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Amts- und Anzeigeblatt für den Nmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung tr<I.-ktdr.r Kmtrblatt. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannrbohn in Eibenstock — . — gz. AechUG«»«. ISS. Somabeild, dei 19. Jimi ISIS. ! Erscheint täglich abends mil-Uusnahme der r t Sonn-undZeiertagefürdenfolgendenTag. r * klnzeigenpreis: die klcinspaltige Zeile 12 Z Pfennige. Im amtlichenTciledie gespaltene Z Zeile ZO Pfennige.^ Fernsprecher Nr. 110. V"jü'asp"e';"ie"chä"rl.^ T lük Elbeliftdlk, Em!§fe!d, ^knd§i)übel, pmÄLSLÄLL L EugevillU Neuheide, Gberftützengrün, Schönheide, f zchönhÄderhammer, Sosa, UnterMtzengran, Mlöenthal usw. Bekanntmachung. Dem Nachweisebüro de» Süchflschen KriegSministerium« ist »in Vermißten-Nach- weis für vermißt» Angehörig» der SLchfischen Arme» angegliedert worden. Angehörige Vermißter «erden aufgefordert, Anträge zur Nachforschung nur beim Nach weisebüro de» KriegSministerium» zu stellen, und, wenn schriftlich, nach Dreiden-N. 8, Köntgstraß« 1k, wenn mündlich, in Dresden N., Hauptstraße 271 (Cafe Pollender). Bei schriftliche« Anträgen muß der Nam», Vornam», Geburl-tag, Geburtsort, Truppenteil und Dienstgrad de» Vermißten angegeben sein; ferner ist zu erwähnen, ob und welche Schritt, zur Ermittelung de» Vermißten bereit» getan wurden, und mit welchem Er folg. Unterlagen find möglichst in Urschrift beizufügen, dieselben werden sofort nach Ge brauch zurückgesandt. Dresden, 15. Juni 1915. Sriegsminifterium. v. Wilsdorf. Städt. Kartoffelv erkauf Sonnavend, den 19. Juni 1S15, nachmittag von 2 4 Mr. E» gelangen Weitz» und rat» Kartoffeln zum Verkauf. Dtadtmt Eibenstock, den 18. Juni 1915. Verkauf vo« Schweineschmalz im Areibaakraum unter den bekannten Bedingungen Sonnavend, dm 1S. dieses Monats, vormittags 7—12 Mr. Stadtrat Eibenstock, dm 18. Juni 1915. Jahrmarkt (nm Krammarkt) am 28. und 29. Juni 1915 i« Eibeastock. Im Borriickm auf Lemberg. In scharfer Verfolgung rücken die braven Trup Pen der Verbündeten den Russen nach und nähern sich damit der Hauptstadt Galiziens. Tie A rmee Mackensen hat neue Erfolge errungen, indem sie zwei Ortschaften stürmte und die Straße Niemirow — Jaworow überschritt. Es geht rastlos vorwärts, jeder sich noch darbietende Widerstand wird unfehlbar über wunden. Im Westen hat sich die allgemeine Lage nur wenig verändert, nur daß die Franzosen als Erwide rung und zur Entlastung unserer Angriffe gegen die Russen an vielen Stellen der Westfront angegriffen haben. Tiefe unter größtem Munitionseinsatz und ohne Rücksicht auf die schwersten Verluste geführten Angriffe haben jomit, wie der gestrige amtliche Bericht meldet, wiederum mit einer Niederlage der Fran zojen und Engländer geendet. Die nach Frankreich ge- jandleu russischen Hilserufe sind also bis jetzt vergeb lich gewesen, und sie werden es auch ferner sein. Die gestrige Meldung unserer Obersten Heeres leitung lautet: (Amtlich.) Großes Hauptquartie r, 17. Juni. Westlicher K rie gss ch a up l atz Nördlich des Teiches von Bellevarde wurde das vorge stern verlorene Grabenstück zum größten Teil zurück' erobert. Die Engländer und Franzosen fetzten gestern ihre D u r ch b r u ch S v e r s u ch e fort. Nördlich des Kanals von La Baff ee wurden die Engländer von Westfalen und Sachjeu im Handge menge überwältigt und zu beschleunigtem Rückzüge gezwungen. Gegen die Front von westlich Lievin bis Arras richteten die Franzosen fortgesetzt neue Angriffe. An der Lorettohöhe wurde ihnen ein völlig zerschossener Graben überlassen. Südlich Souchcz gelang es ihnen, in unserer Stellung in einer Breite von 600 Metern Fuß zu fassen. Dort