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Weißeritz-Zeitung : 12.08.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192608124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19260812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19260812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-08
- Tag 1926-08-12
-
Monat
1926-08
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 12.08.1926
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Ae88sste Zeliung -es Bezirks I Donnerstag, am 12. August 1926 Nr. 186 92. Jabrgang if ist Oertliches nud Sächsisches ,DaS den ge^ der Im - A Anzeig«npre!<: Vk« «2 Millimeter Kreit« Petttzelk« 2Ü RÄchtpfenntg«. Eingesandt und Reklamen SV Relchtpfemulg«. - -i Bezugspreis: FLr einen Monat LReichsnmrk mit Anträgen, einzeln« Rammern 1S ReichS- L Pfennige. Gemeinde - Perbandt - Girokonto fj Rümmer S. Fernsprecher: Amt Dippoldit- wald« Rr. k. Postscheckont» Dretden 1254«. , '7 sastung gegeben der neuen Verfassung deS Deutschen Reiches am 11. August Heuke vor 7 Zähren. Dass diese Verfassungsgebung eine Tak war, will manchem von uns noch nicht so recht «lnleuchten, weil wir Mrses Biak srrlhSU -le amMchen BekannlmachunzM -er Amlshauplmannschasl, -es Amtsgerichts mr- -es Sta-trats Zu Dippoldiswalde »m sie zu besitzen. Und dazu kommen wir nun zum eigenen Aerzen. Das gerz Ist der Sih der Liebe. Unsere Liebe soll In allererster Linie unserem deutschen Vaterlands gelten, denn nur, wenn es unserem deulschen Vaterlande wirtschaftlich gut gehl, .. wenn wir uns gegenseitig vollklsch verstehen und so. wie die Ein- orei leilnng sagt, dem Inneren Frieden dienen, können wir uns bewuszk in die Verteidigungsstellung bringen, falls uns der dustere Friede von Irgendwo gestört werden sollte. Liebe zum deutschen Vaker- > land Ist nölig, und da die Liebe so vielseitig sein kann, warum soll sie dann nicht unter einem Volke bestehen, das in viele Stämme zerfällt, bei dem es Vorkommen kann, dast der Ost- vreube der Rede nach den Vayern und ein anderer Deutscher dns Reuter-Platt in Mecklenburg nicht verstehen kann, und warum Ueber das Vermögen des Kaufmanns Ernst Bruno König, der ln Seifersdorf unter der handelsgerichtlich eingetragenen Firma Ernst König ein Sägewerk, eine Kislenfabrik, die Land wirtschaft und ein Elektrizitätswerk betreibt, wird heule am 12. August 1926, vormittags 8 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Kaufmann Alfred Canzler in Dresden-A., Pirnaische Skraste 33, wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 15. September 1926 bei dem Gericht anzumelden. Es wlrd zur Beschlussfassung über die Beibehaltung des er nannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretendenfalls über die im Z 132 der Konkursordnung bezeichnenden Gegen stände — auf den 8. September 1926, nachmittags 3 Uhr — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 29. Sep tember 1926, nachmittags 3 Uhr — vor dem unterzeichneten Ge richte Termin anberaumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, muh auch den Besitz der Sache und die Forderungen, für die er aus der Sache ab gesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter bis zum 15. September 1926 anzeigen. K 19/26. ilmkgerickt Lu SlppsISirwslde noch mitten im Walten und Werden der Geschehnisse stehen, die sich um die Entwicklung der Verfassung gebildet haben; aber eine spätere Zeit wird gewiss, davon bin ich fest überzeugt, den