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Mopauer« Tageblatt Par „Zschopauer Käseblatt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Berugrpreir 1.70 NM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Poftanstalten angenommen. und Anzeiger l Anzeigenpreise: Dir 4S mm breite Miliimrterreile 7 Pf.; die »5 mm breite Millimeterieile im Lextteil 25 Pf.; Nachlaßstaffel L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf. zurüglich Porto. Par „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" Ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats zu Zlöha und der Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Zinanzamte, Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirgische Handelsbank, Zschopau; Stadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — Auf 712 Zeitung siir die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermerrdorf, Scharfenstein, Schlößchen/Lrrgeb.» Waldkirchen/Lrzgeb^ Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf. MrtschaMche Neuordnung Europas Darre: redensraumgemeiaschast zwischen Deutschland und den Sonanslaalen Rcichsernährungsmtnistcr N Walther Darrs hielt vor der Ungarisch-Deutschen Gesellschaft in Budapest einen mit gro ßem Interesse erwarteten Vortrag über die Deutschland und Ungarn sowie die übrigen Länder des Südasiens interessieren, den wirtschaftlichen und insbesondere landwirtschaftlichen Fragen. Zunächst rechnete Darrs ab mit der Welthandelswirtschaft englischer Prägung, die in Wirklichkeit kein wirtschaftliches Ordnungsprinzip in der Welt darstcllte, sondern nichts als ein von den Londoner Citybankiers gesteuertes Handelssystem zur Abschöpfung der Reichtümer der Welt war. Tarrs gelangte dann zu der Feststellung, das; England durch den Weltkrieg und das Versailler Diktat die Konkurrenz Deutschlands aus rem Weltmarkt allerdings geschwächt batte, das; aber bleich- zeitig für England nicht nur die neue Konkurrenz der Agrar länder in Uebersce entstanden war, die die Abhängigkeit der Völker vom englischen Handel auf das schwerste erschütterte, sondern dast auch die mit den außenpolitischen Bestrebungen res neugegriindewn Deutschen Reiches gleichlaufenden wirt schaftlichen Planungen Deutschlands eine neue Situation in rcr Welt nnd vor allem in dem Deutschland nahe gelegenen mitteleuropäischen Raum schufen. Englands Bestrebungen im Zeichen einer veralteten Wirtschaftsauffassung, den Naum zu Zobern, erscheinen dadurch illusorisch, denn gerade die Länder oes mittleren und südlichen Osteuropa, die sich nicht auf über seeische Besitzungen stützen konnten, waren gezwungen, ihren wirtschaftlichen Schwerpunkt in Zukunft ausschließlich im eige nen Naum zu suchen. Die Grundlagen eines neuen Wirtschaft- lichen Ausbaues, so führte Reichsminister Darrs weiter aus, wurden von Deutschland und Italien gesunden, die aus dem Strukturwandel der Welthandelswirischaft zunächst für sich die erforderlichen Konsequenzen am entschiedensten gezogen halten. England stehe heute vor dem von ihm nicht gewollten, aber tatsächlich existierenden Ergebnis des Weltkrieges, daß näm lich Europa zu sich selber zurückgeführt worden sei und Europa aus sich selbst heraus seine Wirtschaft neu aufbauen müsse. / Nach einer ausführlichen Wertung der deutschen Markt ordnung als Instrument der Ordnung des innerdeutschen Preisgefüges und der gesamtdeutschen Erzeugung überführte Reichsminister Darrs England seiner irrigen Auffassung über Deutschlands Widerstandsfähigkeit aus ernährungswirtschaft- Nchcm Gebiet. „England", sagte er, „erkannte nicht, daß das Deutschland von 1939 ernährungswirtschastlich nicht mehr daS Deutschland von 1914 ist" Im einzelnen begründete der Reichsminister die Verschiebung der Lage mit den außerge wöhnlichen Vorräten, mit den Fortschritten der seit 1934 einge- leiteien Erzeugungsschlachtcn und der ganz besonders seit Kriegsbegtnn gepflegten Erhaltung