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un-Tageblatt Amtsblatt für die liimglichm und Wüschen BehSrdeu zu Freibeig und Brand. Ger««twortttche Lett«««: »e«e« 3M. Erscheint jeden Wochentag Abend« '/,» Uhr für den k anderen Tag. Preis vierteljährlich S Ml. Sd Psg. ! »weimonatlich 1 Ml. 50 P sg. u. «inwonatlich7bPsg. —— «9. Achrgamg. ' Dienstag, de« SS. Dezember. Inserate werden bi» Vormittag 11 Uhr i angenommen. Preis für dir Tpaltzetl« 18 Pfg. i Außerhalb des LandgerichtSbezirlS 1b Pfg 13S6. R (L. 8.) Der «tadtrath. gez. 8. In folgenden Fällen wird der regelmäßige Tarifsatz ermäßigt und treten die unter 2 be Erscheinung ausgesprochener Altersschwäche. Die deutsche Reichsregierung hat den neuen für Berlin er-' nannten chinesischen Gesandten Huang-Tsun- Schien abgelehnt. Diese Meldung bringt die mit der Berliner Cumberland hat in den letzten Tagen Anlaß zu ernsten Besorg nissen gegeben. Man befürchtet, daß zu dem bisherigen Leider noch eine Nierentzündung hinzutreten werde. England. Oberst Grey und Oberst H. White, welche ge meinsam mit vr. Jameson verurtheilt worden waren, sind an Sonnabend in London nach Verbüßung ihrer Strafe ans demGe fängnisse entlassen worden. zeichneten Erhöhungen nicht «in: ». Kür Eüugli«ae, welche mit der sie stillenden Mutter aufgenommen werden müssen, wird nur 0,60 Mk. täglich erhoben. d. Die dem KrankenversichcrungSgesetz vom 15. Juni 1883 in der Fassung der Novelle vom 10. April 1892 (88 4, 75) entsprechenden Krankenkassen, welche in Freiberg ihren Sitz oder eine ärztliche Verwaltungsstelle haben, sowie die städtische Dienstboten-Krankenkasse zahlen für ihre Mitglieder nur 1,50 Mark täglich, sofern sie sich den hierfür festgesetzten Bedingungen unterwerfen. e. Der hiesigen Armenkasse werden, soweit nicht von andern Verpflichteten Zahlung zu erlangen ist, nur tue in 8 5 der Ausführungsverordnung zum UnterstützungSwohnsitz-Gesetz vom 15. Juni 1876 bezeichneten Sätze in Rechnung gestellt. Kreiderg, den 3. November 1896. Die „Times" erörtert die Handelsvortheile, welche Rußland durch das kürzlich abgeschlossene russisch-chinesische Abkommen er langt habe, und nimmt an, Lord Salisbury werde die Erhöhung der Einfuhrzölle in den Vcrtragshäfen nicht sehr günstig be trachten, während andererseits die Einfuhrzölle an der Land grenze beträchtlich vermindert würden. Frankreich. Nach einer Meldung des „Petit Journal" soll der Exhauptmann Guillot umfassende Geständnisse über Deutschland geleistete Spionagedienste gemacht haben. Der „Evanement" konstatirt, daß der Dampfer „Carnot", welcher vor Kurzem von Stapel gelassen wurde, trotz seiner 24 neuen Dampfkessel nicht im Stande sei, im Hafen zu manöveriren. Es sei die höchste Zeit der vaterlandsgefährlichen Fabrikation lungen- und athemloser Panzerschiffe ein Ende zr machen. Am Sonnabend Vormittag wurde in Paris die Leiche Pasteur» von der Kirche Notre-Dame, wo dieselbe provisorisch beigesetzt worden war, nach dem Institut Pasteur übergeführt. „ Bekanntmachung. en* v'e im laufenden Jahre vorgenommenen umfangreichen Erneuerungen im hiesigen ^besondere die Ausführung einer Centralheizung mit Warmwasserbereitung » e . e.nes Operationszimmers beendet sein werden, tritt mit dem 1. Januar 1897 der nachstehende Tarif in Geltung. Kreiderg, am 19. Dezember 1896. Der Gtadtrath. US»»!»». gesunden hätten. Nach dieser Richtung sind aber die ermittelten Zahlen nicht anwendbar. Denn nicht nur find in der Zahl der Arbeitslosen alle diejenigen mit einbegriffen, welche nicht arbeiten wolle«, auch wenn sich ihnen die Gelegenheit dazu bietet, sondern e» ist «überhaupt nicht die absolute Arbeitslosigkeit, sondern nu^ der Mangel an Beschäftigung im eigentlichen Beruf ermittelt. Es figuriren alfo als arbeitslos alle Diejenigen, welche zwar in ihrem eigentlichen Berufe keine Arbeit fanden, aber Arbeit ander«' Art haben. Es zählen als arbeitslos auch