer wkvtt den Gegenstand mannigfacher Beratbungen Und Ver handlungen bildet«, hat nunmehr «tne allgemein be friedigende Erledigung gefunden, da da- Sttisti verordnet««-Kollegium einstimmig dM Rathsbeschluß beittal, wonach der angesamuielte LUrnhästrNbütisorUUt in seiner ursprünglich«« Höh« von S5000 Mk. der LarngeMeinde gegen «rststellitze Hypothek aü bet' zu erdaatnden Turnhalle aüd gegen BerziMU- «st 3'p Prozent ohne Forderung einer Amortisation dargelitheu, die inzwischen aufgelaufenen uüd bi» zum Abschluß der Angelegenheit noch auflaufenden Zinse« aber d« Turngemeinbe al- Baubeihilfr schtnkUNgSweif« über« laffen werden: Ende 1898 betrugen diese Zins« 6467 Mk. 5S Pf. Der Zinsfuß von 3'/» Pro,, ist gegenwärtig der für EtaatSpapiere landesüblich« und bedarf insoweit, wie der Rath betont, wohl keiner be sonderen Rechtfertigung. E» dürfte auch ohne Weitere- zuzugeben sein, daß eS für die Stadt unter Umstanden von Werth sein könne, auf dem TürnhallengrUNdstück die erste und voraussichtlich wohl alleinige Hypothek zu haben. Wa» dann die schenkung-weise lleberlaffuna der Zinsen anlangt, so habe« sich hierfür zunächst da öffentliche Interesse an der Turnsache und außerdem die Erwägung al» geltend erwiesen, daß diese Zinsen lediglich aufgelaufen find in Folge der langdauernden Verzögerung der ganzen Angelegenheit und demnach einen Gewinn darstellen, auf den man seiner Zeit, al» man den Fonds errichtet«, in keiner Weise ge rechnet hat. AuS dem Erzgebirge. Trotz der klimatischen Schwierigkeiten erfreut sich doch die Bienenzucht in unserem Erzgebirge, namentlich in der Kirchberger, Löbnitzer und Hartensteiner Gegend, im Raschauer Grunde, sowie bei Schneeberg eifriger Pflege. Der Bienenzüchterverein für Lößnitz und Umgegend, dessen Mitglieder 104 Völker besitzen, berichtet, daß da- ver flossene Jahr da- honigreichste innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte gewesen ist; trotz de- schroffen Tem peraturwechsels im Frühlinge haben einzelne Bölter 50, ja 80 und mehr Pfund Ueberschuß an Honig erzielt. Zwickau. Bei der Sektion VII der Knappschaft»« berufSgenoffenschast zu Zwickau, welche da» Königreich Sachsen umfaßt, wurden im Jahre 1893 4608 Berg unfälle angezetgt, darunter 257 entschädigungs pflichtige, bezw. 36 töotliche. Drei verunglückte, I Steiger und S Arbeiter, fanden in eine«, Zwickauer Schacht den Tod durch giftige Gase. Bon den ge sammten 36 tödtlich Verunglückten (-5 beim Stein kohlen-, 11 beim Erzbergbau) sind »7 Wtttwen, 63 Kinder, 1 Ascendent hinterlassen worden. Schöneck. Hier ist am Sonntag ein Streik eigener Art zum Ausbruch gekommen. Mr dortige Musikdirektor wollte da» Tanzgrld für den Abend von 60 auf 70 Pfennig« erhöhen. Darüber war die tanz lustige Jugend sehr aufgebracht and beschloß deshalb Verantwortlicher Kedaetdut: MM Ithnr ist DippoM-valde. Mit »chtsettigem »Jllnstrirten Unterhaltung-blatt". Mit lmed- «nd hauSüMhfihastlichtt MvUtttSbettnge. Nr. 15. Sonnabend, den 3. Februar 18Ä4. 60. Jahrgang. LoLaLs Md Sächsisches. Dippoldiswalde. Vergangenen Mittwoch Abend hatten wir im Saale d«S hies. Rathhause« Gelege«, heft, «inen Vorträg des WaldenserpredigerS Herrn vr. Giovanni Ärilli zu hören. Der Vortragende, au« krali bei kilworolo in der Nähe von Vurin ge bürtig, hat seine Studien in lorro ksUies, Florenz und Berlin absolvirt und wirkt jetzt als Prediger der «aldeNsische« Gemeinde 8au Oiovamü in Oonoa zu Miland. Der deutschen Sprache fast ganz mächtig, wußte er in intereffanten Zügen ein Bild der Wal- denserkirche zu entrollen, berührte kurz die geschichtlichen Anfänge derselben, einer Reformation vor der Refor mation, sprach dann von der Nothwendigkeit der Evangelisation Italien-, berichtete von den großen Schwierigkeiten, mit denen man auch jetzt noch zu kämpfen habe, von den Mitteln zur Verbreitung de- Evangeliums, vor allem auch der von Jahr zu Jahr sich steigernden Bibelverbreitung, und war freudig be seelt von der Hoffnung, daß das Gotteswerk rüstig vorwärts gehen werde, damit d«S Glauben-licht de» Evangelium- immer mehr die Macht de» römischen Aberglauben« und Unglaubens zerstören könne. Die Wäldenstrkirche Nennt sich nach dem reichen Lyoner Laufmaün Petrus WalduL, der im Jahre 1170 seine Güter an dir Armen verschenkte und einen apostolische« Verein zur Predigt des Evangeliums unter dem Volke gründete. Papst Alexander III. wie- sie ab und Lucius III. that sie 1184 in den Bann. Endlich wurden sie 1209 durch Jnüocenz III. bestätigt. Doch wird der Bann 1215 erneuert und die Inquisition brachte Tausende auf den Scheiterhaufen. Der An schluß an die Reformation und der Bruch mit der römischen Kirche kostet« ihnen noch viele Opfer. Das Schlimmste hätten sie in der Zeit de- erzwungenen AuSjNgS aus dem HeimathSlande 1686 zu erdulden, wenngleich sie auch drei Jahre darnach glorreichen Rückzug hielten. Jetzt blüht ihnen die Freiheit unter sbgen-reicher Landesregierung. In der Walden- serkirchr wirken Ungefähr 30 Geistliche, in ll?orro vollios befinvet sich rin W»'ddnser-Gvmnasium und Pensionat, in Florenz ist die Theologenschule, aus welcher schon