und Sicherung der Pro duktionskraft des deutschen Bodens. „Deutschland gestaltet", so führte Reichsminister DarrS wörtlich aus, „bewußt mit Hilse seiner Marktordnung eine wirtschaftliche Neuordnung Europas, die ja ge rade in Mittel- und Südosteuropa längst die Feuerprobe be standen und ihre Richtigkeit erwiesen hat, denn gerade Mittel europa ist vom Schicksal zu einer eugen wirtschaftlichen Zu sammenarbeit im Sinne einer Lebcnsraumgemeinschaft be stimmt. An die Stelle von Gelegenheitsgcschäften setzt die deutsche Marktordnung in Mitteleuropa die Möglichkeit, sich in ihrer Erzeugung langfristig auf die gegenseitigen Bedürfnisse cinzu- stellen. Wenn sich heute eine planmäßige Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den Ländern des Südostens mehr und mehr durchsetzt, so ist diese Entwicklung die logische Folge nüchterner WirtschaftSübcrlegnng." Fragen ohne Antwort Zwei Zuschriften an die Zeitschrift „News Review" ver dienen Beachtung. In der ersten Zuschrift heißt es, daß vor nicht allzu langer Zeit Churchill im Unterhaus erklärt habe, daß in Ecapa Flow keine Kriegsschiffe mehr lägen. Das habe sich als falsch herausgestellt, als deutsche Flugzeuge Scapa Flow an- grisfen. 2n einer zweiten Zuschrift wird die Frage aufgeworfen, warum es der englischen Presse verboten worden sei, die Ret-^ lang eines englischen Eeschwaderführers durch zwei deutsche Flieger in der Nähe von Berwick zu berichten. Man müsse sich tragen, wie dieser Eeschwadersührer überhaupt habe gerettet werden können, wenn nach offiziellen englischen Berichten nicht ein einziges Flugzeug über oder in der Nähe Englands im Kamps ahgeschossen worden sei. Als die „Altmark"-Eefangenen vor einigen Wochen vor dem britischen Rundfunk interviewt worden seien, sei ein Ma trose voll des Lobes über die Menschlichkeit des deutschen Arztes aus der „Altmark" gewesen. In der englischen Presse lei das jedoch überhaupt nicht erwähnt worden, sondern sie habe nur — hier beanlworlel Geschichten über die Brutalität der Nazis gebracht. Warum aber würden derartige Nachrichten unterdrückt? Etwa darum, weil die Regierung ein Haßgesühl gegenüber dem deutschen Volt züchten wolle, nachdem sie hei Kriegsausbruch erklärt habe, nicht gegen das deutsche Volk zu kämpsen? * Diese Fragen lasten an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Sie iprechen gegen den Mann, der Haupteinpeitscher des Krieges mar und noch immer ist, womit den fragenden, nach Wahrheit suchenden Engländern ein Licht ausgehen dürfte. Wahr scheinlich werden in Zukunst noch mehr solcher unbeantworteter Fragen zu stellen sein, nachdem W C. nun zum Oberkriegshetzer avanciert ist. übrigens eine Tatsache die sowohl in italienischen wie russischen Stimmen Beachtung findet. Rußland steht sie als eine Verschärfung der Kriegspolitik. Italien spricht davon, daß Churchill eine absolute Vormachtstellung gegenüber den anderen Ministerien der Wehrmacht erlangt habe und zu dem geheimen Motor würde, der die Geschicke des Friedens und vor allem des Krieges von Großbritannien leite. Lau und Baracke Vier Landwirtschaftsminister des mitteleuropäischen Raumes — schon in diesem Begriff liegt ein Pro gramm — treffen sich in Budapest. Die Landwirtschafts ausstellung, die eben in der ungarischen Metropole ab gehalten wird und die die agrarische Struktur des Gast landes ausdrücklich unterstreicht, ist der äußere Anlaß zum Besuch des Ministers Darree, des Italieners Tas-- sinarl und des Jugoslawen Eubrilovic bei Minister Teleki. Die mit dem Besuch verbundenen Aussprachen sind mehr als ein Gedankenaustausch sachlicher Art, wie er sonst bei derartigen Anlässen üblich ist. Das Zusammentreffen und die einzelnen Besprechungen sind nicht nur agrar politisch — und seien auch Ergebnisse der Anterredungen nach dieser Richtung hin noch so hoch einzuschätzen — sondern von allgemeinpoiitischem Standpunkt aus zu werten. Es tritt immer