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Wopauer w Tageblatt Vas »Zjchopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Monatlich. Bezugspreis 1.70 NAI. Zustellgebühr zy Pf. Vestellungen werden in unserer Geschäftsst.,von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. und Anzeiger Anzeigenpreis«: Di« 46 mm breit« Millimeter?«!« 7 Pf.; di« y) mm breite Millimeterzeile im Lext- teil 25 Pf.: Nochlaßftaffe! L; Ziffer- und Nachweisgebühr 25 Pf. zuzüglich Porto Da» „Zjchopauer Tageblatt und Anzeiger" ist do» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Londrat» zu Flöha und de» Bürgermeister» zu Zschopau behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Finanzamt«» Zschopau — Bankkonten: Trzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. H. Zschopau, Gemeindegirokonto Zschopau Nr. 24t, Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42SS4 — Fernsprecher: Nr. 7>2 Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschcndorf, Waldkirchen, Weißbach, Wilischthai, Witzschdorf n». roi Von polnischen Schergen niedergelnalll Deutsche Flüchtlinge aus -er Flucht durch die Varthe erschossen Um sich vor dem furchtbaren Terror der Polen zu retten, hatte eine größere Anzahl Volksdeutscher versucht, deut sches Gebiet durch Herunterschwimmcn auf der Warthe zu er reichen. Hierbei wurden fünf Volksdeutsche im Wasser entdeckt und von polnischen Soldaten erschossen. In Schwerin fWarthc) treffen laufend Volksdeutsche Flüchtlinge aus Polen ein. Zahlreiche Flüchtlinge teilten mit, daß ihre Gehöfte im Kreise Birnbaum von umherziehenden polnischen Horden in Brand gesteckt worden find. Unsägliches Lei- -er Ltklainer polnischer Terror nimmt schreckliche Aus maße an. Die „Volksdeutsche Zeitung" in Brünn veröffentlicht einen erschütternden Tatsachenbericht über den Terror der Polen zcgen die ukrainische Bevölkerung. Die im Protektorat Böhmen .md Mähren lebenden Ukrainer erhalten von ihren Landsleuten in Polen verzweifelte Briefe, in denen sie angeflcht werden, die lknlturwelt auf ihre Leiden aufmerksam zu machen. Der Terror gegen daS Ulrainertum in Polen nehme von Tag zu Tag schrecklichere Ausmaße an. „Niemand ist mehr seines Lebens sicher', so heißt es In tincm dieser Briese. So tauchten eines Nachts einige unbe kannte polnische Banditen in Naras ew im Bezirke Berezanv vor dem Hause der 70jährigen Witwe Bay aus, die mit ihrem 23jährigen Sohn, dem Führer des dortigen ukrainischen Turn vereins, zusammen wohnte. Die Polen verlangten in polnischer Sprache, Bay zu sprechen. Als dieser vor dem Hause erschien, krachten mehrere Schüsse. Bay sank zu Boden. Er war sofort tot. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich in Lejewa im Bezirk Nadwirna, wo am Abend der 35jährige Ukrainer Nicolai Walywajke durch das Fenster in seiner Wohnung erschaffen wurde. Derartige Mordtaten geschehen täglich. Ukrainer zu Tode gefoltert Starke polnische Befestigungsarbeiten gehen bei Altkloster vor sich. Alle Brücken sind unterminiert. Die Straßen und Nebenwege von Altkloster bis zur Reichsgrenze sind ausge- graben und mit-Wällen versehen. Alle Männer und auch sämt- liche Frauen aus Altkloster wurden zu Schanzarbeiten ge zwungen. In Neutomischel wurde ein junger Ukrainer, der sich weigerte, über ukrainische Organisationen Auskunft zu geben, von polnischem Militär zu Tode gefoltert. Im Orte Löwin (Woiwodschaft Posen) wurden die Polen ausgesordert, deutsche Gehöfte anzuzünden. In NentomEchel ist der Haupt- Hetzer gegen Volksdeutsche der Lehrer der oortigen polnischen Schule. BolnWer Aufmarsch gegen Litauen Neben der polnischen Berfolgungswell« gegen die deutsche unv die ukrainische Volksgruppe sowie