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SiWscheUolkszeitullg Bezugspreis, ! AuSaab« ^ mit 2 Beilagen Saav« x mu 2 «euaaen vierteljährlich i»,LV In I Dresden und ganz Deutschland frei Haus 2,82 in Oesterreich 4,4» L > UuSgab« t> nur mit Feierabend vierteljährlich 1,8V Zsn Dresden und ganz Deutschland frei HauS 2,22 X: ui Oesterreich 4.VV L — Sinzel.-lummer 1« 4 I Wochentags erscheint die Fettung regelmäßig in den erslea Nachmiltagsstunden: die Sonnabend,nimmer erscheint später. Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit mit Nrrterhalttins»beilase Die illustrierte Zeit und SsnntuAsbeilage Feierabend 'Anzeige», Annahme von BcschästSanzeigen dis 1v Uhr, von FaunUen- anzeigc» dis I I Uhr Preis sür die Pcttt-Epailzeiie 2V ,s, im Reklaineleil <!v 1, Für »ndcullich geschiicbene, sowie durch Fennprecher „u!< s gegebene Anzeige» lönnen wir die Veranlworliuiiiei, >ür die j Richtigkeit des Textes ntcku übernehmen, RedallionS.Sprcchilundc: Itt bis I I Uhr vormniagS, Für Rückgabe cingelandter Schrisislückc macht sich die Redaktion I nicht verbindlich; Rücksendung erfolgt, wenn Rückporto bei-l gefügt ist. Brieflichen Ülnsragci, ist Antworlsvorlo betzusügen, I Nr. 132 Geschäftsstelle und Redaktion Dresden-A. 16, Holbeinstrahe 46 Mittwoch den 11. Juni 1913 Fernsprecher 13VL 12. Jahrg Me hoch ist mein Wehrbeikrag? So fragt heute jedermann', die Antwort kann an der Hand der Beschlüsse der Kommission, die für die Berech nung der Abgabe in erster Linie maßgebend sind, gegeben werden, denn 8 ln lautet: Der Beitrag beträgt bei einem Verniögen bis zu 60 000 Mark und bei größeren Vermögen von den ersten 60 000: 0,15 v. H. den nächsten angefangenen oder vollen 60000: 0,35 v. H. „ „ „ „ „ 100000: 0.5 „ „ „ „ „ 300 000: 0,7 „ „ „ „ 600000: 0,85 „ „ „ „ „ 1000000: 1.1 „ „ 3000000: 1.3 „ „ „ 5000000: 1,4 „ von den höheren Beträgen 1,6 „ „ 8 13. Der Wehrbeitrag wird nicht erhoben von dem Vermögen, das den Betrag von 10 000 Mark nicht über steigt. Beitragsfrei sind, sofern nicht das Einkommen (8 31 Abs. 1) 6000 Mark übersteigt, Vermögen (8 1 Abs, 1), die den Betrag von 30 000 Mark, und sofern der Pflichtige ein Einkommen von weniger als 3000 Mark hat, den Betrag von 60 000 Mark nicht übersteigen. 8 31. Als Einkommen im Sinne des 8 1 Mit das ans Grund der Landeseinkommensteiiergesetze zuletzt vor oder gleichzeitig mit der Veranlagung des Wehrbeitrages festge- ? stellte steuerpflichtige Einkommen. Als Einkommen gilt das niedrigste Einkommen der Steuerstufe, in welcher der , Steuerpflichtige unter Berücksichtigung der persönlichen Verhältnisse zur Einkommensteuer veranlagt ist, In den : Bundesstaaten, in denen eine Einkommensteuer nicht einge führt ist, trifft die Landesregierung Bestimmungeil über die Ermittlung des Einkommens. Von dem festgestellten Einkommen wird ein Betrag abgezogen, der einer Ver zinsung von 6 p. ,H. des abgabepflichtigen Vermögens ent spricht. Das hiernach festgestellte Einkommen wird, wenn es nicht mehr als 60 000 Mark beträgt, mit seinem sechsfachen, wenn es mehr als 60 000, aber nicht mehr als 100 000 Mark beträgt, mit seinem achtfachen, wenn es mehr als 100 000 Mark beträgt, mit seinem zehnfachen, und wenn es mehr als 200 000 Mark beträgt, mit seinem zwölffachen Betrage in Ansatz gebracht. Beträgt das veranlagte Einkommen (Ab- satz 1) weniger als 6000 Mark, so wird das Einkommen nur dann berücksichtigt, wenn es einem beitragspflichtigen Vermögen (8 1 Abs. 1, 8 13 Abs. 1) hinzuzurechnen ist. Auf ! Antrag des Beitragspflichtigen ist für die Erhebung des zweiten oder letzten Drittels die neueste Einkommcnstencr- veranlagnng zugrunde zu legen, sofern diese gegenüber der ursprünglichen Veranlagung ein Weniger von -10 und mehr vom Hundert ergibt. Nun einige Beispiele für die Berechnung des Wehr- keitragcs und zwar in jeder auftretendcn Form: Vermögen ohne beitragspflichtiges Einkommen. (d. h. sofern das Verniögen nicht mehr als 6 Prozent Zins abwirft). Vermögen voll 80 000 bis 60 000 Mark 0,16 v. H.: 76 Mark: 30 000 0,36 v. H.: 106 Mark: 80 000 Mark: 180 Mark Wehrbeitrag. 2. Vermögen von 260000 Mk.: 50000 Mk. 0.16 v. H,: 75 Mk. 50000 „ 0,35 „ 176 „ 100000 .. 0.5 „ 500 „ 60000 .. 0.7 .. 420 .. 260000 Mk, 1170 Mk. Wehrbeitrag 3. Verniögen von 650 000 Mk.: 50000 Mk. 0.15 v. H.: 75 Mk. 50000 ., 0 35 „ 175 „ 100 000 „ 0.6 „ 600 . 300000 0.7 ., 2100 „ 160 000 „ 0,85 „ 1270 „ 650000 Mk. 4125 Mk. Wehrbeitrag 4. Vermögen von 4 500000 Mk.: 60000 Mk, 0,15 v. H,: 75 : Mk. 50000 „ 0,35 „ 176 „ 100000 „ 0,5 „ 600 300000 „ 0,7 2 100 600 000 „ 0,85 „ 4 250 1000000 „ 1.1 „ 11000 2 500000 .. 1.3 „ 32 600 „ 4 500 000 Mk. 50 600 Mk. Wehrbeitrag . Vermögen von 32 000000 Mk.: 50 000 Mk. 0,15 v. H.: Mk. 50000 0,35 „ 175 100000 0,5 600 300000 0.7 2 100 500000 „ 0.85 „ 4 260 1000000 „ 1,1 „ 11 000 „ 3 000000 „ 1.3 „ 39 000 „ 5 000000 „ 1.1 „ 70 000 „ 22 000 000 „ 1,6 „ 3.30 000 „ 32 000000 »Mk. 467 100 »Mk. Wehrbeitrag 13. Einkommen ohne beitragspflichtiges Vermögen 1. Einkommen von 6600 Mk.: Bei 6facher Vervielfältigung 33 600 Mk. daher zu 0,16 v. H.: 60 Mk. Wehrbeitrag 2. Einkommen vsn 8900 Mk.: Bei 6facher Vervielfältigung 63 400 Mk. 60 000 Mk. 0.16 v. H.: 75 Mk. 3 400 .. 0,36 .. 11 .. 63 400 Mk. 86 Mk. Wehrbeltrag 3. Einkommen von 16 700 Mk.: Bei 6facher Vervielfältigung 100 200 Mk. 50000 Mk. 0.16 v. H,: 76 Mk. 50 000 „ 0,35 „ „ 176 „ 200 „ 0,6 „ „ 1 .. 100 200 Mk. 261 Mk, Wehrbeltrag " 4. Einkommen von 40000 Mk.: Bei 6sacher Vervielfältigung 210 000 Mk, 60 000 Mk. 0,15 v. H.: 76 Mk. 60 000 „ 0,,»o „ „ 176 100 000 0.6 600 .. 40 000 », 0, t „ „ 280 .. 240 000 M. 1030 Mk. 'Wehrbettrug 6. Einkommen von 80 000 Mk.: Bei 8iachcr Vervielfältigung , 640000 Mk, 50000 Mk. 0.16 v. H.: 76 Mk. 50 000 0.35 ., .. 176 .. 100 000 0.6 „ 500 „ 300000 0.7 .. 2100 „ 410000 - 0,86 6 „ 1190 .. 4040 Mk. Wehrbcitrag Einkommen v. 160000 Mk.: »Bei lOfacher Vervielfältigung 1 600000 Mk. 60 000 »Mk. 0.16 v. H.: 76 »Mk. 60 000 0,3o „ ,, „ 100 000 0.6 „ „ 600 „ 300 000 0.7 „ 2 100 600 000 0,86 .. „ 4 250 .. 600 000 " 1,1 „ „ 6 600 13 700 »Mk. Wehrbeitrag Einkommen v. 280 000 Mk,: Bei 12sacher Vervielfältigung 3 360 000 Mk, 60000 Mk. 0,16 v. H.: 76 Mk. 60000 0,36 „ „ 176 „ 100 000 0.5 „ „ 600 300 000 0.7 „ 2100 .. 600 000 0,85 „ „ 4 260 „ 1 000 060 1.1 „ „ 11000 „ 1 360 000 „ 1,3 „ „ 17 680 „ 3 360000 Mk. 36 780 Mk. Wehrbeitrag 6. Vermögen und Einkommen. 1. Vermögen von 40000 Mk., Einkommen von 8000 Mk.: a) 8000 Mk. Einkommen, abzügl. 2000 „ 15 v. H. Zinsen von 40 000 Mk.) 6000 Mk. Einkommen, (stach vervielfältigt 36 000 Mk. b) Vermögen 40000 ^ zusammen 76 000M!. 50000 Mk. 0.15 v. H 75 Mk, 26000 .. 0,35 91 „ 76 000 Ml, Wehrbeitrag161 Mk. 2. Vermögen von 200 000 Mk,. Einkommen von 20000 Mk,: n) 20000 Mk. Einkommen, abzügl, 10000 „ (5 v. H. Zinsen von 200000 Mk.) 10000 Mk. Einkommen. 7fach vervielfält. 60000 Mk. b) Vermögen 200000 zusammen 260000 Mk. Lin Besuch in Metz der Stadt des nächsten deutschen Katholikentages. Van Hans Gisberts, Koblenz. tNnchdruck Vorboten.) Wieder ist es Frühling geworden in den Rcickislanden, schöner und Wunderhelrlicher Frübling! Wenn man auf kein St. Onentin mit dem Fort Manstei. bei Longeville steht und einen Blick auf das reich gesegnete Moseltal, auf die weite, fruchtbare Ebene mit dem lieblich von blühenden Bäumen eingeschlossenen Metz wirft, ergötzt sich das Auge an dem schönen und großartigen Anblick, Rechts in der Ferne ragen Somnic '.nid St. Blaise mit ihren abgeplattet"» Kuppen, die weiteren Befestigungen dienen sollen, hervor, zu ihren Füßen liebliche Dörfer: ganz nahe bei uns auf sanftem Berghngel die Ortschaften Chazelles und Szh mit reizenden Villen und an de» Abhängen reichen Rebenge- ländcn, gerade unter uns Longeville-lcs-Metz und Sanvage mit der im Park versteckten ehemaligen Villa Bazaine, der Bahnhof Devant lcs vonts. der von der ungelenken Zunge deutscher Schaffner oft arg verstümmelt wird und Metz selbst, von den Moselarmen und Kanälen vielfach durch schnitten. Auf dem jenseitigen Ufer, gerade gegenüber dem St. Onentin liegen Montigny, Le Sablon und wie die Vororte alle heißen mögen, alles umgeben von einein Blütenmeer zartfarbiger Pfirsich-, Aprikosen-, Kirsch- und Birnbäume, sowie von den mit Recht so berühmten Metzer Mirabellen. An den Akazien zeigen sich die ersten zier lichen Blätterspitzen: die Kastanien stehen in voller Pracht) in ihren Zweigen singt die Drossel sehnsüchtige Lieder und die anderen Vogclstimmen fallen zwitschernd ein, volles Glück über die strahlende Lenzessonne, die alles mit ihrem schönsten Scheine vergoldet. Sic wirft auch ihre grüngoldenen Lichter auf die durch die vielbogige Moselbrücke rauschende Mosella, auf die vie len Türme und Zinnen der Stadt, in die winkeligen Stra ßen und die prächtigen Gebäude, auf den von zwei Mosel armen umfangenen ehemaligen Jardin d'omom, in dessen Spitze sich die neue protestantische Kirche erhebt, die schönen j alten Bäume verdrängend, auf den gotischen Turm der l Garnisonkirche, auf St. Vincent und St. Simon, auf daS Theater und das Palais de justice, ans das Rathaus und ehemalige Präfektur und zuletzt auf die alles überragende, auf sanft aufsteigendem Hügel erbaute Stephans-Kathe drale, die weithin das Moseltal beherrscht. Goldener Sonnenschein überflutet da-:- massige, aber mit wunderbarer Klarheit gegliederte Bauwerk, die wie zierliche Filigranarbeit in Stein ausgemcißelten Türme, die riesigen Fenster und die durchbrochenen Nischen und Spitzen, und läßt jede einzelne Schönheit deS in nachgcdnn- keltem grauen Stein im 11. Jahrhundert begonnenen, im 16. Jahrhundert vollendeten Domes zur Geltung kommen. Ein wenig angetont ist auch das vor einigen Jahren im Mai an Stelle des stilwidrigen, von Baumeister Blondel unter Louis XV. angefertigte neue Portal, das. streng im gotischen Stile ausgefnhrt, eine künstlerische Notwendigkeit war, und auch die überlebensgroßen Figuren der Propheten Ezechiel, Hesckiel, Jeremias und Daniel, welch letzterer die vielbesprochene, unleugbare Aelmlichkeit mit unserem Kaiser zeigt, haben durch Wind und Wetter etwas von ihrer stil losen Neuheit verloren. Mein Begleiter belehrt mich, daß der größere Turm der Mutteturm heißt, nach der berühmten „La mutte", der Glocke, die aber nicht mehr geläutet, nur angeschlagen wird. Auch im Innern erregt der Dom unsere Bewunderung durch die enorme Höhe des Mittelschiffes, die noch gesteigert wird, da keine Bänke die Wirkung deS Bauwerkes beeinträchtigen, durch die schlanken Strebepfeiler, durch die schöne Form der kreuzförmigen Basilika und den hinter dem Altar t'ick» an reihenden Kapellenkranz. Schön und würdig ist der Ein- drnck und unser Geist gibt sich ganz der Stimmung hin, nur will uns die Eilte des Stüblevermietens nicht gefallen. ! Jetzt liegen die in Menge ausgestapelten Stühle im Seiten- ! schiffe und geben ihm das Ansehen einer Rumpelkammer: aber »nährend des Gottesdienstes stört das Hernuteruehnien und Hinsehen, das Bezahlen, oas Rücken und Rappel» so daß es sür den nicht daran Gewöhnten wirklich aller Wil- lciwkraft bedarf, sich nickt davon ablenkeu zn lagen. Für den Kunstkenner weniger iniereüant, Heller, mo derner. aber hcrzersreuender, gemütlicher ist die kleine Sie, Svgoll'ne im alten Stadtteile: wir überschreite!» den Pa- radeplatz, die Place d'armes, mit den» Denkmal Faberts, jenes MarschallS von Frankreich, der, ein Metzer Lind, schon mit )3 Jahren in die Armee getreten, den Fran'mea eine V'rköipernng von Blut und Kühnheit und Waswiniihui g, und >-a»dern durch alte Stadtteile, die, m'» die Phme St. Croir, ans Ueberrestcn römischer Aguüdntte und Befesti gungen errichtet sind, und sindcn uns höher und höher stei gend zn dem schöne», ebenfalls gotischen Gottes'mnse, das mit Ellas-, Fresko- und Mosaikmalereien reich geschmückt ist. Tic reichgcschnibte» Beichtstühle, mit dem von der Außenwelt abschließenden Scitenwänden entlocken uns ein Ab! der Bewunderung, Bänke laden zum Niederknien ein und beim Verlasse» der Kirche entzückt uns ein wunderschö nes Lckmtzengelgeinälde über dem Weihwasserfessel, Unser Weg führt »ns Weiler in die Stadt, zn den Ge schäftsstraßen mit ihren glänzenden Läden und Hotels, hin zn der Rnc Serpenoise und der Rne de Eleres, der Prie sterstraße; Klosterschwestern mit merkwürdigen Flügelhan- ben begegnen uns in den Läden und ans der Straße wird sehr viel französisch aesprochen. die Blumenhändlerin in Marckw-convert rechnet mir erst die in Franken geforderte