klarer zutage, daß die Staaten Mittel europas eine Interessengemeinschaft bilden. Der Besuch in Budapest zeigt deutlich, daß die Zusammenarbeit dieser Staaten ein immer festeres Gefüge annimmt, daß sie keinen für den Augenblick berechneten Bau darstellt, sondern sich aus Ler allmählichen Entwicklung der Dinge heraus ganz natürlich gestaltet hat. -Weshalb auch dieser Bau im Gegensatz zu den Versuchen der Westmächte, die man — um in der bautechnischen Ausdvucksweise zu Bleiben — mit dem für eine vorübergehende Dienst leistung notdürftig hingeworfenen Baracke vergleichen mag, von Bestand sein wird. Ernste Arbeit im Inter esse aller beiteiligten Völker wird geleistet. Mit großer Aeberzeugungskraft hat Darree in seiner Rede vor der Deutschen Gesellschaft nachgewiesen, daß Englands eigene Bestrebungen, die im Zeichen der veralteten, von den Londoner Citybankiers gesteuerten Witckschaftsauffassung stehen, die Länder des mittleren und südlichen Osteuropas gezwungen haben, ihren wirtschaftlichen Schwerpunkt in Zukunft ausschließlich im eigenen Raum zu suchen. So steht England heute vor dem zwar von ihm nicht gewollten, aber tatsächlichen Ergebnis seiner Politik, daß nämlich Europa zu sich selbst zurückgeführt worden ist, und daß es aus sich selbst heraus seine Wirtschaft neu aufbauen muß. Deutschland gestaltet, wie Darree wörtlich betonte, mit Hilfe seiner Marktordnung bewußt eine wirtschaftliche Neuordnung Europas, die ja gerade in Mittel- und Südosteuropa ihre Feuerprobe schon bestanden und ihre Richtigkeit erwiesen hat. Diese Neuordnung zielt auf die Schaffung großer natürlicher Lebensräume ab. In Mitteleuropa ist ein solcher Lebensraum bereits entstanden, zu dem der süd- osteuropäische eine äußerst wertvolle, ja unumgänglich notwendige Ergänzung darstellt. Die Begegnung von Budapest ist ein wichtiger Markstein auf dem Wege, diese Beziehung immer fester und für beide Teile er giebiger zu gestalten. Vertiefung der Freundschaft mit Deutschland Sie Schlußsitzung des Sberslen Sowjets Moskau, 5. April (Funkmeldung). Mit seiner letzten Sitzung des Nationabratcs fand Don nerstag abend die 6. SeUon des Obersten Sowjets im Mos kauer Kreml nach siebentägiger Dauer ihren Abschluß. Den Höhepunkt dieser Session bildete bekanntlich die große außenpolitische Rede, die der Vorsitzende des Nates der Volkskommisiare und Außenkommissar Molotow bereits nm Eröffnungstage vor dem Obersten Sowjet hielt und in der er fest und klar die außenpolitische Linie abzeichnete, die die Sowjetunion in der gegenwärtigen Weltlage einzuhalten be strebt ist: Aufrechterhaltung und Vertiefung der politischen Freundschaft und wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Deutschland auf der einen Seite und weitere Wachsamkeit gegenüber den Machenschaften und den Kriegen der englisch französischen Kriegsbrandstifter auf der anders«. Die mili tärische Bereitschaftsstellung der Sowjetunion kommt vor allem in den 67 Milliarden Rubel, das heißt, fast ein Drittel des Staatshaushaltes betragenden sowjetischen Militär budgets zum Ausdruck, das im Nahmen der Staatshaus- haltdcbatte des Obersten Sowjet ohne jede Diskussion ein stimmig angenommen worden ist. Durch die Vereinigung Sowjetkareliens mit dem durch den sowjetisch-finnischen Kriedensvertvag neuerworbcnen Gebieten und ihre Erhe bung zu einer karelisch-finnischen Bundcs-republik hat schließ lich der Oberste Sowjet den Schlußstrich unter eine politische Entwicklung im Norden Europas gezogen, die den von den Weltmächten geschürten Kriegsherd in Finnland endgültig aus der Wett schafft und der Sowjetunion den Frieden an ihren nordwestlichen Grenzen sicherstcllt. „Englands verhängnisvolle Schwäche." Japanisches Blatt untersucht die Lage Englands. Tokio, 6. April (Ost asten dienst des DNB). Unter der Uebcrschrift „Englands verhängnisvolle Schwäche" beschäftigt sich „Kokumin Schimbun" mit der voll kommen