gegen die Kaschuben beginnt sich der Haß der Polen gegen di« SOOOÜÜ Litauer im Wilna er Gebiet auszutoben. Nachdem man schon seit dem Raub Wilnas die Litauer systematisch entrechtet und politisch entmündigt hatte, verhaftet man jetzt ihre Führer und nimmt ihnen ihr Eigentum fort. Zuverlässigen Nachrichten zufolge sind starke polnische Truppen verbände in diesem Gebiet zusammenaezogen worden. Man ver- niutet, daß polnisches Militär unter Umstanden auf eigene Faust einen neuen Raub litauischen Gebiet durchzuführen beabsichtigt. Diese Mutmaßung wird durch die Tatsache unterstützt, daß die in Litauen lebenden Polen durch eine geheime polnische Terrororganisation unterstützt werden mit dem Ziel, durch ihrs Aktionen die Auslösung eines solchen Eewaltstreiches zu ermög lichen. Polnischer Pnnzeroorftob ms Danzig «plant Aus dem Gebiet in Edingen und Adlershorst haben die Polen alle Personen entfernt, die nicht schon seit längere« Zeit dort ortsansässig sind. Dirschau wird evakuiert. Der Dirschauer Eisenvahnschuppen 3 wird als Einstellort neuert dings einaetroffener Panzer benutzt — ein Neuer Beweis fül di« Annahme, daß die Polen den Ueberfall auf Danzig mit einem Kavallerie» und Panzervorstoß durch dit Danziger Niederung einleiten wollen. In Dirschau kam es i« weiteren schweren Ausschreitunen Mann aufgestellt worden, die nach der Besetzung Danzigs durch die Polen die Polizeigewalt in der Freien Stadt übernehme« soll sl). In Ädlershorst, unmittelbar jenseits der Danzige« Grenze von Edingen, wird dauernd geschanzt. Die neue Eisen; bahnstrecke Edingen—Berent ist stark mir Drahthindernisses versehen. In der vergangenen Nacht kamen Bauern, deren Wirt, schäft demoliert wurde, mit Vieh über die Danziger Grenz» Die Polen haben bekanntgegeben, wer flüchtige volksdeutscht Bauern tot oder lebendig emliefere, dem gehöre die Wirtschass der Flüchtlinge. Osl-Oberschlesien ein großes Gefängnis Ostoberschlesten wird von seinen polnischen Machthavern imnier mehr und mehr abgekapselt. Schon heute ist die Iso lierung nach Deutschland hin so gut wie vollständig. Es ist nicht mehr möglich, eine telephonische Verbindung zu erhalten, da polnischerfeitS sämtliche Leitungen gesperrt find. Bries« und Postsendungen werden ebenfalls nicht mehr nach Polen befördert, da sie von der polnischen Post kurzerhand unter schlagen werden. Es gibt ferner keinen direkten Eisenbahnver kehr mehr. Der Grenzverkehr ruht vollständig. Mehrere Grenz linien sind von den Polen bereits ausgelassen worden. Di- Grenzen sind fast hermetisch von Grenzpolizei, Aufständischen und bereitliegendem Militär geschlossen. Durch diese polnischen Maßnahmen will man aus jede er denkliche Weise eine Nachrichtenübermittlung über den bluti gen Terror gegen das Deutschtum, über die Zerstörung seines Eigentums, über die katastrophal« wirtschaftliche Lage und nicht zuletzt über die Zustände in Heer und Verwaltung un möglich machen. Das Volk soll durch aekärbte und entstellte Be richte des polnischen Rundfunks über die tatsächliche Laa« Polen- falsch unterrichtet werden. Ostoberschlesien wirkt heut« fast wi« ein großes Gefängnis, hinter dessen Mauern Menz fchen gequält und gepeinigt werden und über d«ren Schicksal nur sehr wenig bekannt wird. Dabei ist die Unterdrückung d«g Wahrheit den polnischen Behörden fast vollständig gelungen. Frauen md Kinder auf deuWem Gebiet beschossen - Wie aus Kattowitz gemeldet wird, machte sich die polnisch« Menzpoltzet einer neuen unerhörten Grenzverletzung in dem Grenzabschnitt Bobrek-Kars schuldig. Mehrere Volksdeutsch- Flüchtlinge, ausschließlich Frauen und Kinder, wurden am Montag, als sie bereits weit auf reichsdeutschem Gebiet sich