Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 27.09.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187709271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770927
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-09
- Tag 1877-09-27
-
Monat
1877-09
-
Jahr
1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.09.1877
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Mtt- »teres- ten in renben Güter, »geholt >r Ab- arüber ienstag S resp. »ii. i eine » -t». i» «» Utzung Itlung d sind iitätr» durch schont ich die lleren, >elhalt inaen. .lenrii. >. find leber- n. st osten Vager »IL Il6l lltsn, irlikpr miit- teiien. ot en 'tz. »et gen irr ten md rd, j V. en «ÜI einen. Over, ehenb, lteiler rciicn. selbst- tanie» lstr. 2. Rr 27« «iMurs M»«enftr»h« I». »bou» »e»«»!»»rei» «leeleljiil,»» L»,«,re«>V»ie..dur<, 87»,» S M»l,7L P„e. Eintel. »lumme»» 10 Pt»«. »ulla»« 32000 «l»«. Mir di» Rück,,de »tn^» laudier Mnnulciidle «»cht sich die Medaclt», «tch» »e»di»dUch. Donnerstag, de» 27. September. >nl«r»Ie»-Amiadme «»»- S«rl» lSaaI«»t>«t»un» G««l»» >» HMndurm ver- Wien, LeiVti». valel, LreNau, tzrinksuet a. M, — «u». M«N« in Berlin, Net»«ig, I»l«n, Hamburg Hronlsurt a. M.. Mün ch«,. — »aud« » »«. »n granliutt «. M. — »».«»!»« in ildeinni».— N»r»», I-allll», lluliler ch ca. IN Pari». Tageblatt für Molitik, Unterhaltung, Hcschästsvcrkchr. Mörsenbericht und Iremdenliste. Druck und Cigenthum der Herausgeber: Litpsth L Rtichardt tn Dresden. Verantw. Redactem: Ernst Litpsch in Dresden. Snieral« »erden Malt«»» «irade IS d» üld.» Nd, anaenammen. Sonnt«»» dl» Mino,» »r Udr. I» »ieuüadti »rode Nlail«»» ,»IIe t di«?!nchm » Ndr. — Der Simm, einer ei»» Ipalli«,» Pelilzeli« k»il«t N» Pi»e. läilchiiondt »W ^jeile Ltl Plüt. »ine «aranile tür da» »ochsilo«>i« Eriche'»«» »er ziiiel.il« wird »tch» ,c »«den. Ilurwnrlige kinnoncen» Nuilea^e von nn» und»» lonniingirnien und Per» iouen mir.Iren wir nur s.«k,i Piuiiunierniid»» »ialili.»n durch Briet» mallen oder PoileiiitLd- lunn. licht Lilbrn loile» u- Pige. Jnieroie tür di« Moulage - Nummer «der Nach eimni Jeillog» di« Peiiije,,« 21« XXII. Jahrgang. LRItredatteur: vi>. «>nN »t«i-vv» Für das Feuilleton: L.n«Iv«»r tll»reu,a»i,. Tressen, 1877. A b o n n e in e n t. Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten" bitten wir, das Abonnement für das vierte Quartal 1877 baldigst erneuern zu wollen, damit mir die Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern können. Sämmtliche Postanstaltcn des deutschen NeichS und Aus landes nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. In Dresden abonnirt man (incl. Bringcrlohn) vierteljährlich mit 2 Mark 50 Pfg., bei den kaiserlichen Postanstalten in Sachsen mit 2 Mark 75 Pfg. Extra-Abonnement auf die Abends 5 Uhr erscheinende Börsen-Beilastk I Mark. Expedition der Dresdner Nachrichten, Marienstr. LS. Politisches. Schwerer Sorgen ist Osinan Pascha enthoben. Bei dem ruhm reichen Vertheidiger von Plewna sind Berstärkungen in Höhe von 15—20,000 Mann und, was noch mehr sagen will, ansehnliche Lorräthe von Munition und Proviant eingetroffen. Die Türkei hat verstanden, in überraschend kurzer Zeit