veränderten Lago Englands gegenüber dem Welt krieg. Das Blatt stellt fest, daß Indien und andere Kolo nien im Gegensatz zum Weltkrieg auch wirtschaftlich gar keine Veranlassung hätten, England in diesem Krieg zu unterstützen. Mithin sei England gegenüber 1914 schwächer, eine Tatsache, die.England selbst eingestehen mußte. Falls England bei einer Verschärfung des Krieges gezwungen werde, seins gesamten militärischen Kräfte mehr und mehr in England selbst zu konzentrieren, so würde eine derartige Entwicklung allmählich in einen Auseinanderfall des bri tischen Weltreiches führen. Englands Schiffsraum. Bereits über 10 A HandelstoNuage verloren. — Italieni scher Mariuesachverständiger widerlegt Londoner Reklame zahlen. l Entgegen den Neklameangaben der Engländer über den s ihnen angeblich zur Verfügung stehenden Schiffsraum stellt e.in Marinesachverständiger des „Giornale d'Jtalia" fest, -aß Großbritannien in Wirklichkeit bei Beginn d«S Krieges nicht einmal 10 Millionen BRT. verwendbaren Schiffs raumes zur Verfügung hatte. Inzwischen habe es mehr als eine Million BNT. durch die deutsche See- und Luftkrieg- z führung verloren, also bereits 10 Prozent. Wenn England aber heute aus propagandistischen Gründen behaupte, daß , diese Verluste durch Neubauten sofort ersetzt werden könn ten, so sei auch diese Angabe unrichtig, da heute die englischen ! Werften zu 70 Prozent für di« englische Kriegsmarine be- > schäftigt seren, so daß nur 30 Prozent für den Bau von Han- , delsschiffen zur Verfügung ständen. Diese Tatsachen seien übrigens vom Abgeordneten Shinwell im Unterhaus mitgc- i teilt itzorden, der dabei sehr richtig bemerkt hab«, daß, wenn j man einmal die Vorherrschaft zur See verliere, man sie nicht i mehr so leicht zurückgcwinnen könne. Mehr als einstündige Unterredung Mussolinis mit Marschall Badoglio. Mussolini empfing den Generalstabschef der italienischen Wehrmacht Marschall Badoglio und hatte mit ihm eine mehr als einstündige Unterredung über Fragen der militärischen Vorbereitung Italiens. Deutscher Stoßtrupp hob seindlichen Stützpunkt aus Berlin, 5. April (Funkmeldung). Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Weste» hob ein Spähtrupp eine« feindlichen Stütz punkt im Grenzgebiet südwestlich Saarlauter« aus. Di« feindlichen Verluste betrüge« etwa 18 Tote. Im übrige« keine besondere« Ereignisse. Deutschland wird einer Erdrosselung des neutral-« Handels z« begegene« wissen. Scharfe Sprache der italienischen Presse gegenüber der Ge waltpolitik der Westmächte. Frankreichs und Englands Erdrosselungsversuchc gegen über dem Handel der Neutralen werden auch von den Abend blättcrn schärfst«ns gegeißelt, die gleichzeitig betonen, daß in fast allen neutralen Staaten «ine lebhafte Reaktion gegen die Androhung der Verschärfung der Blockade festznstcll«« sei. So seien insbesondere die Balkawländer entschlossen, einem eventuellen Druck heftigen Widerstand «ntgegenzu- setzcn. Inzwischen sei aber auch Deutschland nicht untätig geblieben und bereits mit der dem Nationalsozialismus eigenen Entschlossenheit zur Gegenoffensive übergegangcn. Starke Beachtung findet in diesem Zusammenhang der Be such des deutschen Landwirtschaftsministers Darrce in Buda pest, wo, wie man in Nom betont, zur gleichen Zeit auch der jugoslawische und der italienische Lanbwirtschaftsminister weilen. Wie man im übrigen in Deutschland über die Lage denke, bewiesen ganz klar die jüngsten Neben von Dr. Goeb bels und Dr. Ley, die mit überzeugenden Worten die ge waltige Macht des Dritten Reiches zu schildern wußten und keinen Zweifel darüber ließen, das; Deutschlands Stellung noch stärker geworden, nnd daß Deutschland entschlossen sei, ein für allemal die Tyrannei der Westplutokratien zu bre chen und diesen Konflikt, wie cs der Führer betonte, mit dem stolzesten Sieg der dcntsHcn Geschkthte zu beenden, einem- Sieg, an dem kein Deutscher zweifeln könne.