Tag, an dem sich das deutsche Volk seine neue Verfassung gab, die die Aufgabe hatte, die Wirren zu beenden, und die auch dazu wohl befähigt war, als einen Tag erster Ordnung In der Geschichte unseres deutschen Volkes werten. Zm Weltgeschehen, wo man nach Lichtjahren rechnet, denen gegenüber selbst die Erdmillionen des Daseins unseres Planeten eine verschwindend kleine Zeit sind, da wlrd die Geschichte unseres jungen deutschen Volkes kaum einer Sekunde gleichen und doch, wieviel Auf und Nieder und wieviel Wiederaufbau haben wir In dieser kurzen Spanne Zeit kennen gelernt. Es wäre sehr interessant, in den Blättern dieser kurzen Geschichte zu blättern, um zu einer wichtigen Selbst erkenntnis unseres deutschen Volkes zu kommen. Nur aus -er Selbsterkenntnis heraus können wir in der schweren Zeit das Ziel vor Augen sehen, auf das wir zusteuern müssen. 3n der Ver fassungseinleitung stehen die Gleichheit, die Freiheit und ganz be sonders die Gerechtigkeit. Gerecht gegen unS selbst, Selbsterkennt nis des deutschen Volkes! Was war das deutsche Volk von jeher? Das deutsche Volk war ein Wahlvolk. Schon In uralten Zellen hat es seine Führer selbst gewählt. All unsre Entwicklung ging dahin, dem deutschen Volke eine Selbstverwaltung zu schassen. Ich brauche ja nur an Stein zu erinnern, der den Gemeinden die Selbstverwaltung gab und dessen Tat später gepriesen wurde. So, glaube ich ganz bestimmt, wird auch die Verfassung einstmals auf dieser Grundlage fertig ausgebaut werden müssen. „Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen!" Denken wir aber nicht, es ist etwas Fertiges. Volksleben ist Leben und deshalb muss auch die Verfassung eines Volkes leben und getragen werden von dem gesamten Millen des Volkes. Jeder soll an seinem Telle damit beginnen, deutschen Geist in den Wortlaut dieser Verfassung hlneinzubringen, um in steter Ent- einem Ideal zu machen. dermaleinst alle Monate ein neues Wortlaut dieser Verfassung hineinzl Wicklung auch diese Verfassung einst Ob das deutsche Volk sich dermalel... Staatsoberhaupt gibt oder für Lebzelten oder sonstwie, ist nach meiner persönlichen Auffassung nicht der Kernpunkt der Sache. Deutschen Geist in die deutsche Verfassung zu bringen! Aus dieser völkischen Selbsterkenntnis heraus, die uns die kurze Spanne Zeit der deutschen Geschichte lehrt, sollten wir diese Ver fassung, zunächst wie sie ist, begrüßen und sie dadurch erwerben, dass wir uns die Aufgabe stellen, an ihrer Ausgestaltung mitzu- wlrken. Ich möchte aber die heutige Feier nicht In den Rahmen dieser Mitwirkung stellen; ich möchte vielmehr unsere Feier in der andren deutschen Eigenschaft, dem Gemüt, erleben und möchte sprechen vom grünen Aerzen Deutschlands, vom Aerzen des deutschen Volkes und von unserem eigenen Aerzen. DaS grüne Herz Deutschlands, so nennt Trlnius das schöne deutsche Mittel gebirge mit feiner Umgebung, das schöne Thüringerland und darin die Geburksstälte unserer Verfassung, Weimar; nicht erst bekannt durch die Nationalversammlung, die in harten Kämpfen und ln vielen Kompromissen diese Verfassung fertig stellte; Weimar, be kannt durch andere grosse Geister, Goethe und Schiller nur zu nennen. Ich habe noch vor wenigen Stunden In Goethes Werken geblättert. Da habe Ich gefunden, wie sich Goethe einmal über diesen deutschen Geist erregt hat In einem sehr schönen kurzen Gedicht. Er war damals ganz wütend auf sein Volk. Seine Bauwerber, die Anspruch auf Zuschüsse aus WohnungSbaumilkrln erheben, haben sich sofort und spätesten; bis rum iS. -. M., mittags is llkn, Im Rathaus, Zimmer 17, schriftlich oder mündlich zu melden. Voraussetzung ist, dass die Bauwerber den Bau sofort in Angriff nehmen und Zuschüsse aus eigenen Mitteln leisten können. Dippoldiswalde, am 11. August 1926. Der Stadtrat. Worte paffen auch auf unsere heutige Zeit: „Verfluchtes Volk, kaum bist du frei, so reissk du dich durch dich selbst entzwei. War nicht der Not, des Glücks genug, deutsch oder teuksch, du wirst nicht klug!" Wie damals, so ist das deutsche Volk auch heute noch und wird so lange, lange bleiben, zerrissen In seinen An schauungen und um Kleinigkeiten grosse Kämpfe hervorrufend, ohne das grosse Ganze im Auge zu behalten. Und denken wir an Schiller: „Ans Vaterland, ans teure, schliess dich an; das halte fest mit deinem ganzen Aerzen! Hier sind die starken Wurzeln deiner Kraft." Unweit Weimar, in Jena, da wirkte Fichte, und ich brauche ja nur an seine Reden an das deutsche Volk zu erinnern, um den damaligen Zeitgeist zu beleuchten, der für unsere heutige Zeit gut passen würde, wo Deutschland wirtschaftlich und als Weltmacht darniederliegt. Jena war auch der Sitz der deutschen Burschen schaften, und wir wissen, was sie gewollt haben für das deutsche Volk. Wenn Heuke so falsch das Lied gesungen wird: „O alte Burschenherrlichkeit, wohin bist du entschwunden," so denken viele nur an die schöne Studentenzeit; o nein, das Lied ist aus einem ganz anderen Geiste heraus geboren worden, als der Freiheitsdrang der deutschen Burschenschaften niedergedrückt wurde. Wir wissen aber, dass die Burschenschaften bestanden haben und noch bestehen bis auf den heutigen Tag. Nur wenige Bahnstationen weiter, in Eisenach, erblicken wir das deutsche Burschenschafksdenkmal. In seiner Massigkeit zeigt es uns, dass der Grundgedanke dieser Burschenschaften ein in sich geeintes deutsches Volk gewesen ist. Auf der anderen Höhe mahnt uns eine Burg an einen anderen deutschen Mann, an Luther. Mag man zu ihm stehen, wie man will. Er ist der Reformator der deutschen Sprache geworden, und auf der Wartburg Hal er uns die einheitliche deutsche Sprache ln seiner mustergültigen Ilebersehung der Bibel gegeben und da durch eine Einheit in die Zerrissenheit der deutschen Stämme gebracht, die, so hoffen wir zu Golt, niemals mehr zerrissen wlrd. Nicht weit Ist's bis zur Unstrut. Dort ist die Stätte, wo ein anderer Deutscher gelehrt und gewirkt hak, der Turnvater Jahn, feinen Namen zu nennen, dürfte genügen, um uns alle vor ein Bild kerndeutscher Unerschrockenheit zu stellen, dessen Wirken mit dazu beigetragen hat, eine deutsche Einigkeit zu erzielen; der uns mit dem Turnen ein Mitte! an die Hand gegeben hat, — gerade jetzt, wo uns von Feindesmacht das Halten einer Wehrmacht nicht gestaltet wird, — die deutsche Jugend gesund und kräftig zu er halten, zu erziehen zur Unterordnung unter ein grosses Ganzes, dass sie nicht als Einzelpersonen auftreken, sondern sich als ein Stück des ganzen deutschen Volkes fühlen; dass sie wissen, dass Ihre Elnzeltätlgkelt für die Gesamtheit, wenn auch zunächst nur im Verein, ausschlaggebend Ist und selbst der Kleinste nicht fehlen darf im Ringen um die Anerkenntnis des deutschen Volkes. Jahn soll uns ein Beispiel sein dafür, wie wir uns zum deulschen Volk und damit auch zu seiner Verfassung, die sich das Volk selbst geschaffen