bei Sofia ein Entsatzhccr zu sammeln; die Russen versuchten namentlich mittelst Eavalcrie dem selben die Straße nach Plewna zu verlegen. Jndeß gelang cS dem Führer dieser Entsatztruppen, Achmed Jszi Pascha, wenngleich um schwärmt von russischen Reitern, seine Ausgabe zu lösen und seine Vereinigung mit OSman Pascha zu bewirken. Dieser kann, wenig stens was man als Redactions-Feldhcrr anzunchmcn Ursache hat, wohl nun bald zum Ausfall übergehen. Von Mehemcd Ali wäre ihm so bald noch nicht Hilfe gekommen. Letzterer hat sich überzeugt, daß die Russen bei Ezerkowna überlegene, gut geführte und gut ver schanzte Streitkräfte besahen, denen er mit seinen geringeren Schaa- ren nicht gewachsen war. Viermal mußte Mehcmcd Ali, da cr cin- sah, daß cr die Russen nicht vertreiben konnte, seinen Kriegern Befehl zum Zurückgchen ertheilen, ehe sich diese Tapferen dazu entschließen konnten. Schließlich führte Sali Pascha persönlich seine Bataillone zurück. Mehemed Ali unterscheidet sich wesentlich von Sulciman darin, daß er sich nicht wie dieser in eine Aufgabe verbeißt. Wo cr auf unerwartet hartnäckigen Widerstand stößt, ist er nicht eigen sinnig, sondern spart das Blut seiner Soldaten. Er hat nach dem unglücklichen Ausgange deü Gefechts am Freitag seinen Vorstoß nicht zu erneuern gewagt. Auch von Suleiman hätte Osinan so bald noch keine Hilfe erhalten. Suleiman hat auf dem Schipkapasse 17 Mörser postirt, aus denen er das Nikolai-Fort beschießt. Ehe das Feuer dieser Mörser die Befestigungen dieses Schlüssels zum Schipka passe zerstört, können schon noch einige Tage vergehen. Eigenthüm- lich dazu stimmt dieMeldung, daß einzelne AbtheilungcnSuleiman's im Rücken der Russen stehen. Sie müssen den Balkan auf anderen Pässen überschritten haben. Damit ahmten sie bloS den Russen nach, welche trotz ihrer üblen Lage in Nordbulgarien dennoch ein zelne Abtheilungen über den Balkan entsendeten, die südlich desselben mit den Türken handgemein wurden. So erleben wir jetzt das selt same Schauspiel, daß sich beide Theile umgangen haben. Verthei diger wie Belagerer des SchipkapasscS haben jetzt in ihrem Rücken feindliche Corps. Diese doppelte gegenseitige Umzingelung hat den Vorzug der Neuheit in der Kriegsgeschichte. Darf man den Zeitungen Mac Mahon's Glauben schenken, so wird das Wahlmanifest des todten Thiers seinen Zweck verfehlen. Es sei zu langweilig abgefaßt und würde wenig gelesen. Lang ist cs allerdings. Der kleine Thiers, der zur Ueberraschung MacMahon'S seine Steinplatte auf dem Kirchhofe von 1'äro cmporhob, um die Tribüne zu besteigen, die Republik zu proclamiren, die Volkssouverainität zu vertheidigen, den Syllabus und die Jesuiten zu bekämpfen und die Wiederherstellung einer Monarchie damit zu verhindern, daß er die Steuern zu verweigern empfahl, liebte auch bei Lebzeiten niemals die Kürze. Wenn aber auch der Inhalt des Thiers'schen Manifestes durch eine packendere Kürze gewonnen hätte, so ist eine andere Seite des Manifestes nicht zu übersehen. Zum ersten Riale seit langer Zeit concentrirt sich die Verehrung Frankreichs auf eine einzige Persönlichkeit. Thiers'Worte gewin nen in den Augen der leicht