diejtnigen Saison arbeiter, deren Arbeitszeit sich, wie die der Sachsengänger und der Bauarbeiter u. s. w., nur auf einen Theil deS Jahres erstreckt, welche aber in der Zeit ihrer Vollarbeit in der Hauptsache ihre» und ihrer Familie Lebensunterhalt auf daS ganze Jahr verdien« und in der regelmäßigen Pause ihrer BerufSthätigkeit sich nm einen Nebenverdienst zu suchen genöthigt sind. „ES liegt auf der Hand, meint die „Post", daß die Ergebnisse einer auf dies« Grundlage vorgenommenen Zählung der Arbeitslosen nicht ent fernt eine Statistik der Arbeitslosigkeit im eigentlichen Sinn» des Wortes darstellen und daß, wer sie in diesem Sinne vev werth«t, wissentlich oder unwissentlich irreführt. Bei der sozial» demokratischen Presse kann man eigenen Jrrthum nicht annehmen sie benutzt augenscheinlich jene Zahlen in doloser Weise zu den Zwecke, um ihre Leser glauben zu machen, daß die ermittelt Zahl der Arbeitslosen zu feiern gezwungen sei und demzufolge am Hungertuche nage. Die Schlußfolgerung zu Lasten deS be stehenden Wirthschasts- und Gesellschaftssystems und zu Gunsten des sozialdemokratischen Zukunftsstaates liegt auf der Hand. Angesichts dieses Mißbrauchs der Statistik der Arbeitslosigkei und mit Rücksicht darauf, daß bei der sehr großen Verschiedenheit der Fälle, welche in derselben unter dem gleichen Rubrum er scheinen, die praktische Verwerthbarkeit der Erhebungen, wen« nicht überhaupt zweifelhaft, so doch jedenfalls eine sehr gering» ist, wirft sich die Frage auf, ob die Veranstaltung der Statistik der Arbeitslosigkeit auf der bisherigen Grundlage überhaupt von Nutzen ist und für die Folge nicht besser unterbliebe. An sich ! kranken wr schon an einem Uebermaße statistischer Erhebungen; '; auf das unbedingt nothwendige Maß einzuschränken, erscheint cgend geboten. Wenn aber Erhebungen noch dazu zur Ber» ounkelung der wirklichen Lage der Dinge dienen, so scheinen sie in erster Linie zur Einstellung geeignet. Wir empfehlen daher, den Verzicht aus die Statistik der Arbeitslosigkeit auf der jetzigen Grundlage in Erwägung zu nehmen." Oesterreich. DaS Befinden des erkrankten Herzogs vo» Politische Umschau. Freiberg, den 28. Dezember. Deutschland. Welche Folgen, schreibt die „M. A. Z." die indiskrete publizistische Verwerthung der vertraulichen Mitthe,lungen des (preußischen) Kriegsministers in der Budgetkommissiou für den oder die Schuldigen Abgeordneten haben wird, dürfte sich erst nach dem Wiederzusammentritt des Reichstags entscheiden, aber jetzt schon steht fest, daß der ins Rollen gebrachte Stein nicht mehr aufgehalten werden kann, d. h. die Diskussion über die kommende große Artillerie-Vorlage wird wohl sortdauern, bis sie glücklich da ist. Und daß sie kommen wird, läßt sich leider nach den aus Frankreich vorliegenden Meldungen kaum mehr be zweifeln. Die Einführung des Canetschen Feldgeschützes, das mit 5 Schöffen in der Minute und einer Schußweite von 6800 m dem unsrigen weit überlegen wäre, in der französischen Armee, würde eine so ausgesprochene Inferiorität unserer Artillerie und damit eine so bedenkliche Erschütterung deS militärischen Gleich gewichts in Europa zur Folge haben, daß — ihre Thatsächlichkeit vorausgesetzt — eine unabweisbare Pflicht die deutschen Militär verwaltungen zwingen würde, durch eine sofortige Erneuerung unserer Artillerie-Bewaffnung dieses Gleichgewicht wieder herzu stellen. Wir hätten dann eine Situation, in der finanzielle Er wägungen und Bedenken nicht mehr in Betracht kommen könnten, sondern nur ein Gedanke das Volk und die Volksvertreter be herrschen dürfte: die pflichtmäßige Sorge für die Sicherheit des Reichs, für die Erhaltung unserer nationalen Existenz und unserer Machtstellung in Europa. Bis jetzt fehlt ja nun freilich die letzte, endgiltigc Bestätigung dafür, daß Frankreich mit einer fo großen artilleristischen Umwälzung vorzugehen entschloßen ist, zum Mindesten für die Oeffentlichkeit, und von Thntsachen läßt , sich also weder hüben noch drüben reden. Aber selbstverständlich - weiß man im preußischen Kricgsministerium von solchen Dingen etwas mehr als am Biertische, und wenn eine große Artillerie- Vorlage vorbereitet wird, so gestattet sie einen absolut sicheren Rückschluß auf ein entsprechendes Vorgehen in Frankreich. Wo sollte auch einem Kriegsminister der Muth Herkommen, ohne ent schiedenen Zwang mit einer Forderung von solchem Umfang vor Bundesrath und Reichstag zu treten! Wird aber somit die Neu bewaffnung unserer Artillerie unter gewissen, genau bestimmten Voraussetzungen ein Ding der Nothweudigkeit, so wird sie eben dadurch auch ein Werk des Friedens. Das mag seltsam klingen und ist doch selbstverständlich so. Die furchtbare Waffenrüstung des Rutschen Reichs ist mehr als ein Vierteljahrhundert nicht nur eine neben anderen, sondern geradezu die einzige sichere Bürgschaft des Friedens gewesen. Nur, weil es uns gefürchtet hat, hat Frankreich so lange den Säbel in der Scheide gelassen, und nur so lange cs uns noch fürchtet, wird es Frieden halten. Gewiß sind durch den Dreibund einerseits und die französisch russische Entente andererseits neue Faktoren in die europäische . Politik hereingekommcn, durch welche die Entscheidung über Krieg und Frieden dem französischen Rachedurst, Kraftbewußtsein und , Größenwahn zum Theil abgenommen wird, aber Niemand wird behaupten, daß die hochpolitischen Vorgänge dieses Herbstes das deutsche Reich der Nothwendigkeit enthoben hätten, jeden mili tärischen Fortschritt eines gegnerischen Staats möglichst gleich zeitig mitzumachen; im Gegentheil, man weiß trotz aller Friedens versicherung nur zu gut, wie viel ernster die Lage heute ist, als vor 6 Jahren. Weil eS aufrichtig den Frieden und nur den Frieden will, wird das deutsche Reich den weiteren Schritt zur Krieasrüstung thun müssen. Die Verantwortung für diese neu« schwere Belastung der Völker zu tragen, ist allerdings weder leicht noch ehrenvoll, aber sie trifft glücklicherweise nicht uns. Wir erfüllen nur die klare Pflicht gegen uns selbst und gegen Europa unS, die wir mitten inne liegen zwischen dem „schönsten" und dem „größten" Heere, das stärkste zu erhalten. Däbei maa es den Freunden des Friedens noch ein weiterer Trost sein, datz der Friede jetzt doch zum Mindesten für so lange ein« weiter« Sicherung erhalten hat, als man zur Einführung des neuen Ge schützes und zur Einübung der Armeen auf dasselbe braucht. ' Professor Emil du Bois-Reymond ist Sonnabend früh 6^, Uhr in Perlin nach längerem Leiden gestorben. Professor du Bois-Rrymond, in dessen seit Längerem nicht besmedigen- Die badische Gerichtsbehörde hat bei dem eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement die Auslieferung des flüchtigen Agenten Hegele verlangt. Dieselbe wird zweifellos gewährt werden, da Hegele durchaus transportfähig ist. Die Erhebungen über die Arbeitslosigkeit, welche beta ntlich für den Sommer, wie für den Winter veran staltet wo- aen sind, ergeben zum Theil nicht unerhebliche Ziffern. Sie wer^n demzufolge auch von der Sozialdemokratie und ihrer Presse mit Eifer verwertet. Dabei gi«bt man sich den Anschein, als ob die nach den Zählungen als arbeitslos nachgewiescnen Personen überhaupt trotz ihres Willens, zu arbeiten, keine Arbeit Tarif für das StadtkrankenhauS zu Kreiderg. , cm Verpflegung, ärztliche Behandlung und Arznei im Stadtkrankenhause sind täglich v entrichten, wobei sowohl der Tag der Aufnahme wie der der Entlastung als je ein voller Tag m Anrechnung kommen. Daneben ist in Verwundungsfällen oder bei besonder-schweren AA Ao Eckenden Krankheiten der etwa entstehende außerordentliche Mehraufwand zu vergüten, stücke wi^bs^d Bruchbänder und ähnliche Heilmittel sowie für gelieferte Kleidungs- 2 Erhöhung regelmäßigen Tarifsatzes tritt unter nachstehenden Voraussetzungen ein: Für Gefangene, welche in besonderen Zimmern untergebracht werden, sind 3 Mark täglich zu entrichten. d. Für Geisteskranke, welche in Jsolirzimmern verpflegt werden, wird der gleiche Be trag erhoben. Außerdem ist für den durch sie verursachten Schaden Ersatz zu leisten. * Kranke, welche aus besonderes Verlangen in eisiem besser ausgestatteten Einzelzimmer verpflegt werden, haben 4 Mark täglich zu bezahlen. 