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M UMM ' MrWkbDolkgfteuno Tageblatt für Schneeberg und Umgegend ) u. 1.60 49 Donnerstag, 18. Jnni 18S6 P-st.ZütunAtlche Nr. 2M. 7>r. von Woydt. Schulgeld Schneeberg betr Pf. en für Ge- Die mit einem Jahres-AnfangSgehalte von 700 M. und Pensionsberechtigung verbünd«« s. w.. hiesige zweispännig, bis zum 5. Juli l. I. anher einreichen. Bernsbach, den 16. Juni 1896. i h »iittersgrün. weise Klarheit der Form gewinnen, damit sich das Denkmal, aus der wölben, das Reiterstandbild selbst ist in einfachen, an sich groß Kerne gesehen, einfach und klar verständlich vom Himmel abhebt. Beil und tief wirkenden Formen gehalten.» Bon der Größe des Denk- Ungar - Weine, er, Deutsche zur der Telegramm-Adresse: Volkfreund Schneeberg. -S ndstü«, sgrün gelegen, en Lage ent- Fernsprecher: Schneeberg Ls. Aue rs. Schwarzenberg s). lilis", 1.80 1.60 1.40 1.80 180 bis zu 50 Mk. oder Haftstrafe bis zu drei Tagen zur genannten Zeit die betreffenden Kinder Impfung.(insoweit diese nicht bereits erfolgt ist) vorzustellen oder einen Befreiungsgrund von Impfung durch ärztliches Zeugniß nachzüweisen. Neustädtel, am 17. Juni 1896. barossaschlosse hervor. Das Barbarossaschloß selbst ist prächtig geschmückt mit Terrassen Freitreppen, Bogengängen und Hallenge ¬ verfahren vorgegangen werden. Schwarzenberg, am 13. Juni 1896. verkauf, in einem be- shalber sofort e Selbstkäufer . R. Dorf' 3 wenden, mit schütz, Interessenten 3 Lößnitz. Mr. »» »» ,» »» der Wahl des Entwurfes von Bruno Schmitz-Berlin waren diese Ge danken die maßgebenden, und man scheint mit der Wahl auch das Rich tige getroffen zu haben. Eine gewaltige halbkreisförmige Ring terrasse, die als Festplatz dienen soll, nimmt den» Besucher des Denkmals zunächst auf. Von hier vermag man einen Totalein druck zu gewinnen. Drei Portalbogen öffnen den Blick in einen Felsenhof, von dem aus man herrliche Ausblicke auf die in blauer Ferne daliegendc Landschaft der goldenen Aue genießt. Diese Portalbogen leiten zu der geschlossenen aus dem Felsen aufragenden Hauptstirnwand hinüber, wo unter einem reich mit Ornamenten geschmückten Bogen der alte Kaiser Barbarossa auf seinem Throne sitzend dargestcllt ist, im Augenblicke des Erwachens, das bart- und haarumwallte Haupt mit der Kaiserkrone geschmückt, die reckenhafte Gestalt mit dem Krönungsmantel umgeben, in der Hand das Reichsschwert haltend. Um ihn hemm liegt sein Ge folge, Reisige, Schloßwächter und Zwerge, Rosse und Hunde, noch im tiefen Schlaf versunken. Der Charakter des Sagen haften ist hier treffend wiedergegeben. Das Barbarossabild ist von deni Berliner Bildhauer N. Geiger geschaffen, die Reichs adler Wappen, Krone, Kapitäle der Säulenstümpfe an der Bogen halle vom Bildhauer Vogel-Berlin. Rechts und links der Ein gangshalle des Fclsenschloßhofes führen breite Freitreppen zu der Terrasse empor, auf der sich das Reiterstandbild Kaiser Wilhelms und der architektonisch prachtvoll wirkende Thurm, das Hauptwerk des Ganzen, erheben. Dieser Thurm bildet den Abschluß des gleich sam aus dem Bergesinnern heraufgestiegenen Felsenschlosses des alten Barbarossa, zu dem man in verschiedenen Terrassen und Absätzen aufsteigt. Am Sockel ist er mit den Zeichen des Kam pfes und des Sieges geschmückt, in seinen oberen Theilen mit dem Reichsadler und den Namen der Bundesstaaten und freien Städte und die zinnenbewehrte Kuppe krönt als Vollendung des Baues die mächtige deutsche Kaiserkrone, weit hinausschimmernd in das Land. In einer Nische des Thurmes erglänzt das von dem Bildhauer Professor E. Hundrieser-Charlottenburg entworfene Reiterstandbild Kaiser Wilhelms; zu seinen Füßen rechts ein die Wehrkraft des deutschen Volkes darstellender markiger Germane; zu seiner Linken reicht die Geschichte, eine prächtige weibliche Ge stalt, dem Kaiser den Lorbeerkranz. Der Kaiser sitzt in einfach sicherer Haltung auf dem ruhig dahinschreitcnden Pferde. Der Mantel hängt ihm in reichen Falten von den Schultern, die linke Hand hält die Zügel, die rechte hängt in ungezwungener Haltung an der Seite herunter. Der Blick schweift ernst und sinnend in die Ferne. So haben ihn tausende mW abertausende Krieger über die Schlachtfelder von Frankreich reiten sehen, so lebt er in dem Gedächtniß seiner Soldaten. Kein Siegesengel, kein Lorberkranz, kein Feldmarschallstab — einfach und groß reitet er aus dem alten Bar ¬ ist baldigst anderweit zu besetzen. Im Straßenbau «ffahrene Bewerber wollen ihre Gesuche nebst Zeugnissen Der Stadtrath das Speck, Brgrm. Der Rath der Stadt. Gareis, Brgrmstr. Der Gemeinderach Scherfig. Der Stadtrath vr. von Woydt. ... ,, für die König!. und städtischen Lehör-m in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johann- ^vWSdiail georgenstadt, Lößnitz, Nmstadtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels 1868), o« Rr. 818. Das Kaiser Wilhelm «Denkmal ans dem Kyffhäuser. In Gegenwart zahlreicher deutscher Fürsten wird am morgigen Tage, dem 18. Juni, die Einweihung des Kai ser Wilhelm-Denkmals auf dem sagenumwo benen Kyffhäuser stattfinden. „Es ist eine herrliche lachende Landschaft, in deren Mitte der Kyffhäuserberg sich er- erhebt, der geeignetste Ort, all die Schönheiten des Thales, der Berge, der Wälder und Felder zu überblicken. Von fernher grüßt der Brocken herüber; dort im Osten überragt das Schloß Bayer naumburg die gewerbfleißige Stadt Sangerhausen, Allstedt mit seinem alten Kaiserschloß schaut weit hinaus in die goldene Aue, der Thurm der Sachsenburg taucht im Süden auf und hinter ihm in nebeliger Ferne schimmert der Ettersberg bei Weimar hervor. Und auf dem obersten Gipfel des Kyffhäuser selbst ragt, innerhalb der uralten, zerfallenen Burgmauern, auch von Gräben und eigenen Mauern umgeben, das Wahrzeichen der ganzen Gegend, der heute noch 25 m hohe und im Mauerwerk 4 w dicke Kyffhäuser- und Barbarossathurm zu den vorübereilenden Wolken empor, ein Wahrzeichen an die vergangene Kaiserpracht und Herrlichkeit des alten Deutschlands, eine Erinnerung an den alten Kaiser Rothbart, der drunten in der Höhle schlummern soll und träumen von des wieder erstandenen Reiches Macht und Größe. Und in diese herrliche Natur, in diese deutsche Sagenwelt hinein sollte der Künstler und Architekt das Denkmal für den Neube gründer des deutschen Reiches, den Kaiser Wilhelm, setzen! Er sollte das Denkmal harmonisch dem Landschaftsbildc ge stalten, er sollte es dem Charakter des Kyffhäuserberges und seiner uralten Ruinen anpassen, er sollte auch die Seele des deutschen Volkes berücksichtigen, die einen reichen Kranz von Märchen und Sagen um die altehrwürdige Kuppe des Kyffhäuser geschlungen hatte. Es war wahrlich keine kleine Aufgabe, die dem Künstler hier gestellt wurde! Das Denkmal mußte in voller Wucht zur Geltung kommen, es mußte in großartigen Dimensionen gehalten werden, da cs weit, weit hinaus schauen sollte in die Lande. Es sollte auch dm Charakter des Kaisers wiederspiegeln, seine ernste Größe, seine stille Erhabenheit und Einfachheit. An dem Ger mania-Denkmal auf dem Niederwald sah man, wie unendlich schwer es war, mit den Mitteln des Bildhauers allein in einer großen Natur zu wirken; das Hermann-Denkmal im Teutoburger Walde lehrte, daß zu einem solchen Denkmal ein architektonischer Unter bau gehört, der das Denkmal selbst über die es umgebende und erdrückende Natur hinweghebt. Die Hauptaufgabe mußte mithin der Baukunst, der Architektur, zufallen, der sich die Bildhauerkunst «nterzuordnen hatte. ES handelte sich nur darum, die richtige architektonische Form zu finden. Der Baukünstler durfte sich nicht im Kleinen verlieren, er mußte mit großen Massen arbeiten, mußte li. Wettin - Bundesschießen Schneeberg. Mr geben hiermit bekannt, daß wir auf Ansuchen die Festlichkeiten des II. Wettin- Bundesschießens bis mit Sonntag, dm 21. dsS. MtS. verlängern, das Preisschießen selbst aber mit Donnerstag, dm 18. schließt, so daß von da ab die Schießstände nicht mehr benutzt werden und der Verkehr in der Umgebung der Schetbenstände und hinter denselben völlig wieder frei ist. Wegen des zu erwartenden größeren Verkehrs wird der erweiterte Geschäftsverkehr am Sonntag, dm 21. dsS. MtS. dahin gestattet, daß der Handelsverkehr für alle Geschäfte von Vormittag 11 Uhr bis Abend 9 Uhr, für den Verkauf von Brod und den meisten Bäckerwaaren, sonstigen Eß- und Materialwaaren, Milch, den Kleinhandel mit HeizungS- und Beleuchtungsmaterial außerdem von 6—9 Uhr Vormittags im Stadtbezirk Schneeberg stattfinden darf. Schneeberg,-dm-16. Juni 1896. Gegen Diejenigen, welche das Bürge»«, SerninarUebungs« und Fortbild« nngSfchnlgeld auf das Schuljahr 1895/98 noch nicht bezahlt haben, wird das vor geschriebene Pettreibungsverfahren unnachsichtlich verfügt, wenn nicht spätestens innerhalb 8 Tagen Zahlung erfolgen sollte. Schneeberg, dm 16. Juni 1896. Men, Mündigkeit, tube Leute zu ver» 1 Aue. mals werden nachstehende, der „Post" entnommene Angaben ein« Begriff geben. Die gcsammte Anlage hat eine Längenausdehuung von 131 m, eine Breitmausdehnung von 96 w. Die Ring terrasse bildet einen Halbkreis von 96 m Durchmesser und fall» an der Nordseite, der steilsten, 12 m ab. Bis zur Fundament sohle ist sie 20 m hoch. Die Hoch- und Thurmterrasse mit der Bogenhalle und dem Burghofe mißt 90 m in der Länge, 61 ar in der Breite. Die Hochterrasse liegt 12 w, die Thurmterraffe 17 m über der Ringterrasse. Die Bogenhalle ist 25 w von der Barbarossa-Nische, 30,6 m vom Reiterstandbild entfernt. Der Thurm ist von quadratischem Querschnitt und hat ohne Sockt eine Seitenlänge von 20 w, von der Hochterrasse aus ist er 57 m hoch. Der innere gewülbeartige, zu ebener Erde gelegene Raum hat einen Durchmesser von 10,2 w; er ist kreisrund mit mehreren Absätzen. Die nördlich und südlich an die große Thurm halle anschließenden Nebenhallen haben einen Durchmesser von 10,2 w, eine Höhe von 3,9 m und eine Länge von 11,5 m; beide Räume find mit Tonnengewölben überdeckt, während hie Haupthalle ein Kegelgewölbe überspannt. Von der Thurmhalle bis zu der Kuppe hat mau 232 Stufen zu steigen. Hier ruht die Krone auf 8 massiven Streben. Sie hat einen Durchmesser von 3,5 w, eine Höhe von 6,6 w. Die Gesammtmassen dS Monumentes betragen 25000 obw, sein Gesammtgewicht 62F Millionen Kis oder 1>/« Millionen Centner. Man könnte mit dm Steinen des Monumentes eine Stadt für 5000 Einwohner bäum. Die Gesammthöhe des Denkmales von dem untersten Punkte der Ringterrasse bis zur Thurmspitze beträgt 81 w oder 250 Fuß, von der Ringterrasse bis zur Thurmspitze 69 m oder 208 Fuß. Das Reiterstandbild Kaiser Wilhelms entspricht den Di mensionen des Monumentes. Es ist aus Kupferplatten von 2 bis 3 mm Wandstärke getrieben, und zwar der Reiter in de? Kunstwerkstatt von H. Seitz in München, der Germane von P. Rinklegen in Braunschweig, die Geschichte von H. Kiene in München. Die Dimensionen sind folgende: Höhe des Reiters von den Pferdehufen bis zur Helmspitze 8,76 w, Höhe des Kaiser- kopfes mit Helm 1,30 w, Länge eines Beines 3,20 w, Länge eines Armes 2,50 w, Länge des Pferdes einschließlich Kopf uud Schweif 8,40 w, Umfang des Pferdekörpers in der Mitte 6,83 ». Der Germanische Krieger ist 4,82 m hoch, die Figur der Ge schichte 5,20 w. Die Gewichte der einzelnen Figuren betragen: 1. Reiter 6000 k^ Kupfer, 5900 kx innere Eisenkonstruction, 2. Germania 1150 kg Kupfer, 1100 innere Eisenkonstruktion, 3. Geschichte 1400 kg Kupfer, 1250 kg innere Eisenkonstrut. tion. Das ganze Reiterstandbild wiegt 16,800 kg oder 396 Centner. Von der Mühe der Aufstellung dieser Ko lossalfiguren vermag man sich demnach einen Begriff zu machen. So steht denn das Denkmal da, ein Wahrzeichen der Dankbar keit und Verehrung der deutschen Soldaten. Auf der Stätte, wo vor langen Jahrhunderten deutsche Kaiser und Fürsten weilten, erhebt sich das Denkmal des ersten deutschen Kaisers des neuen. l D« ,»rt«»tr^sch« v»l»st«und" erscheint täglich mit «»«nähme der Laa« I nach den Sonn- und Festtagen, «tminement vierteljährlich IMark 80 Pso. —, i Inserate «erden pro koesp-itene Zeile mlt IO Psg., im amtlichen Theil die Mr. I 2, «spalten« Zeil« mit 30 Psg., Reklamen die 3 liespalten« Zelle mit 25 Psg. E**' I berechnet; tabellartscher, auherpewöhnlicher Sah nach erhöhtem Taris. Bekanntmachung Nr. 14 des diesjährigen ReichsgcsetzblatteS ist erschienen und liegt in der Expedition der unterzeichneten Behörden 14 Tage lang zur Einsichtnahme aus: Inhalt: Gesetz, betr. die Feststellung eines Nachtrags zum HauShalts-Etat für die Schutz gebiete auf das Etatjahr 1896/97. Vie Stadträthe von Aue, Lößnitz, Neustädtel, Schwerster» uud Schwarzenberg, die Bürgermeister von Grüuhaiu, Hartenstein, Johanngeorgenstadt «nd Wildenfels, die Gemeindenorständr des amts- hauptmavnschaftlichen Bezirks Schwarzenberg. Am 22. Juni a. e. Jahrmarkt in Johanngeorgenstadt Llberger »e Gast- rse" mit Wiesen, efitzerin, verkauft sich geft. wenden. 2 .-Borst. Bekanntmachung. Nächsten Sonnabend, den 2V. Jnni von Nachmittags 4 Uhr ab wird im hiesigen RathSkller in diesem Jahre die letzte öffentliche und kostenfreie Limpfung vorge nommen worden. ES werden daher alle Ettern, Pflegceltern und Vormünder der nach § 1 Ziffer 1 des Gesetz« vom 8. April 1874 impfpflichtigen Kinder bedeutet, bei Vermeidung einer Geldstrafe Jnseratm-Annahm« sür die am Rach mittag erscheinend« Rummee bi» Bor» »Uta, 11 Uhr. Eine «ür,schäft sür die nächsttilglgeKusnahme der «»zeigen bez. an den vomeschriebenen Tage» sowie an bestiudnter Stell« wird nicht , ^j«ben. «urwärtigr «usträge nur gegen «oraudbezahlung. Für Rückgabe IM««»»«» «tngesandter Manuskripte macht sich die Redaktion nicht »erautwortlich. Der am 15. Juni fällige III. Termin «»läge« ist bis zum 22. Juni 18S6 anher abzuführen. Gegen die Restanten der früheren Termine wird nunmehr mit dem ZwangsbeitreibungS-