hat, stellen sollen. Bleiben wir noch im grünen Herzen Deutschlands, gehen wir der Unstrut nach bis sie in die Saale mündet und wenige Stationen an der Saale aufwärts, da kommen wir zu einer anderen Burg, der Rudelsburg. An der Rudelsburg hat mir am meisten das Denkmal unseres grossen Deutschen, BiSmarck, Imponiert, wie er als Korpsstudent dort sitzt und in das deutsche Land blickt. Man könnte seinem Blicke ansehen, daß er schon damals gedacht hat, für dieses mein deutsches Vaterland will ich j meine ganze Kraft und Lebensarbeit einsehen. Allerdings kommen einem da auch schwere Gedanken, besonders der Gedanke, ist das deutsche Volk wirklich schon so weit, daß eS seine Geschichte selbst in die Hand nehmen kann, oder braucht es Männer wie Bismarck, die das Volk mit eiserner Faust zum Guten führen, wenn es selbst den Weg dorthin nicht findet? Bismarck Ist der erste ge wesen, der die Gleichheit des deutschen Volkes ausgesprochen hat. In unserer alten Verfassung hat er ja schon das allgemeine gleiche soll es bei einem so vielgestaltigen Volke nicht möglich sein, trotz dem, das eine schöne Ziel im Auge zu behalten, unser Vaterland vor alles zu stellen. Unser Deutschlandlied wird nach meiner An sicht so oft falsch gesungen. Ich fasse es nicht so auf, als solle es eine Ueberhebung sein. Deutschland über alles, o nein. Ich singq es bewusst und begeistert In dem Sinne, dass mir mein Deutschland über alles geht; denn nur wenn es dem deutschen Volke und unserem deutschen Vaterland gut geht, kann es dem Herzen gut gehen, und dann erst können wir arbeiten an dem, was not tut, an der Verfassung, oah sie von deutschem Geist und Gemüt erfüllt werde. So wollen wir uns heute am Verfassungstage bewusst uml die Verfassung scharen, und wollen Mitarbeiten an ihrer Weiter-, entwicklung zum Wohle unseres Vaterlandes. Dass Freiheit unüs Gerechtigkeit und Gleichheit das Ziel sein mögen für ein gesundes! deutsches Volk, dazu gebe der Weltenlenker seinen Segen. Wio aber wollen unsere Wünsche zusammenfaffen in dem 3. Verso des Deutschlandliedes, und ich bitte Sie, mitzusingen." — Mit dem allgemeinen Gesang schloss die Feier. Dippoldiswalde. Die sächsische Staaksregierung hat sich be kanntlich entschlossen, 15 Millionen Mark Anleihemitkel für den Wohnungsbau bereitzustellen, um der wettgreifenden Erwerbs losigkeit im Baugewerbe zu begegnen und zugleich die Wohnungs not zu lindern. Aus dieser Summe sollen die Bezirke und Ge meinden Baudarlehne nach den Richtlinien über Baudarlehne ans der Aufwertungssteuer, also gegen mäßige Tilgung und Ver zinsung und namentlich zur Erstellung von kleineren Wohnungen, gewähren. Wenn auf die einzelnen Gemeinden naturgemäss auch nur mässige Anteile entfallen werden, so besteht infolge des Ent schlusses der Staaksregierung doch die Möglichkeit, wieder Wohnungen zu schaffen, namentlich dann, wenn sich Interessenten finden, die aus eigenen Mitteln noch etwas Baukapital auf bringen und mit dem Bau sofort beginnen lassen können. Der hiesige Skadkrat hat durch amtliche Bekanntmachung in der heu tigen Nummer unserer Zeitung zu Bewerbungen aufgefordert. Dippoldiswalde. Gestern war ein Vertreter der Oberpost direktion Dresden hier anwesend, um im Verein mit Bürgermeister Herrmann und Oberpostmeister Süss Umschau zu halten nach einem für den Postamts-Neubau geeigneten Platz. Aller Wahr scheinlichkeit nach wird nun doch der am Bahnhof zwischen