befanden, plötzlich hinterrücks beschossen. Mehrer« polnische Grenzbeamte hatten ihre Gewehre auf die Flüchtz linge angelegt und bedenkenlos in retchsdeutsches G «i biet gefeuert, ohne allerdings infolge der großen Ent, fernung zu treffen. Chamberlains Erklärungen norm Anlerhaus Zu Leu deulsch-engHschen Verhandlungen Eyamberlain gab ani Dienstagnachmittag im englischen Unterhaus eine Erklärung ab. Es seien, so sagte er, seit der letzten Sitzung des Hauses Aenoerungen in den Grundzügcn der Situation zu verzeichnen. Er »könne nicht sagen, daß die Gefahr in irgendeiner Weise verringert sei. Chamberlain gab dann eine Schilderung der Ereignisse. Er teilte mit. daß der britische Botschafter am Freitag vom Führer empfangen worden sei, der ihm den Vorschlag ge macht habe, es wäre gut, wenn der Botschafter nach England- flöge, um eine ausführliche Darstellung der Unterredung zu geben. Tas Kabinett habe den Sonnabend und den Vormittag des Sonntag auf eine sorgfältige und gründliche Beratung der Botschaft des Führers und der Antwort an ihn verwandt, die es abschicken würde. Der Führer habe in seiner Botschaft seine Wünsche für eine englisch-deutsche Ver ständigung von einem langen und dauernden Charakter betont. Aus der anderen Seite habe er aber die britische Regie rung in keinem Zweifel über seine Ansichten bezüglich der Dringlichkeit einer Regelung der polnischen Fragen gelassen. Die englische Negierung habe auch ihren Wunsch aus eine Verwirklichung einer Verständigung zwi schen England und Deutschland ausgedrückt. Sie würde natürlich die Gelegenheit begrüßen, mit Deutschland die verschiedenen Wege einer Regelung zu diskutieren, wie sie in einer dauernden Regelung nicdergelegt werden müßten. Alles aber hänge von der Art ab, wie die gegenwärtigen Schwierig keiten gelöst werden könnten, und von der Natur der Vor schläge, welche Deutschland für diese Lösungen machen würde. England habe klar gemacht, daß seine Verpflichtungen in Polen durchgesührt werben. Chamberlain sagte, er werde sroh sein, wenn er eine voll ständige Darstellung der ausgctauschlen Botschaften geben könnte, aber in einer Situation von so ernster Delikatesse, glaube er, daß es nicht im öffentlichen Interesse liegen werde, eine solche Veröffentlichung vorzunehmcn. Die britische Negie rung werde eine Gelegenheit, die verschleimen Ansichten zu dis kutieren, willkommen heißen. Eine Regelung würde aber von der Art und Weise abhängcn, wie die aktuellen Differenzen mit Polen geregelt werden könnten und wie die Natur der Vor schläge wäre. Der Premierminister erklärte dann, daß Groß britannien seine Wehrmacht in den Zustand der Bereitschaft versetzt habe. In diesem Augenblick) sei die Lage so, daß er a u f Ant wort auf die britische Botschaft warte. Er Würde hoffen, daß doch eine friedliche Lösung erreicht werden könne. Diese friedliche Lösung könnte zu einer weiteren Ve^ ständiaung führen und diese wiederum zu einer Befriedung von Europa und der ganzen Welt. Wenn auch die Frage, ob Krieg oder Frieden, noch unentschieden sei, England bleibe bei der Linie, die es eingcschlagen habe. Das Warten sei beunru higend. Aber die britische Bevölkerung, die, wie Chamberlain erklärte, keine Meinungsverschiedenheit und keine Schwächung ihrer Entschlossenheit kenne, bewahre trotzdem ihre Ruhe. Englische Unterredungen Der britische Botschafter Sir Nevil Henderson hatte in Berlin mit dem französischen Botschafter Loulondre am Mom tagvormittag eine Unterredung. * Premierminister Chamberlain hatte, wie aus Lon- don gemeldet wird, am Dienstaavormittag eine kurze Aus sprache mit Außenminister Lord Halifax und Staatssekretäi Butler. Auch Lustfahrtminister Sir Kingsley Wood wurde vom Premierminister empfangen. Sechs Explosionen in Liverpool Wie der „Daily Harald" meldet, haben in Coventry, wo vor einigen Tagen ein Bombenattentat verübt wurde, Tau sende von Arbeitern die Arbeit niedergelegt, weil sie sich wei- gelten, mit Iren zusammenzuarbeiten. In Liverpool kam es am Montag zu zwei weiteren Explo sionen. Innerhalb von 48 Stunden find somit in Liverpool sechs Explosionen zu verzeichnen gewesen. In Schottland so behaup tet das Labour-Blatt, habe man am Montag noch rechtzeitig eine Bombe mit bereits brennender Lunte an der Bahnstrecke Glasgow—Edingburgh entdeckt, durch die der Bahnkörper ge sprengt werden sollte. Antwort des Führers an die britische Negierung Der Führer empfing Dienstag abend in der Neuen Reichskanzlei in Gegenwart des Reichsministers des Aus wärtigen von Ribbentrop den britischen Botschafter Sir Neville Henderson. Dem britischen Botschafter wurde die Antwort deS Führers auf die gestrige Mitteilung der britischen Negie rung übergeben. Kurse für polnische Brandstifter Polnische Terrorbanden versuchen, weiterhin, in di« deut« schen Grenzgebiet« einzudringen, um dort deutsche Anwsfen in Brand zu stecken. Auf dem Grundstück des retchsbeutschen Mül^l lers Domke in Somminermühle, Kreis Bütow, dessen Mühl« von einer solchen polnischen Terrorbande in Brand gesteckt wor den war, fand man verschiedene Gegenstände, die mit Sicher heit darauf schließen lassen, daß bei der Brandstiftung ein eledl irischer Zeitzünder benutzt worden ist. Während der Aufräw! dungsarbeiten auf der Brandstätte sahen von der polnischen Grenze aus polnische Posten mit Ferngläsern aufmerksam zu, Diese polnischen Terroristen sind in Thorn unter Leitung eines polnischen Hauptmanns in einem besonderen Kursus geschult worden, der am 19. August abgeschlossen war. In de» Nacht zum 21. August wurden dann von Thorn aus mit Last kraftwagen Brennstoff, Zeitzünder und ähnliches Material in die einzelnen polnischen Erenzorte abtransportiert, nach denen sich die polnischen Terrorbanden begeben hatten. Das Brenn material war bis zum 25. August verteilt worden. In Dirschau k-m es zu weiteren schweren Ausscheitungeg gegen Volksdeutsche. Eine Terrorbande zog durch die StrM ßen der Stadt, ließ sich in der einzigen deutschen Konditorei nieder, verweigert« nach der Zeche die Bezahlung und zertrüntt werte die Ladeneinrichtung sowie die Einrichtung von 25 wei teren deutschen Geschäften und Privathäusern von VolksdeuN schen. Deutschen wurde gedroht, cs werden vom deutschen Gui und von Danzig kein Stein aus dem anderen bleiben. Volksdeutsche Flüchtlinge, die in der Nacht erst über di« Ercnze gekommen sind, berichten, daß im Kreis Bromberg di« Polen an die Frauen folgenden Aufruf gerichtet haben: ,,Wi1 werden kämpfen bis zum letzten Blutstropfen und alle Deuischeii bis zum kleinsten Kind vernichten. Wenn es aber schlimm kommt, dann müßt ihr den Deutschen mit kochendem Wasser die Augeit ausbrennen." Ma« wariei vergeblich „Flüchtlingslager" deS polnischen WestverbandeS ohne Insassen. Die Tatsache, daß so viele Bürger deS polnischen Staates deutscher und anderer Nationalität der Hölle in Polen ent flohen find und in Deutschland oder Danzig in Flüchtlings lagern untergebracht werden mußten, hat den Ehrgeiz der Polen angestachelt. Der polnische West verband, dessen einzige Aufgabe in Polen sonst die Verfolgung der Deutschen und die Organisation von Brandstisterbanden -nm Nieder brennen deutscher Gehöfte ist, hat in Gdingen und Dirschau Lager sür polnische „Flüchtlinge" aus Danzig et gerichtet. Allerdings wartet man bisher vergeblich auf d) Flüchtlinge, die ihr Schicksal dem polnischen Weftverband aa vertrauen wollen.