wird noch gekämpft. An allen anderen Stellen wur den sie blutig abgewiesen. Die unter größtem Munitionseinsatz und.ohne Rücksicht auf die schwer ste» Verluste geführten Angriffe haben somit wieder um mit einer Niederlage der Franzosen und Eng länder geendet. Die für uns siegreichen Nahkämpfr legen erneut Zeugnis ab von der glänzenden Tapfer leit und unerschütterlichen Ausdauer unserer Trup pen. Mit dem gleichen Mißerfolge endeten franzö sische Angriffe bei Moulin-sous-Touvent. Wir nahmen dort 5 Offiziere und 600 Franzosen ge fangen. In den Vogesen dauerten die lebhaften Kämpfe zwischen Fecht- und Lauchtal noch an, ka men aber am Abend zum Stillstand. Abgesehen von einem kleinen Geländeverlust nordwestlich Metzeral haben wir alle unsere Stellungen behauptet. 100 Gefangene fielen in unsere Hände. Oestlicher Kriegsschauplatz. Mehrere russische Angriffe wurden abgewiesen. Sonst keine besonderen Ereignisse. Südöstlicher Kriegsschauplatz Nörd lich Sieniawa zwangen die Angriffe der verbündeten Truppen die Russen zur Aufgabe ihrer Stellung und zum Rückzüge auf Tarnogrod. — Die Armee des General-Obersten v. Mackensen drängte in scharfer Verfolgung dem Feinde nach Dachnow und Lubaczow wurden gestürmt. Vas südliche ' Smolinkaufer wurde vom Gegner gesäubert, die Straße Niemirow—Jaworow überschritten. Wei ter südlich gingen die Russen gegen sie Wercszyca zurück. Südöstlich der D nj cst r Süinvfe ist die Lage unverändert Die Behauptung des amtlichen fr an zöjischen Berichtes vom 16. Juni, 11 Uhr abds., daß die Kathedrale von Reims mit Brand bomben beschossen worden sei, ist unwahr. Unser Feuer richtete sich vielmehr gegen die Osttaserne sowie gegen die Batterien am Gleisdreieck nördlich von Reims, die lebhaft aus unsere Stellungen gefeuert hatten. Oberste Heeresleitung. (W T B.) Die Beschießung von Reims wird dort als Ver geltu ng für Karlsruhe betrachtet: Genf, 17. Juni. Schon in den frühen Mor genstunden war die Reimser Bevölkerung durch die Stadtpolizei verständigt worden, daß fraglos ein Bom - ba r d e m e n t bevorstehe, weil der Bürgermeister in Kenntnis des französischen Fliegerangriffs gegen Karls ruhe an die deutsche Drohung erinnerte, daß Reims sür jede Gefährdung einer offenen deutschen Stadt büßen müsse. Durch die gestrige Reimser Beschießung erlitten die Besitzer der erträgnisreichsten Häuser, be sonders bei der Kathedrale, einen mit anderthalb Millionen bezisferten Schaden. Die Zahl der durch Fliegerbomben in Nancy getroffenen Personen ist 12. Hervorragend manövrierten unsere Erkundungsflieger auch über Belfort und St. Die. Die Gesamtzahl der gestern gegen deutsche Flugzeuge aufgebotenen fran zöfifchen beträgt über 80. Die Verfolgung war über all ergebnislos. Auch Fliegerangriffe haben stattgefunden: Paris, 16. Juni T r „Temps" meldet: Ein deutsches Flugzeug w ar, vier Bomben auf B e l fort, die nur geringen Sachschaden anrichteten. Lunöville wurde von deutschen Fliegern mit sechs Bomben belegt: sie verursachten keinen großen Schaden. Wir die geschichtliche rote Hose soll nunmehr auch das Käppi der französischen Armee verschwinden: Lyon, 17. Juni. Progrös meldet aus Paris: Die Einführung des Helmes in der fran zöjischen Armee wird in den nächsten Tagen be schlossen werden Versuche mit einem Stahlblechhelm zeitigten besriedigende Ergebnisse. Der Helm soll Schutz vor Granatsplittern gewähren. Entsprechend den neuen Unisorme» soll der Helm eine hellblaugraue Farbe erhalten. Von den Ssterretchtsch-ungarischen Truppen wurde Grodek, einer der letzten russischen Stützpunkte vor Lemberg, schon teilweise erstürmt: Wien, 17. Juni. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Auch ge stern konnten die geschlagenen russischen Armeen nir gends standhalten. In Mittel-Galizien setzten sie auf der ganzen Front, durch starke Nachhuten gedeckt, den Rückzug in nordöstlicher und östlicher Richtung fort. Die verbündeten Armeen verfolgen scharf. Nördlich Sieniawa dringen unsere Truppen über Zi.plizr und Zcwkow vor und haben gestern starke russische Kräfte, die noch auf galizischem Boden kämpften, unter schweren Verlusten über die Reichs grenze zurückgeworfen. Oestlich anschließend, erreichten di verbündete» Truppen Lubatschow, c»trijse» den Russen »ich hef tigem Kampfe Nie m irow und dringen weiter auf Ionow vor. An der Lemberger Straße warfen Truppen der Armee Böhm starke russische Nachhuten bei Wolfchzuchy noch in den Abendstunden über die Werefchzuchy und erstürmte» mitternachts den Westteil von Grodet. Auch südlich Grodek wurde das Westufer der Werejchyza vom Feinde geiäubut. Südlich des Dnjestr ist die Situation im allge meinen unverändert. Italieni j che r K r i e g s j ch auplatz An der Jsonzv front schlugen unsere Truppen bi Plaoa wieder mehrere Angriffe unter jchweren Verlusten sür den Gegner ab. Im Felsgebiet des Kr» dauern dir Kämpfe der Gebirgstruppen fort An der Kärntner Grenze yat sich gest-ru nichts Wesentliches ereignet. In Tirol wurden feindliche Vorstöße gegen das Tilliacherjoch im Tofanegebiet bei Trejassi, Buchenstein und auf dem Monte Coston östlich Fol garia) zurückgewiesen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. K r i c g S p r e j j e q u a r t i e r, 17. Juni. Der Er folg des Tages liegt darin, daß man die Russen nickst nur gezwungen hat, ihre starten Stellungen bei Mos ziska zu räumen, sondern auch die Armee Pflanzer Baltin in Richtung Tysmienica Tlumacz und Olecza vordringend sich in Besitz des Brückenkopfes von Nys »iow gesetzt hat. Damit haben die Verbündeten nach Zaleszyti den zweite» der jüns Eisenbahn Tmjestrüber- gänge i» der Hand, wodurch die Ruffenfront auch hier, wo jie »och am stärkste» hielt, unhaltbar ins Wanken geriet. Aus Aussage» gesangemr Offiziere, geh, her vor, daß der Rückzug vom Meierhof Jofefowka nord westlich MoSziska durch die furchtbare Wirkung u n - jerer M ö r j e r b a t t e ri e u verursacht wurde, da nicht nur die Schützengräben jondern auch dahinter die Verbindungsgräben im sandigen Booea vollkommen zerstört wurden. Angesichts dieses Feuers herrscht über all bei deu Russe« größte Panik, Rat und Kopflosig leit sowie tiefe moralische Depression lieber die Glanzleistungen der Eisenbahner bei der galizischen Verfolgung hat Feldmarschall Erzherzog Friedlich sich höchst anerkennend geäußert: Wien, 16. Juni. Aus dem Krieg presse- quartier wird gemeldet: Armeeoberkommando»! Feldmarschall Erzherzog Friedrich hat das nachstehende Befehlsfchreiben erlassen: Di rasche Vorrückung der Armeen gegen die San Dnjestr Linie ist teilweise der schnellen Wiederherstellung und der sofortigen Betriebs - ausnahme auf den notdürftig eingerichteten Eisenbahn linien zu verdanken. Ich Habe mit besonderer Geuugtu ung wahrgenommeu, daß der Betrieb der von dem Gegner gänzlich zerstörten Bahnen mit dem Vorrücken der Armeen gleichen Schritt hielt und daß in der kurzen Zeit von 24 Tagen 757 Kilometer Bahnstrecke, darunter 227 Kilometer doppelgleisig fahrbar gemacht und in Betrieb genommen wurden Die außerordentlichen Verdienste der Eisend ahntruppen um di? Herstellung von zerstörten Strecken habe ich bereits ge würdigt. Die sofortige Aufnahme des Betriebes ist dem mit besonderer Umsicht und fachmännisch getroffener Vorbereitung und Anordnungen sür die Bereitstellung und Heranbringung von Eisenbahnbediensteten, Berg-