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Er begrüßte zunächst seinen hohen Gast, Minister Alfieri, und ging dann in seinen Ausführungen davon aus, daß das deutsche Volk das thcaierliebendste der Wett sei. Die Deutschen prägten das Tbcaterleben des Abendlandes, Deutsche waren es, die in einem früh erwachten Theateridealismus mit dem Thespiskarren über die Landstraßen fuhren. Der Minister erinnerte an den Bei trag Lessings zut Entwicklung des Theaters und wies nach, wie immer wieder Deutsche die große Bühnenentwicklung ein- lciieten. Er schilderte dann, wie Goethe jahrelang in Wei mar als Theaterdirektor sich betätigt und damit gezeigt habe, wie verantwortungsvoll er die Aufgabe der Führung einer Bühne auch für sich selbst einschätzte. Deutschland sei es schließ lich gewesen, wo sich die Vorstellung von einem stehenden Theater zuerst durchgesetzt habe. Theater — Gache -es Aerzens Dr. Goebbels zeichnete dann den Weg nach, den das deutsche Theater von seinem Anfangsstadium bis heute gegan gen sei uns betonte, daß für uns das Theater niemals eine Stätte billiger Unterhaltung oder frivolen Amüsements ge wesen sei. Der Minister kam dann auf das deutsche Theater nach dem Kriege zu sprechen, wo es unter Führung arr- und bluisfremder Juden einen tragischen Niedergang erleb« habe. Jetzt aber sei es in die Zeit seiner glanzvollsten Wiedergeburt eingetreten. Die Geschichte des deutschen Theaters, so stellte der Minister fest, sei recht eigentlich die Geschichte des Theaters überhaupt. Wo auf dem wetten Erdball Theater ge- spielt werde, da wehe ein Hauch von deutschem Theater mit. Das aber sei ein Beweis für die Welte des deutschen Geistes. Deutsche seien nicht nur Lehrmeister in der edlen Kunst des Theaters gewesen, sie seien es auch heute noch und werden es immer bleiben. Bei uns sei das Theater mehr eine Sache des Herzens als des Verstandes. Wie alle anderen Einrichtungen unseres Daseins, so ruhe auch das Theater ans den Menschen, die es mit Leben erfüllen, und seit jeher habe Deutschland der Welt ihre größten Darsteller geschenkt. Oer Auktrag kam vom Volke Anschließend ging Dr. Goebbels auch aus das Verhältnis zwischen Film und Theater ein, und er betonte, daß cs nicht anzunehmen sei, daß der Einbruch des Films in die Sphäre des Theaters der Bühne auf die Dauer Schaden zn- sügen könne. Wenn der Film mehr in die Weite wirke, so wirke das Theater mehr in die Tiefe. Der Minister sprach dann weiter von der Aufgabe der dramatischen Kunst in unserer Zeit. Die Grundelemente der Kunst seien von ewi- gcm Wert und von ewiger Gesetzmäßigkeit, und so gebe es nur eine deutsche, nicht aber eine nationalsozialistische «linst. Eines freilich habe sich gegen früher geändert. Staat und Partei haben sich als Treuhänder des Volkes der Kunst gegenüber In die Entwicklung der Kunst fördernd eingeschaltet und fühlen sich auch dem deutschen Theater gegenüber als die großen Mäzene. In sinnvoller Zusammenarbeit zwischen Volk, Partei, Staat und Theater liege bereits die Sicherung des kommenden Erfolges. Durch die großzügige finanzielle Hilfe des nationalsozia listischen Staates habe das Theater wieder die Kraft bekom men, geistige Zettgestalterin zu werden und damit habe auch der Theaterschaffende seinen tiefsten und letzten Auftrag vom Volk selbst erhalten. Dr. Goebbels sprach weiter vom Sinn und Zweck der alljährlichen Theaterfestwochen, die gedacht seien als sichtbare, markante Zeichen auf dem Wege zu einem von uns allen mit heißem Herzen und gläubigem Fanatismus erstrebten deutschen Nationaltheater. 