Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 28.07.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187007280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-07
- Tag 1870-07-28
-
Monat
1870-07
-
Jahr
1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.07.1870
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
vsoliLN, ,c sind aus ßcn Hittch aar weift, » weifte» t. V. ver- tändr ivirb Expedition iwiang j« lliescr». nd Veder- > Sttirtl»- ügel. >1, wll ttir -ckilos'istrahc er. > oder km- te» Jahren, tenhansixstt Ist und sich lilpflickstigtr eben würde. er Verölt rpcditio» d. » EKntor- raer-Eom- lciiie Häuser ahc 2«. m sttungSenst inicknveiieii aße Ll. . sowie ei» ür adeliges st durch da» : 21. Mann. der ei cngliichcii c>» tcntschen n und ßtclscu iic dcrlcibc» c steifen ihm ' man unter <» .ibzugebni. Narkttcistee. -tr. >0. femen, sowie llslänbig vcr- :ckn eiben bc- drigen weil)- o>oie auch in stiomie nw.I' itcllnng alö i». Leidige T-ebantlunz luter Ebiffre: S3 liznscntzen. ^4, r» L7»' sie. 1», in der icidsl ein koi» auikn. ieschäft verschiedene» :digzu berk. i» citzburgersirff M8 lotschapptl. i Weitere», otschnppel, 1 Udr. IN .. 2 .. »SRg«. cSdrn: »link. rd modern ge Dame» Sr''s aucki wereen modcrnisirt. dk i. >s. ir, t in sirengliec en wollen, sin- unkliche 'Aist 'r.Potschappel. eilage. cFrscheint: Tä-ttch früh 7 Uhr- Inserate werden angenommen: di»Al>r»dö1',So„i,. tag» bi« Mittag- IS Uhr: Martrustrafie IS. Inzeig. in dies. Blatte finden eine erfolg,eich, Berbreitung. Auslage: l-.VOV Exemplare. Tagclilatt für Untcrhaltnnst und Geschäftsverkehr. Druck und Eigentbum der Herausgeber: Litpsch ^r Neilhardt. — Verantwortlicher Nedacteur: InlillS Ntichardk. ^ßonnement: Bstisteljähillkk» 80 Ngr bei u ten!geld!icherpit- se.ung in'« Hau«. Dur-) die Me gl Pof vinlelial-rl. 2p> -Ngr. Euuclne Aumimin l Ngr Inseratenpreise: Mr den Raum einer gespaltenen Zeile: I Ngr. Uni«! „Eingesandt" di« Zeile 2 Ngr. Nr. MS. Wuf;rhi,ter Jahrgang. Dresden, 2«. Juli. — Sr. Mai. der König von Preußen bat am die in der vorigen Frcltagönummcr abgcdrucktc Adresse der diesigen städtischen Kollegien folgende Antwort erlassen: Ich tanke dein Rat» und de» Stadtverordneten zu Dresden sür die patrioti schen (lstorte, weiche sic in, Name» der ganten Stadt an mich erichtct bade». ES ist mir ei» erbebendes Gettwi, die Haupt ffidt dev gesegneten sächsischen Landes, die Residenzstadt im'incs hcurc» Buudesgciiosscn von diesen Gesinnungen beseelt und mit ibrcm Souverän und mit mir einig in der Hingebung an die deutsche Sache zu wissen. Berlin, den 2.'>. Juli I^7<>. Wilhci m. — Am 26. VHItag Nasen Sc. königl. Hobeit der Krön Prinz von Preußen mit zadircichcm Gefolge aus dem anbaitcr Baimhosc ln Leipzig ein. Ästährenb des nicht gaiizlxilbsiüiidigcii AusentbaltcS wurde Sr. kgl. Hobelt ein Elchciikranz und ein Vorbeerkranz mit einigen Lci-risten üderreickst. Der Perron war iür daö Publikum srcigegcbcn worden, weiches Se. kgi. Hodcit init wiedcrl>oItcmHiirrahrm'eii begrüßte. die sich dci der 'Abrclle miss Lebhafteste wicdcrboitcii. DaSKriegsminIstcriunt fordert diejenigen verabschiedeten oder zur Disposition gcstclitcn Herren Offiziere, wel.be derzeit und in Folge des bcperstcbendcii Feldzuges noch nicht Placirung gcinndcii baden und deren Gesundheit und so»s:igcn Verhält nisse solches gestatten, aus, dcbnsS ibrer 'stenocudiuig in einer der verschiedenen Militär-Verwaltmigs Brauche» - - Etappen- wesen, Magazin, und Vazarctlr-Verwaltungcn - sich mög lichst bald, schriftlich oder miiiiolich bcimKricgsministeiuuu aii. jimielten. - Nach einer 'Bekannlmachung der Kgl. Poüzcidirectioii vom 25». d. M. ist das Tragen der bekannten weißen Armbin den mit rotheni Kreuze nur solchen Pciloncii gestattet, die sich durch eine dcsondcrc Legitimation als Organe der ireiwiitigcn Krankenpflege answciseii könne». Diese 'Armbinden sind mit einem besonderen Stempel versehen, um Mißbräuchen vvrzii- bcngcn die schon vorgckommcn sein sollen. Es dürste Esther gut icin sich bei Forderungen sür den Hilsövcreln re. von der Echt heit dieser Vcgitimalionozcichen zu überzeugen, um die Gewiß- beit zu haben, daß die Spende auch in richtige Hände kommt. — Die Sorge für die zurückbleibenden Frauen und Kinder der ln'ö Feld ziehenden Krieger erwächst ringsum im Vater- landc in der cnrculichstcn und wohlthucndstcii Weise. So hören wir von zwei sehr bemerkenowertveii Fälle», welche tief in die Massen der 'Arbeiter cingreiscn. Die Gußstabllabrik in Döhlen hat den Franc», deren Männer zu den Waisen ge griffen, icdcr eine monatliche baare llnterstühung von -> Thaler zugestäiert, loäbreiib jedes Kind noch besonders lä?!gr. pro Monat erhält. Ausicrdem bat die Perwalm»g der Freiberrlicb Bnrgk'schcn Schächte an allen ihren Werken eine besondere Bekanntmachung anschlagcn lassen, in welcher daraus hinge wiesen wirb, tasz die znrückdlcibcndcn Fan.ilicn der ans diesem Kreise eingezogeiicn Vtititärs ruhig der Zukunit entgegen ieben könnten, da für sic in jeder Weise die ausreichciidsie Sorge ge tragen wird. Wabriicb ein Ebrenact voll heiligem PatrotiomuS. - Für die Zivecke des Kricgcrbcgrüsmiigovcrcino sind bci dem Kahlerer Herr» Kaiismann Fcllgcnbancr über IU»> Tbir. >l»b viele LebenSmittct in Viatura cingcgangcii. Herr Fabrikant Brainsch hat :«><> Flaschen Kornvraiintwei», die Feldschlösicbeii- drancrci K» Eimer Lagerbier, die Waldschlösjchcii nnd die Reise wi«n Brauerei jede 1ä Eimer ^tagcr-, das Hoi braubans i«> Tonnen einfachen Bieres geschenkt. Ausicrdem sind viele klei nere Gaben ciiigclaurcn. - Um eine leichtere 'Ausstellung der Verlustlisten tm Felde zu ermöglichen, ist ungeordnet worden, dah icdcr Soldat ein kleines Pergamenttärcichen erhält, ans dem sein Name. Gcdurtö- o:t unk Namen und Anfentbaltsort seiner Angcbörigen vcr. nierkt ist. Diese Tascln, wclä'e gegenwärtig in Berlin von der Kullrischcn Fabrik in grobe» Maiien geliefert werden, sollen del jedem Vorgehen gegen den Feind an der Uniform befestigt werden, und sind die Krankenwärter angewiesen, dci dem Zu sammentragen der Gefallenen die Tafeln abzulösen unk dem Kommando cinzurcichen. Man hofft aus