Güker- bahnhofskrahe und Straße am Bahnhof sKloh-Skaße) gelegene Platz für den Neubau in Frage kommen. Man hofft, schon in allernächster Zelt mit dem Bau beginnen zu können, um damit Leipzig. Wegen Sittlichkeitsverbrechens und Entführung eines minderjährigen Mädchens hatte sich vor dem Schöffengericht Leipzig der Reisende Paul Kindler aus Limbach in Sachsen zn verantworten. Kindler hatte >m Oktober 1924 eine Schülerin aus Leipzig ohne Vorwissen der Eltern mit sich auf die Reis« genommen und hatte sich wiederholt an dem Kinde vergangen. Dns Gericht verurteilte Kindler zu einem Jahr 6 Monaten Zuchthaus und 3 Jahren Ehrenrechtsverlust. V1. Lebensjahre. Er wohnte früher hier und zählte mit zu den ältesten Mitgliedern der I. BegräbviSgesellfchaft Dippoldiswalde und Umgegend. Dippoldiswalde. Die Einweisung unseres kürzlich wieder- gewählten Bürgermeisters Herrmann wird, wie wir hören, am Freitag, 17. September, durch Kreishauptmann Buck erfolgen. — In der bekannten Mordsache Risse wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Dresden die Leiche der 1919 erschossenen Gutsbesihersehefrau auf dem Friedhof zu Großenhain aus gegraben, mehrere photographische Aufnahmen davon gemacht und die Schußverlehung nachträglich noch näher festgestellt. Während dieser Ausgrabung war der Friedhof polizeilich abgesperrt. — Der im Anfänge der vierziger Zahre stehende Postschaffner Lohse aus dem Stadtteile Coschütz hatte sich im Sommer vorigen ZahreS gelegentlich eines Bestellganges an einer elfjährigen Schü lerin in unsittlicher Weise vergriffen. Dieserhalb zur Anzeige gebracht, war Lohs« nach 8 176,3 StGB, vom Schöffengericht Dres den zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Auf die Be rufung der Staatsanwaltschaft wurde die Strafe von der dritten Frrienstrafkammer auf 9 Monate Gefängnis erhöht, dem Ver urteilten aber eine teilweise Bewährungsfrist zugebilligt. Er hat 3 Monate Gefängnis zu verbüßen. Die restlichen 6 Manake werden ihm nach dreijähriger guter Führung dann erlassen. Freital. Am Sonntag nachmittag ging hier eine Wasserhose nieder, die mit starkem Hagelschlag verbunden war. Eine halbe Stunde hielt das Unwetter an. Die niedergehenden Wassermengen schossen In Strömen aus den Wäldern und von den Höhen herab ins Tal. Jeder Verkehr war unterbunden. Dle Straßen wurden bis auf daä Packlager aufgewühlt. Es wurden Strudellöcher bis zu einem halben Meter Tiefe ausgerissen. Im Glückauf-Bade, lm OrtSteil Zauckerode mußte der Schützen gezogen werden, sonst wäre daS Bad völlig überflutet. Die Felder sehen trostlos aus. Reichstädt, 12. August. Heule vollenden sich 40 Zahre, dass daS damalige Reichel'sche Gut Nr. 77 (Wohnhaus und Scheune) durch Brandstiftung In Asche gelegt wurde. Der Besitzer starb am nächsten Tage infolge der beim Brande geballten Aufregung. Hermsdorf l. Erzgeb. Dle im hiesigen Buschhause unter gebrachte Ferienkolonie aus Dresden hat unsern Ort wieder ver lassen. Die gute Verpflegung, gute Luft, schöne Wanderungen im nahen Walde haben den 30 Jungen so wohlgetan, dass einige von ihnen 6 Pfund, einer sogar 7 Pfund, die meisten 3—4 Pfund in einer Zeit von 4 Wochen zugenommen haben. Das Buschhaus ist nunmehr seit 34 Jahren alljährlich von Dresdner Ferienkolonien Verantwortlicher Redakteur: Kellr Sehne. — Druck und Verlag: Larl Aehue in Movoldiswalde. miE» >» 'r^-rninr-iirnir-rr-, , mu i r- » auch der Erwerbslosigkeit zu steuern. — Zwei Veranstaltungen finden am heutigen Abend statt. Der Helmatverekn will sich eine Verfassung geben und der Männergesangverein veranstaltet eln Freikonzert lm Garten des Schühenhauses. Hoffentlich hat letzterer gukeS Welter und leidet ersterer nicht unter des letzteren Veranstaltung. il^xlblswalb«. Am 10. -S. Mts. verstarb ln Gelstng privatisierende Lohgerbermeister Gustav Adolf Höhnel Wahlrecht zum Reichstag geschaffen. So haben wir die großen Geister Im grünen Herzen Deutschlands In Gedanken zu uns reden lassen. Ich bin absichtlich nicht auS diesem grünen Herzen Deutschlands herausgegangen, um Im Herzen zu bleiben und mit zu sprechen vom Herzen deS deutschen Volkes. Wie das mensch liche Herz viele Kammern hat und lebe dieser Abteilungen des Herzens eine besondere Aufgabe erfüllt, eine schwere Aufgabe, das LebenSblut durch den Körper durchzupumpen und selbst Teile, die ! vielleicht garnichk einmal wollen, mit diesem Lebensblut zu durch dringen, so soll auch das Herz des deutschen Volkes, das sind s meines Erachtens die, die bewußt zu unserer deutschen Verfassung ! im Sinne einer völkischen Weiterentwicklung stehen, — völkisch i Im guten Sinne gemeint, — beschaffen sein. Wir dürfen nicht irgendwo suchen, wie wir eS machen fassen; aus uns selbst heraus muß alles wachsen. Wie an einem Körper sich auch Glieder be finden, Teile desselben, die aus einer anderen Entwicklung stammen und nicht niehr notwendig sind; und wie Glieder vorhanden sind, die nicht so gut ausgebildet sind, wie es unbedingt nokwenbig wäre; > wir sie aber alle vom Herzen daS frische LebenSblnk bekommen, so wollen wir, daS Herz des deutschen Volkes, nicht nach den ein- f zelnen Parteien fragen, sondern wollen zu einer kernfesten Milte > deS deulschen Volkes unS zusammenstellen, um besser daS deulsche Volk mit deutschem Geiste durchdringen zu können. Wenn der menschliche Körper erkrankt, so ist die erste Sorge des Arztes, daS Herz gesund zu erhalten, denn solang« dieses seine Tätigkeit ver richtet, steht nichts zu befürchten. Lasten Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren, die wir hier versammelt sind, »ns als das Herz des deutschen Volkes bez. als Vertreter dieses VolkSherzens betrachten und heute am VerfastungSkage geloben, daß wir ein Herz sein wollen und gewillt sind, unsere Mikgenoffen, unser deutsches - . . Volk, mit zn erziehen. Wir wollen die Verfassung erwerben, besucht worden. ,, „ - - Rechenberg - Vlenenmühle. Nachdem Holzschleifereibefitzer Hofmann freiwillig vom Iagdpachtvertraa zurückgekreten ist, würbe die hiesige Jagd dem Fabrikbesitzer Mahn aus Klingenberg-Colm nitz überlasten und zwar auf neun Jahre, davon gelken die ersten drei als Uebernahme auS dem Hosmannschen Pachtverhältnis. Weitzeritz-Jeikmg Tageszeitung mS Anzeiger siir DWoMswal-e, Schmieöeberg «.U Dippoldiswalde. Bei der gestern im Skadkverordneken- Sihungssaale des Rathauses abgehaltenen Verkassungsseier hielt Gewerbeoberstudienrat Direktor Ingenieur Meller folgende An sprache: Meine sehr verehrten Damen und Herren! .."7 deutsche Volk, einig in seinen Stämmen und von dem Millen beseelt, sein Reich ln Freiheit und Gerechtigkeit zu erneuern und zu festigen, dem inneren und dem äußeren Frieden zu dienen und gellschastlichen Fortschritt zu fördern, hat sich diese Ver- gegeben." — So begann die Eröffnung der Bekanntgabe '1 Deutschen Reiches am 11. August 1919,
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