5 Pfennig Kartenabgabe erbrachte 2,2S Mill. RM. Der Reichsminister kam dann auf die materiellen Ergeb nisse der Ncichstheatcrwoche zu sprechen und gab einen Uebcr- blick über die großzügigen Hilfsmaßnahmen. In diesem Zusammenhang stellte er fest, daß die ä-Psennig-Abgabe für jede Theaterkarte allein im Alt- reich seit ihrem Bestehen schon rund ziveieinviertel Millionen Marl eingebracht habe. Damit sei die Altersversorgung der Bühnenschaffenden hinreichend gesichert. Auch die iin letzten Fahre ausgestellte Forderung nach einem jährlichen bezahlten Urlaub für die Schaffen den sei erfüllt worden. Deutschland sei heute wirklich mit weitem Abstand das theaterretchste Land der Welt, so konnte Dr. Goebbels in seinem großen Rechenschaftsbericht weiter fest- stellcn. Er erinnerte dabei an die Eröffnung der neuen Theater in Saarbrücken, Dessau und Zittau: er erwähnte das fast gänzlich neu gebaute Schiller-Theater in Berlin, er ries die Tbeaterumbauten und baulichen Ueberbolunqen ins Ge dächtnis zurück, die im Lause der letzten Jahre durchgeführt worden sind. Oie Forderungen für das nächste Arbeitsjahr Dr. Goebbels beschäftigte sich sodann mit der Spiel- plan g c st a l t u n g und verlangte, daß der Bühnenleiter sich mit gröberer Berantworlungssreudigkeit der modernen Dra ¬ matik zur Verfügung stellen müßte. Außerdem müsse ein ge- sundcs Gleichgewicht zwischen deutschen und ausländischen Stücken hergestellt werden. Welter äußerte Dr. Goebbels den Wunsch, daß wenigstens die Leiter der großen Theater Auf träge für neue Bühnenstücke an junge Schriftsteller erteilen sollen. Auch für die Frage des Bühnennachwuchses fand Dr. Goebbels bemerkenswerte Anregungen und Feststellungen. Tann formulierte Dr. Goebbels die Forderungen, deren Ver wirklichung ihm sür das kommende Arbettsjahr als erstrebens wert und durchführbar erschienen. Es so« erstens sichergestellt werden, daß den Bühncnschaf- senden, die viele Jahre an derselben Bühne tätig waren, wenn eine Verlängerung ihres Vertrages künstlerisch nicht mehr ver tretbar erscheint, dies in einer angemessenen Frist vorher mit- geteilt wird. Es soll zweitens sicheraestellt werden, daß den Bühnenschaffenden, die sich zur Erfüllung der Ausgaben der Neichstheaterkammer im Betriebe ehrenamtlich zur Verfügung stellen, daraus keine Nachteile entstehen. Unbeschadet dieser Sicherstellung sind drittens die bereits lausenden Vorarbeiten für die Neuordnung und Ausrichtung des gesamten Arbeitsrechts der Bühne im kommenden Jahre durch neue tarifliche Regelungen durchzuführen, um die Fertig stellung neuer tariflicher Regelungen im kommenden Jahr zu gewährleisten. Der Minister richtete einen Appell an die Theaterleiter mehrjährige Verträge mit den künstlerischen Mit- arbeiten« abzu schließen, ferner sich eine umfassende Mitarbeit unserer deutschen Dichter und Komponisten zu sichern und Um- schulungsarbeiten für engagcmentslos geworden« Bühnen künstler zu unterstützen. Oie Mtttionenschichien -es Voltes ins Theater? Zum Schluß seiner Rede kain Dr. Goebbels noch einmal auf das Verhältnis zwischen Volk und Theater zu sprechen. Das Theater sei nicht nur eine Angelegenheit der oberen Zehntausend, sondern eS gelte, auch die Millionen schichten unseres Volkes in das Theater hineinzuführen. Dr. Goebbels schloß mit einem Appell an di« Bühnenschaffenden und ließ seine große Rede aus klingen in den Sätzen: „Ihre Aufgabe haben Sie sich selbst gestellt; in diese« Aufgabe will das Volk Sie bestätigen. Sie wollen das Leben auf dir Bretter bannen, die die Welt bedeuten, auf daß der. Zuschauer erschüttert und erhoben erkenne, wie dieses all mächtige Leben durch Sie in neuer Gestalt vor seinen Augen erscheint und ihm einen Abglanz dessen vermittelt, was groß und «nächtig in unS allen wirkt. DaS ist der Weg der deutschen Bühne. An seinem Ende steht das Ziel, ewig gleich und ewig groß: DaS deutsche VollS- und Nationaltheater!" In einem Schlußwort erklärte der Präsident der Reichs theaterkammer, Ludwig Körner, daß es dem deutschen Volke so lange nicht möglich gewesen sei, die ganze Nation in dem deutschen Nationaltheater, als der Aultstätte seines völkischen Lebens, zu vereinen, als das Volk noch keine Nation gewesen war. Vom Politischen her mußte die Schlacht auch in der Kunst geschlagen werden. „Es ist uns hier in diesem Hause", so schloß Körner, „ein besonders starkes Symbol, daß einer unter den jungen Leu ten, die hoch oben ans den Rängen sich der deutschen Kunst erschlossen und von ihr für ihr und der Nation ganzes Leben reich beschenkt wurden. Adolf Hiller ist. Wir gedenken beute und gerade hier unseres Führers in unwandelbarer Liebe und Treue!" Ausbau der engen Seziehungen Aussprache zwischen Führer und Prinzregenl Paul Prinzrcgent Paul von Jugoslawien und Prinzessin Olga verließen am Montagabend die Ncichshauptstadt wieder. Der Staatsbesuch hat damit seinen Abschluß ge- funden. Der Prinzregent und seine Gemahlin bleiben noch mehrere Tage als private Gäste in Deutschland. Der Führer gab seinen hohen Gästen das Geleit zum Bahnhof und verabschiedete sich von ihnen auf das herz lichste. Auf dem Bahnhof hatten sich znr Verabschiedung fast vollzählig das Führerkorps von Partei und Staat versammelt. Als der Führer im Schloß Bellevue eintraf, wurde er von Generalfeldmarschall Göring, Frau Göring und voin Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop erwartet. Der Führer geleitete Prinzregent Paul, Frau Göring Prinzessiil Olga zum Lehrter Bahnhof. In weiteren Wagen folgten der jugoslawische Außenminister Cinear- Markovic mit Generalfeldmarschall Göring, Hofministcr Antic mit dem Reichsminister des Auswärtigen von Rib bentrop, der jugoslawische Gesandte in Berlin, Dr. Andric, General Hristic sowie die übrige Begleitung und der deutsche Ehrendienst. An den Zufahrtsstraßen bildete die Wehrmacht Ehrenspalier und die Bevölkerung bereitete den jugoslawischen Gästen einen überaus herzlichen Abschied. Nachdem Prinzregent Paul und der Führer die Front des vor dem Bahnhof aufgestellten Ehrenbataillons abgeschrit ten halten, begaben sie sich auf den Bahnsteig, wo sich die Mitglieder des Neichskabinetts und die Reichsleiter, die Oberbefehlshaber des Heeres und der Marine, der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, der Oberbürgermeister und Stadtpäsident von Berlin und weitere führende Per sönlichkeiten von Staat, Partei und Wehrmacht einge funden hatten. Auf dein Bahnsteig verabschiedete,« sich die Damen des Deutschen Ehrendienstes von Prinzessin Olga. Daraus geleitete der Führer, begleitet von Generalfeldmarschall Göring und Frau Göring sowie Reichsaußenminister vor« Ribbentrop Prinzregent und Prinzessin Paul von Jugo slawien zum Sonderzuge und nahm von ihnen herzliche» Abschied. Der Führer hatte vor der Abreise noch einmal eine Zusammenkunft mit Seiner Königliche» Hoheit den« Prinzregenten Paul von Jugoslawien in der Neuen Reichskanzlei. Bei der mehrstündigen Aussprache waren der jugoslawische Außenminister Linear Markowitsch und der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop zu gegen. Vorher hatte der Führer Ihre Königlichen Hoheiten, den Prinzregenten Paul und die Prinzessin Olga von Jugoslawien, zum Frühstück in sein Hans gebeten und anschließend mit seinen hohen Gästen den Tee im Ganen der Reichskanzlei eingenommen. Der Besuch des Prinzregenten Paul von Jugosla wien und keiner Begleitung in Berlin hat Gelegenheit zu einem umfassenden politischen MelnungSanstaufch zwi schen den jugoslawischen Gästen und den maßgebenden deutschen Stellen geboten. Die Besprechungen, die in offe ner Herzlichkeit und in srcnndschastllchstem Geiste geführt wurden, haben sich aus alle die beiden Länder berühren den Fragen erstreckt. Beide Teile sehen in der vertrauensvolle» Freund schaft und engen Zusammenarbeit, die Jugoslawien mit Deutschland und Italien verbindet, ei» wesentliches Ele ment für die Beruhigung Europas und für eine Politik, die eine wirklich aufbnucnde Arbeit znm Ziele hat. Beide Regierungen sind scst entschlossen, ihre Beziehungen auf dieser klaren und festen Grundlage in politischer, wirt schaftlicher und kultureller Beziehung weiter zu vertiefen. Sie sind in voller Ucbercinstimmung mit der italienischen Negierung davon überzeugt, daß sie niit ihrer klaren Poli tik der Aufgabe dienen, die gegenwärtig auf Europa lastenden politischen Spannungen zu beseitigen und eine die Lcbensrcchte der Völker gewährleistende friedliche Ent wicklung sicherzu stelle». ArinzefsinSlsa in SerReiKsmütterichule Ain Montagvormittag besuchte Prinzessin Olga von Jugoslawien mit ihrer Begleitung die Reichsmütterschule am Wedding. Die Neichsfraucnführcrin Fraü Gertrud Scholtz- Klink führte den hohen Gast durch die Schulungs- und Unterkunftsräume des Hauses und vermittelte einen Ein blick in die Mütterschul- und Frauenarbeit, sür die Prin zessin Olga lebhaftes Interesse bekundet«. Aili««» feierliche llmerreiKmins Die Nichtangriffsvertrüge Deutschlands mit Lettland und Estland Nach erfolgter Einigung über die Einzelheiten der Nichtangrifsoverträge zwischen Deutschland und Lettland und Deutschland und Estland hat der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop den lettischen Außenminister Mnnters und den estnischen Außenminister Selters als Gäste der Reichsregierung nach Berlin eingcladc», um hier die feierlich« Unterzeichnung der beiden Vertrüge vorzunehmen. Dieser Einladung fol- gend «verdcn Außenminister Selters und Außenminister Münters am Dicnstagnachmittag bzw. am Mittwochmor- gcn in Berlin eintrefsen. Die Unterzeichnung der Nicht- migriffsvcrträge wird au, Mittwoch»achmittag im Aus wärtigen Amt stattsindcu. Mailand. In Turin sind wieder lOOOJtaliener aus Frankreich eiugclroffc» -ne das ungastliche Nachbarland verlassen haben, nm, dem Rus Mussolinis folgend, wieder aus dem Boden des HcimatiandcS ihrer Arbeit nachzugchcn.