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Donnerstag, den 9. April 193l. Nr. SS. 84. Jahrg. v»r .»r,,«»Ir,U<»« «»MI »,1» »U «lEd»» »« r«„ »ack e-m». «I» gMq«. v«r V«» ft, dl« »4 mn> dn», L»l»n«>.tl»i«le«iit«U« I« R«I,»!>M«M IN 1» Ig->»ft«n-»i«<,o mid SKNm,«I«ch< »«dürft«, 15), -uMw, >5, ftr »I« « mm dt««, PI». «M-m«,«»« »». «>«»ÜM 10». ft, dl« »0 mm »«U« «nll. Lol»«l«N« 5», «m»VI» »« 4i«lchvl«n»I^ V»S;H«a-a»nt» > vilpzlt Nr. lese«. O«»«lnd«-»lr»-»»«tii «e». Satt«. Nr. K. »— ftr dl« m, «-»Mill« «ftdOmnd« ftimmm bis vormlllo« 8 Uhr in do SaupftHchäift, ft«llm. ftln« am>ühr stk dl« elulnahm« »« AsM,«, vor^<l<hrl«d«n«n L«,,>»«>, m, diftmml«, SI«ll« Md alchl e«e«d«. auch nlchl ftr dl« Rich»«»«» d« durch F.r°,pr«ch«r -uftJMno Nnz«I°«n. - gür Rückgab. -n. v«rlaagl «lnü«landt« Schrlftftlch, üdnnlmml dl« Schrlfl- ÜÄIÄÜ! -U">'rdr«chuna«> d«,S«. lchüftSlr»»« b«sründ«n drin.Anftrüch«. B«> Zahlung^ «r,u, und «»uluu» g«ll«n Rada«, al, nlchl uirilnbarl. ^sAüarzob«"^"'* ^"-^"1 -nd Tütlbbldü * «amMch,» der Amkshauplmanaschast und des f »ni» da. Schwarzenberg, d« Amlsgerich!« in Au«, Löbnitz, Schneeberg I und Schwarzenberg, der SladlrSl» in Granhain, Lvßnih, NeustSdlel «nd Schnreoerg, der ginanzäml« I m Au« und Schwarzenberg. «s werden aubrrdem veröffeni licht: Bebannlmochungm der SladlrSl« zu Au« und Schwarzenberg I und des Amtsgericht» zu Johanngeorgenstadt/ " I Verlag E. M. Särlner. Aue, Sachsen. s«ml»r«ft,ri er« " «ed »1, UftUtz «lml«-») 440, Schu,«»«, 1», S»««1««»«, vm»I«it«iM- »«Mkruud «usaqft» l. Amtliche Anzeigen. . Für die Verbesserung der Kurven zwischen km 7,88 und S,12, für die Herstellung von 4800 gm Kleinpflasterunterbau- ebene zwischen Km 7,4 und 8,3 und für 86V lsd. m erhöhte Fußwege zwischen km 7,78 und 8,18 der Staatsstraße Wilden- Hal—Sauersack in Carlsfeld sollen die Bauarbeiten vergeben und teilweise als öffentliche Notstandsarbeiten ausgeführt werden. Die Leistungsverzeichnisse sind, soweit der Vorrat reicht, gegen Einsendung von 1,50 RM. vom unterzeichneten Bau- amt zu beziehen, wo auch die Zeichnungen eingesehen werden rönnen. Die Zusendung der Leistungsverzeichnisse erfolgt als portopflichtig« Dienstsache. Die Angebote sind bis spätestens 18. April 1931, vormit tags 11 Uhr verschlossen und portofrei an das unterzeichnete Bauamt einzureichen. Die Auswahl unter den Bewerbern sowie die Ablehnung sämtlicher Angebote bleibt vorbehalten. Staatl. Straßen, und Wasser-Bauamt Schwarzenberg. Die amtlichen Dekanntmackunaen sämtlicher Behörden können in den Geschäftsstellen des „Ermebiraiicken Bolksfreunds* in Aue. Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg eingesehen werden Das im Grundbuchs für Schneeberg Blatt 249 auf den Namen der Frau Emma Pauline verehel. Ficker geb. Martin in Schneeberg eingetragene Grundstück soll am Freitag, den 29. Mai 1931, vormittags 9 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung ver steigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuch« 3,6 Ar groß und nach dem Derkehrswert auf 11 730 RM. geschätzt. Die Brand versicherungssumme beträgt 16 000 RM.; sie entspricht dem Friedensbaupreis vom Jahre 1914 (8 1 des Ges. v. 18. 3. 1921, GBl. S. 72). ^Das Grundstück liegt in Schneeberg an der Gymnasialstraße und ist mit einem zweigeschossigen Wohn haus, Nr. 245 der Ortsliste, bebaut. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts und der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, ins besondere der Schätzungen, ist jedem gestattet (Zimmer 41). Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, so weit sie zur Zeit der Eintragung des am 28. Februar 1931 verlautbarten Versteigerungsvermerks aus dem Grundbuch« nicht ersichtlich waren, spätestens im Dersteigerungstermin« vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen. Die Rechte sind sonst bei der Feststellung des geringsten Ge- bots nicht zu berücksichtigen und bei der Verteilung des Der- steigerungserlös«s.dem Anspruch« des Gläubigers und den übrigen Rechten nachzusetzen. - Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat. muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder di« einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widri« genfalls für das Recht der Bersteiaerungserlös an die Stell« des versteigerten Gegenstandes tritt. Za 29/31 Schneeberg, den 27. März 1931. Da» Amtsgericht. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Metall warenfabrikanten Robert Emil Müller in Lößnitz, alleinigen Inhabers der Firma R. Emil Müller, Metallwarenfabrik in Lößnitz i. Erzgeb., wird Termin zur Abnahme der Schlußrech nung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigen, den Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Dermögensstücke und Festsetzung der Vergütungen und Auslagen der Gläubigerausschußmitglieder sowie zur Prüfung nachträglich angemeldeter Forderungen auf den 22. April 1931, vormittags ^9 Ahr anberaumt. Die Vergütung des Konkursverwalters wird auf 500 RM, die Entschädigung für sein« Auslagen auf 51,03 RM. fest- gesetzt. K6/29 Amtsgericht Lößnitz, am 7. April 1931. Eine reichliche Milliarde Fehlbelrag. Vor finanziellen Notverordnungen. Nach dem Ausweis des Reichsfinanzministeriums über die Reichseinnahmen und -ausgaben im Ferbuar dieses Jahres beträgt der Fehlbetrag bei den Reichsfinanzen für das Rechnungsjahr 1930 über eine Milliarde Mark. Bis her hat sich di« Regierung noch nicht erklärt, wie dieser Fehl betrag abgedeckt werden soll. Man wird auf ihre Vorschläge sehr gespannt sein dürfen. Sie wie sich die Reichsregie, rung bisher die Finanzsanierung gedacht hat, sind die Dinge nicht zu meistern. In dem Etat für das laufende Haushalts jahr ist alles offen geblieben. Die Regierung hat die größten Vollmachten, um den Etat durch Abstriche auszugleichen, aber bisher hat sie noch nicht zu erkennen gegeben, was sie zu tun gedenkt. Man erwartet schon in allernächster Zeit neue sehr bedeutsame Notverordnungen auf finanziellem Gebiet. Bisher hat der Reichsfinanzminister «ine große Geschicklichkeit bei allen Finanzoperationen gezeigt, aber dadurch ist die Lage der Reichsfinanzen nicht besser geworden. Man hat bekanntlich jetzt Reichsbahnvorzugsaktien verwertet, aber auch damit wird es bald zu Ende sein. Dem Reichs finanzminister kam die günstige Lage auf dem Geld- und Kapi talmarkt bei allen seinen Finanzmaßnahmen sehr zu statten, und nur der Bereitwilligkeit des Auslandes, Kredite nach Deutschland zu legen, ist es zu danken, daß das Reich über den Ultimo März hinweggekommen ist. Aber schon die nächsten Monate werden neue recht bedenkliche Maßnahmen des Reichsfinanzministers notwendig machen, da die Steuer erträge weiter zurückgehen werden. Im ordentlichen Haushalt betrugen im Fe bruar die Einnahmen 711,7 Millionen Reichsmark, und für die Zeit vom 1. April 1930 bis Ende Februar 1931 9745,6 Mill., während sich die Ausgaben auf 867,8 bzw. 10431,4 stellten. Es ergibt sich mithin für Februar eine Mehrausgabe von 156,1 und für die Zeit seit Beginn des Rechnungsjahres bis Ende Februar eine Mehrausgabe von 883,8. Im außerordentlichen Haushalt be liefen sich die Einnahmen im Februar auf 48Z und seit Be ¬ ginn des Rechnungsjahres auf 845,6, während sich die Aus gaben auf 9,3 bzw. 286,0 stellten. Mithin ergibt sich für Fe- bruar eine Mehreinnahme von 39,0 und für die Z«it vom 1. April 1930 bis Ende Februar 1931 eine Mehreinnahme von 559,6. Der Abschluß stellt sich wie folgt: für den ordentlichen Haushalt ergibt sich unter Berücksichtigung des Fehlbetrages aus den Vorjahren ein Fehlbetrag am Ende des Berichtsmonats von 88,38. Für den außerordent lichen Haushalt stellt sich der Fehlbetrag Ende Februar auf 212,1i Indgesamt etgib 1- ss-1 ch mithin e i n F e h l - betrag von 1095,9 gegen 993,8 Ende Januar 1931. * » ' * - Massenkün-tgung bei Werften. Hamburg, 7. April. Die Werft Blohm u. Voß und die Deutsche Werft haben ihren sämtlichen kaufmänni schen und technischen Angestellten sowie den Werkmeistern zum nächstzulässigen Termin gekündigt. Während es sich bei der Deutschen Werft lediglich nm Formalkündigungen handelt, di« mit den augenblicklichen Tarifverhandlungen zusammen hängen, sind die Kündigungen bei Blohm u. Doß durch den hohen Grad der Beschäftigungslosigkeit bedingt. Danzig, 7. April. Die Schiffswerft von Kla witter sieht sich gezwungen, ihren Betrieb zu schlie ßen. Am Sonnabend sind die letzten Arbeiter der Werft entlassen worden. Das Unternehmen hat über 100 Jahre dem deutschen Schiffsbau und Danzigs wirtschaftlichen Interessen gedient. ZusammenlegungsVestreVungen in der Ziegelindurstrle. Köln, 7. April. In Uebereinstimmunq mit den Zusam menlegungsbestrebungen in der Wirtschaft zur Verbilligung der Produktion hat auch der Verband rheinischer Ziegeleien die Parole ausgegeben, Betriebe, soweit der Auftragsbestand zur vollen Beschäftigung nicht ausreicht, zusammenzulegen, bezw. Betriebsgemeinschaften in der Weise zu schaffen, daß einzelne Werke stillgelegt werden und der Auftragsbestand von den übrigen Gemeinschafts partnern übernommen wird. Vom Verband werden die Aus sichten für die nächste Bausaison als sehr trübe bezeichnet. Die Ergebnisse -er letzten Saison waren äußerst gering: kaum 30—40 Prozent der Betriebe waren voll beschäftigt. Der Besuch in London ausgeschoben. Ms nach Beendigung der Ratstagung. Verwirrung in -er Diplomatie. Aasführerei. Nachdem Briand abgesagt hat, leugnet man plötzlich seine Einladung überhaupt ab. Es scheint also ziemliche Verwir- rung in den diplomatischen Kreisen sowohl von London als auch von Paris zu herrschen. Einen höchst eigenartigen Ein- druck macht es, daß nun doch der Besuch des deutschen Reichs kanzlers und des Außenministers bis nach Beendigung der Ratstagung aufgeschoben worden ist. Damit ist Ler Forde rung der Franzosen entsprochen worden. Es wär« nicht zu verwundern, wenn man in Berlin den Eindruck hätte, in unziemlicher Weise an der Nase herumgeführt worden zu sein. Aber im Zeichen der Erfüllungspolitik kann man wohl gegen derartige Nasführereien nichts machen. D» Nicht vor Gude Mai. Landon, 7. April. In unterrichteten Kreisen verlautet, daß der Besuch des Reichskanzlers und des Reichsaußenministers wahrscheinlich nicht vor Ende Mai erfolgen wird. Im Anschluß an seinen Besuch in Paris habe Henderson den Wunsch, sich mit Eurtius über verschiedene die beiden Länder gemeinschaftlich inter- essierende Fragen auszusprechen. Dom Vernehmen nach wiir- den sich die Besprechungen namentlich auf die geplante deutsch.österreichische Zollunion erstrecken. Ein bestimmtes Programm werd« aber nicht festgesetzt werden. Die Einladung Briands wird abgelengnet. London, 7. April. Im Gegensatz zu den französischen Presseäußerungen meldet „Morningpost", amtlich werde er- klärt, daß niemals die Absicht bestanden habe, Briand gleichzeitig mit den deutschen Ministern einzuladen; anderslautende Darstellungen beruhen auf einem Mißver- ! ständnis. Das Echo -er Berliner Presse. Berlin, 7. April. Nach Ansicht der D. A. Z. werde für den Erfolg -er Besprechungen entscheidend sein, -ah der Krei der zu behandelnden Fragen weder zu eng noch zu weit ge zogen werde. Deutschland betrachte die Abrüstung, auf di« es ein vertragliches Recht habe, im Gesamtrahmen der inter nationalen Politik. Aus -er Teilnahme des Reichskanzlers an den Besprechungen entnimmt das Blatt, daß er beabsichtige, in einem freundschaftlichen Gedankenaustausch all di« wichtigen Problem« zur Sprache zu bringen, di« das deutsch« Volk be drücken: Neben der Abrüstung die Frage der deutschen Tribute und der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den europäischen Staaten sowie die Weltwirtschaftskrise und ihre Folgen für Europa. — Die Kreuz-Ztg. begrüßt die Gelegenheit, außerhalb von Genf die schwebenden europäischen Probleme zu besprechen. Es müsse aber der Hoffnung Ausdruck gegeben werden, daß sich di« deutschen Minister durch die englische Eourtoisie nicht einfangen lassen werden. Der Besuch könne erstaunliche Wirkungen auslösen, wenn die deutschen Staats- männer sich nicht einwickeln ließen und wenn England wirklich als ehrlicher Makler auftreten werde.—Die Deutsche Ta ge sztg. schreibt, es sei keineswegs ausgeschlossen, daß in Ler Frage der Flottenrüstungen eine Pression auf Deutschland mit Hinblick auf keine neuen Panzerschiffe erfolgen solle. Das Blatt unterstreicht die große Verantwortung der deutschen Staatsmänner bei der Annahine der Einladung. — Di« Nachtausgabe fordert, daß deutscherseits als Hauptthema der Besprechungen die Frage des Boung-Planes und einer neuen Reparationskonserenz aufgestellt werden. — Die Ger mania begrüßt die Einladung als den Ausdruck der freund- nachbarlichen Beziehungen zwischen England und Deutschland, nicht zuletzt deshalb, weil sich in den vergangenen Monaten Vorgänge ereignet hätten, die Anlaß zu Mißverständnissen hätten geben können. Die'englische Politik und öffentliche Meinung habe wiederholt bewiesen, daß sie den Kriegsgeist abgebaut habe und einem angemessenen deutschen Wiederauf, stieg keine unüberwindlichen Hindernisse in den Weg legen wolle. — Das Berl. Tage bl. weist darauf hin, daß ein Gedankenaustausch in einem zwangloseren Rahmen, als Lies in Genf möglich wäre, zustande kommen werde. Unter Be zugnahme auf die französischen AeußerungeN zu der Einla dung schreibt das Blatt, es ständen immer noch drei bis vier Wochen zur Verfügung, um eine Verständigung zwischen Lon- don, Paris und Berlin in die Wege zu leiten. — Die Doss. Z t g. schreibt, es wär« leichtsinnig, allzu große Hoffnungen auf die Besprechungen zu setzen und anzunehmen, daß Macdonald und Hend«rson jetzt Sachwalter -er deutschen und der öfter- reichischen Interessen Frankreich gegenüber sein werden. Es sei englisches Interesse, nicht im Schlepptau Frankreichs die Politik einer europäischen Verständigung durch die Neubil dung gegnerischer Koalitionen abzulöfen. * Mißtrauen -er Pariser Presse. Pari», 7. April. Oeuvre erklärt, Briand halte diese Begegnung einige Tage vor den besonders wichtigen Derhand. lungen über den österreichisch.deutschen Zollverein in der Studienkommission und im Völkerbund wirklich nicht für op portun. Ohne Deutschland und Oesterreich als Beklagte (I) hinstellen zu wollen, erwart« man doch von diesen Verhand lungen juristische und politische Vereinbarungen, die ziemlich