erregbaren Franzosen die Bedeutung einer Offenbarung, einer unantastbaren Legende. Ter todte Thiers hat in ihren Augen mehr Recht als der lebende Mac Mahon. Ver hehlen wollen wir dabei nicht, daß die Monarchisten auch nicht die Hände in den Schooß legen. Seitdem Mac Mahon sein casernaleS Manifest an die Nation erließ, sind die Zeichnungen für das konser vative Wahlcomitü von 415,000 auf 802,000 Francs gestiegen. Die Reise des italienischen Kammer-Präsidenten CriSpi nach Deutschland scheint in erster Linie mit den Maßregeln zusammcnzu- hängen, welche die Neuwahl des Papstes betreffen. Wir haben immer vermieden, die tausendfach aufgetauchten Meldungen vom baldigen Tode des Papstes unseren Lesern zu erzählen. Papst Pius IX. ist beinahe ebenso oft todtkrank gemeldet worden wie Papa Wrangel und das will viel sagen. Diesmal scheint cS aber mit den zähen Lebenskräften des Papst-GreiseS wirklich zur Neige zu gehen. Nun bedient sich die italienische Regierung des Präsidenten CriSpi, um sich in Uebereinstimmung mit den Regierungen Deutschlands und Oesterreichs zu setzen. Italien will nämlich dem Conclave der Cardinäle, welches Len nächsten Papst zu wählen hat, die freieste Wahl sichern, aber auch die Beobachtung derjenigen Formen zur Pflicht machen, an welche durch ausdrückliche Verordnung oder un unterbrochene» Herkommen die Giltigkeit der Wahl geknüpft ist. Zu diesem Behufe suchte Herr CriSpi bereits den Fürsten Bismarck in Gastein auf und conferirte auch jetzt wieder mit ihm in Berlin. Was man sonst aus Berlin vernimmt, darüber haben wir wenig Ursache uns zu freuen. Mit bedauerlicher Consequcnz ver kauft man die deutschen Silber-Vorräthe auf dem Londoner Metall markt zu Preisen, über die sich die Engländer in'» Fäustchen lachen. Seit einem Jahre schlägt man unser gutes Silber mit einem Durch schnitts-Verlust von 15 Procent los. In letzterer Zeit sind in London auf Kosten des deutschenNcichcS2O0-biS4OO,OOOPf.Sterl. zu diesen Spottpreisen weggegebcn worden. Das macht einen wöchentlichen Verlust von 600,000 bis 1,200,OM Mark. Alles um des Ideals einer Goldwährung willen, die sich aus die Dauer nicht halten läßt! Daß dabei unserem Gcschäfts-Vcrlehr die Geld mittel fehlen, daß der Zinsfuß steigt — was kümmert dies dieNeun- malweisen in Berlin V Rußland braucht Geld zu einer großen An leihe und bezieht jetzt schon durch Vermittelung der deutschen Reichs- bank ansehnliche Vorschüsse auf seine künftige Anleihe. Nicht um sonst stemmt man sich in Deutschland dagegen, daß Alles in Berlin concentrirt wird; Staatsmacht, Finanzen, Eisenbahnen, Verkehrs- Anstalten aller Art, Gewerbe, Künste und Wissenschaften. Ver mittelst des Banlgesetzcs fließen die Schätze Deutschlands in das große Berliner Reservoir und von dort in verdeckten Kanälen zur Unterstützung und Verlängerung eines Krieges nach Rußland, so sehr daü deutsche Volk diesem Kriege abhold ist. Dafür trinkt der Landrath Hoppe aus Thorn mit den Russen Champagner bei derEinwcihung der orthodorenKirche inAlexandrowo. Rach der kirchlichen Eeremonie fand nämlich ein Diner statt. Daß dabei auf den Zaren und den Kaiser Wilhelm getrunken wurde, finden wir ganz in der Ordnung. Daß aber ein preußischer Land rath in seinem Toaste sagt, daß „schon lange ein freundschaftlicher Verkehr zwischen den beiderseitigen Grcnz-Bchörden besteht", und daß er „die dauernde Erhaltung solcher Beziehungen" wünscht — darüber möchten wir uns beinahe selbst mit einem Glase Wuttki trösten; denn sollte cs einem Landrathe an der Grenze entgangen sein, daß, seit Menschengedenken, die preußischen Grenzbewohner von den russischen Beamten in der chicanöscsten und abscheulichsten Weise mißhandelt werden? O Champagner, o Wultli! Neneste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Konstant > nopcl, 25. September. Suleiman Pascha meldet unterm gestrigen Tage, daß das Geschütz- und Gcwehrscuer auf der ganzen Linie sortdaucre. Koiistantinopel, 25. September. Zider Bey ist ange wiesen worden. die russischen Mönche ans dein Kloster ans dem Berge Aldos zu vcrtrclben und in dasselbe wieder die griechischen Mönche etnznsetzcn. Petersburg, 26. September. Officiellcs Telegramm ans Karajal dom 25. d. M.: Am 21. d. beschoß die türkische Artillerie unsere Stellung bei Mukl'äslatc, odne jedoch Irgend welchen Schaden zu thnii. Am nämlichen Tage wurde die Küste dem Moltakwa bis zum Fort Nikolajcsfüky durch türkische Monltorc beschossen. LocalcS nnd Sächsisches. — Herr Oberbürgermeister Or. Stübci wird beu'e, späie- stcnS morgen, nach längerer Abwesenheit belm'ö einer Erholungo- reisc, hier zurüclcrwartct. Der ncugcwädltc Drec-dnerStadtrath, Herr Bürgermeister Geyer in Schnecderg, tritt am l5.Oktober hier sein Amt an — Nach dem „Or. I." ist die Wadl tcS Abg. Liebknecht In den Landtag ungiltig, da derselbe erst seil 2 Jahren sächsischer Staatsangehöriger nnd deshalb nicht wählbar ist. Oericldc bat sich übrigens gar nicht »in ein Mandat beworben. Die Social- demotratic bat den Wahlkreis durch llcbcrruinpclung crebert. Es wird Ausgabe der Gegner der Eoclaltcmbkrateii sein, eine ge eignete Persönlichkeit als Canditaien auizustcUcn. Rach dem Wegialle Licblncchl'o nno dem Austritt Ludwig s dcrtbcilcn sich die übrigen 78 Sigc der 2. Kammer irlgcndermaßcn: der cbnscr. vativen Partei gehören Ri Mitglieder an: Abg. Ackermann, Barth-Radcbcul. Barch-Stenn, Bceg. d. Boie. W. Breitielb. Bunde, v. Ehrcnstein. Günther. Grünler, Heger, Hartwig, Hcy- maim, Lentritz, Kressner, Matkdev, Mclmcrk, d. Oehlschlagel, Prüfer, O.ucriicr, Paßler, Starkc-Lchmölln, Schmidt, Strauch. Schumann, Cedtei, Richtcr-Bascilp, Nichter-Tbarandt, Speck, Kreilcr, Siedotb, Känncr, Ublcmann, Pökel. Werner. Die Fortschrittspartei zählt 2«> Mitglieder: Streit, vr. Schan- ratb, Or. Bödme, Böiiijch, Lehman», Sclmcä. Binder, Meischner, Eysoidt, Or. Minckwih, Fährmann, Petri, Riedel, Hclnzc, Philipp, Mav, Grahl, Ochmiä'cu,Heine, Starkc-Mittwcldc. Die Rational- Liberale» sind ans 1i> zurückgegangen: Krause. Hackel, 1)r. Stephani, Zcimcr, Roth, Pcnzig, Schick, Nhle I. und ll.. Pfeiffer. Kramer, Stauß. Körner. Lcnichncr. Kitdach, Winkler. Wild sind: Scheller, Waller, Köhlert, Klopfer und HIltcbranb. Lchtcrer Vklrite sich mchr zur Rechten halten als zur Linken. ES crgicöt sich daraus, das; die Cbnscrdatidcn fast daö llcbergcwicht habe»; die Entscheidung wird in vielen Fragen bei den „Wilden" liegen. Mögen diese bessere Menschen sei»! — Wie von hier aus Albcrtinerinnen nach dem iürkischcn Kriegsschauplätze geben, so verfügen sich auch unter der Führung dcS vr. mou. Bille 5 Albcrtincriniicn nach dem russische» Kriegsschauplätze, um ln Bukarest sich der Verwundeten- pflege zu widmen. Die bedeutenden Kosten der schon erwäbnlcn und dieser Expebltion werken vom Albcctdcrein und dem säcbs. Landeovcrclne zur Pflege Im Felde verwundeter Krieger gemcin- schaitlich getragen. Trotz geringer Mittel halten cs die Vereine hoch für heilige Pflicht, den ergangenen Htlicrincii Folge zu geben und vertrauen nur aut die oft bewiesene Optcrfrcublgkeit Veö Publikums. — Die Staatsanwaltschaft hat leider dieser Tage Ursache gehabt, sich mit z wel A dvokaten zu beschäftigen. Der eine, in einer Nachbarstadt amtlrend, ist bereits von seinen öffentlichen Aemtern suopendirt worden. Den andern, einen hiesigen, durch unglückliche Specuiatlonen in böhmischen Kohlen in arge Ver- mögenSverluste geratenen Sachwalter, der sich der Veruntreuung ihm anvertrauter Gelder schuldig gemacht haben soll, hat man aus Antrag der Staatsanwaltschaft vorgestern in Halt genommen. — Der von uns bereits besprochene Geschäfts-Bericht deö Actlen-Dereinö für den Zoologische n Garten zu Dres den bietet ein trübeS Blld, welches um so auffälliger ist, als man den Grund dafür weder in ungünstiger Lage dcS Etablissements, noch in ungünstigen Administrations-Verhältnissen suchen darf, während der Gedanke an Mißwirthschast oder gar unkundige Lei tung deö Institutes am allcrentierntesten liegt. Im Gegcntheil zeigen Vergleiche mit anderen Thiergätten, daß die Pflege der Thlerc sowohl, als der Vegetation und der 'Ban Ichkcitcu eine musterhafte ist. Eine Autorität In der Zoologie bat versichert, das; Herr Direktor Schöps für einen größeren Wirkungskreis be fähigt sei, vielleicht auch schon bezüglichen chrenvoUcn Rusen gefolgt wäre, wenn er nicht selbst stark mit Eapiial am Dresdner Garten bethciligt und dessen Mitbegründer wäre. Derselbe gicbt sich seinem Berufe niiv spccicll der ibicrpflege mit cinci großen Aufopferung bin. Gebaut wurde bisher auch nur so diel, alS nöthig war. NI» mit anderen beigl. Instituten zu cvncurriren. sowie um der Tbierpfiege und den Ansprüchen ter Bcmcher zu genügen. Die Verluste durch Ahsterbcn pon Thiercn halicn sich auch in den letzten Jahren ans einem derhäitnißmäßig bcichcikcnen Ridcau, was die Gesellig ast neben einer einsichtsbbstcn Anlage der Thlcr-Wohniingen ans günstigem lerrain und dem durch fließenden guten Wasser zumeist der vorzüglichen Betriebsleitung verdankt. Fragt man siw nun, warum seit Jahren die Verwal tung mit großen Schwierigkeiten zn kämpfe» bar, wann» die Actionärc. ohne Aussicht ans Besserung, ani Zinsen resp. Divi denden verzichten, ja sogar noch Einzahlungen wachen müssen, um das Institut ani der Höhe der Zelt zu erhallen, so fällt cS bei Vcrglcichuna mit aiidcrc» zoologischen Gälte» aus, das; der Dresdner Garten lediglich ani die Gunst des Publikums ange wiesen ist, welches natürlich bei den mißlichen Erwerbsvcroältnissen der letzten Jahre karg und Immer karger wird, während bestpiclö- wcise der Berliner Garten sowohl aus Staatsmitteln a!S vom Vienßischcn Königshause und von der Stadt Berlin Zubußen ihcilö regelmäßig, lhcilo nach Bedarf und Veranlassung und be sonders auch aiijehniiche Geschenke an Thiercn erhält. Wurde sich im Interesse eines gcdcidlichcn Fortbestehens unseres Zoolo gischen Gartens, welcher doch in hovcm Grade ein wissenschainicheS Institut, unserer Stadt eine der größten Zierten und Anziehungs punkte iür Fremde ist und in Lachsen, ja sogar in einem weit größeren Umkreise, einzig kasteist, eine namhafte llnterstiiiniiig von Leiten der Stabt und der hohen StaatSrcgicrung empichlcii, so würde nur einige Untcrstimung tcö Gartens durch unser hohes Königshaus, welches ja immer ein offenes Auge sür Kunst und Wisicnschast hat, ohne Zwciicl auch im großen Publikum daö Interesse jür den Garten vermehren. Zwar hat der einiger Zeit der Rath der Stadt Dresden eine Anzahl Actien übernommen, daran aber die Bedingung tcö freien Zutritts städtischer Schulen geknüpft, wodurch der Verwaltung nicht nur ein hedcutcntcr '.stussast an KiiidcrbistclS erwächst, sondern folgerichtig auch viel Abbruch an Besuchen Erwachsener gemacht, wodurch diese Unterstützung sehr redueirt wird. Zu bemerken ist noch, wie doch ein zoologischer Garten weit anregender und iür den Anschauungs unterricht wirksamer ist. als ein zoologisches Museum, weshalb auch die Unterstützung von nöhcrcr Seite hier in erster Linie am Platze wäre, welcher 'Auffassung wohl auch andere zoologische Gärten ihre besseren Ehancen verdanken. Einen hochanzncrkcnnendcn nnd In seinen Folgen gewiß segensreichen Beschluß bat der ärztliche Bczlrksvercsti Dresdcn- Siatt in seiner letzten Sitzung geiaßt, nämlich ani seine Kosten in ca. tO.uuo Ercmplarcii eine kurze, populäre 'Abhandlung über Eriiähruug und Pflege der Kinder im ersten Lebensjahre durch die Standesämlrr hiesiger Statt bei der jedesmaligen Anzeige öcr Geburt cinco Kindes vorläufig ein Jahr lang verbreiten zu lassen. Wie viel gerade im ersten Jahre an den Kindern durch mische Ernährung und Behandlung gesündigt wird, daö bedarf keiner Erörterung. lieber bereits eingetretcncn Schneesall im Erzgebirge schreibt man uns and Satzung vom 25. September: Denken Lic sich meinen Schreck, wie ich henke Morgen aus den Federn kroch und a» das Fenster trete, ist Flur und Wald mit Schnee bedeckt. Obgleich wir. ich weiß nicht genau wie viel Nieter, über der Ostsee vegetttcu, ist cs doch ganz abscheulich, am 25. Scptbr. schon mit Schnee überrascht zu werden. Es möchte dies noch gehe», aber daö Schlimmste ist, unsere Ernte ist ja noch auf den Feldern, wenigstens zum größten Thcil. Ich wünschte dlos, die Dresdner bcmchlcn uns zu unserer Kirmes, die nächsten Sonntag und Montag geleiert wird, sie würl cn lange Gesichter machen, wenn sie die hiesigen Einwohner bei der Erntcarbcit cm- ttäsen mit Pelz und Fausthandschuhen bewaffnet. Lider man macht hier nicht minder lange Gesichter, weil die Geschälte äußerst sank gehen; die Ernte noch nicht geborgen. die Kartoffeln bei dem anhailcntc» nassen Wetter vorauösichtllch herzlich schlecht, die Klöppelei gebt säst gar nicht und hierzu vielleicht cincii sehr zeitigen Winter vor der Tbürc, es ist lein Wunder, wenn Einem baiige wirb, wenn man überhaupt daran dcntt, einen st Monate langen Winter und :i Monate lang Kälte vor sich zu haben. Die Occoiiomie ist hier bei dergleichen Jahrgängen eine erbärm liche zu nennen. Der Landmann kann bei solchem Wetter seinen Acker nicht vorrichtc», tommt nun vollends ein spätes Frühjahr, dann gebt die Arbeit und Noch von Lienein los. und schließlich bringt cr, wie cs Heuer den 'Anschein gewinnt, die Frucht wehl kaum unter Dach. Auch bedauere ich die Beamten, welche hier oben ostmalö sehr lange auöhaiten müssen; ich kenne z. B. einen, der ist schon einige 2<> Jahre. ein anderer 18 Jahre im Gebirge stationirt. Früher in Dresden und Leipzig heimisch gewesen zu sein und nun eine solche Reihe von Jahren hier oben in unfern Klein-Sibirien zu vegctiren, ist wirklich kein Spaß. — Am 2l.d. M. wurde unser »cu erbautes Schulbaus cingeweibt. In Folge anhaltende» RcgcriwettcrS mußte die ganze Feierlichkeit in der Schule selbst abgchaitcn werden, die Auszüge wurden verregnet »nd gewann daö Ganze dadurch einen trauriaen Anstrich. ES ist ein gar stattliches Gebäude, erwähntes SchulbauS, und gereicht der Gemeinde zu hoben Ehre»; den» cö kostet bedeutende Opfer, man sagt, der ganze Bau tostet ca. 50,OM Mark. — Jupiter PlnviuS, der alte Ncidsack, welcher so oit uner warteter Weise dazwiichcirtritt. wenn irgend ei» Häuslein Men schenkinder ein Vergnügen Im Freien geplant bat, sandte auch vorgestern leinen nassen Segen aus vollen Backen hernieder, alS der Verein Dresdner Gastwirt de »ach Tolkewitz zog. um daselbst ein Herbstscst abzubalten. Obwohl die Wasscrirage im Schooße des Gasiwirthvereinö letzt eine große Rolle spielt, so hätte man sie doch beute gar zu gern vermiede»; dennoch ver lies daö Herbstiest trotz des unentgeltlich und ohne Eontrottihr hcriilcterströinenden Regens in Donath'ü „Neue Welt" ganz vor züglich, ungezwungen und heiler. Die zahlreiche Gesell,cbait der« sammelte sich gegen :l Uhr an der Dampidootlähre. ui» unter den Klängen beS Rommcl'schcn Stattmusikchorö ein Ertra-Dampf- boot zur Fahrt nach Tolkewitz zu benutzen. Vr-4 Ndr war An- lunit daselbst, worauf daS Vergnügen programmmäßig seine» An- sana nahm. Ein Fortunatrmpel im Hintergründe dcö Gartens entbleit eine Anzahl nette Sächelchen, welche durch Verloolung nach ca. IV» Stunde an den Mann gebracht waren. Zwei weitere Nummern des Programms: EIrcuö Renz mit Schul- pierden rc. unv Skating Rink konnten des Rcgcnö halber nicht auigeiührt werden, dagegen sand das darauiiolgendc Eonccrt auf der Alm ganz bedeutenden Anklang. Die Vcrclnömltglicder Nächste!». Kratzmüllcr und Bonlet trugen in Tiroler National- costüm eine Reihe von Jodlern, Ländlern. Tiroler Nationalliedern und Musikstücken vor und bekundeten alle Drei eine iür Dilet tanten bemerkenSwerthe Virtuosität und gesunde künstlerische Auf fassung. In humoristischen Leclamalioiicn und EonplctS ergötzte Hr. Gaslwlrth Moor die Gesellschaft. Das bekannte Alpenglühen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite