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umidi Ra«. t bi- leidnn !edl!icn Mt dir stn Un. Np!- - Fni- Mäzdl D«i c. SN, l Zer sel- irrppen hnung. n zvi- on der tchvres, ehrliche messene Blattti berstuie zer Hut. d eine» Klemm r KIch lhur, i« ischrieb» en geg« i diesei ime gi- NL nie Aar- raupchen, Freiberger Anzeiger Tageblatt. 1858. Donnerstag, den S7. Mai. 118. Erseh eine jeden Wochentag srüh »Uhr. Inserate wer den di« Nachmittag« L Uhr für die nächst« erscheinende Nummer angenommen. Amtsblatt -es Königt. Bezirksgerichts zu Freiberg sowie -er Köuigl. Gerichtsämtrt un- -er Sta-träthe zu Freibergs Say-a nn- Brand. Prei, vierteljährlich 1S Ngk. Zinserate werben Ae gespaltene Zeile ober deren Raum mit L 2. berechnet. Paris. Der Kölnischen Zeitung schreibt mgn auS Wien vom 22. Mai: ,,Berichten auS Frankreich zufolge sind die Ita liener daselbst, ungeachtet der zur Schau getragenen italienischen Sympathien der Negierung, fortwährend Gegenstand der streng sten Ucbcrwachung seitens der Sicherheitsbehörden. Wer über seine Existenz und seine Revenuen nicht volle Bürgschaft leisten kann oder nur im geringsten bedenklich erscheint, wird unnach sichtlich angewiesen, Frankreich binnen 48 Stunden zu verlassen, wozu ihm trotz aller Bitten oder Vorstellungen «in nur nach Algier instradirter Paß eingehändigt wird, wovon mir heut« selbst ein Exemplar gezeigt wurde." London, 21. Mai. Gestern Nachmittag halb S Uhr ver. ließ der Hof den Buckinghampalast und tras um halb 7 Uhr in Osborne auf der Insel Wight ein. Die Königin, der Prinz- Gemahl und die königliche Familie haben aus Anlaß des Todes der Herzogin von Orleans auf einen Monat Trauer angelegt. Die verstorbene Fürstin war die Vathin der Prinzessin Helena. Die Herzogin von Kent und die Prinzessin Anna von Sachsen- Weimar statteten gestern dem Herzoge und der Herzogin von Aumale, dem Grasen von Paris und dem Herzog« von Char tres einen Beileidsbesuch ab. Tagesgeschichte. Berlin, 23. Mai. Der gestrige „Staats-Anzeiger" mel det aus Potsdam vom gestrigen Tage: „Wenngleich die Gene sung Sr. Mas. des Königs in einem entschiedenen Fortschritte begriffen ist, so haben doch die Leibärzte jetzt, wo es sich um die Feststellung einer Sommercur für Allerhöchstdenselben han delt,'die Berufung eines ärztlichen Beiraths für wüntchenöwerth erachtet und sind infolge dessen die Directoren der medicinischen Kliniken: geh. Medicinalrath Dr. Romberg in Berlin und geh. Medicinalrath Dr. Frerichs in Breslau, zu einer Berathung hierher eingeladcn worden." München, 22. Mai. Heute am Namenstage der Prin zessin Helene, Herzogin in Bayern, altern Schwester Ihrer Mas. der Kaiserin von Oesterreich, ist auf Schloß Possenhofen höchst- deren Berlobung mit dem Erbprinzen Maximilian von Thurn und Taxis feierlichst verkündet worden. Ulm, 10. Mai. Die Pionniere des 8. deutschen Armee korps werden vom 1. August an gemeinsame Pontonierübun- gtii auf dem Rhein bei Mannheim halten. Zu diesem Zwecke wird von dem württembergischen Pionniercorps eine Compagnie mit vollständigem Brückenzuge Ende Juli von hier dahin ab- gehen und voraussichtlich einen Monat daselbst verweilen. WormS, 19. Mai. Unter den Gaben, welche in jüngster Zeit für das Luther-Denkmal angcmcldet und eingesendet wurden, gewähren zwei ein erhöhtes Interesse und verdienen daher auch eine besondere Erwähnung. In Rio-de-Janeiro, der Hauptstadt Brasiliens in Südamerika, hat sich ein Zweigverein zur Förderung des Luther-Denkmals gebildet, und aus einem vor wenigen Tagen hier «ingetroffencn Bericht des Sekretärs des Zwcigvereins ent nehmen wir die erfreuliche Nachricht, daß in Rio-de-Janeiro bei einem Bankicrhause beiläufig 718 Fl. Rhein, bereits verzins lich biuterlegt sind, welche in der brasiliichen Hauptstadt von 26 Protestanten und zwei gebildeten Katholiken, die durch das Lesen französischer Schritten über die Reformation große Be wunderer Luiher's geworden, gespendet wurden und später mit noch weitern Gaben, die aus andern Plätzen Südamerikas zu erwarten seien, hierher gelangen werden. Ein anderer Beitrag, ter wohl auch einiges Aufsehen erregen dürfte, ist dem Ausschuß mit einem anonymen Schreiben aus Nürnberg zugekommen. Es befand sich nämlich in dem Brief eine bairische Banknote von IVO Fl., begleitet von folgenden Worten: „Für Luther, den großen Kämpfer für Recht und Wahrheit, den Mann der Wissen schaft, Len Menschen sonder Hehl und Fehl—von einem Juden in Nürnberg." Wenn dem Verdienst des großen deutschen Re formators von einem Israeliten in solcher Weise gehuldigt wird, so gereicht die Gabe dem Unternehmen zur Zierde, und der edle Geber, wenn auch sein Name nicht bekannt ist, verdient, daß seine mit soviel Bescheidenheit dargebotene Spende öffentlich eine dankbare Anerkennung finde. Paris, 23. Mai. An der Spitze seines nichtamtlichen Theils bringt der „Moniteur" heute folgende Meldung: „Die Bevollmächtigten von Frankreich, Oesterreich, Großbritannien, Preußen, Rußland, Sardinien und der Türkei sind heute im Ministerium des Auswärtigen in Conserenz zusammengctreten, um sich mit der Organisation der Donaufürstenthnmer zu be schäftigen." — DaS Zuchipolizeigericht von ChalonS - sur-Savne hat vorgestern sein Urtheil über die Tumultuanten vom 6. März gefällt. 15 derselben wurden freigrsprochen, 20 zu Gefängniß- und Geldstrafen von verschiedener Dauer und Höhe verurtheilt. -feuitteton. * Marschall Pelissicr hatte eine Audienz bei der Königin Vic toria. Er mochte sich nach seinem Schlafrock und seiner Pfeife sehnen und darum machte er Anstalt, sich zu empfehlen und trat zu der Königin mit den Worten: Majestät, ich mag Ihre kostbaren Augen blicke nicht länger mißbrauchen. Sie begehen einen Fehler gegen die Etiquctte, sagte darauf scherzend die Königin, ich muß Ihnen eine Lcction gebe»: Wenn ein gekröntes Haupt Jemand empfängt, so darf dieser nicht eher sich entfernen, als bis er entlassen wird und da ich Sie gerne sehe, so müssen Sic sich gefaßt halten, daß ich Sie so bald nicht gchcn lasse. Der Marschall mußte bleiben. * Cs will in unserer Zeit Alles höher hinaus, auch die Schneider» gesellen bleiben nicht zurück. In Obcrwcißbach hat's ein Schneider» geselle schriftlich von sich gegeben, das er ein Menschenverschöncrungs» comnüssar sei. * Im Berliner Jntclligenzblatt stand die Anzeige: Eine Partie schöner Krebse wird billig abgegeben Dcssauerstr. Nr. 5 Parterre rechts. Den ganzen Tag kamen Lcntc von allen Seiten, welche billige Krebse kaufen wollten, waren aber angeführt, denn die Druckerei der Kreuz zeitung, die dort ihren Sitz hat, wollte sic nicht heransgeben. * Belohnung. In diesen Tagen fand in Würzburg ein Kellner eine Reisetasche mit 18,000 fl. in Papiergeld und Wechseln. Er überließ sic sogleich dcm Gigenthümer und dieser reicht hocherfreut dem . ehrlichen Finder — k Kreuzer. * Nach einer Mittheilung Harkorts im preußischen Abgeordneten haus- ist in der Predigcrversammlung zu Gnadau (Regierungsbezirk MLgdcburg) geäußert worden: die Lehrerseminare müssen Auftakte» werden, in denen die größte Einfachheit herrscht: trockenes Brod, kalte Schlafstellen, dürftige Betten, viel anstrengende Arbeit und viel Beistunden. Wie wäre es denn, wenn die Herren, die diese» Rach gegeben haben, einmal eine Zeit lang mit gutem Beispiel vorangingen? * In Versailles starb kürzlich eine Gräfin von Solege de Lange, der letzte Sprötzling einer alt-adeligen Familie. Nach ihrem Tode erkannte man — daß sie ein Mann war. Als ehemalige Oberin eines Klosters trug sie ein klösterliches Gewand und bezog eine Pen sion von 6000 Fr. Der Abenteurer, welcher sich Ler wahrscheinlich als Emigrantin gestorbenen wahren Gräfin substitui-te, spielte seine Rolle längcr al« 40 Jahre, ohne den geringsten Argwohn zu erregen, und stand bei der Aristokratie zu Versailles in hohem Ansehen.