6 Operationen, welche in der ärztlichen Gebührentaxe mit einem Mindestsätze von 10 Mark eingestellt sind, sind mit dem der Mindesttaxe entsprechenden Betrage besonders zu vergüten. dem Befinden im Verlause des Sommers eine Besserung einge- tteten war, daS bis in tue letzte Zeit vorhielt, nahm noch an der Feier deS Weihnachtsabends theil. Bald darauf zeigten sich große Schwäche und rapid« KrLstevrrf^ll: Der Patient verweigerte Nahrungsaufnahme; am 2. Feiertage morgens 4 Uhr trat Be wußtlosigkeit ein und um 6'/, Uhr früh entschlief der Gelehrte schmerzlos. Die Todesursache ist nach ärztlichem Befinden eine chinesischen Gesandtschaft in Verbindung stehende „Ostas. Korr." als Drahtnachricht aus Peking. Diese Korrespondenz fügt hinzu: „Unserer Nachricht wird auch in hiesigen unterrichteten Kreisen nicht widersprochen, was einer Bestätigung gleichkommt. Die Er öffnung hat offenbar der deutsche Gesandte in Peking im Auf trage seiner Negierung dem dortigen Tsungli-Pamen gemacht, bei dem, wie gleichzeitig telegraphirt wird, inzwischen auch die drahtliche Meldung eintraf, daß Oesterreich-Ungarn zu seinem neuen Gesandten in Peking Herrn Baron Czikann v. Wahlborn ausersehen habe. Gleichzeitig sei die Ernennung eines besonderen chinesischen Gesandten auch für die österreichisch-ungarische Monarchie in Vorschlag gebracht worden". — Die Ablehnung Huang-Tsun-SchienS scheint darauf zurückzuführen zu sein, daß die deutsche Regierung sich seiner Zeit mit Li Hung Tschang über die Personenfrage bei Besetzung der Gesandtschaft in Berlin bereits verständigt hatte und daß man dann in Peking sich über diese Abmachungen hinwegsetzen zu können glaubte. Der Bund der Landwirt he hat on den Reichskanzler die folgende, auch dem preußischen Landwn Hs nstsmjnister mit- getheilte Eingabe gerichtet: Ew. Durchlauch! f hlen wir uns ' drungen, Namens der schwer um ihre Existenz kämpfenden L d ie < wirthschaft auf die in neuester Zeit so erschreckende Verben n bringend geboten, der Thierseuchen in Deutschland aufmerksam zu machen. dem unter dem 9. Dezember d. I. publizirten Nachweis des kaiserlichen Reichs-Gesundheitsamts sind zur Zeit in 3054 deutschen Gemeinden 12 098 Viehbestände verseucht. Diese noch nie zuvor beobachtete Seuchenausbreitung herrscht vorzugsweise in denjenigen Landestheilen, nach denen zur Zeit noch die Vieh einfuhr aus den überaus stark verseuchten Nachbarländern ge stattet ist. Der unterzeichnete Vorstand deS Bundes der Land- wirthe sieht sich daher gedrungen, Namens der aufs Schwerste bedrohten deutschen Landwirthschast an Ew. Durchlaucht das ge horsamste Ersuchen zu richten: Ew. Durchlaucht wollen auf Grund des 8 4 Absatz 2 des Reichs-Viehseuchen-Gesetzes vom 23. Juni 1880 (1. M^j 1894): s. die vollständige Sperrung der Grenzen, insbesondere: 1) gegen die Schlachtvieheinfuhr aus Dänemark und gegen die Rindvieh- und Schweine-Einfuhr aus Schweden und Norwegen, — 2) gegen die Schweine- und Geflügel-Einfuhr aus Rußland, — d. eine sofortige zeitweilige Sperre gegen die Rindvieh-Einsuhr aus Oesterreich-Ungarn, — bei d«n betheiligten Bundesstaaten anordnen. Die Landrenten und Landeskultnrrexten für 4. Termin 18W sind bis längstens 81. dieses «onatS zur Vermeidung zwangsweiser Etnhedung an die Stadtsteuerrinnahme hier z« entrichte«. Freiberg, am 23. Dezember 1896. Der «tadtrath. Bgm ' Hilfsexpedientenstelle sosorr zu befetzen. Remuneration vorläufig 720 Mark jährlich. Lapda (Erzgeb.), am 23. December 1896. Der Stadtrath dafetdW. )