diese Welse schneller und corrccter die Verlustlisten aufstcUcn zu können. - beider werden uns imiwr noch neue Beweise traurigster Art dafür üdcrbracht, dah die hier kingnarttrien Soldaten sich nicht überall einer erfreulichen, oder wenigstens clnigermasicn komfortablen Ausnahme crircuen. So erschienen erst gcsicr» wieder zwei Soldaten in uiiicrm Bureau, welche in einem Hause aus der Dippoldiswaldaergasse cinguartirt sind und höchst man- geihastc Verpflegung erhielten, trotzdem, dafi sic sogar nicht ei» mal daS ihnen rcchtmäsjig zustebcntc Quartier benutzte», da sic aus Dresden selbst, also mit eigner Wohnung versrl'cn sind. Bekanntlich ist eine schlechte Maohzeit so gnt. wie gar keine. — Es werden jetzt hänffg Preise für eroberte sranzösische Fahnen auögcsctzt. In Bezug hieraus sei bemerkt, baff die französische» Truppen bci jedem Regiment nur einen Adler führen und das« »n September v. I. eine Ordre des iratizös. KriegsminiffcritlmS erlaben worden ist, nach welcher die Mark», sahnen der zweiten, dritten und vierten Bataillone der iranzös. Regimenter weder die nationalen Farben, noch wie früher die Regimentönummer oder eine Inschrift besitze» sollen, um iür den Fall dev Verlustes durchaus nicht als Trophäen gelten zu können. Umgekehrt führt in den deutsche» 'Armeen jedes Ba taillon eine Fahne mit der vollen Bedeutung eines activen Feldzeichens. — Die kriegerische Zeit hat auch Ihre Dichter gesunden, die ihre poetischen Ergüsse wcilv in den Taacsblättcni, thcilö be sonders gedruckt, der Oeffentlichkeit Preis geben. Selbstver ständlich ist cö der Patriotismus, welcher den Stoff zu dem Gedichte gegeben und Alles dreht sich um die endliche Bcsic- tzuna und Nicdcrschmcttcrung des deutschen Erbscindcö und um de» Sieg der diesseitigen Fahnen. Co bat auch Herr Pre diger Jungnickel In Selbstverlag-seinen Patriotismus in einem längeren, gedruckten Poäm nicdcrgclegt, daö den Titel ..Frank reichs Schmach" führt und ln längeren Strophen die Hoffnung aus deutschen Cica besingt. — Wie wir eben erfahren, hat der Rath alihicr die admi nistrative Direktion aller städtischen öffentlichen Hospitäler und Mitredacteur: Theodor Drobisch. Krankenanstalten zu Dresden dem Ctadtrathc Tencber über tragen. - Am Montag Mittag um I Uhr hat im neuen Palais bei Potsdam die Tnusc der am 14. Juni d. I. geborenen Prinzessin, Tochter Sr. königl. Hoheit des Kronprinzen, durch den Hosprcdigcr Hehm, unter Assistenz der übrigen Hoi und Domprediger, statigefiniden. Die junge Prinzessin hat in der 'wil. T ' " ^ " heil. Taufe die Namen: Sophie, Dorothea, Ulrike, 'Alice er halten. Von den allerhöchsten und höchsten Tauszcugen waren anwesend: Se. Mai. der König, Ihre Mal. die Königin, Ibre Mai. die Königin Witwe, Sc. königl. Hoheit der Prinz AI- brccbt lSobns, Ihre Durch!, die Fürstin von Mgnitz. — 'Ab wesend: Le. Mas. der König von Badern, Sc. Mas. bei König von Württemberg, Ihre königl. Hoheiten der Grotzberzog und die Groschcrzogi» von Baden, Ee. königl. Hoheit der Prinz Leopold von Groftbrittannlen und Irland, Ihre Hobelten der Herzog und die Herzogin von Sächscn-'Altcnburg. 'Aach been digtem Taufact kand bci Cr. königl. Hoheit dem Kronprinzen ein Dejeuner statt. - Mil erbebenden Gefühlen wurde am gestrigen Morgen von den Bewohnern der Residenz der Moment bcgrüsck. an welchem auch sic, gleich wie unsere nachbarliche» deutschen Bundesgenossen sich gedrungen fühlten, im gemeinsamen Gebet vor Gott zu treten und Ihn als Schutz und Schirm anzliruscii in der Zeit des drohenden Krieges, nicht dloS sür uns, die da zilrückdicibc» in der lieben Hcimatli, sondern und zwar ganz be sonders Uir die, welche daö Schwert dcö Rechts ergriffen und dem übcrmüthigcn Eindringling kricgcslustig und sicgcsmüthig entgegcnzichcn. Schon die Situation der Straffen und Plätze der Stadt gab Zcugnih von der patriotisch-religiösen Idee, die im Herzen der Bewohner wohltbucnd erwacht. Nicht angctricbcn durch äuffcrcii Zwang, waren die meisten Gcschäitöctabüssc. inentS geschlossen, eine feierliche Sonntagsstille lagerte überall. Wer den 'Andrang gesehen, der sich an den zum Gottesdienst geöffneten Kirchenthüren geltend inachte, nnd die Fülle selbst in den vcrsckncdencn Gotteshäusern beobachtet, der wird darüber wohl in's Klare gekommen sein, daß das Herz der Einwohner schaft von heiligen und patriotischen Gefühlen erfüllt ist. Jung und 'Alt füllten die Tempel dcö Herrn und unter den sronnncn Schaaren befanden sich Hunderte, Väter, Mütter, Brüder, Schwestern, Frauen, Kinder. Freunde und Verwandte, die sich gedrungen fühlten, im Verein mit dem Nächsten ein still Gebet ciiiporznscnde» zu dem Herrn ter Hecrschggrcn. dem allmächtigen Denker der Schlachten für die, welche von lvrem Herzen durch den Rui dev Vatcrlandcö binwegzichrn »nd ln den hciffcn Kamps der Wahlschlacht gesendet werden. Nanicntlich erhob in der Hoi und Sophienkirchc das beredte Wort des Herrn Hospredigcrs I)r. Vangbcin die versammelte Gemeinde, wunder bar ergriff die begeisterte Rete alle Herzen nnd nur wenig Augen blieben thränciilcer. und welch' ein erhabener Moment war der. als der Kaiizclrcdncr die Versammelten anffortcrte, vor der Majestät GottcS die Knicc zu beugen und zu ibr zu beten ans voller Seele sür daü Wohl des thcurcn Vaterlandes, für das Wobl der iür dasselbe in den Kampf ziehenden Krieger. Die Sonne eines Iulintorgenö bat wohl nicht bald eine einigere, lies ergriffenere Menge mit ihren goldncn Strahlen beschienen als hier, vor dem 'Altar dcö Herrn. Gesteigert wurde in seiner Heiligkeit dieser Moment, alö die würdige Geistlichkeit am Al tar das Gcocl des Herrn sprach und von den Thnrmcn herab der melodische Glockento» sein sroinmcs ,,'Amc»" dazu fang. In solche» 'Augenblicken spricht Gott zu nnc mit seiner heiligen Wahl veil. „Wie können wir vor ihnen, unseren Gegnern, bleiben, Du hellest uns denn, unser Gott'" lMaecabäer l,:is. Das Hoitvcatcr soll vom I. bis mit l<». August geschlossen werden. Dies geschieht nicht auö Anlaß der jetzigen kriegerischen Zeiten, im Gcgcnthcll erinnern wir nnS aus dem Jahre lx><; noch reck k wohl, welch einen erheben den Eindruck cs ma.l'ke, wenn das dm h die gewaltigen Donner der 'Weltgeschichte erschütterte Gemüt» an den Klinstwerken unserer groffcn deutsche» Dichter und Tonicycr Trost finde», an ihnen sich anirichten konnte. Wie daiiialo die Wiederauf nahme der nillerbiochciieii Vorstellungen von der Bevölkerung unserer Stadt mit Freute degrüfft wurde, so würde man heilte in einem längeren n-chlieffen dev Mnientcmpcls ein Besorgnisse erregendes Svmptoi» erblicken. Wir hören daher mit Vcrgiiü- bcn, das, iür nächsten Sonntag eine Vorstellung teü ewigen Wertes der Freiheit, dcö „Wilhelm Teil", sich aus dem Repcr- toir bcnndct. Die beabsichtigte, kürzere Zeit dauernde Sckllic- ffnng dcoHoithcatcrö eriolgt vielmehr ans haulichen Rücksichten. Plan will den 2. und !t. Rang nicht mehr ainphithcatralisch hinter einander auisteigen lassen, sondern über einander aus bauen. Auch werden bci den Garderobe» der Künstler und Künstlerinnen einige banllchc Veränderungen borgcnommcn werden, namentlich in der 'Absicht, um eine größere 'Aucglci- ck'ung der Tkinperatnr in und anffer den Garderoben berbeizu führe». Die bisherige 'Art der Heizung derselben hat dci einer Anzahl unserer erste» Krästc auf die Stimmorganc nicht deion- tcrö günstig eingcwirkt. — In Berlin werden durch 'Anschläge Schanzarbcitcr ge sucht. Wo die Schanzen errichtet werden sollen, ist nicht gesagt. Die Arbeiter erhalten täglich 2k» Sgr. außer freier Hinfahrt. — Vorgestern 'Aachmittag wollte ei» Offizier aus der Vogelwiese vom Pferde steigen, berührte aber hierbei mit den Sporen zufällig de» oberen Schweiitbeil dev Pferdes. Dasselbe wurde hierdurch scheu, »nd siel der Offizier in Folge dessen so unglücklich zur Erde, daß ihm der rechte UnterschQtts zertreten wurde, Der Benutzte ivurdc mittels Tragbai. nach dem Garnisonlazarctb gebracht. — G ew e rv cv c re l n. Vorstand Walter eröffnet die Sitzung mit Erimicrniig au die beim Schluß der Winterver sainmluitgc» ausgesprochenen Hoffnungen für daö Emporblühen der Gewerbe in den Lomincuiioiiatcn und die in Aussicht stehende gedeihliche Wcitcrciitwickeiung des Vereins in dieser ZW und beklagt, daß diese Hoffnungen mm durch das mwer- antwortllck-c Gcbahrcn der srairzösischcn Machthaber, die die intchtvarc KriegSstilic über uns hcrausvcschworen haben, nieder- gebeugt worden sind. Was scnc Ventc l» ihrem vollständigen Mißverstehe» der Zeit aber nicht ermattet babe», ist geschehe»: Deutschland stcht au! wie ein Mann und die in allen Theilen Toinicistag, Scu 28. Juli 1870. der (Ade verstreuten Deutschen halten lest zum lieben und iimi plötzlich geeinigten Vatcrlande. Ein stolzes, hchrcs Gefühl ei greift uns bci dieser Wahrnehmung. Mochten bisher die poli tischen 'Ansichten der Einzelnen sich noch io sehe zuwiderianse», jetzt ist aller Partcistrcit geschwunden, Icdcr hält Deutschland, über Alles noch unk bringt begeistert Opirr, sei eö a» Gull oder Blut. Die Kampier aber, die hinausziehen, mit ihrem Vcbc» Deutschlands Ehre zu vcrtheidigen und den deutschen Hccrd vor dem übermütlstge-n Erbfeinde zu schützen, ncbme Gött in seinen allmächtigen Schutz Wir rnie» Ihnen aui ihrem ge fahrvollen Wege ein inniges, herzliches „Glückauf" zu. -- Nach der Eröffniiligorcde gebt der Vorsitzende aui den geschäftliche» Tbeil der Sitzung über. Zahlreiche Aninahmen und Anmeld ungen werten bekannt gemacht, eine Ansprache des deutschen Protestaiitenverciris, betreffend die dem Ehrlsiciithuine und aller Vernunft ins Gesicht schlagende Iillallidillkäts Erklärung, wird verweilt unk über den Stand der Banangclcgcnl cit rcicrilt. Schon ist im Saale die Decke gemalt und der Verein wird, ixcnn nicht ganz unvorhergesehene Fälle cstitrctcn, den Bau lortsetzen, daß er bci Beginn der Winteriitzuna'n vollendet ist. Nötbig ist dabei, daß ein Jeder seinen Mitgliedspflichten na.h- kommt. Daß der Bau auch rentabel werten wird, davon zeu gen die zahlreichen Ainncidungen und Anerbietungen für die Benutzung des Saales, der, wenn ruhige Zeiten geblichen wä ren, keinen Tag frei gestanden Hanen winde. Daß die Ar beiten am 'Bau nicht eingestellt werden, wird freudig begrüßt. Dir. Elauß hat die kleinere» Mittheilmigen übernommen. Er verweilt zuerst Feltzwicback zmn 'Ansehen und Kosten. Die ser Nestelst aiis 7 Zoll langen, 4 Zoll brcllcn und an den Rän dern circa I Zoll höhen, scharsgehackenc» nnd mileii.gestochenen Köchern versehenen Stücken, die aus auiein RoggenineN! mit Sauerteig und Salz Nergesteilt sind, sich sehr heauem inittragcn und lange aust-eben lassen. Weiche guten Dienste ein Stück Brot oit dem Manne ii» Felde gewährt, davon wisse» Die zu erzähle», die in früheren Feldzügen vor dem Feinde standen. Redner regt die Idee an, iunae Mädchen dadurch vor dem Falle zu bewahren, sic zn nützllchcr Tl-äli, kcit heranznzicheu und sic zu Geschäftsfrauen vorzuhcreitcii, daß inan stc ein passendes Gewerbe lernen laßt und bittet, baß iich die Eiligen, wclci-c sich sür ticic Idee iuteressircn, mit ihm iv.'o Vernehmen setzen. — Endlich ivriclst derselbe Redner unter Vorlage vieler Erläntermigoniirlcl über de» Llcrcolvpkruck. Nach VorauSscndung von Notizen über die Entwickelung der Stercotl-pic, deren erste Spuren sich 1700 finden und die durch den um die Druckerei überhaupt hochverdiente» Engländer Vord Stanbopc außerordentlich verbessert worden ist, kommt derselbe aus die Papicr-StcrcotUpic der Dresdner Nachrichten. Dieses in loooo Ercmplarcii täglich erscheinende Blatt litt bei der großen 'Abnutz lug der Vettern früher oit a» undeutlichem mir mit zu schwarzen und- zu lichten Stellen linteriiiiicl'tcu Drucke, was natürlich den Herausgeber» ebenso miangeiicl-ni war, wie den Lesern; deshalb beschlossen die Besitzer, das Drucken vom Vettcrnsatzc ganz bleiben zu lassen und ein Verfahren cinzu führen, welches bisher auf dem Kontingente nur in Köln und in Wien bei ie einer Zeitung in Anwendung war. Dies Ver fahren Ist folgendes. Nachdem das Blatt mit vollständig neuen Vellern gesetzt worden ist. werden die einzelnen Seiten in einen Rahmen seil cingeschraubt und in das 'Atelier für Stereotyp Gießerei gebracht. Hier werden sic am einen Heizapparat ge legt, der vorn eine Schmclzpsaiiiic und von da nach der Esse zu eine Neide eiserne Heizplatten enthält. Durch die Hitze muff al'clFcuchtigkcit aus dem Tvpciisapc entfernt werden. Hierauf wird, um alles Anhänge» zu verhüten, die Druckseite der Vettern mittels einer Walze ein wenig geölt. Nun legt man eine schivachferickstc Papicrniassc darüber. Sie besteht aus 2 Bogen Seidcnpapicr, I Bogen rotbem Vöicl-papier und I Bogen Schrcibcpapicr. weiche mit Vcim und Kreide übereinander be festigt sind. Diese '.'Aaste wird mit einer stellen Bürste in den Satz Angeschlagen und daraus noch mit einer Presse in den Saß ein und aus der Rückseite glatt gedrückt. Nun ist eine Gußiorm lMatrizes, entstanden, welche von dem Vetternsatzc. der nun wieder auseinander genommen iveweii kann, abgehoben wird und aus welcher die Schritt vertieft unk gradsrebcud er scheint, daß sic sogleich zu leien ist. Diese Matrize wird auf den Heizplatten getrocknet, dann an den Rändern beschnitten und endlich in eine eiserne Gußsorm gelegt. Ein eiserner Rahmen hält sie hier ringsum ttst. 'Aus diesen wird eine Platte geschraubt, welche um ticHöhc dcö gedachten Rahmens vo» der Gußsorm adstebt und die nach innen eine'Anzahl ticic Riese» bat. Ist dies bewirkt, st- dreht man den Apparat so. daß die Gukllonn senkrecht stcht, klebt oben an die Matrize einen halben Bogen Papier an und gießt über denselben in den zwilchen Schritt nnd Deckplatte srelgebllcbencri Raum ca. :<8Psd. geschmolzenes Blei. Die Vull entweicht dabei durch angebrachte Orffmmgeii. Damit dci nötblge Druck erreicht wird, daß auch die oberen Tbcilc dce Form klch gehörig ausfnllcn. wird viel mehr Metall ein gegossen. als sonst nötbig wäre. Dieser Ucbcrsclmß bildet nach dem schnellen Erkalten einen mächtigen Angußzapien. der mit einer Fuchoschwanziäge abgcschnittcn wird. Eine Hobelmaschine nimmt hieraus von den aus der Rückseite siebenten Rippe», die durch die Ricken der Deckplatte an dir Gnßmaschlnc entstanden sind, so viel weg, daß gerade die kür die Dnickerpressc nötdigc Vetternhöbc übrig bleibt und von dem Rande so viel, daß er genau in den Falz dev Drnckrahmcna paßt, i» den die Stcreotvppiattc cingeschoben werden muß. Eine durch schancs A.l. e unterstützte, geübte Hand sti- ,st mittels Mci- scl noch die Stulln weg. welche beim Druck nhwarzc »Hecken geben könnten, und mm ist die Platte druckttttig. Dies Alles ist das Werk von 20 Minuten; denn die Arbeiten sink sachgc maß vcrtheilt und Einer arbeitet dem Ankeren in die Hand. Nach erfolgtem Abdruck kann die Platte sofort wieder elnge- schmvizcn und das Metall weiter verwendet werden. Daß dllö Slcrcolhpircit nicht viel Zeit mehr kostet, alö das sonstige Drucken, haben die VercinSmitglieder bereits gesehen; denn nach Rückkumt von einer Ercursion legte ihnen der Referent für die sen Ausfilig schon Abends baib 10 Uhr die Dresdner Nachrich ten mit dem vollständigen ErcursionSberichtc im Gcwcrbchausc vor. Da sich von einer Papiermatttze bis 7 Stück Stereottst'- platten betitelten lasten, io kann man le: kleiem Veriadlenmir
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite